"Es gibt, Hausväter, manche Asketen und Priester, die sagen und lehren:
- 'Almosengeben, Verzichtleisten, Spenden ist eitles Tun;
- es gibt keine Saat und Ernte guter und böser Werke;
- Diesseits und Jenseits sind leere Worte;
- Vater und Mutter und auch geistige Geburt sind hohle Namen;
- die Welt hat keine Asketen und Priester, die vollkommen und vollendet sind, die sich den Sinn dieser und jener Welt begreiflich machen, anschaulich vorstellen und erklären können.' Nun sagen aber, Hausväter, manche Asketen und Priester gerade das Gegenteil davon..." M.60
Die Quintessenz des weiteren Verlaufs dieser Sutta könnte man vielleicht zusammenfassend so formulieren:
1. Gibt es das und der Nachfolger hält es für möglich und richtet sich danach, so darf er sowohl in diesseitiger-, als auch in jenseitiger
Existenz Sicherheit erhoffen.
2. Gibt es das, aber der Nachfolger hält es nicht für möglich und richtet sich nicht danach, so hat er vielleicht in diesseitiger-, jedoch
nicht in jenseitiger Existenz Sicherheit zu erwarten.
3. Gibt es das nicht aber der Nachfolger hält es für möglich und richtet sich danach, so darf er doch wenigstens in diesseitiger
Existenz auf Sicherheit hoffen.
4. Gibt es das nicht und der Nachfolger hält es nicht für möglich und richtet sich nicht danach, so hat er gar keine Sicherheit.
Welcher ist der Klügere?
In
#8 schrieb ich davon, das Thema
Karma nicht weiter kommentieren zu wollen, hatte mich dann aber doch dazu hinreißen lassen. Das tut mir nun im Nachhinein leid, denn dieser Faden ist, wie ich befürchtet hatte, ähnlich verlaufen, wie schon unzählige andere, nämlich im Austausch von Meinungen. Insofern war der Titel vielleicht auch etwas zu unpräzise gewählt, denn es ging mir nicht um "meine Meinung", sondern um Meinung an sich.
Die Lehre des Buddha ist nach meinem Verständnis das Primäre, denn es werden die gesetzlichen Zusammenhänge der Existenz gelehrt und erläutert. Was ich aus den Sutten herauslese und verstehe, ist eine sekundäre Meinung, die je nach Verständnis mehr oder weniger dem Gesetz, bzw. dem Weg entspricht - also fehlerbehaft sein muß, solange
Erleuchtung nicht erreicht ist. Für mich ist der zentrale Teil des Sutta Pitaka bindend und zwar jede einzelne Sutta! Denn nur aus der Quelle "fließt das Wasser rein und klar". Und je öfter ich daraus trinke...