mukti

Mitglied
Buddh. Richtung:
Theravada
Das Dasein und alles in der Welt ist unbeständig, etwas unbeständiges für ein Selbst zu halten oder für etwas das einem Selbst gehört, führt immer zu Leiden. Kann es darüber irgendeinen Zweifel geben oder gar einen Gegenbeweis?
Es ist unmöglich die ständige Bewegung von Körper und Geist anzuhalten in einem glücklichen Zustand ohne Ende, wenn es ein Dasein ohne Leiden gibt, dann nicht in dieser Welt. Ob es das nun gibt oder nicht, Die Beendigung aller Leiden führt zwangsläufig über die Loslösung von der körperlich/geistigen Selbst-Erfahrung, die ja auch gar nicht der Wirklichkeit entspricht. Es ist eine Täuschung, etwas Körperliches ist etwas Körperliches und etwas Geistiges ist etwas Geistiges, kein Selbst oder Ich und auch nicht der Besitz eines Selbst. Wenn sie eine vorübergehende Leihgabe eines transzendenten Selbst wären, müsste dieses Selbst irgendwie darüber bewusst werden was wiederum die Identifikation und die Anhaftung beenden würde. Es kann also in jedem Fall immer nur durch Loslösung zum Erwachen aus der Täuschung und dem Ende der Leiden kommen.

Wenn man das nun versteht, warum hört die Täuschung dann nicht augenblicklich auf? Z.B. hält man eine Fata Morgana nicht für etwas reales, wenn man versteht dass es eine Luftspiegelung ist. Aber obwohl man versteht dass man nicht Körper/Geist ist oder besitzt, hält man ihn dennoch für ein Selbst oder dessen Besitz. Kann es sein dass man es nicht wirklich versteht oder gibt es etwas das mächtiger ist als das Verstehen? Es ist wohl Letzteres der Fall, man kann z.B. ganz klar verstehen dass Rauchen schädlich ist aber tut es trotzdem. Man mag ganz klar verstehen dass weltliches Verlangen im Leid gefangenhält aber verlangt trotzdem danach, der Trieb überwältigt die Vernunft. Aber man kann auch verstehen wie sich die Triebe überwinden lassen:

Ihr Bhikkhus, ich sage, die Vernichtung der Triebe gibt es für einen, der weiß und sieht, nicht für einen, der nicht weiß und sieht. Was weiß und sieht er zur Vernichtung der Triebe? Weises Erwägen und unweises Erwägen. Wenn jemand unweise erwägt, entstehen Triebe, die noch nicht entstanden sind, und Triebe, die bereits entstanden sind, nehmen zu. Wenn jemand weise erwägt, entstehen Triebe nicht, die noch nicht entstanden sind, und Triebe, die bereits entstanden sind, werden überwunden.
(M.2.)

Was ist nun dieses "weise Erwägen" das die Triebe vernichtet? Das Paliwort ist yoniso manasikāra.
yoni - Quelle, Ursprung
yoniso - gründlich
mana - Geist
kāra - machend, bewirkend

Was muss nun der Geist machen um die Triebe zu vernichten? Er mag verstehen dass der achtfache Pfad der Weg zur Vernichtung der Triebe ist, aber was ist dieses yoniso manasikāra das ihm die Fähigkeit verleiht danach zu handeln? In D.33. erwähnt der Buddha drei Arten des Wissens, je nachdem wie es entsteht: Durch Nachdenken, Hören und Geistesentfaltung. Offenbar umfasst yoniso manasikara alle drei Arten. Nachdenken und Hören führt zu Verstehen, aber ohne Geistesentfaltung (bhāvanā) führt das noch nicht zur Befreiung. Bhāvanā bedeutet wörtlich bewirken, herbeiführen, nämlich das Herbeiführen der Erleuchtungsglieder Achtsamkeit , Wirklichkeitsergründung, Willenskraft, Verzückung, Ruhe, Sammlung und Gleichmut.
So ist der Geist also zu üben um die Wirklichkeit zu erfahren und dukkha loszuwerden. Das kann er verstehen aber er übt sich lieber im weltlichen Genießen, mir scheint der Geist ist ein dummer Schurke.
 
