Der Vers, an den ich mein Herz verloren habe.
Weil ich selbst einen allzukritischen Geist habe. Eine Familie, die den halben Tag stichelt und erzählt, was alles schrecklich ist und was wer falsch macht. Und es gibt diesen Ausweg, nicht mehr mitzumachen. Und auch wenn ich den halben Tag nicht weiß, was ich sagen soll, weil ich weder belehren noch viel Angriffsfläche bieten will, funktioniert es irgendwie auch ein paar schöne Momente am Tag zu haben. Und beim Rest wenigstens nichts draufgelegt zu haben.
 
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| Mein Blickwinkel: Praktisch orientiert. Nur versuchen den Ausspruch vom Dalai Lama "Meine Religion ist einfach. Meine Religion ist Güte." in den Alltag zu bringen.
Hat jetzige Wut nicht auch viel mit früherem Verletztwerden zu tun? Bei mir ist das jedenfalls so. Und wenn ich dann mit einem engen Freund über mein früheres Verletztwerden spreche, mich dabei auch gefühlsmäßig öffnen kann, hört auch die Wut bald wieder auf.

Kann man sich denn Wut selber abtrainieren, so, dass sie nicht ständig wieder kommt? Einfach nur durch zusammenreißen?

Kann es nicht auch sein, dass das, was wir im Innern nicht verarbeiten oder annehmen können und dann getriggert immer wieder wütend werden, sich so lange im Äusseren durch andere Menschen oder Situationen zeigen und wiederholen wird, bis wir Kraft genug haben, es in unserem Innern anzuschauen?

Ich erlebe das gerade bei meiner Nachbarin. Sie ist aus irgendeinem Grund nicht in der Lage, durch z.B. Meditation oder anderes tiefe innere Ruhe zu erfahren, sich auch dadurch mal tief im Innern auszuruhen und Kraft zu tanken. Gleichzeitig reagiert sie total genervt, überzogen und fast schon aggressiv auf jedes kleine Geräusch in ihrer Umgebung, selbst das normale Lachen einiger Kleinkinder auf dem Spielplatz ist ihr schon zu viel. Sie versteht einfach nicht, dass das Problem auch von ihr selbst ausgeht. Sie wird wahrscheinlich so lange überkandidelt geräuschempfindlich bleiben und die ganze Welt als Störenfriede erleben, bis sie selbst mehr entspannen kann.
 
Kann man sich denn Wut selber abtrainieren, so, dass sie nicht ständig wieder kommt?
Liebe @Aileen,
ich würde es nicht abtrainieren nennen; es ist eher ein Prozess der Erkenntnis (durch das wachsende Verständnis der Lehren Buddhas). Je mehr wir verstehen, desto klarer wird das Bild ...
Kann es nicht auch sein, dass das, was wir im Innern nicht verarbeiten oder annehmen können und dann getriggert immer wieder wütend werden, sich so lange im Äusseren durch andere Menschen oder Situationen zeigen und wiederholen wird, bis wir Kraft genug haben, es in unserem Innern anzuschauen?
Es ist wichtig, die Kraft zu finden, das, was ist, so anzunehmen, wie es nun einmal ist ... Es bedarf der Zeit und des damit zunehmenden Verständnisses, dass es nichts im Äußeren gibt, dass mich wütend werden lässt. Nichts und niemand kann mich zu etwas zwingeṇ Ich entscheide mit eigenem Geist, wie ich auf das, was ich wahrnehme, auf das, was ist, zu reagieren gedenke. Ich kann es mir aussuchen ...

(Ich kann somit auch selbst entscheiden, ob ich mich durch irgendetwas oder irgendwen verletzt fühle. Letztendlich muss ich das, was andere für mich bereithalten, (eine Bosheit o.ä.), ebensowenig annehmen, wie ein unerwünschtes Geschenk.)

LG mkha'
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Es ist wichtig, die Kraft zu finden, das, was ist, so anzunehmen, wie es nun einmal ist ... Es bedarf der Zeit und des damit zunehmenden Verständnisses, dass es nichts im Äußeren gibt, dass mich wütend werden lässt. Nichts und niemand kann mich zu etwas zwingeṇ Ich entscheide mit eigenem Geist, wie ich auf das, was ich wahrnehme, auf das, was ist, zu reagieren gedenke. Ich kann es mir aussuchen ...

(Ich kann somit auch selbst entscheiden, ob ich mich durch irgendetwas oder irgendwen verletzt fühle. Letztendlich muss ich das, was andere für mich bereithalten, (eine Bosheit o.ä.), ebensowenig annehmen, wie ein unerwünschtes Geschenk.)
Das ist echt toll! Das Problem liegt immer in mir selbst, wie das Paradies, so die Hölle, wie die Dämonen, so auch die Götter.
Aber wenn der Mensch nach den Sündenbock sucht,so Die Politiker, Die Konzerne, die Ausländer, usw.. so man projeziert nur nach aussen, was in ihm selbst steckt. Der Haken aber besteht darin, dass man es selbst nicht merkt. So man kann über die Schatten-Dinamik nach C.G. Jung sprechen.
 
