Das verstehe ich so: Ein sekha befindet sich "in höherer Schulung", das bedeutet dass die Erwachungsglieder bereits bis zu einem gewissen Grad entfaltet sind. Der erste Grad ist sotāpanna, der zweite sakadāgāmi, der dritte anāgami, beim arahat sind sie vollkommen entfaltet.
Bei einem Weltling (puthujjana), der vom achtfachen Pfad keine Ahnung hat, sind die Erwachungsglieder überhaupt nicht entfaltet. Bei einem Weltling der sich bemüht den achtfachen Pfad zu gehen entfalten sie sich allmählich, haben aber noch nicht den ersten Grad (sotapanna) erreicht. Er ist ein Lernender der sich noch nicht in höherer Schulung befindet, also kein sekha oder ariya.
Also Weltling bezieht sich sich in den Büchern immer auf Menschen, die nur dem Materialismus folgen, wie es der "normale" Mensch so tut.
Dazwischen wird noch (in einem Buch jedenfalls) zwischen zwei Stufen unterschieden
- Der Lehre Nachfolgender:
- Dies bezieht sich auf jemanden, der der Lehre des Buddhismus folgt und sich aktiv darum bemüht, die Prinzipien und Lehren zu verstehen und in seinem Leben umzusetzen. Diese Person hat möglicherweise eine gewisse Stufe von spiritueller Entwicklung erreicht.
- Aus Vertrauen Nachfolgender:
- Dies könnte eine Person sein, die der Lehre folgt, nicht unbedingt aufgrund tiefer persönlicher Einsicht oder Verständnis, sondern eher aus Vertrauen in die Lehre oder aufgrund der Anleitung von anderen. Diese Person mag möglicherweise nicht die gleiche Tiefe der Einsicht wie der "Lehre Nachfolgende" haben, folgt aber den Lehren aufgrund von Vertrauen.
- Puthujjana:
- Ein Puthujjana ist jemand, der als "Außenstehender" oder als jemand auf der Seite der gewöhnlichen Menschen beschrieben wird. Dies könnte eine Person sein, die nicht in die Lehren des Buddhismus eingeweiht ist oder sich nicht aktiv bemüht, die spirituellen Prinzipien zu verstehen oder zu praktizieren. Es wird angedeutet, dass solch eine Person nicht die fünf genannten Fähigkeiten vollendet hat.Also um zu meinem eigentlichem Punkt zurück zu kommen: Ein Puthujjana bist du sicher nicht

Zu den Erwachungsgliedern: Die sind mit den anderen Faktoren (den 37, sind ja recht zentral im
Theravada ) zusammen zu sehen als die Mittel, die zum Ziel führen.
Sati und andere Fertigkeiten des Geistes weiter zu entwickeln, auch wenn man die Identifikation/Anhaften mit/an den Khandas endgültig gelöst hat, ist sicher von Vorteil. Auch die Energie-Faktoren.
Das Buch, das
@mkha' verlinkt hat, beantwortet dazu auch ein paar Fragen, wie das Leben als Arahant ist und wieso der Buddha noch meditiert haben könnte