Re: Theravada Verblendung
... und wieder wurde ich neugierig, suchte in meinem Bücherschrank, begann zu lesen, vergaß alles um mich herum - und stecke mir einiges hinter den Spiegel:

yoniso manasikāra => 'Das gründliche oder weise Erwägen', - scharfe oder gründliche Aufmerksamkeit - ist gleichbedeutend mit samma-sati, rechter Achtsamkeit (https://www.palikanon.com/wtb/yonisomanasikara.html)

… und auch

yoniso.pdf (und dadurch: https://en.wikipedia.org/wiki/Gunapala_Piyasena_Malalasekera)

https://en.wikipedia.org/wiki/Manasikāra
http://www.palikanon.de/tables/erl37dng.html
Der direkte Weg - Satipaṭṭhāna PDF

Vielen Dank für die Anregung, @mukti 🤗
 
Zuletzt bearbeitet:
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Verblendung
Es ist doch seltsam mit den Trieben. So als würde ein durstiger in der Wüste die Fata Morgana eines Teiches sehen und verstehen dass es nur eine Luftspiegelung ist, trotzdem stürmt er drauf los um seinen Durst zu stillen! Wenn man etwas tut was das Erwachen behindert hat man entweder das Dhamma vergessen oder legt es beiseite mit dem Gedanken 'ich bin noch nicht so weit, später werde ich wieder ein wenig üben'. Sonst droht Verzweiflung, ein zweigeteilter Wille, zwei Seelen wohnen ach, in meiner Brust.
Die Triebe sind die eigentlichen Herrscher, selbst der mächtigste Weltherrscher wird von ihnen beherrscht. Sinnlichkeitstrieb, Daseinstrieb, Unwissenheitstrieb werden im Palikanon erwähnt. Der Unwissenheitstrieb bewirkt dass man die Wahrheit gar nicht wissen will, sie erscheint unbequem, unschön, zu schwer oder gar unmöglich zu erlangen.
 
Re: Theravada Verblendung
mir scheint der Geist ist ein dummer Schurke.
:) Mich erinnert das an den Affengeist, der von Ast zu Ast springt und sich unermüdlich auf der Suche nach Verwertbarem aufreibt. Wie mein Onkel, der einen Garten in Südafrika hatte, und völlig empört über die Affen war, die seinen Baum mit unreifen Äpfeln geplündert hatten. Jeder Apfel wurde angebissen und weggeworfen, am Ende war der Baum leer. Gärtnerpech.

Die Triebe sind die eigentlichen Herrscher, selbst der mächtigste Weltherrscher wird von ihnen beherrscht. Sinnlichkeitstrieb, Daseinstrieb, Unwissenheitstrieb werden im Palikanon erwähnt. Der Unwissenheitstrieb bewirkt dass man die Wahrheit gar nicht wissen will, sie erscheint unbequem, unschön, zu schwer oder gar unmöglich zu erlangen.
Danke Dir! :love: Das jedoch zu lesen und mir immer klar zu machen, ist für mich schon eine halbe Miete.
Liebe Grüsse! Bubbles
 
Re: Theravada Verblendung
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Verblendung
Dankeschön,hat mich durchgerüttelt :wrose:

Wenn du ohnehin gleich in einen tiefen Schlaf fällst,
warum dann Zeit damit verschwenden,das Bett zu richten und die Kissen aufzuschütteln ?

Kabir
 
Re: Theravada Verblendung
:) Mich erinnert das an den Affengeist, der von Ast zu Ast springt und sich unermüdlich auf der Suche nach Verwertbarem aufreibt.
Das erinnert mich wiederum an den Vergleich mit dem Elefanten: Wenn man mit einem Elefanten über einen Marktplatz geht, greift er ständig mit dem Rüssel nach den Früchten. Der Mahut bändigt ihn indem er ihm einen Stock gibt den er im hocherhobenem Rüssel mit dem Gefühl der Erhabenheit durch den Markt trägt. Ebenso gibt man dem Geist ein Meditationsobjekt, da hält er sich an und lässt alles andere vorübergleiten ohne es zu ergreifen. So entsteht Geistesruhe (samatha) und Sammlung (samadhi ), Unzerstreutheit und Einspitzigkeit.
 