Vers 21: Feindseligkeit und Anhaftung überwinden
| Mein Blickwinkel: Praktisch orientiert. Nur versuchen den Ausspruch vom Dalai Lama "Meine Religion ist einfach. Meine Religion ist Güte." in den Alltag zu bringen.
:unsure: Wie auch meine Großmutter zu sagen pflegte: "Jeder erfüllte Wunsch gebiert 100 Junge."
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Als mein Sohn klein war, habe ich studiert und hatte immer ein schlechtes Gewissen, weil ich so wenig Zeit für ihn hatte. Ich habe ihm am Bahnhof fast immer irgendwas gekauft. Eine Zeitschrift, Lego, Buntstifte, Ausmalbuch, etc. Irgendwann meinte meine Mutter zu mir: "Wenn du ihn mit Begierde fütterst, erzeugt das nur noch mehr Begierde." Sie hatte natürlich Recht. Aber ich fand das gar nicht so einfach, da ich ihm ja dadurch auch meine Liebe zeigen wollte, obwohl ich so wenig da war.
Und natürlich war meine Bindung zu ihm auch sehr stark. Allerdings ist meine Erfahrung gerade, dass die Zeit sie verändert. Bindungen sind unbeständig. Der Gedanke hilft mir manchmal. Aber Bindungen sofort aufgeben, dass kann ich definitiv nicht. An Gegenstände schon, die sind mir nicht wichtig, aber die Personen, Familie, meine Freunde, und die Wesen um mich, mein Hunde, meine Katze etc., die kann ich schwer aufgeben.
 
Als mein Sohn klein war, habe ich studiert und hatte immer ein schlechtes Gewissen, weil ich so wenig Zeit für ihn hatte. Ich habe ihm am Bahnhof fast immer irgendwas gekauft. Eine Zeitschrift, Lego, Buntstifte, Ausmalbuch, etc. Irgendwann meinte meine Mutter zu mir: "Wenn du ihn mit Begierde fütterst, erzeugt das nur noch mehr Begierde." Sie hatte natürlich Recht. Aber ich fand das gar nicht so einfach, da ich ihm ja dadurch auch meine Liebe zeigen wollte, obwohl ich so wenig da war.
Und natürlich war meine Bindung zu ihm auch sehr stark. Allerdings ist meine Erfahrung gerade, dass die Zeit sie verändert. Bindungen sind unbeständig. Der Gedanke hilft mir manchmal. Aber Bindungen sofort aufgeben, dass kann ich definitiv nicht. An Gegenstände schon, die sind mir nicht wichtig, aber die Personen, Familie, meine Freunde, und die Wesen um mich, mein Hunde, meine Katze etc., die kann ich schwer aufgeben.

Weiß nicht. Buddhistische Belehrungen können nur eingeschränkt für Kinder gelten. Solange du für ihn solche kreative Sachen eingekauft hast, ist das doch vollkommen okay. Etwas anderes wären Süßigkeiten ohne Ende oder TV Konsum o.ä.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Ich bin mir noch nicht sicher, was ich von diesem Vers halten will.
In Schwerin habe ich mal eine süße Karte in einem Café, das WunderBar hieß, gelesen. Leider habe ich sie nicht fotografiert, aber sinngemäß stand drauf: Was man zum Leben braucht. Und dann kamen das Nötigste wie Wasser, Essen, Kleidung, ein Dach über dem Kopf, etc. und abschließend sich ab und zu einen Wunsch erfüllen. Das fand ich schön und hilfreich.
Das dauerhaft unzufriedene Verlangen, das Dinge, die "normal" sind, nicht mehr schätzen kann und immer mehr will, kenne ich aber auch sehr gut. Freiheit davon ist auch ein Geschenk.
 
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Freiheit davon ist auch ein Geschenk.
Oliver Petersen hat im Buddhismus -Studium irgendwann einmal die Geschichte erzählt, wie Sokrates über einen Markt ging und sagte, wie schön es sei, all diese Dinge zu sehen, die er nicht brauche.

Das hat mich sehr beeindruckt, und ab diesem Zeitpunkt habe ich begonnen, Dinge wegzugeben und zu verschenken.
 
