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Re: Theravada meine Meinung
Man weiß nur, dass zur Zeit des historischen Buddhas enorm viele Vorstellungen von Wiedergeburt verbreitet waren – es handelt sich also nicht um eine rein buddhistische Vorstellung.
Wenn ich dich nun richtig verstehe, lässt du diese Frage völlig offen - Wiedergeburt mag es geben oder nicht, für deinen Weg spielt das keine Rolle.
Na hoffentlich hast du nicht den Eindruck, ich wollte dich von etwas anderem überzeugen.
 
Re: Theravada meine Meinung
Wenn ich dich nun richtig verstehe, lässt du diese Frage völlig offen - Wiedergeburt mag es geben oder nicht, für deinen Weg spielt das keine Rolle.
Na hoffentlich hast du nicht den Eindruck, ich wollte dich von etwas anderem überzeugen.
Rein praktisch( phänomenologisch) gesehen spielt es( Wiedergeburt) keine Rolle; es sind nicht mehr als Glaubensvorstellungen. Aber mein eigenes Dukkha hat damit nichts zu tun. Denn das Leiden entsteht in jedem Augenblick, sozusagen in meinem eigenen Geist, wenn ich aus dem Kontakt etwas als mein ICH und zu mir gehörend mache. Dann passiert Wieder-geburt mit Bhava tausendmal pro Tag, wenn ich nicht aufpasse. Das aber kann sogar ein kleines Kind verstehen; deswegen gibt Buddhadasa Bhikkhu Ratschläge, wie man den Dharma kleinen Kindern erklären kann.
 
Re: Theravada meine Meinung
Rein praktisch( phänomenologisch) gesehen spielt es( Wiedergeburt) keine Rolle; es sind nicht mehr als Glaubensvorstellungen. Aber mein eigenes Dukkha hat damit nichts zu tun. Denn das Leiden entsteht in jedem Augenblick, sozusagen in meinem eigenen Geist, wenn ich aus dem Kontakt etwas als mein ICH und zu mir gehörend mache. Dann passiert Wieder-geburt mit Bhava tausendmal pro Tag, wenn ich nicht aufpasse. Das aber kann sogar ein kleines Kind verstehen; deswegen gibt Buddhadasa Bhikkhu Ratschläge, wie man den Dharma kleinen Kindern erklären kann.
Verstehe. Für mich ist die Frage der Wiedergeburt wie gesagt nicht vorrangig, spielt aber auch eine Rolle, weil es bei mir nicht danach aussieht, dass dieses Ich- und Meinmachen in diesem Leben beendet werden kann.
 
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Re: Theravada meine Meinung
"Es gibt, Hausväter, manche Asketen und Priester, die sagen und lehren:
  • 'Almosengeben, Verzichtleisten, Spenden ist eitles Tun;
  • es gibt keine Saat und Ernte guter und böser Werke;
  • Diesseits und Jenseits sind leere Worte;
  • Vater und Mutter und auch geistige Geburt sind hohle Namen;
  • die Welt hat keine Asketen und Priester, die vollkommen und vollendet sind, die sich den Sinn dieser und jener Welt begreiflich machen, anschaulich vorstellen und erklären können.' Nun sagen aber, Hausväter, manche Asketen und Priester gerade das Gegenteil davon..." M.60
Die Quintessenz des weiteren Verlaufs dieser Sutta könnte man vielleicht zusammenfassend so formulieren:

1. Gibt es das und der Nachfolger hält es für möglich und richtet sich danach, so darf er sowohl in diesseitiger-, als auch in jenseitiger
Existenz Sicherheit erhoffen.

2. Gibt es das, aber der Nachfolger hält es nicht für möglich und richtet sich nicht danach, so hat er vielleicht in diesseitiger-, jedoch
nicht in jenseitiger Existenz Sicherheit zu erwarten.

3. Gibt es das nicht aber der Nachfolger hält es für möglich und richtet sich danach, so darf er doch wenigstens in diesseitiger
Existenz auf Sicherheit hoffen.

4. Gibt es das nicht und der Nachfolger hält es nicht für möglich und richtet sich nicht danach, so hat er gar keine Sicherheit.

Welcher ist der Klügere?