Re: Theravada Verblendung
Unwissenheitstrieb?!?
Wieso und wie ist Unwissenheit ein Trieb?
 
Re: Theravada Verblendung
Unwissenheitstrieb?!? Wieso und wie ist Unwissenheit ein Trieb?
Vielleicht hilft dies weiter, @Anuyogin:

" ... Unwissenheit ist eine der Triebe (āsava) und Neigungen (anusaya)4. Sie wird auch oft als Hindernis (nīvaraṇa)5 bezeichnet [z.B. in S 15, 3; A X,61], erscheint aber nicht in der gewöhnlichen Liste der fünf Hindernisse oder Hemmungen. ..."

5 Nīvaraṇa = Hemmung für die Konzentration, Hindernis des Geistes. 5 Hindernisse: 1. Sinnesverlangen (kāmacchanda), 2. Übelwollen (byāpāda), 3. Müdigkeit und Mattheit (thīna-middha), 4. Ruhelosigkeit und Gewissensbisse (uddhacca-kukkucca), 5. Skeptischer Zweifel (vicikicchā).
...............

... Da Unwissenheit die Grundlage aller lebensbejahenden Handlungen, allen Übels und Leidens ist, deshalb steht sie zu Beginn der Formel der bedingten Entstehung (paṭiccasamuppāda). Aber aus diesem Grund, sagt der Visuddhimagga [Vis. XVII, 525], sollte Unwissenheit keineswegs als „ursachenloser Urgrund der Welt“ oder erste Ursache betrachtet werden, sondern es wird auf das Sammādiṭṭhi-Sutta [M 9] verwiesen, in dem erklärt wird, dass die Entstehung der Triebe (āsava)2 die Entstehung der Unwissenheit bedingt. Trotzdem hat sie der Buddha an den Ausgangspunkt der Erklärung der Daseinsrunde gestellt.

„Nicht lässt sich, ihr Mönche, ein erster Anfang der Unwissenheit derart erkennen, als ob Unwissenheit vordem nicht dagewesen und erst später entstanden wäre. Wohl aber lässt sich erkennen, dass die Unwissenheit eine bestimmte Bedingung (idappaccaya) hat. Auch die Unwissenheit, sage ich, hat eine sie ernährende (sāhāraṃ) Bedingung, ist nicht ohne solche Bedingung. Und was ist die ernährende Bedingung der Unwissenheit? ‚Die fünf Hemmungen (nīvaraṇas)„, hätte man zu antworten. (...) Die Unwissenheit, wenn aufgetreten, führt zum Daseinsdurst (bhava-taṇhā).” [A X, 61 und 62]

2 Āsava = Trieb, Einströmung, Gift, schädlicher Einfluss. Es finden sich Lehren mit 3 oder 4 Trieben: 1. Sinnlichkeits-Trieb (kāmāsava), 2. Daseins-Trieb (bhavāsava), 3. Unwissenheits-Trieb (avijjāsava) ± 4. Ansichts-Trieb (diṭṭhāsava).

Quelle beider Zitate: Agganyāni, Moha - Verblendung & Unwissenheit
 
Zuletzt bearbeitet:
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Verblendung
Es gibt sehr gute Tabelle und das Diagramm:

Anusaya: Unbewusste Obsessionen, Fixierungen, Gewöhnung
an Verunreinigungen, die sich anstauen, wie Lust, Ärger, Ansichten,
Zweifel, Ich-Dünkel, Daseinsbegehren, Unwissenheit.
Diese lagern sich als Unwissenheit ab, gären im Geist
und brauen die verschiedenen egoistischen Zustände zusammen,
die wir als kilesa bezeichnen. Nach und nach werden wir
mit Herzenstrübungen vertraut und entwickeln diesbezügliche
Gewohnheiten und Neigungen.

