Monthatip
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Buddh. Richtung:
Theravāda (ThaiTradition)
Theravāda (ThaiTradition)
Re:
Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Cfant schrieb:In der Frage möchte ich noch A X,91 zitieren:
»Ein Sinnenwünsche Befriedigender, Hausvater, der Befriedigung auf rechte Weise und ohne Gewalt sucht, es mit den auf rechte Weise und ohne Gewalt erworbenen Befriedigungsmöglichkeiten sich selbst angenehm und befriedigend macht, teilt und Gutes tut und mit diesen sinnlichen Befriedigungsmöglichkeiten umgeht, ohne sich in sie zu verstricken, ihnen nicht verfällt, sich nicht vergeht, einen Blick für das Entrinnen hat, – dieser Sinnenwünsche Befriedigende ist von diesen zehn Arten von Sinnenwünsche Befriedigenden die Spitze, der erste, der vorderste, der höchste und beste."
Und in S 3,19:
Wenn aber ein wahrer Mensch (sappuriso) zu großem Vermögen kommt, dann macht er es damit sich selbst angenehm und befriedigend, macht es Frau und Kind, Eltern, Freunden und Gefährten angenehm und befriedigend, und den brahmisch Lebenden und Pilgern gibt er Spenden, die das geistige Wohl fördern, zum Himmel führen, Wohl heranreifen lassen, Segen bringen. Dessen Besitz wird richtig genutzt...
Anders gesagt: Dem Buddha ist völlig klar, dass nicht jeder Mensch fähig ist, sofort Dukkha , Leerheit und Nicht-ich zu durchschauen und vor allem danach zu leben. Daher empfiehlt er jenen, die nicht gleich den Mönchsweg gehen können, eben einen anderen Weg (aber kein anderes Ziel).
Danke @Cfant für diese zwei tollen Lehrreden zum Thema Umgang von Laien mit Reichtum und Sinnesbefriedigung!

Hier nochmal als Links:
A.X.91 Die weltlich Genießenden - 1. Kāmabhogī Sutta
S.3.19. Ohne Erben (1) - 9. Paṭhama-aputtaka Sutta
Die hier vom Buddha empfohlenen Handlungsweisen decken sich mit dem was ich im tibetischen Buddhismus gelernt habe: Man darf Luxus und schöne, sinnlich befriedigende Dinge durchaus genießen, aber man sollte sich nicht damit identifizieren "Ich bin, weil ich reich bin.." oder daran anhaften "Ich brauche das, kann und will nicht ohne leben". Auch wird wie in vielen Lehrreden betont das man zunächst einmal sich selbst mit dem Reichtum glücklich machen sollte und dann die anderen (teilen).
Die in der weiter vorne zitierten DN 31 Die Belehrung des Siṅgālaka vom Buddha mit den 6 Himmelsrichtungen assoziierten zu verehrenden Personengruppen werden ebenfalls mit einbezogen, da man diese mit dem Reichtum glücklich machen bzw verehren soll.
DN31Eltern sind die östliche Richtung schrieb:"Aber, großer König, wenn ein überlegener Mensch reichlich Reichtum erwirbt, macht er sich selbst glücklich und zufrieden, und er macht seine Mutter und seinen Vater glücklich und zufrieden, und seine Frau und seine Kinder, und seine Sklaven, Arbeiter und Diener, und seine Freunde und Kollegen; und er schafft ein Opfer für Asketen und Brahmanen, eines, das nach oben führt, von himmlischer Frucht, die zu Glück führt, dem Himmel förderlich. Weil sein Reichtum richtig verwendet wird, nehmen Könige ihn nicht weg, Diebe nehmen ihn nicht weg, Feuer verbrennt ihn nicht, Wasser trägt ihn nicht weg, und ungeliebte Erben nehmen ihn nicht. Deshalb, großer König, wird dieser Reichtum, wenn er richtig verwendet wird, genutzt und nicht verschwendet."
(www.suttas.com übersetzt mit DeepL)
Und was für eine Wiedergeburt kann man sich von einem solchen Verhalten erhoffen?
Hierzu sagt der Buddha:
Die Wiedergeburt in den himmlichen Bereichen findet sich in vielen Laien-Lehrreden als "Belohnung" für ein Verhalten gem. den jeweilgen Empfehlungen des Buddha.SN3.19 schrieb:"Wenn aber der Tüchtige, Einsichtige, zu Reichtum gelangt ist, Genießt er ihn und erfüllt seine Pflicht. Wenn der Treffliche Verwandte und Gemeinde unterhalten hat, Geht er ohne Tadel in die himmlische Stätte ein."
Die Möglichkeit eines Laien Nibbāna zu erlangen wird nicht ausgeschlossen, aber realistisch betrachtet ist aufgrund der ungeeigneteren Voraussetzungen im Vergleich zu bhikkhus und bhikkhunis eine höhere Wiedergeburt in den himmlichen Bereichen ein eher erreichbares und ebenfalls erstrebenswertes Ziel für viele Laien auf dem Pfad.
Wenn man die Jātakas betrachtet bekommt man veranschaulicht wieviele Geburten der Buddha bereits hinter sich hatte in denen er sich tugendhaft und weise verhalten hatte bevor er schließlich zum Buddha wurde. Ich denke das diese Geburtsgeschichten gut aufzeigen wie lange man an sich arbeiten muss um Samsara entgültig hinter sich zu lassen und ins Parinibbāna einzugehen.