Von einer höheren Schulung höre ich das erste mal. Man kann sagen, dass der Buddha damals für spirituell weniger Fortgeschrittene erst Sila gelehrt hat und für die, die genug Verständnis hatten, den Achtfachen Pfad, die bedingte Entstehung und
sunnata , aber Sila gehört genauso zum achtfachen Pfad und kann nicht als niedere Schulung betrachtet werden. Ein Buch verglich Sila und Panna, soweit ich mich erinnere, mit den Paar Flügeln eines Vogels.
Ajahn Mettiko sagt in dem Vortrag "Fesseln - die Praxis vor dem Stromeintritt", dass Sakkāya-diṭṭhi nicht eine Meinung ist, z.B. eine Theorie über die Seele. Da hätte man diese Fessel überwunden, indem man einfach diese Theorie ablegt. Die erste Fessel ist der Eindruck dass da jemand ist der denkt, fühlt und handelt. Wenn sie überwunden ist sieht man zwar dass der Eindruck "Ich in doch da" eine Täuschung ist, aber der "Ich Dünkel" ist erst am Ende aufgelöst, wenn alle zehn Fesseln überwunden sind.
Vicikicchā ist erst weg wenn man tatsächlich sieht wie sich die Dinge verhalten, nicht indem man es versteht, davon überzeugt ist oder es glaubt.
Sīlabbata-parāmāsa ist das Überschätzen und Anhaften an Gewohnheiten, Aufgaben und Pflichten. Man definiert sich über seine Aufgabe oder Arbeit, z.B. 'ich bin Händler, ich bin Mönch' usw. Dem kann man nicht entkommen indem man die Aufgabe einfach ablegt, dann identifiziert man sich eben mit einer anderen Tätigkeit.
Der Ausdruck "dass da jemand ist der denkt, fühlt und handelt" ist aber etwas unglücklich würde ich sagen. Hinter der Ich-Einbildung des Geistes bist ja du (die
Buddha-Natur ) in der Leere, nur häufig vom Geist verdeckt.
Die würde ich doch eher im ursprünglichen Sinne interpretieren, wie es der Buddha vor 2500 Jahren gegen die
Atman -Theorie gemeint hat, also genau wie im Wortlaut das Konzept der dauerhaften Seele.
Die zweite bedeutet "nur" grundsätzliche Zweifel am Buddha und dem Dhamma, am Erwachen des Buddha und dadran, das das Dhamma zum Ende des Leidens führt. Das wir selbst Seine Worte prüfen und gründlich untersuchen sollten und nicht nur aus Glauben annehmen sollten, betonte Er.
„Wie die Weisen Gold durch Brennen, Schneiden und Reiben testen (auf einem Stück Prüfstein), so sollt ihr meine Worte akzeptieren, nachdem ihr sie geprüft habt, und nicht nur aus Rücksicht auf mich.“
"Vicikicchā ist erst weg wenn man tatsächlich sieht wie sich die Dinge verhalten" - Die definition bezieht sich auf avijja. Vijja ist das Wissen, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind (10. Fessel beseitigt