Asava: Die unterbewussten Neigungen zu bestimmten Handlungsmustern,
die nach Befriedigung verlangen. Aufgrund des
erzeugten Drucks der angestauten anusaya fließen die ¤sava
(Ausflüsse oder Einflüsse des Sinnlichkeitsbegehrens, Verlangens
nach Werden, Ansichten-haben-Wollens, Ignorantbleiben-
Wollens) schließlich in den bewussten Geist ein und
beeinflussen ihn: Ohne direkten Stimulus als n¯varaºa, mit direktem
Stimulus brechen sie zumeist gleich als kilesa durch,
was um so leichter geschieht, je mehr Druck sich bei den anusaya
aufgebaut hat.

Nivarana : Hindernisse, Hemmungen, unbestimmtes, unheilsames
Gestimmtsein des Geistes (Sinnlichkeitsverlangen, Übelwollen,
Mattheit-Trägheit, Unruhe, Zweifel) - die ernährende
Bedingung für avijj¤. Noch keine vollständig ausgebildeten
Herzenstrübungen (kilesa), diffus, ohne klaren Fokus.
Treffen sie auf einen konkreten Stimulus, werden sie schnell
zu ausgewachsenen kilesa.

Kilesa: Befleckungen, Verunreinigungen, Herzenstrübungen,
in viele Variationen der drei Grundsarten: Gier, Hass und Verblendung.


Stimulus: Jeder wahrgenommene ignorante Kontakt mit anschließendem
Gefühl.

Ablagerung: Jedes n¯varaºa und jedes kilesa hinterlässt eine
“Spurrille” im Geist die sich mit jeder Wiederholung vertieft.
(Handlungs-)Möglichkeiten, Gewohnheiten, Neigungen, Charaktereigenschaften
entstehen. Diese Handlungsmuster
(kamma ) bedingen wiederum die Erlebensmuster (vip¤ka).

So ist die Quelle, S. 323:

Studiengruppe BGM

Opanayiko II - Ein Lehrer der Tat

Kategorie(n): Kamma

veröffentlicht Dezember 2008



 
Re: Theravada Verblendung
Die Paliwörter lassen sich oft nicht mit einem einzigen deutschen Wort genau übersetzen. Klaus Mylius übersetzt "āsava" mit "schädlicher Einfluss", das scheint es mir ganz gut zu treffen.
Hm, @mukti, das wollte ich abschreiben, aus dem Buch „Begriffe“ von Paul Debes. S. 70.




Asava bedeutet wörtlich „drängendes Fließen“. Und die Fußnote: „ Der Erstübersetzer des Dhammapada übersetzte mit „was einem einfließt“. Mit „Einflüsse“ übersetzen Schrader, Grimm und Seidenstücker. Geiger fügt ein Adjektiv hinzu und sagt „weltliche Einflüsse“. Andere Übersetzungen: Anwandlungen ( K. Schmidt), weltliche Schwächen (Franke), Leidenschaften( Nyanatiloka), Wahn ( K.E. Neumann). In einer ausführlicher Anmerkung zu D.33 erwägt Neumann, ob man nicht künftig als Übersetzung „Einflüsse“ oder noch besser „Anflüsse „ wählen sollte. Nyanaponika sagt: „ Das Paliwort bedeutet „Einströmung, Einfluss“, da aber beide Begriffe zu sehr an eine Einwirkung von außen denken lassen, wurden sie nicht für die Wiedergabe verwendet“.




Mir gefallt „Wahn“, also im Sinne Ich-Wahn, also Avidyā , denn unsere normale Art der Wahrnehmung ist nicht imstande die Welt uns die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, also im Sinne frei von der inhärenten Existenz-Weise / Leerheit/, und deswegen der Mensch in der immer währenden Veränderung ( Wandlung) das Feste sucht, er kann nicht loslassen, denn ihm , eigentlich, absolut nicht gehört, alles entsteht und vergeht , und zwar augenblicklich , kein innerer Halt, sozusagen, man ist so wie „geblendet „ von Lug und Trug, aber er verdrängt das ganze oder versucht es zu rationalisieren, deswegen man klammert sich an das, was immer entgleist, entgleitet, und noch schwieriger durchzuschauen, also verinnerlichen, dass es im allen keinen inneren Kern gibt, es wirkt einfach beängstigend , entmutigend, wer wollte das, denke ich?