In #8 schrieb ich davon, das Thema Karma nicht weiter kommentieren zu wollen, hatte mich dann aber doch dazu hinreißen lassen. Das tut mir nun im Nachhinein leid, denn dieser Faden ist, wie ich befürchtet hatte, ähnlich verlaufen, wie schon unzählige andere, nämlich im Austausch von Meinungen. Insofern war der Titel vielleicht auch etwas zu unpräzise gewählt, denn es ging mir nicht um "meine Meinung", sondern um Meinung an sich.

Die Lehre des Buddha ist nach meinem Verständnis das Primäre, denn es werden die gesetzlichen Zusammenhänge der Existenz gelehrt und erläutert. Was ich aus den Sutten herauslese und verstehe, ist eine sekundäre Meinung, die je nach Verständnis mehr oder weniger dem Gesetz, bzw. dem Weg entspricht - also fehlerbehaft sein muß, solange Erleuchtung nicht erreicht ist. Für mich ist der zentrale Teil des Sutta Pitaka bindend und zwar jede einzelne Sutta! Denn nur aus der Quelle "fließt das Wasser rein und klar". Und je öfter ich daraus trinke...
 
Re: Theravada meine Meinung
In #8 schrieb ich davon, das Thema Karma nicht weiter kommentieren zu wollen, hatte mich dann aber doch dazu hinreißen lassen. Das tut mir nun im Nachhinein leid, denn dieser Faden ist, wie ich befürchtet hatte, ähnlich verlaufen, wie schon unzählige andere, nämlich im Austausch von Meinungen. Insofern war der Titel vielleicht auch etwas zu unpräzise gewählt, denn es ging mir nicht um "meine Meinung", sondern um Meinung an sich.
@mkha hatte doch korrekt gesagt, oder, lieber @Hajo ?
Der Faden heißt: "meine Meinung".

Kleine Lichtblicke des Erwachens geschehen immer dann, wenn der Mensch nicht reaktiv, sondern angemessen der Situation agiert. Zu behaupten, dass absolut alles Karma sei, beraubt die innere Freiheit und postuliert durch die Hintertür ein mechanisches Universum, in dem alles im Voraus bestimmt ist. So kann man die dritte und die vierte edle Wahrheit getrost vergessen. Wenn man dazu an so vielen Stellen über die geistige Zürich- Loge spricht als Beweis.., dann wäre es besser, einfach die ganzen Quellen unkommentiert zu lassen.

Und nicht zu verstehen, ich entschuldige mich tausendmal, wie die sogenannte Leerheit und das bedingte Entstehen zusammenhängen und warum Karma als Folge daraus entsteht, das ist das A und O des Buddhismus , egal ob Theravada oder Mahayana .

Aus dem Buch von P. A . Payutto:

Die Lehre von der kausalen gegenseitigen Abhängigkeit ist das
wichtigste buddhistische Prinzip. Es beschreibt das Naturgesetz,
das als natürlicher Verlauf der Dinge existiert. Buddha war nicht
der Überbringer himmlischer Gebote, sondern der Entdecker
dieses Prinzips der natürlichen Ordnung und der Verkünder dieser
Wahrheit an die Welt.
Der Verlauf von Ursachen und Bedingungen ist die Realität,
welche für alle Dinge zutrifft, von der uns umgebenden Natur als
eine äußere physische Bedingung über das Geschehen in der
menschlichen Gesellschaft, die ethischen Prinzipien, die Begebenheiten
des Lebens, bis hin zu Glück und Leid, das sich in unserem
Geist manifestiert. Diese Systeme kausaler Zusammenhänge
sind Teil der einen natürlichen Wahrheit.
Das Zitieren aller möglichen Sutren, ohne sie mit gesundem Menschenverstand zu hinterfragen, nur weil der Mensch nicht "erleuchtet" ist, entspricht dem Argumentationsniveau meiner vierjährigen Enkelin. Tja, nimm es nicht persönlich, @Hajo . Danke. Und alles erdenkliche Gute!

P.S. Zu "Karma" aus dem Buch:

Das Ursache-Wirkung-
Kontinuum, das allen Dingen ermöglicht, so zu existieren, wie
sie sind, kann nur funktionieren, weil diese Dinge vergänglich
und flüchtig sind, weil sie beständig entstehen und vergehen und
keinen eigenen Wesenskern besitzen.
 
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Re: Theravada meine Meinung
Meine Meinung,mein Standpunkt ect. ist wie alles einem Wandel unterworfen.

Albert Einstein war’s der wenn ich recht erinnere,sagte :
Ein Standpunkt ist ein Kreis mit dem Radius Null.

