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Igor07

Mitglied
Meine Frage bezieht sich auf diese Stelle:

'Nibbāna ist Daseinserlöschung! Nibbāna ist Daseinserlöschung!' (*1) - diese eine Wahrnehmung, Bruder, stieg in mir auf, und die andere Wahrnehmung schwand. Gleichwie etwa, Bruder, bei einem Reisigfeuer die eine Flamme aufleuchtet, die andere Flamme aber verschwindet; ebenso auch, Bruder, stieg in mir im Gedanken Nibbāna ist die Daseinserlöschung' diese eine Wahrnehmung auf, und die andere Wahrnehmung schwand. Daß Nibbāna die Daseinserlöschung ist, diese Wahrnehmung hatte ich bei jener Gelegenheit.«

Man kann es, so lese ich bei dem anderen Autor, so auch übersetzen:

"Nibbana ist Aufhören von Dasein". ( Mettiko Bhikkhu , "Gegen den Strich", S.196).

Ich enthalte mich selbst des Kommentars.

LG euch allen.
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
In Parinibbana , wenn das Dasein nach dem Tod erloschen ist, gibt es wohl auch diese Wahrnehmung nicht mehr: 'Nibbana ist Daseinserlöschung' ? :unsure:
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
Da geht's um eine subjektive Erfahrung, die wohl nicht rein verstandesmäßig beschrieben oder nachvollzogen werden kann. In höheren Jhanas geht wohl die Welt-Wahrnehmung vorübergehend (solange das Jhana andauert) unter. Ohne Welt, wo ist dann Dasein?
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
Paul Debes schreibt in seinen Erläuterungen zu A III,62: "Das heißt, die im Körper inkarnierten Sinnensüchte, das Herz mit der Gesamtheit seiner Triebe, entwirft im Geist das Bewusstsein einer Welt, die nicht ,da draußen' ist, unabhängig vom Erleber, sondern von den Trieben nach außen projiziert ist. Die dem Körper innewohnenden Sinnensüchte bestimmen die sinnliche Wahrnehmung. Wenn diese Sucht nach Weltwahrnehmung ruht, weil im Herzen Größeres, Seligeres erfahren wird, dann ist auch nicht Wahrnehmung von Welt." (Paul Debes, Lehrreden des Buddha, S 524).

Hervorhebung durch mich. Ich lese dieses Größere, Seligere als Jhanas.
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
In Parinibbana, wenn das Dasein nach dem Tod erloschen ist, gibt es wohl auch diese Wahrnehmung nicht mehr: 'Nibbana ist Daseinserlöschung' ? :unsure:
Ach, @mukti, genau hier liegt der Hase im Pfeffer. F. Schäfer oder das Buddh. Seminar sprechen dann (sinngemäß) über die Überwindung der Wahrnehmung, als wäre die Wahrnehmung aufgehoben. Doch das würde, so schlussfolgere ich zumindest, bedeuten, dass es kein Leben mehr gäbe, wie wir es kennen. Also wer? Sollte man es dann abschreiben? Wer sollte es lesen und verstehen? Der ganze Faden ist eine Falle, bitte entschuldigt mich. Die Antwort könnte man anderswo suchen, zum Beispiel bei Nanavira oder Analayo, wo es andere und sehr sinnvolle Erklärungen gibt. Ich werde noch abwarten. LG.
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
Da geht's um eine subjektive Erfahrung, die wohl nicht rein verstandesmäßig beschrieben oder nachvollzogen werden kann. In höheren Jhanas geht wohl die Welt-Wahrnehmung vorübergehend (solange das Jhana andauert) unter. Ohne Welt, wo ist dann Dasein?
Ja, richtig erfasst!
Ich kann es aber inhaltlich kontern. Der Buddha war nach dem Erwachen sehr aktiv, wie alle Arahaten auch. Und sehr gesprächig, oder? Wenn der Mensch sich in der tiefen Versenkung via Jnana befindet, wie kann er überhaupt sprechen oder kommunizieren? Das geht einfach nicht. Den Orden zu begründen, die Lehre zu verbreiten, … Die Welt ist nicht verschwunden, es geht brav weiter. Wer oder was ist wirklich verschwunden, das war meine eigene Frage, also an mich selbst.
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
Kann unsereiner etwas über Nibbana wissen, lieber Igor? Der Titel, den Du gewählt hast, scheint mir darauf hinzuweisen, daß, solange noch die Triebe in uns wuchten, wir auf Spekulation, bzw. Interpretation angewiesen sind. Und das Gleiche gilt im Hinblick auf die Befindlichkeit des Buddha: Was wissen wir schon, wie sein Geist wirklich beschaffen war? Daß der "Triebehaushalt" zur Ruhe gekommen- und das ICH getötet ist, bedeutet ja nicht zwingend, daß es keine Wahrnehmung mehr gibt, in welcher Weise auch immer. Auch Erwachte gehen offenbar erst mit der Auflösung des letzten Körpers in's Nirwana ein. Ich glaube, durch Denken kommt man der Sache keinen Schritt näher. Es ist wie mit der Stille und dem Lärm: Jedes Geräusch benötigt eine Ursache, eine Quelle. Stille ist immer - ohne Ursache, ohne Substanz und Struktur aber dennoch wahrnehmbar und nur solange verdeckt, als Ursachen für Geräusche existieren. Sind sie beseitigt, ist Wahrnehmung von Stille.
 
