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Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Danke für die Erklärung @mkha', obwohl ich denke dass sie besser ins Cafehaus zum Thema "Dies und das" gepasst hätte, wo es gerade um's Wählen geht. Bezüglich der Auslöschung des Begehrens stellt sich die Frage, ob man das kleinere Übel begehren sollte. Was anderes kann man nicht wählen, denn eine Partei die den achtfachen Pfad im Programm hat, gibt es ja nicht. Der Pfad ist aber auch ein Weg der Unterscheidung zwischen heilsam und unheilsam, und so weit wie möglich sollte man wohl das Unheilsame mindern und das Heilsame fördern, auch in einem weltlichen Sinn. Da ist zwar alles vergänglich und mit Ich-Dünkel verbunden, aber wenigstens vorübergehend etwas weniger Dukkha .
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Mit Gier, Hass oder Verblendung tritt man an die angenehmen, unangenehmen oder neutralen Gefühle heran, die durch sechsfache Sinneswahrnehmung entstehen. Warum? Weil man Dukkha , Anicca und Anatta nicht sieht. Das ist das Problem, aus dem alle Probleme entstehen.
Hi, @mukti .

Wenn ich mich richtig an Analayo erinnere, also sinngemäß, wird bei sehr gut verankerter Sati ein bestimmter Samadhi als notwendige Voraussetzung angenommen, um die drei oder vier Daseinsmerkmale direkt, also unmittelbar, wahrzunehmen. Viele Theravada -Praktizierende, auch die von dir erwähnten, sind dazu in der Lage.

Es geht im Prinzip darum, dass der Prozess der Wahrnehmung anders abläuft.

Alle Khandhas sind wechselseitig bedingt und reziprok. Wenn ich zum Beispiel eine schöne Blume auf der Wiese sehe, dann sind das nichts weiter als bunte Flecken, die auf mein Gehirn treffen. Aber ich würde sie sofort als Blume etikettieren und in eine bestimmte Kategorie von Schönheit einordnen – und das ist nicht selbstverständlich. Ein kleines Zitat aus dem "Direkten Weg" von Analayo, S. 231.

18 Ìâòavîra (1987, S. 70) stellt die Natur der „Willensregungen“ treffend dar, indem
er für die fünf Daseinsgruppen das folgende Beispiel liefert: ein stämmiger
(materielle Form) – angenehmer (Gefühl) – schattiger Baum (Wahrnehmung) – „um
darunter zu liegen“ (Willensregungen) – für mich sichtbar (Bewusstsein).
Noch dazu, S.232:

Hier ein praktisches Beispiel für die fünf Daseinsgruppen: Während der
gegenwärtigen Handlung des Lesens ist das Bewusstsein eines jeden Wortes
durch das körperliche Sinnestor des Auges gewahr. Die Wahrnehmung
erkennt die Bedeutung jedes Wortes, während die Gefühle für die emotionale
Stimmung verantwortlich sind – dafür, ob ein Leser sich wegen dieser
bestimmten Information gut, schlecht oder neutral fühlt. Aufgrund der
Willensregungen liest jemand schnell weiter oder hält inne, um tiefer in den
Sinn der hier vorliegenden Textstelle einzudringen, oder wendet sich sogar
einer Fußnote zu.
Abschließend bemerkt, es geht echt, wie es Analayo ausdrückt:

XI.3 WAHRNEHMUNGSTRAINING
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Danke für die Erklärung @mkha', obwohl ich denke dass sie besser ins Cafehaus zum Thema "Dies und das" gepasst hätte, wo es gerade um's Wählen geht.
Ok, lieber @mukti, ich habe gerade darum gebeten, meinen Beitrag zu verschieben. (y)
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Hallo Igor,

Hi, @mukti .

Wenn ich mich richtig an Analayo erinnere, also sinngemäß, wird bei sehr gut verankerter Sati ein bestimmter Samadhi als notwendige Voraussetzung angenommen, um die drei oder vier Daseinsmerkmale direkt, also unmittelbar, wahrzunehmen. Viele Theravada-Praktizierende, auch die von dir erwähnten, sind dazu in der Lage.
Ich weiß nicht ob viele dazu in der Lage sind, aber wollen wir's hoffen.

Es geht im Prinzip darum, dass der Prozess der Wahrnehmung anders abläuft.

Alle Khandhas sind wechselseitig bedingt und reziprok. Wenn ich zum Beispiel eine schöne Blume auf der Wiese sehe, dann sind das nichts weiter als bunte Flecken, die auf mein Gehirn treffen. Aber ich würde sie sofort als Blume etikettieren und in eine bestimmte Kategorie von Schönheit einordnen – und das ist nicht selbstverständlich.
Die bunten Formen lösen kein angenehmes Gefühl aus, erst die Einordnung in eine Kategorie von Schönheit lässt dieses Gefühl entstehen? Jedenfalls kommt es einem so vor, als würde der Sinneseindruck unmittelbar das Gefühl auslösen. Vielleicht ist es der Wille Schönes und Angenehmes zu erfahren, der die Wahrnehmung dahingehend "programmiert"? Und wenn dieser Wille nicht wäre, würde man die Form nicht als Blume identifizieren und das angenehme Gefühl würde nicht entstehen. Gewöhnlich ist der Wahrnehmungsprozess wohl nicht rückgängig zu machen, weil er bereits mit der Verkörperung auf eine bestimmte Weise gegeben ist. Auch beim Buddha, indem er z.B. gesagt hat "lieblich ist der Jetahain" usw. Im achtsamen Samadhi ist das was anderes, bereits in der ersten Vertiefung dürfte es ja keine Wahrnehmungen der fünf Sinne mehr geben. Und wenn man dann daraus zurückkehrt, ist man vielleicht mehr darüber bewusst was da abläuft, wenn man eine Blume sieht.

18 Ìâòavîra (1987, S. 70) stellt die Natur der „Willensregungen“ treffend dar, indem
er für die fünf Daseinsgruppen das folgende Beispiel liefert: ein stämmiger
(materielle Form) – angenehmer (Gefühl) – schattiger Baum (Wahrnehmung) – „um
darunter zu liegen“ (Willensregungen) – für mich sichtbar (Bewusstsein).
Hier erfolgt das angenehme Gefühl sogleich auf die Wahrnehmung der materiellen Form, erst danach wird die Form als "schattiger Baum" klassifiziert und danach erfolgt die Willensregung und die Bewusstwerdung. Allerdings ist es wahrscheinlich kein zeitlicher Ablauf, alles erfolgt gleichzeitig in gegenseitiger Abhängigkeit.