Wenn ich meinen Standpunkt auf ein Podest stelle,vergrößert sich dadurch der Radius nicht.

Ein fruchtbarer Dialog ist nur möglich wenn ich auf mein Gegenüber eingehe. :)
 
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Re: Theravada meine Meinung
Das Zitieren aller möglichen Sutren, ohne sie mit gesundem Menschenverstand zu hinterfragen, nur weil der Mensch nicht "erleuchtet" ist, entspricht dem Argumentationsniveau meiner vierjährigen Enkelin. Tja, nimm es nicht persönlich, @Hajo . Danke. Und alles erdenkliche Gute!
Gesunder Menschenverstand ist schon wichtig, ich möchte dabei aber nicht vergessen, dass er begrenzt ist und nicht ausreicht, um die ganze Wahrheit zu erfassen. Wenn ich mich nur auf den Verstand verlasse, der Verstand meine einzige Zuflucht ist, lehne ich Dinge die sich nach der Lehre nur mit höherer Geisteskraft (abhiññā) erkennen lassen, als metaphysische Spekulation ab. Lieber gehe ich ohne so ein Vorurteil und mit Vertrauen an die Lehrreden heran.
27. "Ihr Bhikkhus, für einen vertrauensvollen Schüler, der darauf bedacht ist, die Lehre des Lehrers auszuloten, ist es angemessen, dass er sich so benimmt: 'Der Erhabene ist der Lehrer, ich bin ein Schüler; der Erhaben weiß, ich weiß nicht.' M.70

Alle Menschen haben Wissen, mancher weniger, mancher mehr, es muss einen geben, der das meiste oder höchste Wissen hat. Der Buddha hat auf großen Besitz und hohe Stellung in der Gesellschaft verzichtet und Waldasketen aufgesucht, um das Todlose zu finden. Was er dort gefunden hat, übersteigt weit meine Vorstellungskraft, was zu sprechen von den drei Wissen die er dann mit äußerster Anstrengung gefunden hat, Wiedergeburt, Kammawirkung und Triebversiegung.

Für einen vertrauensvollen Schüler, der darauf bedacht ist, die Lehre des Lehrers auszuloten, ist es angemessen, dass er sich so benimmt: 'Von mir aus soll nur meine Haut, meine Sehnen und Knochen übrig bleiben und das Fleisch und Blut in meinem Körper austrocknen, aber meine Energie soll nicht nachlassen, solange ich noch nicht das erlangt habe, was mit mannhafter Stärke, mannhafter Energie und mannhafter Beharrlichkeit erlangt werden kann.' M.70

Wenn ich schon dazu in Wirklichkeit nicht bereit bin, so habe ich doch genug Gründe, dem Buddha zu vertrauen und der Sangha , die seine Lehre überliefert hat. Wenn manche Gelehrte darauf spöttisch als einen naiven Glauben herabblicken, soll mich das nicht stören. Wenn sie zu ihrer eigenen Gestaltung eines modernen Buddhismus ohne "metaphysische Spekulation" Zuflucht nehmen, will ich mich nicht dagegen stellen. Was weiß ich denn schon, dass meine Meinung zu gelten hätte. Der gesunde Menschenverstand hat mich nur soweit gebracht, dass ich staunend am Ufer eines unermesslichen Ozeans der Weisheit stehe, dem ich mich nur mit Hochachtung und Verehrung nähern kann, wobei sich das leidige Ego beschämt zurückzieht, wenn es sich etwas herauspicken will um damit zu prahlen: "Seht nur, ich habe die Wahrheit gefunden!" Als könnte so ein kleiner Spatz den Ozean austrinken.
 
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Re: Theravada meine Meinung
Lieber @mukti ,
Meine eigene Meinung, wenn ich darf, besteht darin, dass ich aus dem Pali -Kanon keine neue Bibel erschaffe, selbst wenn der Buddha dort spricht.

Im Übrigen orientiere ich mich immer an Kalama Sutta.

Der Buddha war ein Sohn seiner Zeit, und danach gab es tausend Interpretationen dessen, was der Buddha wirklich gesagt hatte. So bleibt es, laut Professor Michael Zimmermann, eine sehr persönliche Sache.

Aber ich bestehe nicht darauf. Ich gehe meinen eigenen Weg. Die Ethik ist mir enorm wichtig. Und streiten, wer recht hat und wer nicht, wäre für mich reine Zeitverschwendung.