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Re: Andere Die richtige Interpretation
Kann unsereiner etwas über Nibbana wissen, lieber Igor?
Klar, lieber @Hajo.

Der Titel, den Du gewählt hast, scheint mir darauf hinzuweisen, daß, solange noch die Triebe in uns wuchten, wir auf Spekulation, bzw. Interpretation angewiesen sind.
Nein!

Die Triebe lassen sich kontrollieren, das sehe ich ein. Ich bin schließlich kein Mönch. Zumindest noch nicht. Aber wenn ich auf deinen Beitrag reagiere, ist das auch ein Ausdruck meiner Triebe, oder? Das Problem liegt woanders, das wird mir immer klarer, je mehr ich darüber nachdenke. Und ich denke, es ist wichtig, dass der Mensch darüber nachsinnt("meditiert"), so ist zumindest meine Überzeugung.

Den Geschmack der Erlösung kann man nur im Hier und Jetzt erleben, in keinem anderen Leben. Das klingt ein wenig paradox, aber was soll's? Frei nach Analayo: "Nachdem der Buddha das Erwachen erfolgreich erreicht hatte, verkündete er, dass er die Unsterblichkeit realisiert habe. Es ging nicht um eine Form ewigen Lebens, denn sein Körper war immer noch dem Tod unterworfen. Er fühlte sich einfach nicht mehr durch den Tod beunruhigt. Mit anderen Worten, gemäß dem frühen buddhistischen Denken kann die Freiheit vom Tod noch zu Lebzeiten realisiert werden." Die ganze Kette der bedingten Entstehung geschieht ohne die Zeitachse, dazu komme ich später noch zurück. Das Erleben entsteht allein durch das Schaffen der Dualität, also durch den Prozess des Festhaltens an einem Ich im Vergleich zum Dasein. Aber das wäre irreführend, denn das Leben geht weiter. Der Buddha zeigte eine Fülle lebendiger Emotionen, er war ein lebendiger Mensch und starb auch als Mensch.

Wenn es weniger Tannha gäbe, der nur durch Ich und Mein ermöglicht wird, wäre das für mich schon mehr als genug.

So, ich zitiere eine sehr interessante Stelle aus dem Buch von Mettiko Bhikkhu:



Die Bühne des Daseins ist ein Ort – der Ort, an dem Sein ist, nämlich „da“. Da ist hier und dort und dazwischen. Dies ist die Bühne des Leidens im Allgemeinen. Dasein ist in der Tat „die Brettetteer, die die Welt bedeuten“. Ohne diese gibt es kein Zur-Welt-Kommen, keine Szene, in der irgendwelches spezielles Leiden seinen Auftr haben kann.
Sobald du, Bāhiya, nicht da bist, dann bist du weder hier noch dort noch zwischen beiden Enden. Das eben ist das Ende von Leiden.
Siehe Wo ist Hier?
Nibbāna ist Aufhören von Dasein.
Siehe Wahrheit und Wirklichkeit
Ergreifen ist die Bedingung für die Bühne. Es geht aber in erster Linie nicht um die Brettetteer, aus denen die Bühne gebaut ist, sondern um das TheTheeater, das auf der Bühne aufgeführt werden kann. Auch konkrete Dinge können und müssen ergriffe n werden, um den Platz zu schaffe n, auf dem das Drama der Existenz inszeniert werden kann.
S.226.


Hm, das ist eher das Holon-Prinzip, so sehe ich.