Man sollte immer im Hinterkopf halten, so wie MN1 : „ Die Befriedigung, die offenbare Wurzel allen Leiden“. Und wenn ich hier schreibe, mit jemanden rede, das Buch lese, der ganze Prozess läuft mit der enormen Geschwindigkeit ab, um-- einfach normal zu funktionieren, also zu „ticken“.

Die echte Freiheit wäre dann wie die Befreiung von der Wahrnehmung, so wie wenn die aufgehoben wäre, ich bezweifele, dass es rein praktisch im Alttag umsetzbar ist, und abschießend man kann nachdenken, dass das Erwachen ( Von dem (Alb)Traum des "Ich -Wahn") nicht zuträglich , wenn man es rein neurobiologisch betrachtet, also von der Seite der Evolution. LG.
 
Re: Theravada Verblendung
Unwissenheit.... irgendwie ein "seltsames" Phänomen, bzw. die Sicht darauf.

Ein Lama sagte mal in etwa:
"Arbeitet an dem Geistesgift, von dem ihr am stärksten betroffen seid."
Ich stellte die Frage: "Gut, man kann merken, daß man stark von Stolz, Abneigung, Neid & Begierden betroffen ist,
aber wie bemerkt man Dummheit (Unwissenheit wird manchmal so bezeichnet, manchmal auch als Ignoranz),
da man doch dumm ist und es deswegen nicht so bemerkt."
Die Antwort war nicht so toll, was aber auch am Übersetzer gelegen haben könnte, da dieser viel .... ääh .....
ich sage mal Eigeninterpretationen in seine Übersetzungen legte.
 
Re: Theravada Verblendung
Hm, @mukti, das wollte ich abschreiben, aus dem Buch „Begriffe“ von Paul Debes. S. 70.

Asava bedeutet wörtlich „drängendes Fließen“. Und die Fußnote: „ Der Erstübersetzer des Dhammapada übersetzte mit „was einem einfließt“. Mit „Einflüsse“ übersetzen Schrader, Grimm und Seidenstücker. Geiger fügt ein Adjektiv hinzu und sagt „weltliche Einflüsse“. Andere Übersetzungen: Anwandlungen ( K. Schmidt), weltliche Schwächen (Franke), Leidenschaften( Nyanatiloka), Wahn ( K.E. Neumann). In einer ausführlicher Anmerkung zu D.33 erwägt Neumann, ob man nicht künftig als Übersetzung „Einflüsse“ oder noch besser „Anflüsse „ wählen sollte. Nyanaponika sagt: „ Das Paliwort bedeutet „Einströmung, Einfluss“, da aber beide Begriffe zu sehr an eine Einwirkung von außen denken lassen, wurden sie nicht für die Wiedergabe verwendet“.

Mir gefallt „Wahn“, also im Sinne Ich-Wahn, also Avidyā , denn unsere normale Art der Wahrnehmung ist nicht imstande die Welt uns die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, also im Sinne frei von der inhärenten Existenz-Weise / Leerheit/, und deswegen der Mensch in der immer währenden Veränderung ( Wandlung) das Feste sucht, er kann nicht loslassen, denn ihm , eigentlich, absolut nicht gehört, alles entsteht und vergeht , und zwar augenblicklich , kein innerer Halt, sozusagen, man ist so wie „geblendet „ von Lug und Trug, aber er verdrängt das ganze oder versucht es zu rationalisieren, deswegen man klammert sich an das, was immer entgleist, entgleitet, und noch schwieriger durchzuschauen, also verinnerlichen, dass es im allen keinen inneren Kern gibt, es wirkt einfach beängstigend , entmutigend, wer wollte das, denke ich?

Man sollte immer im Hinterkopf halten, so wie MN1 : „ Die Befriedigung, die offenbare Wurzel allen Leiden“. Und wenn ich hier schreibe, mit jemanden rede, das Buch lese, der ganze Prozess läuft mit der enormen Geschwindigkeit ab, um-- einfach normal zu funktionieren, also zu „ticken“.

