Liebe
@Turmalin,
das, was in den
Bodhisattva -Übungen aufgeführt wird, ist eine Grundlage. Da aber nicht alles, was uns begegnet, 1 zu 1 den dort aufgeführten Beispielen entspricht, ist es angezeigt, manches zu interpretiereṇ Du schreibst:
Wenn es in der Boddhisattva Regel um das Einschließen in Gebete gehen würde, dann würde das da stehen, denke ich.
... aber dort steht:
Sich selbst mit anderen austauschen
(11) Die Übung der Bodhisattvas ist,
unser persönliches Glück wahrhaftig gegen die Leiden der anderen Wesen einzutauschen, denn unsere Leiden entstehen ausnahmslos aus der Begierde nach persönlichem Glück; vollkommene
Erleuchtung hingegen entsteht aus der Absicht, anderen von Nutzen zu sein.
Das Verhalten eines Bodhisattva: Wie man damit umgeht, wenn einem Leid zugefügt wird
(12) Die Übung der Bodhisattvas ist: selbst wenn jemand unter dem Einfluss großer Begierde unsere Reichtümer stiehlt oder andere dazu veranlasst,
ihm dennoch unseren Körper,
unsere Ressourcen und unsere konstruktiven Handlungen aus allen drei Zeiten zu widmen.
(13) Die Übung der Bodhisattvas ist: selbst wenn jemand uns den Kopf abschlägt, obwohl wir überhaupt nichts falsch gemacht haben, dennoch
die schlimmen Folgen seiner Handlung mit der Kraft des Mitgefühls auf uns zu nehmen.
All' dies kannst Du während der "Praxis auf dem Kissen" im Gebet/ in der
Meditation tun ...
Der schwierige Mensch redet wirklich mit einem, er bekomme nicht nur Gebete. Psychologisch bezeichnet ist das die Fähigkeit, Dinge an sich abprallen zu lassen. Man nimmt es nicht persönlich, weil der Mensch so ist und es hat nichts mit einem selbst zu tun.
Aus Erfahrung weiß ich, dass es zuträglicher sein kann, die Begegnung mit bestimmten Menschen zu meiden, (z.B. wenn dieser Mensch abhängig von Substanzen ist, die Hilfe, die man anbieten könnte, ablehnt, immer wieder nach mehr verlangt, als einem Gespräch, usw.)
Warum es wichtig ist, die richtigen Freunde zu haben
(5) Die Übung der Bodhisattvas ist,
sich von schlechten Freunden zu trennen, in deren Gesellschaft sich die drei giftigen Emotionen in uns verstärken, sich unsere Aktivitäten des Zuhörens, Nachdenkens und Meditierens verringern und unsere Liebe und unser Mitgefühl schwinden.
Die tägliche Praxis eines Bodhisattva
(35) Die Übung der Bodhisattvas ist,
dafür zu sorgen, dass die Wächter der Wachsamkeit und Vergegenwärtigung kraftvolle Abwehrmittel ergreifen und störende Emotionen und Geisteshaltungen wie Anhaftung usw. augenblicklich vertreiben, sobald sie erstmals aufgetreten sind. Denn wenn wir uns an die störenden Emotionen und Geisteshaltungen gewöhnen, wird es schwer sein, sie durch Gegenmittel abzuwenden.
... und genau solche Menschen schließe ich in meine Gebete eiṇ. Ich meide sie nicht, weil ich sie aus Zorn ablehne, sondern weil es mir nicht möglich ist, das Denken, Reden und Handeln eines Menschen zu ändern, der es ablehnt, in sich zu gehen/ seine Sicht der Dinge auch nur zu hinterfragen ...
Einen solchen Kontakt vermeiden kann ich u.a. durch Nicht-abheben des Telefonhörers, das Nicht-öffnen der Emails/ SMS, oder was es sonst noch so alles gibt, usw. ... oder gar durch einen Umzug in eine andere Stadt.)
Manches gestaltet sich nicht so einfach; ... noch nicht einmal der Buddha, der allen sein Wissen zur Verfügung stellte, konnte die Erleuchtung eines Lebewesens "herbeiführen".