1. Abhängiges Entstehen ist, wie jede Bedingtheit, eine zeitlose konditionale Struktur, keine kausale Abfolge von Ursache und später eintretender Wirkung.
2. Die jeweilige Bedingung ist allgemeiner als das dazugehörige bedingte Ding. Das bedingte Ding wird wiederum zur Bedingung für das nächst speziellere Ding. Im Grunde geht es um ein und dasselbe Ding auf unterschiedlichen Ebenen der Verallgemeinerung: Leiden.
3. Die besondere Bedingtheit beinhaltet, dass sie nicht gesehen werden kann, solange sie besteht. Das mag uns gegen den Strich gehen und auf falsche Fährten bringen, was aber wiederum Teil davon ist.
Nanavira , wie auch Samanera Bodhesako vertiefen es mehr als genug.

Auf Englisch(PDF) :

 
Re: Andere Die richtige Interpretation
Auch Erwachte gehen offenbar erst mit der Auflösung des letzten Körpers in's Nirwana
Der Körper ist immer sterblich! Egal bei dem Heiligen oder bei mir. Der springende Punkt liegt woanders. Die Zeit-Folge man kann als so wie Russische Matroschka betrachten, so etwas wie bei Ken Wilber. (als die Demonstration). Oder wie die Gestalt-Therapie, man "braucht" nicht mehr die "Auflösung".
Nanavira hatte nicht umsonst sehr viele "Feinde". Es war echt gegen den Strich.

So, KI, sehr vereinfacht:

Nanavira Thera interpretierte das buddhistische Konzept der bedingten Entstehung (abhängiges Entstehen oder Paticca-samuppada) auf eine einzigartige Weise, die einige Unterschiede zu traditionellen Auslegungen aufweist. Sein Modell der bedingten Entstehung betont die direkte Erfahrung und den psychologischen Aspekt dieser Lehre.

Für Nanavira war die bedingte Entstehung keine metaphysische oder kosmologische Erklärung, sondern eine Beschreibung der unmittelbaren Erfahrung eines individuellen Geistes. Er argumentierte, dass das abhängige Entstehen eine Beschreibung des Prozesses sei, durch den mentale Phänomene im Geist entstehen und sich gegenseitig bedingen. Dabei betrachtete er die 12 Glieder der bedingten Entstehung nicht als eine lineare Abfolge von Ereignissen, sondern als ein gleichzeitig auftretendes Netzwerk von Bedingungen, das die Illusion eines selbständigen Selbst aufrechterhält.

Nanavira betonte die Rolle des Bewusstseins (Viññana) als zentralen Aspekt dieses Prozesses. Er argumentierte, dass das Bewusstsein in jedem Moment neu entsteht und von Bedingungen abhängt, die es formen und bestimmen. Seine Interpretation der bedingten Entstehung betonte die Notwendigkeit, diese Abhängigkeiten zu erkennen und zu verstehen, um die Illusion eines beständigen Selbst zu durchbrechen und das Ende des Leidens zu erreichen.

Insgesamt revolutionierte Nanavira Thera mit seinem Modell der bedingten Entstehung die Art und Weise, wie diese zentrale buddhistische Lehre verstanden wird, und prägte damit die moderne buddhistische Philosophie und Praxis.
 
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Re: Andere Die richtige Interpretation
Den Geschmack der Erlösung kann man nur im Hier und Jetzt erleben, in keinem anderen Leben.
Gewiß - aber Erlösung und Wissen sind nach meinem Verständnis unvereinbar. Entweder habe ich Wissen von Erlösung erworben (auf welche Weise auch immer), dann ist es aber keine Erlösung oder ich bin erlöst, dann brauche ich kein Wissen mehr darüber. Damit Erlösung eintreten kann, müssen alle Ursachen, die dem entgegenstehen, beseitigt sein und das funktioniert offenbar nicht, indem ich immer mehr Wissen anhäufe (Stille und Lärm), denn das Wissenwollen ist die Ursache, daß es nicht eintritt.
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
Hajo schrieb:
Kann unsereiner etwas über Nibbana wissen, lieber Igor?


Meine Meinung:
Nachdem Nibbana jenseits von Körper und Geist ist, ist alles was man darüber denkt nicht Nibbana. In diesem Sinne glaube ich nicht dass man etwas darüber wissen kann und wenn es eine Erfahrung ist, dann ist sie nur unzulänglich erklärbar was Missverständnisse und Paradoxa zur Folge hat. Nibbana ist, ist nicht, ist und ist nicht, weder ist es noch ist es nicht, all das trifft nicht zu! Das ist das Ende des logischen Denkens. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Denkmodelle ist in dieser Hinsicht doch nur Begehren nach Geistobjekten, Anhaftung an das Denken.