)
Die dritte Fessel bezieht sich auf "Riten und Zeremonien", sonst nichts. Das heißt z.B., dass man durch das befolgen irgendwelcher Zeremonien für irgendwelche Götter keine Erlösung erreichen kann, und man den Glauben daran abgelegt hat.
Das ist die Definition vom Ehrenhaften Naranda
Thera aus "The Buddha and his Teachings", er hat auch "A manuel of Abhidhamma" geschrieben und ist auf jeden Fall ein erleuchteter und in den Sutten und
Pali geschulter Bruder.
Sakkāya-ditthi wird normalerweise als Selbsttäuschung, Theorie der Individualität oder Illusion des Individualismus übersetzt.
2/– Vicikicchā – Zweifel. Sie sind Zweifel an (i) dem Buddha, (ii) dem Dhamma, (iii) dem Sangha, (iv) den Disziplinarregeln (sikkha), (v) der Vergangenheit, (vi) der Zukunft, (vii) sowohl der Vergangenheit als auch der Zukunft, und (viii) Abhängiges Entstehen (Paticca-Samuppāda).
3/– Sīlabbātaparāmāsa – Befolgung von (falschen) Riten und Zeremonien.
Dhammasangani erklärt es so: „Es ist die Theorie, die von Asketen und Brahmanen außerhalb dieser Lehre vertreten wird, dass Reinigung durch Regeln moralischen Verhaltens, oder durch Riten oder durch sowohl Riten des moralischen Verhaltens als auch Riten erreicht wird.“
Allerdings ist das auch nur eine Definition von vielen für den Stromeintritt.
Die einfachste die ich jetzt fand vom Erhabenen: Der Achtfache Pfad ist der Strom, der Strom, der ins Nibbana führt. Und wer dem Pfad folgt, ist ein Stromeingetretener.
"[Der Erhabene:] „Sâriputta, es heißt: ‚Der Strom, der Strom.’ Was aber, Sâriputta, ist der Strom?“ „Dieser edle achtfache Pfad, Ehrwürdiger, ist der Strom: rechte Ansicht, rechter Entschluss, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebenswandel, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Sammlung.“ „Sehr gut, Sâriputta! Sehr gut! Dieser edle achtfache Pfad – rechte Ansicht, rechte Absicht, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebenswandel, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Sammlung – ist der Strom.“
Für Ordinierte gibt es da noch viel genauere Ausarbeitungen, hier sind um die 100 Seiten, die fast nur mit Auszügen aus dem Pali-Kanon dadrüber sind.
Zu viele Gedanken sollte man sich darüber nicht machen, wenn man nicht im Kloster lebt, wäre meine Ansicht. Lieber dafür ein paar Minuten Vipassana, als ein paar Stunden sich den Geist über so ein Thema zu zerbrechen
Soweit ich das mit Hilfe der Lehrreden und solcher Kommentare verstehe, ist die Bemühung am achtfachen Pfad Bedingung und Vorbereitung für die höhere Schulung, wo sich die Fesseln dann tatsächlich auflösen. Dann ist der Pfad erreicht.
Den Pfad gehst du ja von Anfang bis Ende mit allen Elementen. Darauf deutet ja auch das Rad mit den Acht speichen hin. Wenn du hier ließt und Dhamma lernst, arbeitest du an deiner Ansicht, deinen Gedanken, deinen Worten, deinen Taten, diese stärken Anstrengung, Achtsamkeit und Sammlung.
Wie gesagt, zwischen höherer und niedrigere Lehre wird nicht unterschieden in dem Sinne. Der Abhidhamma wird höhere Lehre genannt, aber nicht, weil er später gelernt wird, sondern weil er auf den Lehren des Buddha aufgebaut ist (falls du das irgendwie verwechselt haben solltest)
Damit will ich um Himmels willen den ehrwürdigen Ajahn Buddhadasa nicht herabsetzen, der bestimmt ebenso ein zuverlässiger und vertrauenswürdiger Lehrer des Dhamma ist.
Den ersten Punkt brauchst du hier glaube ich gar nicht erwähnen (und wenn jemand sowas denken sollte, kann er es als möglichkeit nutzen, upeka zu üben

).
Das zweite Buch ist auf jeden Fall auch sehr gut.
@mukti Der Text oben ist von gestern, ich habe jetzt den Beitrag über die Fesseln noch etwas weiter gehört.
In dem Sinne von oben natürlich höchsten Respekt vor dem Bruder, aber er sagt selber in dem Beitrag über die obersten 5 Fesseln "also da kann ich nicht viel darüber sagen weil das irgendwie nicht meiner reichweite ist sind sozusagen nur die fortsetzung von dem was ich verstehen kann".
Denke darüber nach, ob man sich auf eine Erklärung der 10 Fesseln von jemanden verlassen kann, der die obersten 5 nach seiner eigenen Aussage nicht versteht.
Er sagt auf jeden Fall, das er kein Buddha oder Arahant ist, sonst würde er die Fesseln verstehen. Gerade dann, wenn man die Lehre im Kern noch nicht verstanden hat, sollte man doch lieber auf eigene Sutten-Interpretationen in einem Vortrag verzichten.
Z.B. die höhere Fessel der arūpaloka bezieht sich auf die Jhanas und die Freuden in der Meditation, wenn man sie erreicht. Diese sind aber in der späteren Entwicklung auch ein Hindernis zum erreichen von Nibbana (hatte ich gestern von Ajahn
Chan auch kurz etwas zu gelesen, wo er über die Gefahren der Jhanas spricht).
Meditationen über
Metta und die anderen Brahma-Spähren gehören da
nicht zu, das ist dann ein Beispiel für neutrales
Kamma .
Hoffe das hilft etwas weiter.

Ich werde noch ein paar Antworten aus dem Buch auf ein paar Fragen hier im Thread raussuchen, das muss ich noch ein zweites mal lesen (auch auf Dhamma-
Dana zu finden).