Das tut mir nun im Nachhinein leid, denn dieser Faden ist, wie ich befürchtet hatte, ähnlich verlaufen, wie schon unzählige andere, nämlich im Austausch von Meinungen. Insofern war der Titel vielleicht auch etwas zu unpräzise gewählt, denn es ging mir nicht um "meine Meinung", sondern um Meinung an sich.
Sollte ich daraus folgern, dass eine andere Meinung hier nicht tolerierbar ist, weil jemand das Ganze anders sehen kann? Es gibt keine Meinung an sich, mein Freund. Egal welche Meinung, sie ist auch ein anhängig entstandenes Phänomen. Lieber Grüß.
 

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Re: Theravada meine Meinung
Was wäre, wenn wir anstatt Recht haben zu wollen, einfach glücklich wären?
Natürlich wollen wir alle Glück erleben und kein Leid. Wir sind aber nicht einfach glücklich, obwohl wir es schon immer sein wollten. Da stellt ich doch die Frage, warum sind wir es immer noch nicht?
 
Re: Theravada meine Meinung
Natürlich wollen wir alle Glück erleben und kein Leid. Wir sind aber nicht einfach glücklich, obwohl wir es schon immer sein wollten. Da stellt ich doch die Frage, warum sind wir es immer noch nicht?
Vielleicht sind wir deswegen nicht einfach glücklich, weil wir das Glück u.a. im Rechthaben suchen, anstatt dort, wo es zu finden ist,
nämlich im Herz-Geist tief unten...
Vielleicht sind wir deswegen nicht einfach glücklich, weil wir glauben, dass Glück etwas ist, das wir erlangen müssen,
statt etwas, das wir sind?
Was wäre, wenn wir jetzt erkennen könnten, dass Glück das ist, was wir sind?
 
Re: Theravada meine Meinung
Ich bin glücklich, teile das Glück mit einem jeden, der es möchte, und wisst Ihr was?, ... es vermehrt sich nach jedem Teilen. :)(y)
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada meine Meinung
Lieber @mukti ,
Meine eigene Meinung, wenn ich darf, besteht darin, dass ich aus dem Pali-Kanon keine neue Bibel erschaffe, selbst wenn der Buddha dort spricht.
Mein Eindruck ist, dass man in diesem Forum seine Meinung sagen darf, natürlich ohne diskriminierende Absicht. Im anderen Forum ist man oft Angriffen ausgesetzt, wie vorsichtig man auch immer formuliert.

Keine neue Bibel, das ist eben deine Gepflogenheit, was sollte man dagegen haben. Bei mir ist das anders, mit deinem und eurem vielen Wissen kann ich nicht mithalten. Ich habe immer ein "Buch der Bücher" mit mir herumgetragen, mit dem Gefühl, dass da alles drinsteht.
 
Re: Theravada meine Meinung
Bei mir ist das anders, mit deinem und eurem vielen Wissen kann ich nicht mithalten.
@mukti .

Das ist schon die rein persönliche Bewertung, oder?

Mein eigener Eindruck hier, besonders auf diesem Faden, ist, dass du mir etwas beweisen wolltest, wie du die Lehre siehst. Aber wir leben in der Demokratie, oder? Ich darf meine Sicht offen äußern, und das ist normal. Du zitierst mich immer, warum ist es dir so wichtig, dass ich anders denke?

Mir fällt ein Gedanke ein: Wer so an der Reinheit der Lehre klammert, also anhaftet, der schadet sich am Ende selbst, denn er hängt genau an dem Anhaften fest, dem er eigentlich entkommen sollte. Da hilft es nicht mehr, dass diese Lehre letzten Endes wahr ist. (frei nach Sebastian Gäb, "Die Philosophie des Buddha").

Und wegen des anderen Forums: Es gibt dort Leute, die Pali beherrschen, die Kritik war sachlich und begründet. Ich kann kein Pali. Respekt, wer die Sprache beherrscht.
 
Re: Theravada meine Meinung
Keine neue Bibel, das ist eben deine Gepflogenheit, was sollte man dagegen haben. Bei mir ist das anders, mit deinem und eurem vielen Wissen kann ich nicht mithalten. Ich habe immer ein "Buch der Bücher" mit mir herumgetragen, mit dem Gefühl, dass da alles drinsteht.
Ein Buch der Bücher zu haben aus dem man kontinuierlich Wissen und Erkenntnis für die Praxis schöpfen kann, ist eine gute Sache. Damit hat man viel Wissen und Erkenntnis zur Verfügung und braucht sich deshalb nicht vor anderen mit anderem Wissen zu verstecken.