Noch dazu, S.232:

Hier ein praktisches Beispiel für die fünf Daseinsgruppen: Während der
gegenwärtigen Handlung des Lesens ist das Bewusstsein eines jeden Wortes
durch das körperliche Sinnestor des Auges gewahr. Die Wahrnehmung
erkennt die Bedeutung jedes Wortes, während die Gefühle für die emotionale
Stimmung verantwortlich sind – dafür, ob ein Leser sich wegen dieser
bestimmten Information gut, schlecht oder neutral fühlt. Aufgrund der
Willensregungen liest jemand schnell weiter oder hält inne, um tiefer in den
Sinn der hier vorliegenden Textstelle einzudringen, oder wendet sich sogar
einer Fußnote zu.
Also das Bewusstsein (viññāna-kkhandha) erfährt die Worte durch das Sinnestor (rūpa-kkhandha) und deren Bedeutung (saññā-kkhandha), sowie die aufsteigenden Gefühle (vedanā-kkhandha) und die Willensregung (saṅkhāra-kkhandha) schnell weiterlesen, oder tiefer in den Sinn eindringen, oder Fußnote zuwenden. Mit dem tiefer Eindringen ließen sich Stunden zubringen, und der Sinn wäre damit bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Ich denke sogar bis zum Erwachen könnte man über diese Vorgänge meditieren, die ja im Prinzip zu jeder Zeit stattfinden, außer im Tiefschlaf. Es wäre wohl vollendetes Satipatthana.

Abschließend bemerkt, es geht echt, wie es Analayo ausdrückt:

XI.3 WAHRNEHMUNGSTRAINING

Ja sehr interessant, z.B. das hier:

Um ein praktisches Beispiel zu geben: Wer auf der Grundlage eines intellektuellen Verständnisses der Vergänglichkeit regelmäßig das Entstehen und Vergehen von Phänomenen kontempliert, wird als Ergebnis aniccasaììâ – also Wahrnehmungen, welche die Phänomene aus dem Blickwinkel der Vergänglichkeit erfassen – entwickeln. Mit fortgesetzter Übung wird das Gewahrsein der Vergänglichkeit zunehmend spontan und beeinflusst dadurch mehr und mehr auch außerhalb der eigentlichen Kontemplation das alltägliche Erleben. Auf diese Weise kann nachhaltige Kontemplation zu einer allmählich fortschreitenden Veränderung der Wahrnehmungsmechanismen führen und dadurch auch das ganze Weltbild verändern.

Vergänglichkeit kontemplieren und möglichst oft daran erinnern, das ist auch so ein Schlüssel zum Erwachen. Bei so mancher Lehrrede steht ja am Ende "Da ging ihm das klare Auge der Weisheit auf - was irgend auch entstanden ist, muss alles wieder untergehen". Dieses unmittelbare Erkennen kann den Stromeintritt oder noch mehr zur Folge haben, wenn ich mich recht erinnere.

Diese drei Augen gibt es. Welche drei? Das fleischliche Auge, das himmlische Auge, das Auge der Weisheit.
It.61
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Lieber @mukti,
alles klar, Du hattest doch Recht - mein Beitrag ist dort, wo er nun ist, (dies & das), besser aufgehobeṇ. Mir fällt es manchmal schwer, das zu differenziereṇ
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Vielleicht ist es der Wille Schönes und Angenehmes zu erfahren, der die Wahrnehmung dahingehend "programmiert"? Und wenn dieser Wille nicht wäre, würde man die Form nicht als Blume identifizieren und das angenehme Gefühl würde nicht entstehen. Gewöhnlich ist der Wahrnehmungsprozess wohl nicht rückgängig zu machen, weil er bereits mit der Verkörperung auf eine bestimmte Weise gegeben ist.
Na ja, @mukti , weiß ich ehrlich gesagt nicht.

Jedes Betrachten, Ansehen, Wahrnehmen, jede Vorstellung von et-was als Selbst, jede Identifikation ist eine Fabrikation, entstanden aus einem mit Nichtwissen verbundenen Sinnen-Eindruck, dem damit verbundenen Gefühl und dem entsprechenden Begehren.
Aus: "Saññā und atta - Lug und Trug".S.11.

M 1: „Der Weltling nimmt z.B. Erde wahr (pathaviṁ pathavito sañjānāti), dann jedoch „identifiziert er sich mit Erde, identifiziert er sich in Bezug auf Erde, identifiziert er sich als Erde, identifiziert ‘Erde’ als ‘mein’, erfreut sich an Erde“.6
6 pathaviṁ pathavito saññatvā pathaviṁ maññati, pathaviyā maññati, pathavito maññati, pathaviṁ meti maññati, pathaviṁ abhinandati.
Dieses unmittelbare Erkennen kann den Stromeintritt oder noch mehr zur Folge haben, wenn ich mich recht erinnere.
Ja, darum geht es eigentlich, oder?
Also das Bewusstsein (viññāna-kkhandha) erfährt die Worte durch das Sinnestor (rūpa-kkhandha) und deren Bedeutung (saññā-kkhandha), sowie die aufsteigenden Gefühle (vedanā-kkhandha) und die Willensregung (saṅkhāra-kkhandha) schnell weiterlesen, oder tiefer in den Sinn eindringen, oder Fußnote zuwenden. Mit dem tiefer Eindringen ließen sich Stunden zubringen, und der Sinn wäre damit bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Ich denke sogar bis zum Erwachen könnte man über diese Vorgänge meditieren, die ja im Prinzip zu jeder Zeit stattfinden, außer im Tiefschlaf. Es wäre wohl vollendetes Satipatthana.
So sehe ich das auch. Technisch gesehen geht es eher um die absolute Ent-automat-isier-ung und läuft letztlich auf Anatta hinaus. Allerdings bezweifle ich stark, dass es "absolut" möglich ist. So Anālayo:

Den Lehrreden zufolge ist ein tiefgehendes Verständnis der Natur der
Wahrnehmung (saììâ) eine herausragende Ursache für die Verwirklichung.
38 Wahrnehmungen unter dem Einfluss von Sinnlichkeit führen zu
Wahrnehmungsverzerrungen und verursachen dadurch das Entstehen
unheilsamer Gedanken und Absichten.39 Verzerrte oder voreingenommene
Wahrnehmungen schließen bedeutungsvolle falsche Auffassungen der
Wirklichkeit ein, die auf die fundamentale Struktur gewöhnlicher Erfahrung
einwirken, wie wenn Dauerhaftigkeit, Befriedigung, Wesenhaftigkeit
und Schönheit an etwas wahrgenommen wird, was in Wirklichkeit das
Gegenteil ist.
40 Das Vorhandensein solcher unrealistischen Elemente innerhalb
der Wahrnehmung ist auf die gewohnheitsmäßige Projektion der
eigenen falschen Vorstellungen auf wahrgenommene Sinnesdaten zurückzuführen
ein Prozess, der einem gewöhnlich nicht bewusst ist.
Und siehe hier:

