mukti
Mitglied
Buddh. Richtung:
Theravada
Theravada
Re:
Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Hm, dieses "Hier und Jetzt" lässt sich schwer beschreiben, eher intuitiv erfassen. Wenn ich darüber nachdenke stellt sich zunächst die Frage ob es das überhaupt gibt, denn "alles fließt", das Jetzt ist sogleich vorbei und ein neues Jetzt entsteht, und so immer fort. Es müsste ein Punkt außerhalb der Zeit sein und bezüglich des "Hier" außerhalb des Raumes. Raum ist ja nur in Bezug auf räumliche Dinge erkennbar, und die haben alle Anfang, Veränderung und Ende. Also wäre das "Hier und Jetzt" unbeweglich, nicht entstanden und unvergänglich, das sind Begriffe mit denen der Buddha das Nibbana bezeichnet.
Einfach da sein und nichts anstreben, der Gedanke an die Zukunft findet eben auch "jetzt" statt, das führt ein wenig an dieses intuitive Erfahren heran, lässt sich aber nur unvollkommen in die Praxis umsetzen. Jede Handlung hat ja einen Aspekt der Zukunft in sich, indem sie einen Zweck verfolgt der in der Zukunft eintreten soll. Es läuft letztlich auf Anatta hinaus, denn wenn ich etwas will, bewege ich mich auf die Zukunft zu. Jede willentliche Bewegung wäre im "Jetzt" ein vorüberziehendes Phänomen ohne Selbst - die Verwirklichung dass die khandha ohne Ich und mein sind.
Wenn man versucht im Hier und Jetzt zu sein, macht man ein wenig die Erfahrung von Bedürfnislosigkeit, ein in sich zufrieden sein, das wird es wohl sein was in den Lehrreden oft als "Gestilltheit" bezeichnet wird. Diese relative Bedürfnislosigkeit führt zu einer Freude über alles Angenehme, wenn man nichts hat freut man sich über alles was man bekommt. Und wenn man nichts haben will, also nichts begehrt, versucht man nicht das Angenehme festzuhalten, wenn es wieder vergeht. Gegen das Unangenehme wehrt man sich nicht, ergreift es nicht mit Hass, wodurch man sich eine Menge Leid erspart. Das ist nur eine Ahnung, ein leichter Anflug von Nibbana, denn wenn es extrem angenehm oder unangenehm wird, fällt man leicht aus dem Jetzt heraus. Aber trotz der Unzulänglichkeit des unerwachten Bewusstseins führt die Übung im Hier und Jetzt zu sein, zu ein wenig Geschmack an der Befreiung.
"Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung, für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist; ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens.
Ud.VIII.4 Nibbana
Einfach da sein und nichts anstreben, der Gedanke an die Zukunft findet eben auch "jetzt" statt, das führt ein wenig an dieses intuitive Erfahren heran, lässt sich aber nur unvollkommen in die Praxis umsetzen. Jede Handlung hat ja einen Aspekt der Zukunft in sich, indem sie einen Zweck verfolgt der in der Zukunft eintreten soll. Es läuft letztlich auf Anatta hinaus, denn wenn ich etwas will, bewege ich mich auf die Zukunft zu. Jede willentliche Bewegung wäre im "Jetzt" ein vorüberziehendes Phänomen ohne Selbst - die Verwirklichung dass die khandha ohne Ich und mein sind.
Wenn man versucht im Hier und Jetzt zu sein, macht man ein wenig die Erfahrung von Bedürfnislosigkeit, ein in sich zufrieden sein, das wird es wohl sein was in den Lehrreden oft als "Gestilltheit" bezeichnet wird. Diese relative Bedürfnislosigkeit führt zu einer Freude über alles Angenehme, wenn man nichts hat freut man sich über alles was man bekommt. Und wenn man nichts haben will, also nichts begehrt, versucht man nicht das Angenehme festzuhalten, wenn es wieder vergeht. Gegen das Unangenehme wehrt man sich nicht, ergreift es nicht mit Hass, wodurch man sich eine Menge Leid erspart. Das ist nur eine Ahnung, ein leichter Anflug von Nibbana, denn wenn es extrem angenehm oder unangenehm wird, fällt man leicht aus dem Jetzt heraus. Aber trotz der Unzulänglichkeit des unerwachten Bewusstseins führt die Übung im Hier und Jetzt zu sein, zu ein wenig Geschmack an der Befreiung.
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