Mein Buch der Bücher ist nicht Suttas aus dem Palikanon, sondern eine Lamrimschrift aus dem tibetischen Buddhismus. Das bedeutet aber nicht, dass ich die Suttas des Palikanons und die Sutras des Sanskritkanons nicht wertschätze.
 
Re: Theravada meine Meinung
@mukti .
Mein eigener Eindruck hier, besonders auf diesem Faden, ist, dass du mir etwas beweisen wolltest, wie du die Lehre siehst. Aber wir leben in der Demokratie, oder? Ich darf meine Sicht offen äußern, und das ist normal. Du zitierst mich immer, warum ist es dir so wichtig, dass ich anders denke?
Wer weiß was mein Ego hinter meinem Rücken für Possen treibt. Tut mir leid falls ich dich irgendwie herabgesetzt habe und bemühe mich besser aufzupassen 💐
 
Re: Theravada meine Meinung
War nicht in mir zuerst Nicht-Wissen –
das Unbewusste, das Verlorensein,
das Nicht-Sehen?

Dann kam das Wissen –
die Lehre, Dharma, ein wenig Klarheit,
ein Erkennen der Muster,
der Zusammenhang von Ursache und Wirkung.

Doch wenn ich am Wissen festhalten wollte,
wurde es dann nicht ein neues Gefängnis?

Und dann geschieht vielleicht irgendwann das Darüberhinaus gehen –
und damit das Zurückkehren ins Nicht-Wissen,
nicht mehr blind, sondern klar.
Nicht als Unwissenheit,
sondern als Offenheit.

Kein Wissen mehr zum Festhalten,
kein Konzept mehr zum Verteidigen,
kein „Ich weiß es besser“ mehr.

Nur reines Sehen,
offenes Lauschen,
direktes Erleben.

Ist nicht das Nicht-Wissen der Weisen
das letztliche Wissen?

Ist es vielleicht das Schweigen,
das alles umfasst,
und nichts mehr ausgrenzen muss?

Könnte es so vielleicht sein?
 
Re: Theravada meine Meinung
Bei mir ist das anders, mit deinem und eurem vielen Wissen kann ich nicht mithalten.
Mein eigener Eindruck hier, besonders auf diesem Faden, ist, dass du mir etwas beweisen wolltest, wie du die Lehre siehst. Aber wir leben in der Demokratie, oder? Ich darf meine Sicht offen äußern, und das ist normal. Du zitierst mich immer, warum ist es dir so wichtig, dass ich anders denke?
Lieber @Igor07, nun erzähle ich Euch (@mukti und @Igor07) einmal, wie ich die Sache sehe. Ich schreibe auf, was ich bislang lernte, wie ich es verstanden zu haben glaube, wie ich die Lehren festigte - und bin dann gespannt, was Ihr zu berichten habt. Gerade hier im Forum geht es so friedlich zu, dass es uns möglich ist, von den Schülern anderer Traditionen zu lernen (Wie vor Generationen im alten Nalanda) ... (Das Zitieren hilft mir, einen Teil der Aussage meines Gegenübers hervorzuheben, darüber nachzudenken und darauf zu antworten.) (y)
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada meine Meinung
Wenn die Meinung des Buddha unumstößlich ist, können Meinungsverschiedenheiten unter seinen Anhängern nur entstehen wenn sie nicht verstanden wird. Der Buddha ist nicht mehr da, wir müssen die überlieferten Lehren ohne ihn verstehen und praktizieren. Nachdem er ins Parinibbana eingegangen ist, hat sich der Orden vielfach aufgespalten. Gibt es heute auch nur einen Menschen der keine eigene Meinung hat, sondern nur die Meinung des Buddha, weil er die Wahrheit ebenso sieht wie der Buddha sie gesehen hat? Sind die überlieferten Lehren auch ohne so einen Menschen verstehbar und bis zum endgültigen Erwachen praktizierbar? Darüber gibt es wiederum verschiedene Meinungen....
 
Re: Theravada meine Meinung
Wenn die Meinung des Buddha unumstößlich ist, können Meinungsverschiedenheiten unter seinen Anhängern nur entstehen wenn sie nicht verstanden wird.
Lieber @mukti, hast du das interview mit Professor Michael Zimmermann im T/B, 4/2011 gelesen? Das ist doch nicht zu viel.
Ich mache die Auszüge, fett markiert ist von mir.