Im Zusammenhang
mit dem Wahrnehmungsprozess steht dieses „Zeichen“ (nimitta) in
Bezug zu der allerersten Bewertung der rohen Sinnesdaten, aufgrund deren
das Objekt zum Beispiel als „schön“ (subhanimitta) oder „zornerregend“
(paúighanimitta) erscheint, was dann normalerweise zu nachfolgenden
Bewertungen und mentalen Reaktionen führt.36
Die Anweisung, Zügelung auf die Sekundärmerkmale (anuvyaìjana) anzuwenden,
könnte zu weiteren Assoziationen im Wahrnehmungsprozess in
Bezug stehen, die „in allen Einzelheiten“ das anfängliche voreingenommene
Wahrnehmen (saììâ) ausschmücken.37 Die Neigung zu voreingenommenen
und emotionalen Reaktionen wurzelt in der Phase der Schaffung des Zeichens,
während die ersten kaum bewussten Bewertungen, die dem Wahrnehmen
(saììâ) zugrunde liegen können, entstehen.
Der direkte Weg , S.253.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Na ja, @mukti , weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Ich auch nicht und wenn ich komplexe Sachverhalte im Detail wissen will, komme ich meistens nicht weiter. Ich bleibe dann eher auf der mentalen Ebene und kann nicht direkt sehen wie es ist. Deshalb befasse ich mich nur wenig mit dem Abhidhamma und dergleichen.

Jedes Betrachten, Ansehen, Wahrnehmen, jede Vorstellung von et-was als Selbst, jede Identifikation ist eine Fabrikation, entstanden aus einem mit Nichtwissen verbundenen Sinnen-Eindruck, dem damit verbundenen Gefühl und dem entsprechenden Begehren.
Ja und Vorstellungen des Selbst nimmt jeder bis zu einem gewissen Grad direkt wahr, also wie man sich selber sieht, was man darstellt, wie man sein will, oder der Eindruck überlegen oder minderwertig zu sein usw. Da steckt das Daseins-Begehren dahinter, verbunden mit dem Sinnesbegehren. Durch die Unterscheidung von heilsam und unheilsam lässt sich zunächst Sittlichkeit entwickeln, ein gutes Selbst mit der Weisheit rechter, friedlicher Gesinnung und der Aussicht auf vollkommene Befreiung.

M 1: „Der Weltling nimmt z.B. Erde wahr (pathaviṁ pathavito sañjānāti), dann jedoch „identifiziert er sich mit Erde, identifiziert er sich in Bezug auf Erde, identifiziert er sich als Erde, identifiziert ‘Erde’ als ‘mein’, erfreut sich an Erde“.6
6 pathaviṁ pathavito saññatvā pathaviṁ maññati, pathaviyā maññati, pathavito maññati, pathaviṁ meti maññati, pathaviṁ abhinandati.
Dabei ist er gar nicht Erde:

"Rāhula, was immer an inneren, zu einem selbst gehörenden Dingen, fest, verfestigt und Objekt der Anhaftung ist, also Kopfhaar, Körperhaar, Nägel, Zähne, Haut, Muskelfleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Dickdarm, Dünndarm, Mageninhalt, Kot oder was sonst noch an inneren, zu einem selbst gehörenden Dingen, fest, verfestigt und Objekt der Anhaftung ist: dies nennt man das innere Erdelement. Sowohl das innere Erdelement, als auch das äußere Erdelement sind einfach nur Erdelement. Und das sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Wenn man es mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend sieht, wird man gegenüber dem Erdelement ernüchtert und macht den Geist begierdelos in Bezug auf das Erdelement."
M.62
Das ist immerhin theoretisch verstehbar, was ich wahrnehme kann ich ja nicht sein, ich bin derjenige, der es wahrnimmt. Genauer betrachtet ist es das Bewusstsein, das alles wahrnimmt bzw. erfährt und weil es auch das Ich erfährt, kann das Ich nur eine geistige Gestaltung sein und kein unabhängiges Selbst. Und alles ist vergänglich, ich kann nichts festhalten und so ist es auch nicht mein.

Technisch gesehen geht es eher um die absolute Ent-automat-isier-ung und läuft letztlich auf Anatta hinaus. Allerdings bezweifle ich stark, dass es "absolut" möglich ist.
Es müsste möglich sein bis zum Erwachen auf der Stufe des Arahant denke ich. Aber das wird noch ein Weilchen dauern, bei mir jedenfalls.

mukti schrieb:
Dieses unmittelbare Erkennen kann den Stromeintritt oder noch mehr zur Folge haben, wenn ich mich recht erinnere.
Ja, darum geht es eigentlich, oder?
Man kann es ja so sehen, dass man dabei ist die Bedingungen für den Stromeintritt zu schaffen.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Das ist immerhin theoretisch verstehbar, was ich wahrnehme kann ich ja nicht sein, ich bin derjenige, der es wahrnimmt. Genauer betrachtet ist es das Bewusstsein, das alles wahrnimmt bzw. erfährt und weil es auch das Ich erfährt, kann das Ich nur eine geistige Gestaltung sein und kein unabhängiges Selbst. Und alles ist vergänglich, ich kann nichts festhalten und so ist es auch nicht mein.
Das war aber keine Theorie, mein Lieber, eher es war sehr konkrete und ausführliche Anweisung, und es hat geklappt, oder?
So meine bescheidene Meinung. LG.

Oder anders ausgedrückt: Das Bewusstsein ist nur eines der bedingten Khandha; es ist keine „absolute“ Instanz.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Das war aber keine Theorie, mein Lieber, eher es war sehr konkrete und ausführliche Anweisung, und es hat geklappt, oder?
So meine bescheidene Meinung. LG.

Oder anders ausgedrückt: Das Bewusstsein ist nur eines der bedingten Khandha; es ist keine „absolute“ Instanz.
Ja aber trotzdem stellt sich dabei keine höhere Freude ein die alle Sinnesfreuden übertrifft und die Triebe vernichtet 🤨
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Ja aber trotzdem stellt sich dabei keine höhere Freude ein die alle Sinnesfreuden übertrifft und die Triebe vernichtet
Ein sehr interessanter Aspekt, @mukti . Hm, wenn ich mich an die Sutras erinnere, empfindet man keine höhere Freude, denn es wäre dann wie die Transzendenz der Freude, so etwas in der Art. Die höhere Freude tritt bei sehr tiefem Samadhi auf, aber Nibbana geht darüber hinaus – es ist ein Zustand jenseits solcher Begriffe wie Leid oder Freude.

Der Schmerz bleibt jedoch, also der erste Pfeil, und auch der Buddha, da er einen Körper hatte, hat – wie es auch in den Texten beschrieben wird – unter der Krankheit vor dem Tod gelitten. Aber er war erwacht, also kann man das ganze Spiel mit den Wörtern vergessen.

Ich verstehe es so, dass, wie auch im zweiten Buch von Analayo beschrieben , sehr tief verwurzeltes Sati in der Lage ist, die Triebe bereits im Keim zu verhindern. Es reinigt gewissermaßen die Wahrnehmung. Denn die Triebe entstehen durch Avidya, also weil wir die Phänomene und alle Dinge nicht so sehen, wie sie wirklich sind.