Die echte Freiheit wäre dann wie die Befreiung von der Wahrnehmung, so wie wenn die aufgehoben wäre, ich bezweifele, dass es rein praktisch im Alttag umsetzbar ist, und abschießend man kann nachdenken, dass das Erwachen ( Von dem (Alb)Traum des "Ich -Wahn") nicht zuträglich , wenn man es rein neurobiologisch betrachtet, also von der Seite der Evolution. LG.

Jedenfalls ist der Geist von Unwissenheit beeinflusst, deshalb suchen wir nach Wissen. Da gibt es diese zwei Arten der Suche bzw. des Forschens:

Ihr Bhikkhus, es gibt diese zwei Arten der Suche: die edle Suche und die unedle Suche. Und was ist die unedle Suche? Da ist jemand selbst der Geburt unterworfen und sucht, was ebenfalls der Geburt unterworfen ist; er ist selbst dem Altern unterworfen und sucht, was ebenfalls dem Altern unterworfen ist; er ist selbst der Krankheit unterworfen und sucht, was ebenfalls der Krankheit unterworfen ist; er ist selbst dem Tode unterworfen und sucht, was ebenfalls dem Tode unterworfen ist; er ist selbst dem Kummer unterworfen und sucht, was ebenfalls dem Kummer unterworfen ist; er ist selbst der Befleckung unterworfen und sucht, was ebenfalls der Befleckung unterworfen ist."
...
Und was ist die edle Suche? Da ist jemand selbst der Geburt unterworfen, und weil er die Gefahr in dem, was der Geburt unterworfen ist, erkannt hat, sucht er die ungeborene höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein, Nibbāna; jemand ist selbst dem Altern unterworfen, und weil er die Gefahr in dem, was dem Altern unterworfen ist, erkannt hat, sucht er die nicht alternde höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein, Nibbāna; jemand ist selbst der Krankheit unterworfen, und weil er die Gefahr in dem, was der Krankheit unterworfen ist, erkannt hat, sucht er die nicht krankende höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein, Nibbāna; jemand ist selbst dem Tode unterworfen, und weil er die Gefahr in dem, was dem Tode unterworfen ist, erkannt hat, sucht er die todlose höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein, Nibbāna; jemand ist selbst dem Kummer unterworfen, und weil er die Gefahr in dem, was dem Kummer unterworfen ist, erkannt hat, sucht er die kummerfreie höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein, Nibbāna; jemand ist selbst der Befleckung unterworfen, und weil er die Gefahr in dem, was der Befleckung unterworfen ist, erkannt hat, sucht er die unbefleckte höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein, Nibbāna.
M.26.

Das Wissen (Pali : vijjā) das auf der Suche nach Nibbana entsteht, beendet allmählich die Unwissenheit (avijjā). Es entwickelt sich wenn man am Floß der Lehre festhält bis das sichere Ufer erreicht ist. Rudern muss man selber, bzw. sich anstrengen um die Sila einzuhalten, Erkenntnis und Vertrauen zu gewinnen, Achtsamkeit und Sammlung zu üben. Allmählich kommt man immer mehr dahinter wie man am Besten vorgeht, gemäß den individuellen Umständen in denen man sich befindet. Mir scheint ja manchmal dass es bei meinem Schneckentempo noch sehr sehr lange dauern wird bis ich Nibbana erreicht habe, aber Hauptsache es geht vorwärts.
 
Re: Theravada Verblendung
Danke sehr, @mukti .
Ich habe eine bescheidene Frage. Woanders es war gepostet:

„Wohl verkündet ist das Dharma. Vom Erhabenen, das es wirke. Hier im Leben, nicht erst Jenseits. Komm und schau! Es führt zum Ziele. In sich finden ihn die Weisen.“ Majjhima Nikāya (Vatthupama Sutta) MN.7.6, nach Schmidt
Ich wollte das Original online finden, aber ich kann es nicht. Danke im voraus. LG.
 
Re: Theravada Verblendung
Unwissenheit.... irgendwie ein "seltsames" Phänomen, bzw. die Sicht darauf.