"Der Buddha war ein Heilpragmatiker. Ihm ging es vor allem darum, die Menschen hier und jetzt, in diesem Leben zum Besseren zu bekehren. Ich glaube nicht, dass er viel Zeit darauf verwandte, sich zu überlegen, über wie viele Leben sich Karma auswirken konnte. Es widerspricht der Grundannahme seiner Heilpragmatik.Frage: Ist das eine Tatsache oder Ihre Meinung?Antwort: Alles, was wir hier erörtern,ist Spekulation. Mein Eindruck ist,dass der Buddha nicht viel Zeit darauf verwendete, sich Gedanken über zukünftige Leben zu machen. Auch die Beschreibungen von Höllen und anderen Daseinsbereichen sind spätere Entwicklungen des Buddhismus.Ob es 27 Höllen gibt oder 108, das war nicht das Thema des Buddha.Ihm ging es um Folgendes: Wenn du diese oder jene gute Tat vollbringst,ist das heilsam und bringt Glück in diesem und im nächsten Leben. In den Schriften steht, dass karmische Handlungen dreifach positiv sind: Du fühlst dich gut, du erfährst Anerkennung von anderen, und du hast eine gute Zukunftsperspektive. So liegt es im eigenen Interesse, heilsam zu handeln.

"
Frage: Man kann aber annehmen,
dass viele Autoren die Texte bearbeitet
haben!
Antwort: Ja, hundertprozentig! Wenn
in den Texten steht, der Buddha sei
zu dieser oder jener Zeit hier oder
dort gewesen, kann man nie davon
ausgehen, dass sich das tatsächlich so
zugetragen hat. Das können alles spätere
Einfügungen sein.


Frage: Jeder liest also das in den
Buddha hinein, was er selbst vertritt
oder für richtig hält?
Antwort: Ja, natürlich, das tun alle, je nach Bedürfnis und Epoche. Nehmen
wir das Buddhabild in viktorianischer
Zeit, da hat man das Gefühl, der
Buddha ist so ein britisch-englischer
Gentleman. Gombrich, der Oxford-
Professor, dagegen beschreibt den
Buddha als humorvollen Oxford-
Gelehrten. Jeder malt sein eigenes
Bild vom Buddha.
---

Interview mit Professor Zimmermann von Birgit Stratmann: „Der Buddha war ein Heilspragmatiker!“ (PDF)
 
Re: Theravada meine Meinung
Lieber @Igor07, warum sollte ich auf den Professor Michael Zimmermann hören, wenn er doch selber sagt: "Alles, was wir hier erörtern, ist Spekulation"?
 
Re: Theravada meine Meinung
Lieber @Igor07, warum sollte ich auf den Professor Michael Zimmermann hören, wenn er doch selber sagt: "Alles, was wir hier erörtern, ist Spekulation"?
Na ja, ich denke, der vernünftige Mensch, der nicht blind allen möglichen Quellen Glauben schenkt – denn das wäre folglich Dogma –, hat nur zwei Optionen.
Entweder arbeite ich mit Dukkha; das Leiden kann ich unmittelbar erleben und erfahren, und wenn ich dem Pfad folge, kann ich besser damit umgehen. Oder ich klammere mich an alles Mögliche, weil ich Angst oder Unsicherheit vor dem Leben, so wie es ist, habe.
Und wenn du eine dritte Option siehst, dann ist das deine freie Entscheidung, @mukti .
 
Re: Theravada meine Meinung
Na ja, ich denke, der vernünftige Mensch, der nicht blind allen möglichen Quellen Glauben schenkt – denn das wäre folglich Dogma –,
Diese Variante trifft ja für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Forums nicht zu.
 
Re: Theravada meine Meinung
Diese Variante trifft ja für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Forums nicht zu.
Um es klarzustellen: Ich selbst bestimme, ob ich heilsam handle oder nicht – kein Forum, keine Gesellschaft, in der ich lebe, und auch keine Autorität. Dafür trage ich meine persönliche Verantwortung. Alles Gute!

Im Dhammapada lese ich:

(*183) 183
Kein Unrecht tun und immer nach dem Guten trachten,
Sein Denken reinigen: dies lehren die Erwachten.
 
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