Diese Dinge sind ihrer innewohnenden Existenz beraubt,( bar denen) darin liegen die Wurzeln, wie es auch Buddhadasa Bhikkhu erklärt. Besonders in seiner Arbeit "Auf den Punkt gebracht" über "Ich" und "Mein". Wenn es keine Identifikation mehr gibt, gäbe es folglich keinen Platz mehr für die Triebe. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

LG.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Denn die Triebe entstehen durch Avidya, also weil wir die Phänomene und alle Dinge nicht so sehen, wie sie wirklich sind.
Man mag verstehen wie die Dinge wirklich sind, aber nur ein geläuterter Geist kann es unmittelbar wahrnehmen und die Unwissenheit tatsächlich beenden würde ich sagen.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Man mag verstehen wie die Dinge wirklich sind, aber nur ein geläuterter Geist kann es unmittelbar wahrnehmen und die Unwissenheit tatsächlich beenden würde ich sagen.
Ja, hier gibt es absolut nichts auszusetzen, aber es gibt sehr viele Leute, die die Welt ganz anders wahrnehmen.

P.S. Den Schmerz oder den Tod des Körpers kann man aber nicht...
tatsächlich beenden

Und rein theoretisch zu verstehen bringt wenig, wenn überhaupt.

Manchmal, lieber @mukti, wenn ein Mensch unheilbar krank ist oder bereits im Sterben liegt, kann er verinnerlichen, dass das ganze Leben nichts weiter als ein Darlehen war und dass es absolut nichts gibt, was ihm gehört.

Aber daraus sollte man nicht schließen, dass er Buddhist sein müsste.

Anders ausgedrückt: Der Buddhismus ist zeitlos und spiegelt meiner Meinung nach universelle Gesetze wider. LG.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Ja, hier gibt es absolut nichts auszusetzen, aber es gibt sehr viele Leute, die die Welt ganz anders wahrnehmen.
An den Taten in Werken, Worten und Gedanken lässt sich weitgehend erkennen, wie jemand die Welt wahrnimmt.

P.S. Den Schmerz oder den Tod des Körpers kann man aber nicht...
"tatsächlich beenden"
Die geistigen Leiden die durch körperlichen Schmerz und den Tod entstehen kann man aber erheblich vermindern, wahrscheinlich sogar ganz beenden.

Und rein theoretisch zu verstehen bringt wenig, wenn überhaupt.
Sehe ich auch so.

Manchmal, lieber @mukti, wenn ein Mensch unheilbar krank ist oder bereits im Sterben liegt, kann er verinnerlichen, dass das ganze Leben nichts weiter als ein Darlehen war und dass es absolut nichts gibt, was ihm gehört.

Aber daraus sollte man nicht schließen, dass er Buddhist sein müsste.

Anders ausgedrückt: Der Buddhismus ist zeitlos und spiegelt meiner Meinung nach universelle Gesetze wider. LG.
Wenn jemand unheilbar krank ist oder im Sterben liegt, ist das Loslassen ja sehr naheliegend, viele Menschen wissen das und praktizieren es wohl auch. Mir scheint aber dass die tiefsitzenden Triebe meistens dazu veranlassen, das Dasein auf andere Art fortzusetzen.

Nirgends habe ich eine so klare Darstellung universeller Gesetze gefunden, als im Buddhismus. Aber in anderen Lehren gibt es zweifellos auch viel wertvolle Weisheit und durch selbstständiges Ergründen der Wirklichkeit kann man wohl ebenfalls sehr weit kommen. Vielleicht bis zum vollkommenen Erwachen? Glaube ich eher nicht, aber wer weiß.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Wenn jemand unheilbar krank ist oder im Sterben liegt, ist das Loslassen ja sehr naheliegend, viele Menschen wissen das und praktizieren es wohl auch. Mir scheint aber dass die tiefsitzenden Triebe meistens dazu veranlassen, das Dasein auf andere Art fortzusetzen.
Lieber @mukti , Was hältst du davon?
Schaue mal:

Soweit es kamma betrifft, ist das Prinzip „tue Gutes, erhalte Gutes, tue Schlechtes und erhalte Schlechtes" ein Prinzip, das nicht nur vor der Zeit des Buddha existierte, sondern auch von praktisch jeder großen Religion akzeptiert wird. Es ist daher absurd zu behaupten, dass dieses Prinzip in dieser vereinfachten Form ein buddhistisches Prinzip sei. Zwar spricht der Buddhismus in der Tat von kamma, aber sein Zweck ist es, über diese Lehre hinauszugehen; zu zeigen, dass die Früchte von kamma maya - substanzlos - sind und weiter, dass es eine dritte Kategorie von Handlungen gibt, welche die Schubkraft der guten und schlechten Taten neutralisieren können, so dass man über oder jenseits von kamma leben kann. Diese dritte Art von Handlungen ist die Praxis, die zu Nibbāna führt. Dies also ist die wahre buddhistische Lehre von kamma, weil das Ziel des Buddhismus darin besteht, die Menschen aus der Knechtschaft von kamma zu befreien. Was die Lehre der Reinkarnation anbelangt, so gibt es sie in der buddhistischen Lehre nicht, oder genauer, es handelt sich dabei nicht um eine echte buddhis-tische Lehre, weil sie mit der vorupanishadischen kamma-Lehre verbunden ist. Zu dieser Zeit lehrte man, dass Lebewesen ständig sterben und wiedergeboren werden, dass es eine ewige Seele gibt, die fortwährend in Samsara , dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, kreist und dass sie dabei eine Vielzahl von Bestimmungsorten (unterschiedlich, je nach Lehrmeinung), entsprechend der guten und schlechten Taten des Individuums durchwandert. Es ist absurd zu behaupten, dass es sich dabei um eine buddhistische Lehre handelt. Das Erwachen des Buddha bestand in der Entdeckung, dass es in Wahrheit so etwas wie eine Person oder ein Selbst nicht gibt; dass es einfach nur Unwissen-heit und Anhaften sind, die im Geist aufsteigen und zu der falschen Annahme führen, dass da ein Selbst wäre. Diese Annahme erzeugt enorme Probleme und führt zu Leiden.
So ist die Quelle:

Buddhadasa Bhikkhu

Auf den Punkt gebracht. Texte zu „Ich und Mein“

Kategorie(n): Nicht-Ich

veröffentlicht März 2015

 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Lieber @mukti , Was hältst du davon?

"Zwar spricht der Buddhismus in der Tat von kamma, aber sein Zweck ist es, über diese Lehre hinauszugehen; zu zeigen, dass die Früchte von kamma maya - substanzlos - sind und weiter, dass es eine dritte Kategorie von Handlungen gibt, welche die Schubkraft der guten und schlechten Taten neutralisieren können, so dass man über oder jenseits von kamma leben kann. Diese dritte Art von Handlungen ist die Praxis, die zu Nibbāna führt. Dies also ist die wahre buddhistische Lehre von kamma, weil das Ziel des Buddhismus darin besteht, die Menschen aus der Knechtschaft von kamma zu befreien."