Z.B. die Anatta -Lehre bedeutet wörtlich dass es kein Selbst gibt. Der Buddha sagt aber dass das nicht zutrifft, und ebenso trifft nicht zu dass es ein Selbst gibt. Paradox, Ist es da nicht besser zu akzeptieren dass dies acinteyya ist, unfassbar, anstatt allerhand Erklärungen aufzustellen? "Was ist nicht alles geschrieben worden über etwas, das man nicht wissen kann" (Schopenhauer). Der achtfache Pfad führt zur Überwindung von Körper und Geist, zum Ende der Welt, das ist ja genug Wissen.
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
@mukti . Das Ende der Welt ist nicht gleich bedeutend mit dem Ende des Lebens im Hier und jetzt, wie es M. Eckhart ausdrückte, im ewigen grünen Nu. Wenn wir es nicht berücksichtigen, wir verwandeln den Begriff Nibbana in etwas , was mit dem normalen Leben nicht zu tun hat, und nur es durch das Ablegen des Körpers möglich wäre. Ich bleibe bei der Meinung von Mettiko Bhikkhu. Apropos, das ist Wald Kloster Tradition. Deutschland. Kein Problem , jeder hat die eigene Meinung
Liebe Grüße. Wie du es sagst, das Forum ist kein Schlachtfeld, um die eigene Sichtweise aufzuzwingen.
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
Auch Erwachte gehen offenbar erst mit der Auflösung des letzten Körpers in's Nirwana
Am Ende, ich zitiere aus dem Buch, S. 345:

Nibbāna – nibbāna
Erlöschen, das Ausgehen des Feuers von Gier, Hass und Verblendung, das höchste Ziel in der Buddhalehre, das Ungestaltete (S 43). Nibbāna ist das Ende des Leidens zu Lebzeiten. Es wird oft so missverstanden, dass Leiden zu Ende ist, weil ein Arahant nach dem Ablegen seines letzten Körpers „endgültig tot“ ist. Ein Arahant hat aber das Todlose erreicht! Nibbāna ist das Aufhören von Dasein (A 5. 9), aber nicht Vernichtung eines „Selbst“ (M 22).
Und bedanke mich bei euch allen. LG. Und keine weiteren Fragen.
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
Eine Anmerkung: Ajahn Buddhadasa zitierte eine thailändische Redensart: ”Nibbāna liegt im Sterben vor dem Tod.” Das bedeute, Nibbāna liege im Sterben (der Selbst-Illusion) vor dem Tod (des Körpers).
 

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| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Andere Die richtige Interpretation
@mukti . Das Ende der Welt ist nicht gleich bedeutend mit dem Ende des Lebens im Hier und jetzt, wie es M. Eckhart ausdrückte, im ewigen grünen Nu. Wenn wir es nicht berücksichtigen, wir verwandeln den Begriff Nibbana in etwas , was mit dem normalen Leben nicht zu tun hat, und nur es durch das Ablegen des Körpers möglich wäre. Ich bleibe bei der Meinung von Mettiko Bhikkhu. Apropos, das ist Wald Kloster Tradition. Deutschland. Kein Problem , jeder hat die eigene Meinung
Liebe Grüße. Wie du es sagst, das Forum ist kein Schlachtfeld, um die eigene Sichtweise aufzuzwingen.

Natürlich kein Schlachtfeld, wir reden ja nur darüber und meine Meinung ist nicht maßgeblich und schwankt in dieser Sache ein wenig hin und her. Man will halt irgendwas Konkretes haben über das was man anstrebt, etwa "Nibbana ist die Stätte höchsten Friedens", wie der Buddha ja sagt.
Für manche ist Nibbana eher "nichts", das vollkommene Verlöschen, für andere ist es etwas, wie der Buddha ja auch sagt: "Es gibt das Ungewordene, andernfalls gäbe es kein Entrinnen aus dem Gewordenen". Ich versuche mich gedanklich nicht festzulegen und lediglich das Verlöschen von Gier, Hass und Verblendung anzustreben, wenn es soweit ist wird ja alles klar sein.

