Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Danke für den Hinweis auf S.5.10 Igor. Jeder macht sich sein Bild von dem was ist oder sein könnte. Hin und wieder lasse ich mich, trotz besserem Wissen, zu solchen ungeeigneten Erwägungen hinreißen. Zwischen dem durch die Lehre erworbenen Wissen, wie es sich wirklich verhält, und den eigenen Geneigtheiten, Trieben u.s.w., liegt eben doch noch ein weites Feld, das der Bearbeitung bedarf.
Manchmal man sieht die Lehre wie durch das trübe Glas, die Triebe machen die Klare Sicht / den klaren Blick/ unmöglich. Die innere Identifikation passiert doch immer blitzschnell, nach den bestimmten Mustern , die für uns unbewusst ablaufen. Deswegen es ist sehr wichtig, diese Tatsache bewusst zu machen. Weise überlegen (nach-denken, nach-sinnen) , so ist das Wesen der Meditation . /PD/ LG.
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Wir empfinden uns als Menschen in der Begegnung und
Auseinandersetzung mit unserer Umwelt, also in der Situation
einer Zweiheit und Gespaltenheit in Subjekt und Objekt mit
allen dazugehörigen Spannungen und Problemen – der Erwachte
aber sieht nur das ruhelose geistige Gewoge der Seele,
des Herzens (citta), das er mit einem Maler vergleicht, der,
ganz in den Anblick seines vielgestaltigen Gemäldes versunken,
unentwegt daran arbeitet, der immer wieder die ihm „gelungen“
erscheinenden angenehmen Szenen mit Lust betrachtet
und malend zu verschönern sucht und die ihm „misslungen“
erscheinenden, abstoßenden Szenen mit Verdruss betrachtet
und malend zu verbessern versucht und der nie zufrieden
ist mit seinem Lebensgemälde. (S 22,100)
Dieses Gleichnis des Buddha steht für Gier, Hass, Blendung,
drei Grundeigenschaften des normalen Herzens. Wollen,
das zum Wirken (karma ) führt, ist Gier und Hass, ist der Maler,
und das gemalte Bild, die Wahrnehmung, die ununterbrochen
ankommenden Erlebnisse, ist die Blendung.

Aus: Paul Debes, "Die Lehrreden des Buddha", Band 7, Seite 6346 - https://www.buddhistisches-seminar.de/
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Ich verstehe Wesen als "das Wesentliche" (Triebe, Erfahrungsinhalte, Herz) jener Person - jenes zusammengedachten Ich -, dessen Körper gestorben ist. Aber kann man "Wesen" mit Person, bzw. Ich gleichsetzen?
Das Wesen(tliche) der Vorexistenz legt in der nächsten einen neuen Körper an aber die Person - das abermals zusammengedachte Ich - ist neu, denn es speist sich aus den neuen Wahrnehmungen und Erlebnissen dieses Lebens.
Aber vielleicht ist ja einfach die Definition des Ich der Knackpunkt, denn ich wüßte im Kanon keine Stelle, in der von einer persönlichen-, also einer "Ich-Wiedergeburt" die Rede wäre. In M2 spricht der Erwachte über jene Dinge, die für das Erwägen ungeeignet sind und das Ich gehört offenbar auch dazu.

In der ersten Nachtwache seiner Erleuchtung erinnerte sich der Buddha an viele frühere Leben:

Dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich hier wieder.' So erinnerte ich mich an viele frühere Leben mit ihren Aspekten und Besonderheiten."
M.19.

Was ist nun dieses Ich das immer wieder verschied und woanders wieder erschien? Für die khandha (kurz gesagt Körper und Geist) gilt ja: "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst", und nach der Anatta -Lehre gibt es außerhalb der khandha auch kein Selbst. Das Ich kann also nur eine Vorstellung sein, nicht wirklich vorhanden. Diese Ich-Vorstellung verändert sich während des Lebens und nach dem Tod veändert sie sich radikal. Wenn also wieder mal jemand fragt was wiedergeboren wird, sage ich die Ich-Vorstellung.
Ansonsten höre ich langsam auf genauer darüber nachzudenken, weil eben nach M.2. dabei nur Ansichten entstehen können. Etwa Ansichten über ein Selbst hinter dem Ich oder die Ansicht dass es Wiedergeburt gar nicht geben kann oder die Ansicht des Abhidhamma mit diesen verschiedenen Geistmomenten. Ein erfahrener Theravada -Buddhist hat mir einmal gesagt dass sich das die Verfasser des Abhidhamma nur ausgedacht haben, weil es nicht wahrnehmbar ist.
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Ansonsten höre ich langsam auf genauer darüber nachzudenken, weil eben nach M.2. dabei nur Ansichten entstehen können.
Das scheint mir auch das Beste zu sein, der Buddha warnt ja nicht umsonst vor solchen Erwägungen.
Wobei man sich natürlich immer des Unterschieds zwischen dem kleinen ich als Personalpronomen- und dem großen als Substantiv bewußt sein muß.
Wie soll man sich sonst verständlich machen. "Ich war hier und habe so und so erfahren" ist etwas anderes als: "mein Ich war hier und es erfuhr so und so."
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Das scheint mir auch das Beste zu sein, der Buddha warnt ja nicht umsonst vor solchen Erwägungen.