Das betrifft offenbar richtiges Handeln in einem überweltlichen Sinn, nach der überlieferten Lehre kann es weltlich oder überweltlich sein:

Und was, ihr Bhikkhus, ist Richtiges Handeln? Richtiges Handeln, sage ich, ist von zweifacher Art: es gibt richtiges Handeln, das von den Trieben beeinträchtigt wird, das an Verdiensten teilhat, das auf der Seite der Vereinnahmung zur Reife gelangt; und es gibt Richtiges Handeln, das edel, triebfrei, überweltlich, ein Pfadfaktor ist.
M.117

"Was die Lehre der Reinkarnation anbelangt, so gibt es sie in der buddhistischen Lehre nicht, oder genauer, es handelt sich dabei nicht um eine echte buddhistische Lehre, weil sie mit der vorupanishadischen kamma-Lehre verbunden ist. Zu dieser Zeit lehrte man, dass Lebewesen ständig sterben und wiedergeboren werden, dass es eine ewige Seele gibt, die fortwährend in Samsara , dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, kreist und dass sie dabei eine Vielzahl von Bestimmungsorten (unterschiedlich, je nach Lehrmeinung), entsprechend der guten und schlechten Taten des Individuums durchwandert. Es ist absurd zu behaupten, dass es sich dabei um eine buddhistische Lehre handelt. Das Erwachen des Buddha bestand in der Entdeckung, dass es in Wahrheit so etwas wie eine Person oder ein Selbst nicht gibt; dass es einfach nur Unwissen-heit und Anhaften sind, die im Geist aufsteigen und zu der falschen Annahme führen, dass da ein Selbst wäre. Diese Annahme erzeugt enorme Probleme und führt zu Leiden. "

Diese Formulierung ist mir zu undeutlich, weil sie zu dem Missverständnis führen kann, der Buddha habe kein Samsara gelehrt. Es gibt so viele überlieferte Lehrreden in denen der Buddha den Kreislauf von Geburt und Tod mit unterschiedlichen Bestimmungsorten gelehrt hat, dass ich es absurd fände zu behaupten es würde sich um keine buddhistische Lehre handeln, weil er ja keine ewige Seele gelehrt hat.

Es war keine ewige Seele nötig um geboren zu werden und wenn es in Wahrheit so etwas wie eine Person oder ein Selbst nicht gibt, dann ist es meines Erachtens angebracht herauszufinden was diese Person oder dieses Selbst eben in Wahrheit ist. Offenbar ist es eine Gestaltung und als solche existiert sie, nur ist sie eben nicht das wahre Selbst. Sie entsteht immer wieder aufgrund von Daseinsdurst in verschiedenen Formen, die vom kamma bestimmt werden - "Erben ihrer Taten sind die Wesen". Dieses Samsara wird im Palikanon in vielen Zusammenhängen ausführlich dargestellt, wohl auch im Sanskritkanon und in den Kommentaren und ist seit jeher buddhistische Sichtweise, das sagt auch die Indologie und Buddhologie . Übrigens habe ich von einem Insider gehört, dass die Art des ehrwürdigen Buddhadasa Bikkhu bei vielen Waldmönchen als ein wenig exzentrisch galt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Diese Formulierung ist mir zu undeutlich, weil sie zu dem Missverständnis führen kann, der Buddha habe kein Samsara gelehrt. Es gibt so viele überlieferte Lehrreden in denen der Buddha den Kreislauf von Geburt und Tod mit unterschiedlichen Bestimmungsorten gelehrt hat, dass ich es absurd fände zu behaupten es würde sich um keine buddhistische Lehre handeln, weil er ja keine ewige Seele gelehrt hat.
Aha, danke sehr, @mukti , für deine klare Position.
ie entsteht immer wieder aufgrund von Daseinsdurst in verschiedenen Formen, die vom kamma bestimmt werden - "Erben ihrer Taten sind die Wesen". Dieses Samsara wird im Palikanon in vielen Zusammenhängen ausführlich dargestellt, wohl auch im Sanskritkanon und in den Kommentaren und ist seit jeher buddhistische Sichtweise, das sagt auch die Indologie und Buddhologie . Übrigens habe ich von einem Insider gehört, dass die Art des ehrwürdigen Buddhadasa Bikkhu bei vielen Waldmönchen als ein wenig exzentrisch galt.
Dem kann ich perrsönlich absolut zustimmen, @mukti .

Aber der Autor begründet doch den eigenen Standpunkt, ich zitiere aus dem Buch:

Eine Gruppe von Laien ging einmal zum Buddha mit der Bitte, ihnen einen Aspekt der Lehre darzulegen, der für ihre Lebensumstände relevant sei. Der Buddha lehrte sie, dass das Prinzip von suññatā , der wahren Essenz des Buddhismus unmittelbar relevant für ihre Bedürfnisse sei, dass suññatā allein das Herz der Lehren aller Buddhas sei, und dass alle anderen Lehren von weniger erleuchteten Menschen kämen. Die Laien widersprachen und meinten, dass suññatā zu hoch für sie sei, um es zu verwirklichen und baten um etwas leichter Erreichbares. Der Buddha lehrte sie daraufhin die vorbereitenden Praktiken, um den Strom von Nibbāna zu erreichen. Diese Praktiken können wie folgt zusammengefasst werden: Vertrauen (saddhā) in Buddha, Dhamma und Sangha und die Übung der Tugenden, die den Edlen lieb sind (ariyakanta-sīla).4 Wir müssen diese Geschichte sorgfältig prüfen, wenn wir die wahren Ziele des Buddhismus verstehen wollen. Der erste Punkt ist der, dass der Buddha den Laien suññatā lehrte, als etwas, das direkt ihre Bedürfnisse ansprach. Das heißt, dass die verschiedenen Probleme, mit denen es die Laien im täglichen Leben zu tun haben, durch das richtige Verständnis des Prinzips von suññatā gelöst werden können.

Fett ist von mir.
Und was liest man in der Fußnote?:

4 S 55, 53: "Belehren möge uns, Herr, der Erhabene, anleiten möge uns, Herr, der Erhabene, damit es uns lange zum Wohle, zum Heile gereiche".
"Da habt ihr euch denn, Dhammadinno, also zu üben: 'Mit jenen vom Vollendeten verkündeten Lehrreden, den tiefen, tiefsinnigen, überweltlichen, mit der Leerheit verbundenen, wollen wir uns von Zeit zu Zeit erfüllen'. So habt ihr euch, Dhammadinno, zu üben".
"Nicht leicht ist es für uns, Herr, die wir mitten im Gedränge von Kinderscharen leben, gern feinstes Sandelholz aus Benares verwenden, uns mit Kränzen, Parfüms und Salben schmücken, an Gold und Silber Gefallen haben, uns von Zeit zu Zeit mit den vom Vollendeten verkündeten Lehrreden, zu erfüllen, den tiefen, tiefsinnigen, überweltlichen, mit der Leerheit verbundenen. Gut wäre es, Herr, wenn der Erhabene uns, die wir in den fünf Tugendschritten feststehen, die Lehre darüber hinaus zeigt".
"Da habt ihr euch, Dhammadinno, also zu üben: 'Mit unbeirrbarer Klarheit wollen wir dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft nachfolgen, und den Tugenden, die den Edlen lieb sind, wollen wir nachfolgen'. So habt ihr euch, Dhammadinno, zu üben".