Einigermaßen verständlich scheint mir die Unterscheidung zwischen Nibbana während des Daseins und Parinibbana nach dem Tod. Wenn die drei Geistestrübungen erloschen sind ist man ja noch da, man nennt es auch Nibbana mit Überresten und dergleichen. Parinibbana dürfte aber auch während des Lebens möglich sein, vorübergehend durch jhana. Das ist aber noch viel zu hoch für mich.

Wenn man irgendwie eine kleine Ahnung davon bekommen kann, dann wohl nicht durch begriffliches Denken, eher durch Meditation oder Kontemplation . Etwa indem man direkt das eigene Ich anschaut um intuitiv ein wenig davon zu erfahren was es ist und wie es entsteht. Oder wenn man versucht sich die Vergänglichkeit bewusst zu machen, wie alles fließt und nichts festgehalten werden kann, um ein kleinwenig von der Freiheit und dem Glück der Loslösung zu erfahren. Wenn man dann anfängt Erfahrungen zu interpretieren, wird es eher verwirrend.
 
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Re: Andere Die richtige Interpretation
Ach, lieber @mukti, das ist selbstverständlich, dass ich es einfach verstehen wollte. Darum es geht. @mkha, das ist mein Lieblings-Autor, und der war immer kritisiert wegen der Nähe zu Mahayana . Obwohl es ist nicht so verdammt kompliziert, wie bei Samanera Bodhesako, ich verlinke am Ende die Rezension.
Nibbana ist echt eher der natürliche Zustand, wie es im PDF steht, der nur vor den Geistesgiften, wenn es sogar vorübergehend, der Mensch befreit ist. Im Wege der Sozialisierung und der Erziehung, der normale Mensch ist mehr und mehr den Geistes-Trübungen, den Befleckungen, kilesa, usw., ausgesetzt, also, in diesem Sinne der Buddhismus sogar allgemein geht gegen den Strich, im Sinne, wenn es juckt, dann man kratzt sich, dann er leidet noch mehr. Man kann es wenigstens klar erkennen, und dagegen anzusteuern.
Für mich persönlich reicht es absolut aus.

Kratzen, wo’s juckt – in allen seinen Werken greift Samanera Bodhesako auf das Bild des Juckreizes zurück, um das Wesen unserer Existenz zu erklären, die ironischerweise von einem süchtigen, nie zu stillenden Begehren nach genau diesem Juckreiz bestimmt sein soll. Verlangen nach Jucken, um das Kratzen genießen zu können? Ist unser Geist wirklich so verdunkelt? Erhellende Antworten auf diese und andere essenzielle Fragen lassen sich in Bodhesakos Abhandlungen finden, die auf den Pali -Sutten des Buddha basieren und hier – sorgfältig und sachkundig übersetzt – erstmals vollständig auf Deutsch vorliegen.
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
Damit Erlösung eintreten kann, müssen alle Ursachen, die dem entgegenstehen, beseitigt sein und das funktioniert offenbar nicht, indem ich immer mehr Wissen anhäufe (Stille und Lärm), denn das Wissenwollen ist die Ursache, daß es nicht eintritt.
Mein Lieber, es tut mir leid, aber wenn ich durch mein Verständnis des Buddhismus förderliche Bedingungen schaffe, bringt es mich stets näher ans Ziel. Rein logisch betrachtet ist das der Widerspruch par excellence. Durch die Erfahrung - klar, nur vorübergehend, wie der Geschmack der Erlösung - kann man nicht mehr sagen, denn das würde rein neurobiologisch sogar dem Phänomen "Qualia" widersprechen. Doch wie es sehr treffend von Analyao dargelegt und erklärt wird, sei es durchaus möglich, Befreiung bereits in diesem Leben zu erlangen. Dasselbe betonte auch Ajahn Buddhadasa (Danke, @mkha, nochmals). Und das vollständige Verständnis dieses Phänomens halte ich für absolut notwendig, um irgendwann vollkommen frei zu sein.

Sogar der Buddha korrigierte und ergänzte nach seinem Erwachen ständig sein eigenes "Wissen" mit Verstand und Logik. Es ist selbstverständlich, dass der Buddha am Ende seines Lebens nicht derjenige war, der gerade erst erlöst wurde. Dies war nur eine Ergänzung, sicherlich nicht persönlich gemeint.