Weil es eben durch Nachdenken nicht ergründet werden kann:

Von der Bezeichnung durch Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltung, Bewußtsein erlöst ist der Vollendete tief, unermeßlich, unergründlich, gleichwie der große Ozean...
S.44.1., M.72.
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Weil es eben durch Nachdenken nicht ergründet werden kann:
Hm, kann es. Alles unterliegt drei Dasein-S-Merkmalen. Wenn ich mein Gesicht im Spiegel sehe, das ist nur meine eigene Projektion der „verblendeten „ Art der Wahrnehmung. Denn was ich sehe, entspricht der Realität nicht. Wenn ich das Bild vergrößere, ich kann nichts überhaupt erkennen, denn alles ist fast leer, aber dazwischen man kann sehr winzige Punkte sehen, und die auch wandeln, ändern ohne Unterlass, die Welt, wie es ist, stellt den Prozess des Fließens dar, aber kein „Der Fluss“. Was der Buddha sehr dichterisch ausdrückte, dann die moderne Physik sagt dasselbe, uns man kann es sehr gut verstehen, meine Meinung, worum es ,eigentlich, geht.
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Hm, kann es. Alles unterliegt drei Dasein-S-Merkmalen. Wenn ich mein Gesicht im Spiegel sehe, das ist nur meine eigene Projektion der „verblendeten „ Art der Wahrnehmung. Denn was ich sehe, entspricht der Realität nicht. Wenn ich das Bild vergrößere, ich kann nichts überhaupt erkennen, denn alles ist fast leer, aber dazwischen man kann sehr winzige Punkte sehen, und die auch wandeln, ändern ohne Unterlass, die Welt, wie es ist, stellt den Prozess des Fließens dar, aber kein „Der Fluss“. Was der Buddha sehr dichterisch ausdrückte, dann die moderne Physik sagt dasselbe, uns man kann es sehr gut verstehen, meine Meinung, worum es ,eigentlich, geht.
Naja man kann verstehen dass man keines der khandha ist aber vergehen deshalb die Geistestrübungen? Dazu muss man das Verstehen wohl auch übersteigen, denn der Verstand ist ja auch ein khandha (saṅkhāra-khandha).
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Weil es eben durch Nachdenken nicht ergründet werden kann:
Das sehe ich auch so.
Soweit ich sehen kann, ist im Kanon immer die Rede davon, was das ICH nicht ist, z. B.: "das bin nicht ich, das ist nicht mein Selbst" u.s.w., daß es also eine illusionäre Konstruktion des Denkens ist. Wird die Illusion nicht nur intellektuell, sondern ganz und gar durchschaut, gibt es kein Ich mehr. Wie könnte man auch etwas durchschauen, was es gar nicht wirklich gibt, nur die Illusion ist durchschaubar.
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Naja man kann verstehen dass man keines der khandha ist aber vergehen deshalb die Geistestrübungen? Dazu muss man das Verstehen wohl auch übersteigen, denn der Verstand ist ja auch ein khandha (saṅkhāra-khandha).
Ich meinte, so ca. Nagarjuna, ..wenn man durchschaut, dass die ganze Art der Wahrnehmung durch die Triebe echt verblendet ist , also die Erscheinungen der Dinge sind nicht so, wie sie sind, dann man hat die Stütze, den Anhalt-Punkt, ... PD sagt entspechend, dass die ganze Welt wir erschaffen selbst, so ist unseres eigenes Schaff-Sal. Der Verstand aber man braucht, um das richtig, z.B, abzutippen, oder die Regeln der Sprache nicht zu verletzen. Die Sprache ist auch das Werkzeug des Verstandes, aber man ist angewiesen, die zu benutzen, ansonten wir hätten keine Möglichkeit zu kommunizieren. Oder?