Man kann auf Pali -Kanon Seite gehen und es zu überprüfen:

"Da habt ihr euch denn, Dhammadinno, also zu üben: 'Mit jenen vom Vollendeten verkündeten Lehrreden, den tiefen, tiefsinnigen, überweltlichen, mit der Leerheit verbundenen, wollen wir uns von Zeit zu Zeit erfüllen'. So habt ihr euch, Dhammadinno, zu üben".


"Nicht leicht ist es für uns, o Herr,---

Also, eins zu eins. Oder? Korrekt?

Gut, ich wollte nur hinzufügen, dass Analayo im zweiten Buch über Satipatthana auch über die verschiedenen Interpretationen spricht.

Und was die bedingte Entstehung anbelangt, sinngemäß sagt er, dass alle zwölf Glieder im Hier und Jetzt, in einem einzigen Moment, ablaufen können, was der traditionellen Methode des Visuddhimagga widersprechen würde.

Ich zitiere aus dem Buch "Satipatthana aus der Perspektive des frühen Buddhismus", S. 155:

Dem Abhidhamakosabhasya zufolge können so alle zwölf Glieder in einem einzigen Moment ablaufen.
Aha, das ist diese Stelle:

Dieser alternative Modus, der sich in Werken wie dem Vibhaṅga
der Theravāda-Tradition oder der *Mahāvibhāṣā der Sarvāstivāda
Tradition, wendet jedes der zwölf Glieder auf einen einzigen Geistesmoment an.11
Aus dieser Sicht bezieht sich der Verweis auf „Geburt“ im Zusammenhang mit den
zwölf Glieder auf das Entstehen von Geisteszuständen. Gemäß dem
Abhidharmakośabhāṣya kann das Wirken aller zwölf Glieder somit
innerhalb eines einzigen Augenblicks stattfinden.12 Dies macht die gesamte Reihe sicherlich
einer introspektiven Analyse im gegenwärtigen Moment leichter zugänglich
gegenwärtigen Moment.
Und:

Die traditionelle Interpretationsweise findet Unterstützung in den
frühen Reden. Zum Beispiel wird in der Mahānidāna-Sutta und ihren Parallelen
das Bewusstsein als dasjenige, das in den Schoß der Mutter eintritt.9
Diese Passage steht im Zusammenhang mit einer Darstellung des abhängigen
Entstehen. Die Interpretation der Wiedergeburt hat also ihre Wurzeln in den frühen
frühen Diskursen und es würde diesen Passagen nicht gerecht, wenn man diese
Erklärungsweise als bloßes Produkt späterer Zeiten abgetan werden würde.
späteren Zeiten.
Der modernen Wissenschaft zufolge scheint die Formulierung des abhängigen
durch zwölf Glieder eine Kritik an einem vedischen Schöpfungsmythos zu sein.
Schöpfungsmythos.10 Dies entspräche einer allgemeinen Tendenz in den
frühen Diskursen, alte indische Ideen und Vorstellungen neu zu interpretieren
um buddhistische Lehren zum Ausdruck zu bringen. Anstatt die
Schöpfung der Welt zu beschreiben, würde diese Neuinterpretation vielmehr darauf abzielen
die bedingte Entstehung von dukkha aufzuzeigen.

Neben der Drei-Leben-Interpretation dieser Kette von zwölf Gliedern,
präsentieren bereits die frühen Abhidharma -Traditionen eine Alternative
Art und Weise der Interpretation der Standarddarstellung der abhängigen
Entstehung. Dieser alternative Modus, der sich in Werken wie dem Vibhaṅga
der Theravāda-Tradition oder der *Mahāvibhāṣā der Sarvāstivāda
Tradition, wendet jedes der zwölf Glieder auf einen einzigen Geistesmoment an.11
Aus dieser Sicht bezieht sich der Verweis auf „Geburt“ im Zusammenhang mit den
zwölf Glieder auf das Entstehen von Geisteszuständen.
Dies wird auch von Nanavira Thera sowie vom Buddhologen Peter Gäng in seinem Werk 'Buddhismus?' (Campus-Verlag) vertreten. (markiert ist von mir).

Deswegen das Ganze als 'ein wenig exzentrisch' galt, weiß ich nicht, denn der Autor war nicht allein. Andere sehen es ähnlich. LG.

P.S. DeepL-Übersetung, S. 124.

Das Original:

 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Aber der Autor begründet doch den eigenen Standpunkt, ich zitiere aus dem Buch:

"Eine Gruppe von Laien ging einmal zum Buddha mit der Bitte, ihnen einen Aspekt der Lehre darzulegen, der für ihre Lebensumstände relevant sei. Der Buddha lehrte sie, dass das Prinzip von suññatā , der wahren Essenz des Buddhismus unmittelbar relevant für ihre Bedürfnisse sei, dass suññatā allein das Herz der Lehren aller Buddhas sei, und dass alle anderen Lehren von weniger erleuchteten Menschen kämen. Die Laien widersprachen und meinten, dass suññatā zu hoch für sie sei, um es zu verwirklichen und baten um etwas leichter Erreichbares. Der Buddha lehrte sie daraufhin die vorbereitenden Praktiken, um den Strom von Nibbāna zu erreichen. Diese Praktiken können wie folgt zusammengefasst werden: Vertrauen (saddhā) in Buddha, Dhamma und Sangha und die Übung der Tugenden, die den Edlen lieb sind (ariyakanta-sīla).4 Wir müssen diese Geschichte sorgfältig prüfen, wenn wir die wahren Ziele des Buddhismus verstehen wollen. Der erste Punkt ist der, dass der Buddha den Laien suññatā lehrte, als etwas, das direkt ihre Bedürfnisse ansprach. Das heißt, dass die verschiedenen Probleme, mit denen es die Laien im täglichen Leben zu tun haben, durch das richtige Verständnis des Prinzips von suññatā gelöst werden können."