Und doch bemühte sich der Buddha bei verschiedenen Anlässen trotz
dieser Schwierigkeit, das Wesen von Nibbâna zu erklären
. Dem Udâna
zufolge sprach er von Nibbâna als etwas, was jenseits dieser oder einer anderen
Welt sei, jenseits von Kommen, Gehen oder Verweilen, jenseits der
vier die materielle Wirklichkeit repräsentierenden Elemente, und ebenso
jenseits aller immateriellen Bereiche. Diese „Sphäre“ (âyatana), die ohne
Objekt und ohne Stütze sei, stelle „das Ende des Leidens“ dar.51 Diese Beschreibung
zeigt, dass Nibbâna sich auf eine Dimension bezieht, die sich
von dem, was die gewöhnliche Erfahrung der Welt ausmacht, und ebenso
von der Erfahrung der meditativen Vertiefung grundlegend unterscheidet.
"Der direkte Weg", S. 292.
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
Den Geschmack der Erlösung kann man nur im Hier und Jetzt erleben, in keinem anderen Leben.
Ich würde es so formulieren:
Den Geschmack der Erlösung kann man nur im Hier und Jetzt erleben,es gibt kein anderes Leben.
 
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Re: Andere Die richtige Interpretation
Hier würde ich das vorangestellte „Andererseits“ weglassen.
Samsara ,Nirvana ect…
Alles ist immer jetzt.

Natürlich kommt es darauf wie man jetzt handelt :wheel:
 
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Re: Andere Die richtige Interpretation
Samsara und Nirvana existieren aber nicht gleichzeitig. Die dritte edle Wahrheit von der Beendigung der Leiden und die zweite edle Wahrheit von den Ursachen der Leiden schließen sich gegenseitig aus, da sie in einem direkten logischen Widerspruch zueinander stehen.

So lange die Ursachen des Leidens im eigenen Bewusstseinskontinuum gegeben sind, man sich also im Samsara befindet, hat man die wahren Beendigungen, also Nirvana, noch nicht verwirklicht. Wenn man die wahren Beendigungen im eigenen Geist verwirklicht hat, gibt es keine Leidensursachen mehr im eigenen Bewusstseinskontinuum; Samsara ist dann nicht mehr gegeben.

Alles ist nicht immer im Jetzt. Die Vergangenheit, zum Beispiel der gestrige Tag, ist nicht im Jetzt, weil er vergangen ist. Genauso besteht auch die Zukunft, zum Beispiel der morgige Tag, nicht im Jetzt, weil er noch nicht entstanden ist.
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
Hier würde ich das vorangestellte „Andererseits“ weglassen.
Samsara,Nirvana ect…
Alles ist immer jetzt.

Natürlich kommt es darauf wie man jetzt handelt :wheel:
Die Zeit ist sowieso das mentale Konstrukt, ich würde es nicht vertiefen. Im Holon alles passiert zugleich.

Der Begriff Holon (von griech. ὅλος, hólos und ὀν, on „das Teil eines Ganzen Seiende“) wurde von Arthur Koestler geprägt und bedeutet ein Ganzes, das Teil eines anderen Ganzen ist. Es wird auch als „Ganzes/Teil“ umschrieben. Die Theorie der Holone ist eine eigenständige allgemeine Systemtheorie.
Wiki.

Wie S. BODHESAKO, so Mettiko Bhikkhu, so Nanavira, im Grunde genommen, benutzen dieses Modell, also, es ist nicht von mir.
 
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Re: Andere Die richtige Interpretation
Alles ist nicht immer im Jetzt. Die Vergangenheit, zum Beispiel der gestrige Tag, ist nicht im Jetzt,
Gestern war gestern Jetzt,Morgen wird morgen jetzt sein.
Über gestern kann man Jetzt nachsinnen,über morgen kann man Jetzt spekulieren.

Das einzige was ich habe ist immer Jetzt.
 
Re: Andere Die richtige Interpretation
Wirklich? Sorry, @Helmut, aber im Buch "Die Insel" (das ist aber Theravada), die Autoren zitieren Herrn N. und MMK dazu, über N. und S., und zwar: MMK 25.19-20).
Da wir hier im Theravada-Forum sind, sollten wir Nagarjuna und Fehlinterpretationen von MMK 25.19 außen vor lassen. Bereits anhand der Lehrrede von den vier edlen Wahrheiten kann man erkennen, dass Samsara und Nirvana nicht gleichzeitig existieren. Würden Nirvana und Samsara gleichzeitig existieren, wäre es nicht notwendig, den achtfachen Pfad zu praktizieren.
 
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