Wird die Illusion nicht nur intellektuell, sondern ganz und gar durchschaut, gibt es kein Ich mehr. Wie könnte man auch etwas durchschauen, was es gar nicht wirklich gibt, nur die Illusion ist durchschaubar.
So ist es nicht! Der Buddha war auch der Mensch mit sehr starkem Charakter, der enormen Überzeugung-S-Kraft, mit so raffinierter Logik, also wie kann man sagen"Ohne Ich"? Es ist doch das andere gemeint, man kann dann nichts als der Automat re-agieren, aber bewusst, mit cetana zu agieren, wenn man das alles , wie es ist, sieht. ( Nichts das Schein-bare, das täuscht uns).
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Das sehe ich auch so.
Soweit ich sehen kann, ist im Kanon immer die Rede davon, was das ICH nicht ist, z. B.: "das bin nicht ich, das ist nicht mein Selbst" u.s.w., daß es also eine illusionäre Konstruktion des Denkens ist. Wird die Illusion nicht nur intellektuell, sondern ganz und gar durchschaut, gibt es kein Ich mehr. Wie könnte man auch etwas durchschauen, was es gar nicht wirklich gibt, nur die Illusion ist durchschaubar.
Oder das ICH ist dann noch da, aber eben als eine Konstruktion des Denkens (eine Vorstellung) durchschaut. Komplett weg ist es vermutlich in der tiefsten Meditation und nach dem Tod (Parinibbana ).
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Ich meinte, so ca. Nagarjuna, ..wenn man durchschaut, dass die ganze Art der Wahrnehmung durch die Triebe echt verblendet ist , also die Erscheinungen der Dinge sind nicht so, wie sie sind, dann man hat die Stütze, den Anhalt-Punkt, ... PD sagt entspechend, dass die ganze Welt wir erschaffen selbst, so ist unseres eigenes Schaff-Sal. Der Verstand aber man braucht, um das richtig, z.B, abzutippen, oder die Regeln der Sprache nicht zu verletzen. Die Sprache ist auch das Werkzeug des Verstandes, aber man ist angewiesen, die zu benutzen, ansonten wir hätten keine Möglichkeit zu kommunizieren. Oder?
Da ist dann aber noch ein Selbst das durchschaut oder die ganze Welt erschafft. Das Bewusstsein kann erfahren bzw. darüber bewusst sein dass das Selbst auch erschaffen ist, eine geistige Gestaltung ist. Das Bewusstsein ist bedingt entstanden aber es ist kein Selbst. So kann ich das verstehen und sprachlich ausdrücken, aber wie diese Erfahrung ist kann ich mir nicht vorstellen, das ist nicht mehr fassbar.
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
. Das Bewusstsein ist bedingt entstanden aber es ist kein Selbst. So kann ich das verstehen und sprachlich ausdrücken, aber wie diese Erfahrung ist kann ich mir nicht vorstellen, das ist nicht mehr fassbar.
Also, ich kann es nicht bewerten. Oder beurteilen. Wie ich es selbst verstanden hatte, es gibt die Art der Wahrnehmung, aber ohne das Bewusstsein. Das Bewusstsein ist nicht mehr da, der Mensch ist per Definition der Klinisch Tot, nichts, kein Leben im Gehirn, alle Kurven am EKG schreiben waagrechte Linie. Aber danach der ( als ob) der Tote erzählt sehr viel, was absolut stimmt, als er TOT war. Solche Fälle sind sehr gut dokumentiert, und für mich sie der beste Beweis der Lehre von Buddha. Apropos, im einem Kapitel FS sagt dasselbe, eigentlich, ich meine das Buch „ für die Nicht-Asketen“. Für den Normalen Menschen es ist kaum vorstellbar, und bestimmt nicht mein Fall. So würde ich niemals erlangen.
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Wie ich es selbst verstanden hatte, es gibt die Art der Wahrnehmung, aber ohne das Bewusstsein. Das Bewusstsein ist nicht mehr da, der Mensch ist per Definition der Klinisch Tot, nichts, kein Leben im Gehirn, alle Kurven am EKG schreiben waagrechte Linie. Aber danach der ( als ob) der Tote erzählt sehr viel, was absolut stimmt, als er TOT war. Solche Fälle sind sehr gut dokumentiert, und für mich sie der beste Beweis der Lehre von Buddha. Apropos, im einem Kapitel FS sagt dasselbe, eigentlich, ich meine das Buch „ für die Nicht-Asketen“. Für den Normalen Menschen es ist kaum vorstellbar, und bestimmt nicht mein Fall. So würde ich niemals erlangen.

Das Bewusstsein ist dann halt im feinstofflichen Körper der den grobstofflichen Körper vorübergehend verlassen hat.

Wer ist denn FS?
 
Re: Theravada Zitate von buddhistischem Seminar (Diskussion ist erwünscht)
Das Bewusstsein ist dann halt im feinstofflichen Körper der den grobstofflichen Körper vorübergehend verlassen hat.
Ja, ganz genau.

Fritz Schäfer, PD und Hellmuth Hecker waren drei die Begründer des Buddhistischen Seminares. Und die waren alle persönlich Freunde.
Hier ist sehr gute Seite:


Und so ist das (erwähnte) Buch :


Der Buddha sprach nicht nur für Mönche und Nonnen. Die ganze Lehre erstmals nur nach seinen Reden für Nichtasketen. Werner Kritzkeitz Verlag, Heidelberg 1995, 3. Auflage 2012, ISBN 978-3-921508-80-0.

Das zweite ist auch toll, aber ich bin nicht noch mit dem ersten fertig, lol:

Realität nach der Lehre des Buddha. Verlag Beyerlein & Steinschulte, Stammbach/Herrnschrot 2007, ISBN 978-3-931095-60-4.

P.S. @Hajo weiss enorm mehr als ich. Er könnte mich immer korrigieren.
 
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