Ein Lama sagte mal in etwa:
"Arbeitet an dem Geistesgift, von dem ihr am stärksten betroffen seid."
Ich stellte die Frage: "Gut, man kann merken, daß man stark von Stolz, Abneigung, Neid & Begierden betroffen ist,
aber wie bemerkt man Dummheit (Unwissenheit wird manchmal so bezeichnet, manchmal auch als Ignoranz),
da man doch dumm ist und es deswegen nicht so bemerkt."
Die Antwort war nicht so toll, was aber auch am Übersetzer gelegen haben könnte, da dieser viel .... ääh .....
ich sage mal Eigeninterpretationen in seine Übersetzungen legte.

Wenn man etwas nicht weiß, bemerkt man das ja. Ich weiß nicht wie der Baum heißt der vor meinem Fenster steht, warum Glas durchsichtig ist, wie der Laptop genau funktioniert, warum nicht der gesamte Text erscheint wenn ich auf "zitieren" klicke... sehr vieles weiß ich nicht und weil ich nicht weiß, nicht wirklich erkenne dass alles mit Leid verbunden, vergänglich und ohne Selbst ist, bin ich in dieser Sache ebenfalls in Unwissenheit. Man kann sich über alles informieren, die Frage ist was will ich wissen, wonach lohnt es sich zu forschen?
 
Re: Theravada Verblendung
Danke sehr, @mukti .
Ich habe eine bescheidene Frage. Woanders es war gepostet:

„Wohl verkündet ist das Dharma . Vom Erhabenen, das es wirke. Hier im Leben, nicht erst Jenseits. Komm und schau! Es führt zum Ziele. In sich finden ihn die Weisen.“ Majjhima Nikāya (Vatthupama Sutta) MN.7.6, nach Schmidt

Ich wollte das Original online finden, aber ich kann es nicht. Danke im voraus. LG.

Auf Palikanon.com "Majjhima Nikaya " anklicken, dort steht dann ganz oben "Zur alten Webseite mit Übersetzungen von Neumann und Schmidt". Anklicken und ein wenig runterscrollen, da sind die Lehrreden in Pali und die verschiedenen deutschen Übersetzungen.
 
Re: Theravada Verblendung
"... aber wie bemerkt man Dummheit (Unwissenheit wird manchmal so bezeichnet, manchmal auch als Ignoranz), da man doch dumm ist und es deswegen nicht so bemerkt." ...
:unsure: Die vermeintliche "Dummheit" eines Mitmenschen wird von den ihm Begegnenden meist recht schnell als eine solche bezeichnet, und sie erheben sich stolz über den Betroffenen und lassen ihn spüren, was sie von ihm halten. ... Dass sie sich durch eine solche Tat selbst disqualifizieren, (die eigene Dummheit), bemerken sie nicht.

Das erinnert mich an eine Geschichte, erzählt von Pabongka Rinpoche in seinem Werk "Befreiung in unseren Händen". Sie heißt: „Beseitige Schmutz, beseitige Flecken“ und es geht darum, Alltagshandlungen zu Dharma machen.

@Anuyogin, die Geschichte beginnt etwas weiter unten in dem eingestellten Text mit den Worten: „Als Junge versuchte Chudapanthaka, lesen zu lernen. …“
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Verblendung
Unwissenheit.... irgendwie ein "seltsames" Phänomen, bzw. die Sicht darauf.

Ein Lama sagte mal in etwa:
"Arbeitet an dem Geistesgift, von dem ihr am stärksten betroffen seid."
Ich stellte die Frage: "Gut, man kann merken, daß man stark von Stolz, Abneigung, Neid & Begierden betroffen ist,
aber wie bemerkt man Dummheit (Unwissenheit wird manchmal so bezeichnet, manchmal auch als Ignoranz),
da man doch dumm ist und es deswegen nicht so bemerkt."
Die Antwort war nicht so toll, was aber auch am Übersetzer gelegen haben könnte, da dieser viel .... ääh .....
ich sage mal Eigeninterpretationen in seine Übersetzungen legte.

Das hat mich noch weiter beschäftigt. Wie bemerkt man Unwissenheit? Die drei Geistesgifte sind Neigungen die durch die drei Arten Gefühle bedingt sind - angenehm, unangenehm und weder angenehm noch unangenehm.