Es ist aber auch schön, mit ordentlich Muskelkater in den Beinen im Bus zu sitzen, obwohl ich es nicht brauche. :shrug:
 
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Vers 22: Das tiefste Bodhichitta, die Verwirklichung der Leerheit, entwickeln
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In McLeods Buch geht die Mitnahme des Themas in die Meditation immer mehr vom Tonglen weg zur Frage „Wo ist das?“ (ein Gedanke, Gefühl, etc) bzw. „Was/Wer fühlt/erlebt das?“ Kennt jemand dazu eine schlicht angeleitete geführte Meditation?
(Gern 10 bis max 30 Minuten)

Tonglen hatte ich auch geführt gelernt, was für mich sehr hilfreich war.
 
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Vers 23: Das tiefste Bodhichitta, die Verwirklichung der Leerheit, entwickeln
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Vers 24: Das tiefste Bodhichitta, die Verwirklichung der Leerheit, entwickeln
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Die Anweisungen Tonglen zu üben, fand ich einfacher in meinem Alltag einzubauen, deshalb hänge ich hier grad ein bisschen rum, ohne das Gefühl, die letzten drei Verse gut bearbeitet zu haben.
McLeods Erklärungen verstehe ich gerade so, sich darin zu üben, im Schauen zu ruhen. Alles (Gedanken und Gefühle) zulassen zu lernen, sein lassen zu lernen, ohne sich in der Abwehr zu verstricken, ohne sich im Festhalten zu verstricken. "Nur" schauen (oder noch ein zwei Fragen einbringen, die aber nicht beantwortet werden sollen, sondern beobachtet), und zusehen, wie sich dabei was verändert.
22 mit der gedanklichen Unterscheidung in hier ich - du dort geübt
23 mit dem Festhalten an Schönem geübt
24 mit der Abwehr des Unerwünschten geübt
Ich mache derzeit keine ausführliche Praxis auf dem Kissen, da ich mir die körperlichen Voraussetzungen erst wieder erarbeiten muss, so lange zu sitzen, und die Zeit freischaufeln. Tonglen ging sehr gut in den Alltag einzubauen, im Wechselspiel Atempraxis in welcher Körperhaltung auch immer in kleinen Pausen zwischendurch, wo mal niemand etwas von mir wollte. Und die Rückwirkung auf die weitere Interaktion gleich spüren zu können.
 
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Vers 25: Die sechs weitreichenden Geisteshaltungen
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McLeod beginnt den Text mit der Geschichte aus Buddhas früherem Leben in seinen Worten(S. 129, Leiden verwandeln Glück schenken):
Stell dir vor, du begegnest einer Tigerin. Sie ist zu schwach, um ihre Jungen zu säugen. Ihre Not berührt dich und du legst dich vor sie hin. Aber sie ist zu schwach, um dich zu töten. Mit einem Messer schneidest du deinen Arm ab und lässt das Blut in ihr Maul tropfen. Nachdem sie wieder zu Kräften gekommen ist, tötet sie dich und frisst dich auf.
Mich berührt die Geschichte gerade. Dass er nicht die Mutter sterben lässt und die Jungen aufzieht, sondern die Mutter mit seinem Leben unterstützt es selbst zu tun.
 
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Vers 26: Die sechs weitreichenden Geisteshaltungen
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Rechtes Verhalten ergibt sich wenn man dankbar das Leben annimmt so wie es eben ist.
Jetzt,da,in diesem Augenblick…🌈

Mit den Worten von Kabir:

Hast du einen Körper?
Dann sitz nicht auf der Veranda!
Geh hinaus in den Regen!

Wenn du verliebt bist,warum schläfst du dann?

Wach auf,wach auf!
Du hast Abermillionen Jahre geschlafen.
Warum nicht aufwachen heut morgen?

Ich hoffe mein Geschwurbel paßt hier her…

Guten Morgen🤗
 
Vers 27: Die sechs weitreichenden Geisteshaltungen
| Mein Blickwinkel: Praktisch orientiert. Nur versuchen den Ausspruch vom Dalai Lama "Meine Religion ist einfach. Meine Religion ist Güte." in den Alltag zu bringen.
Zum Vers 27 schreibt McLeod in seinem Buch zwei Geschichten über Menschen, die sich absichtlich mit schwierigen Menschen umgaben, um aufmerksam zu bleiben und Geduld zu üben. Manchmal dachte ich die Woche, dass mir die existenten Schwierigkeiten schon reichen, ohne sie noch aktiv vermehren zu müssen. Im Weltgeschehen gleichermaßen wie in meinem konkreten Leben, in mir viel Ablehnung von Gegebenheiten wie auch im Außen all die großen und kleinen Konflikte und müde oder mürrisch aussehenden Menschen z.B. auf dem Schulfest, auf dem wir die Woche waren.
Vielleicht habe ich aber auch immer noch einen Blickwinkel, der die Schwierigkeiten fokussiert, statt z.B. die vielen Fürsorglichkeiten, die es auch zum Überleben und friedlichen Zusammenleben braucht.
 
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