Also die Laien konnten suññatā nicht erreichen, weil wegen ihrer Anhaftungen die dazu nötige Sammlung und Weisheit nicht so weit entwickelt war. Weil sie aber dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft und den Tugenden mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt sind, sind sie in den Strom eingetreten. Somit haben sie nicht in diesem Leben, aber spätestens nach sieben Leben suññatā bzw. Nibbana erreicht:
Da, ihr Mönche, ist ein Mönch vollkommen in den Sittenregeln, aber nur teilweise vollkommen in der Geistessammlung, nur teilweise vollkommen in Weisheit. . . . Nach dem Schwinden der drei Fesseln aber gilt er als ein 'Höchstens siebenmal Wiedergeborener' (satta kkhattu-parama) noch siebenmal unter Göttern und Menschen die Geburten durcheilend, die Geburten durchwandernd, macht er dem Leiden ein Ende.
A.III.88

Gut, ich wollte nur hinzufügen, dass Analayo im zweiten Buch über Satipatthana auch über die verschiedenen Interpretationen spricht.
Hauptsache man versteht genug von Satipatthana dass man Sati üben kann finde ich. Dann lassen sich Interpretationen auch mit Sati betrachten, nämlich als Geistobjekte.

Und was die bedingte Entstehung anbelangt, sinngemäß sagt er, dass alle zwölf Glieder im Hier und Jetzt, in einem einzigen Moment, ablaufen können, was der traditionellen Methode des Visuddhimagga widersprechen würde.

Mag sein, vielleicht sind auch beide Sichtweisen im paticcasamuppāda enthalten. Das 10. Glied ist jedenfalls Werden (bhava) und das 11. Glied ist Geburt (jāti).
Die Geburt der Wesen in die verschiedenen Klassen der Lebewesen, ihr Geborenwerden, Herausstürzen aus dem Schoß, Erzeugung, die Manifestation der Daseinsgruppen, das Erlangen der Sinnesgrundlagen - dies wird Geburt genannt. Mit dem Ursprung von Werden ist der Ursprung von Geburt. Mit dem Aufhören von Werden ist das Aufhören von Geburt. Der Weg, der zum Aufhören von Geburt führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit , Richtige Konzentration.
M.9
Das sieht eigentlich nicht nach Ablauf der Glieder in einem einzigen Moment aus.

Deswegen das Ganze als 'ein wenig exzentrisch' galt, weiß ich nicht, denn der Autor war nicht allein. Andere sehen es ähnlich.
Vermutlich hat Buddhadasa Bikkhu nie gesagt, dass mit dem Tod alles vorbei und die Lehre von den fünf Daseinsfährten falsch ist. Weil seine Darstellungen diesbezüglich aber nicht ganz klar und eindeutig sind, werden sie manchmal so interpretiert. Dass er oft von anderen Mönchen als etwas exentrisch oder eigenartig wahrgenommen wurde, weiß ich von einem ehemaligen Mönch der ihm auch persönlich begegnet ist. Aber vielleicht hätte ich das nicht öffentlich mitteilen sollen, das war wohl eher eine Sache unter Mönchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Weil seine Darstellungen diesbezüglich aber nicht ganz klar und eindeutig sind, werden sie manchmal so interpretiert.
Sorry, lieber @mukti , sehr "klar und eindeutig":

Wenn man in dem Maße versteht, dass man fähig ist, dukkha zum Erlöschen zu bringen, ist das das höchste Verständnis. Mit so einem Verständnis weiß man, dass es sogar in diesem Moment keine „Person“ gibt, die lebt. Man erkennt ohne jeden Zweifel, dass weder ein Selbst vorhanden ist, noch etwas, das einem Selbst zugehörig wäre. Es ist nur dieses „Ich“- und „Mein“-Gefühl vorhanden, das entstanden ist, weil wir uns von der trügerischen Natur der Sinneserfahrung verblenden ließen. Mit dem höchsten Verständnis weiß man, dass, weil niemand geboren wurde, es auch niemanden gibt, der stirbt und wiedergeboren wird. Deshalb ist diese ganze Frage der Wiedergeburt ziemlich dumm und hat mit Buddhismus überhaupt nichts zu tun.
Die buddhistischen Lehren zielen darauf ab, uns klarzumachen, dass es keine Person gibt, die ein Selbst ist oder zu einem Selbst gehört. Dieser Eindruck eines Selbst beruht nur auf dem falschen Verständnis des unwissenden Geistes. Es existieren nur die natürlichen Prozesse des Körpers und des Geistes, die die Aufgabe haben, Sinneseindrücke zu verarbeiten, zu deuten und um-zuwandeln. Wenn diese natürlichen Prozesse auf die falsche Weise funktionieren, erzeugen sie Dummheit und Verblendung, so dass das Gefühl entsteht, es gäbe ein Selbst und Dinge, die diesem Selbst zugehörig sind.
So war es auch woanders gesprochen:




So Nyanatiloka:

Im höchsten Sinne (paramattha) nämlich, so lehrt der Buddhismus, ist das sog. Dasein ein bloßer Prozess von beständig wechselnden körperlichen und geistigen Phänomenen, und weder innerhalb noch außerhalb dieses Werdeprozesses ist irgend eine beharrende Ich-Einheit oder Persönlichkeit anzutreffen.


Wenn also in den Texten von einem Wesen, einer Person, einem Selbst oder gar von der Wiedergeburt eines Wesens die Rede ist, so ist das selbstverständlich nicht im absoluten und höchsten Sinne (paramattha) gesagt, sondern als bloße 'konventionelle Ausdrucksweise' (vohāra-vacana)aufzufassen.


Die einzigen, wenn auch nur jedes Mal bloß für einen Moment aufblitzenden und dann sofort wieder für immer verschwindenden Realitäten(paramattha-dhamma) sind eben die 5 Daseinsgruppen oder, in ihrer Dreiergruppierung, Bewußtsein, Geistesfaktoren und Körperlichkeit. Vgl. anattā.

Sorry, das ist nicht alles:

Jedes Mal wenn jemand handelt, geschieht eine „Wiedergeburt“, und diese „Wiedergeburt“ tritt spontan im Moment der Handlung ein. Wir brauchen nicht auf eine „Wiedergeburt“ nach dem Tod zu warten, wie wir sie gewöhn-lich im weltlichen Sinn verstehen. Wenn jemand denkt und handelt, wird sein Geist spontan durch die Kraft von Verlangen und Anhaften geändert. Das führt zu Werden und Geburt im Einklang mit dem Gesetz der Bedingten Zusammenentstehung (paṭicca-samuppāda). Diese Wahrheit sollte als die wahre Lehre im Buddhismus erkannt werden. Es ist das Grundprinzip im ur-sprünglichen, unbefleckten Buddhismus, daß es kein Selbst gibt, das wieder-geboren werden könnte.)

So, das ist alles Theravada, eigentlich. LG.
 
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Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Solange die Illusion von Ich und Mein besteht,solange wird ergriffen,abgelehnt…
Solange findet Geburt und Tod in jedem Augenblick statt.
Solange steht das Jetzt in der Zeit,ist das Jetzt eine Strecke in der Zeit.

Um die Übung kommen wir nicht herum.

