Igor07
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Re:
Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Nach Buddhadasa Bhikkhu kann man alle Sila eher als das Ergebnis betrachten, wenn man die Leerheit unmittelbar oder direkt wahrnimmt. Es geht im Grunde nur darum; alles andere sind wie Nebenscheinungen oder Epiphänomene. Sehr interessant – ich gebe nur weiter, mehr nicht. LG.Um zu dieser Erfahrung zu gelangen muss wohl zunächst das Begehren gezügelt werden, durch die Entwicklung der fünf Sila: Abstehen vom Töten, Stehlen, unrechter Sinneslust, Lügen und Berauschen. Zugleich die Entwicklung rechter Ansicht, friedlicher Gesinnung, Achtsamkeit und Sammlung. Je mehr Übung, desto mehr Einsicht in diese Leerheit, daran versuche ich mich immer zu erinnern.
P.S. Dieser Gedanke kann schon im "Kernholz des Buddhismus " getroffen werden.
Analayo. "Der direkte Weg". ( kein Papañca..-- im Palikanon .de-Wörterbuch: Ausbreitung, Weitschweifigkeit, ausführliche Auseinandersetzung, Entfaltung, Mannigfaltigkeit, Vielheit (Welt); Papañca im Nighandu von Santuṭṭho Bikkhu: 1. Mannigfaltigkeit; 2. geistiges oder gedankliches oder begriffliches Aufschäumen, Auswuchern, Ausufern; 3.)XI.4 DIE BELEHRUNG DES BÂHIYA
Laut einer Lehrrede im Udâna war „Bâhiya mit dem Rindengewand“ ein
nichtbuddhistischer Asket, der sich einmal mit der Bitte um Belehrung an
den Buddha wandte, während dieser Almosenspeise sammelte. Während sie
noch auf den Straßen der Stadt unterwegs waren, gab der Buddha ihm eine
kurze Belehrung über ein Wahrnehmungstraining, was dazu führte, dass
Bâhiya sofort vollständiges Erwachen erlangte.50 Die rätselhaft anmutende
Belehrung des Buddha lautet:
„Wenn in dem Gesehenen nur das ist, was gesehen wird, in dem Gehörten nur
das, was gehört wird, in dem Gefühlten nur das, was gefühlt wird, in dem Erkannten
nur das, was erkannt wird, dann bist du nicht ‚durch dieses’; wenn du
nicht ‚durch dieses’ bist, dann bist du nicht ‚darin’; wenn du nicht ‚darin’ bist,
dann bist du weder ‚hier’ noch ‚dort’ noch ‚dazwischen’. Dies ist das Ende von
dukkha .“51
Diese Belehrung richtet das reine Gewahrsein auf alles, was gesehen, gehört,
gefühlt oder erkannt wird. Wenn man das reine Gewahrsein auf diese Weise
aufrechterhält, so wird der Geist daran gehindert, die rohen Daten der
Sinneswahrnehmung zu bewerten und mit Vorstellungen anzureichern. Dies
entspricht dem Abschneiden der ersten Phasen in der Abfolge des Wahrnehmungsprozesses
durch achtsame Aufmerksamkeit. Hier registriert das
reine Gewahrsein einfach das, was an einem Sinnestor entsteht, ohne voreingenommene
Formen des Wahrnehmens und ohne unheilsame Gedanken
und Assoziationen hervorzurufen.
Also es geht um die andere Art der Wahrnehmung, eigentlich.
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