Was da war bevor dieser Körper entstand?
Was da bleibt wenn dieser Körper vergangen ist?

Das große Geheimnis…
 
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Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Soll das jetzt bedeuten dass sich das Dasein nach dem Tod gar nicht auf einer der fünf Daseinsfährten fortsetzt, oder soll es nur bedeuten dass kein Selbst, so etwas wie eine ewige Seele, wiedergeboren wird? Letzterem würde ich natürlich zustimmen.
Ich kann nur sagen, wie ich es verstehe, mehr nicht. Wir spalten die Welt, und das ist nichts anderes als der Prozess der eigenen Wahrnehmung – in Rechts und Links, Tod und Leben, Nirvana und Samsara.

Aber die Realität, wie sie ist, stellt das Netzwerk der Wechselwirkungen dar. Das heißt, wir konstruieren in jedem Moment unsere eigene Realität, ähnlich wie in dem "Ego-Tunnel" von Thomas Metzinger, der sich letztlich als leer erweist, also virtueller Natur ist. Ohne eine tief verwurzelte Identifikation mit dem Körper, also ohne das "Ich" und "Mein", wäre Leiden nahezu unmöglich – nur der Schmerz bliebe bestehen. Nyanatiloka, der hier zitiert wurde, würde dem (wahrscheinlich) zustimmen. Der Schmerz, also der "erste Pfeil", bleibt bestehen, aber nicht das Leiden, der "zweite Pfeil". Das Enden des dukkha.
Und das ist das Ziel des Buddhismus, oder? LG.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Ich kann nur sagen, wie ich es verstehe, mehr nicht. Wir spalten die Welt, und das ist nichts anderes als der Prozess der eigenen Wahrnehmung – in Rechts und Links, Tod und Leben, Nirvana und Samsara.

Aber die Realität, wie sie ist, stellt das Netzwerk der Wechselwirkungen dar. Das heißt, wir konstruieren in jedem Moment unsere eigene Realität, ähnlich wie in dem "Ego-Tunnel" von Thomas Metzinger, der sich letztlich als leer erweist, also virtueller Natur ist. Ohne eine tief verwurzelte Identifikation mit dem Körper, also ohne das "Ich" und "Mein", wäre Leiden nahezu unmöglich – nur der Schmerz bliebe bestehen. Nyanatiloka, der hier zitiert wurde, würde dem (wahrscheinlich) zustimmen. Der Schmerz, also der "erste Pfeil", bleibt bestehen, aber nicht das Leiden, der "zweite Pfeil". Das Enden des dukkha.
Und das ist das Ziel des Buddhismus, oder? LG.
Klar, durch die Identifikation mit Körper/Geist entsteht dukkha. Darum geht es - "Das bin ich nicht, gehört mir nicht, ist nicht mein Selbst", das ist die Befreiung, das Erwachen zur Wirklichkeit. Das ist aber wegen der tiefen Verwurzelung der Identifikation nicht gerade einfach und wird daher, besonders von Laien, meistens nicht direkt in diesem Leben angestrebt:

Wir haben, Herr Gotamo, den Wunsch, den Willen, das Bestreben, mitten im Gedränge von Kinderscharen zu leben. Wir verwenden gern feinstes Sandelholz aus Benares. Wir schmücken uns mit Kränzen, Parfüm und Salben. Wir haben Gefallen an Gold und Silber. Und beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, möchten wir auf gute Fährte gelangen, in himmlische Welt empor. Die wir solche Wünsche, solchen Willen, solches Bestreben haben, uns möge Herr Gotamo die Lehre so zeigen, dass wir jenes erlangen.
S.55.7
Daraufhin erklärt der Buddha dass die Tugenden und die unbeirrbare Nachfolge zum Stromeintritt führen:

Wenn, Hausväter, der edle Jünger diesen sieben rechten Eigenschaften und diesen vier wünschenswerten Zuständen nachgefolgt ist, dann kann er, wenn er will, von sich oder zu sich sagen: 'Versiegt ist die Hölle für mich, versiegt der Tierschoß, versiegt das Gespenstreich, versiegt der Abweg, die schlechte Fährte, das Verderben. Ich bin in den Strom eingetreten, entronnen dem Verderben, eile zielbewußt der vollen Erwachung entgegen'.
"Dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft ist er mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt, und den Tugenden, die den Edlen lieb sind, ist er nachgefolgt", das ist der wiederholte Standardsatz für den Stromeintritt. Außerdem wird empfohlen sich gelegentlich auf das höchste Ziel zu besinnen, zu meditieren und kontemplieren, gewöhnlich machen das Laien nicht in dem Ausmaß wie Ordinierte. Sie halten auch nicht die vielen Regeln ein, aber bei den fünf Sila gibt es ja auch stets die Möglichkeit der Verbesserung.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Klar, durch die Identifikation mit Körper/Geist entsteht dukkha. Darum geht es - "Das bin ich nicht, gehört mir nicht, ist nicht mein Selbst", das ist die Befreiung, das Erwachen zur Wirklichkeit. Das ist aber wegen der tiefen Verwurzelung der Identifikation nicht gerade einfach und wird daher, besonders von Laien, meistens nicht direkt in diesem Leben angestrebt:
Ja, dem stimme ich total zu. Im Alltag, wo sehr viele Reize auf uns einprallen, ist es sehr schwer. Man braucht sowohl die innere als auch die äußere Achtsamkeit.

Ich erinnere mich an mein Gespräch mit Frau Anders Debes. Sie sagte sinngemäß zu mir: Als wir jetzt per Telefon sprechen, laufen alle Khandha automatisch ab und das auch sehr schnell. Sie betonte, wie enorm wichtig es ist, Sila zu folgen. Das ist die Grundlage.

Nun ja, lieber @mukti,

ich wollte eigentlich nicht mehr zitieren, aber meine früheren Beiträge ein wenig zurechtrücken.

Es wäre anmaßend zu sagen, dass einige recht haben, während andere nicht.

Ich denke, sowohl die traditionelle Methode der Interpretation der bedingten Entstehung als auch alternative Ansätze haben ihre Berechtigung. Anders ausgedrückt: Die Wahrheit liegt vermutlich in der Mitte – dem Mittleren Weg, und so weiter.

Der springende Punkt, wie ich es sehe und versuche zu praktizieren, besteht darin, dass ich durch Cetana und Sati im Hier und Jetzt zumindest ein wenig mein Verhalten, meine Gedanken und meine Gefühle kontrollieren kann. Das bedeutet, nicht reaktiv, sondern bewusst zu agieren oder zu handeln.

Der Weg geschieht immer im Jetzt. Sei immer wachsam, sage ich mir. Erkenne in dir sofort die Gefühle, die unheilsam sind, und milder sie. Was heilsam ist, fördere mit allen Mitteln. Und sei dir dabei stets bewusst, wie verblendet du bist. So läuft mein innerer Monolog und meine Einstellung. LG.
 
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