Wenn man von einem angenehmen Gefühl berührt wird, falls man sich dann daran ergötzt, es willkommen heißt und daran hängenbleibt, dann liegt die Neigung zur Begierde zugrunde. Wenn man von einem schmerzhaften Gefühl berührt wird, falls man dann bekümmert ist, trauert und klagt, weint, sich die Brust schlägt und zerrüttet wird, dann liegt die Neigung zur Abneigung zugrunde. Wenn man von einem weder-schmerzhaften-noch-angenehmen Gefühl berührt wird, falls man dann den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen in Bezug auf jenes Gefühl nicht der Wirklichkeit entsprechend versteht, dann liegt die Neigung zur Unwissenheit zugrunde.
M.148.

Gefühle sind bedingt durch das Zusammentreffen von Sinn, Sinnesobjekt und Bewusstsein. Objekte die angenehme Gefühle auslösen will man behalten, Objekte die unangenehme Gefühle auslösen will man loswerden, Objekte die weder angenehme noch unangenehme Gefühle auslösen will man weder behalten noch loswerden, es ist egal ob sie da sind oder nicht. Die Befriedigung bei dieser dritten Art Gefühl ist eine gewisse Ruhe, man ist nicht aufgewühlt durch Gier oder Hass. Das ist aber nicht der Gleichmut (upekkhā ) der brahmavihāra. Es ist keine Erkenntnis dabei, nur ein Fühlen das die Geistesgifte nicht auslöscht. Wenn man es ergreift dann aufgrund der Neigung zur Unwissenheit, man will nur seine Ruhe haben und sich um nichts kümmern. Das ist keine Geistesruhe (samatha), weil es nirgendwo hinführt und wenn Unwissenheit extrem dominiert ist einem alles egal, man will nur herumhängen, sich betäuben und von nichts was wissen. Oder man verwechselt es mit echtem Gleichmut und Geistesruhe und denkt man würde vorankommen, wenn man daran anhaftet. Das sind die Gefahren und das Entkommen ist wenn man durchschaut dass es in Wirklichkeit auch nur ein Gefühl ist das nicht zur Befreiung von dukkha führt.

Ein Problem ist dass man bei den drei Geistesgiften nur die momentane Befriedigung sieht und nicht das Leid das sie nach sich ziehen. Wenn ich so darüber reflektiere bemerke ich wie wenig mir das bewusst ist, das ist ja schon mal heilsam. Wenn man es nie bemerkt oder gar nicht bemerken will, hat man keine Chance da rauszukommen.
 
Re: Theravada Verblendung
Mir gefallt „Wahn“, also im Sinne Ich-Wahn, also Avidyā , denn unsere normale Art der Wahrnehmung ist nicht imstande die Welt uns die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, also im Sinne frei von der inhärenten Existenz-Weise / Leerheit/, und deswegen der Mensch in der immer währenden Veränderung ( Wandlung) das Feste sucht, er kann nicht loslassen, denn ihm , eigentlich, absolut nicht gehört, alles entsteht und vergeht , und zwar augenblicklich , kein innerer Halt, sozusagen, man ist so wie „geblendet „ von Lug und Trug, aber er verdrängt das ganze oder versucht es zu rationalisieren, deswegen man klammert sich an das, was immer entgleist, entgleitet, und noch schwieriger durchzuschauen, also verinnerlichen, dass es im allen keinen inneren Kern gibt, es wirkt einfach beängstigend , entmutigend, wer wollte das, denke ich?

Angst und Entmutigung entstehen wohl dadurch dass sich das Ich schützen will, es bangt um seine Existenz: "Wo käme ich da hin, wenn ich nicht Körper/Geist wäre? Ich hätte keinen Halt, würde ins Bodenlose fallen.' Aber die so real erscheinende Angst ist doch auch nur eine Chimäre, eine Täuschung, ein Traumgebilde das sich auflöst wenn der Tatsache von Anatta kein Widerstand mehr entgegengesetzt wird. Ich glaube dann fällt man nicht ins Bodenlose sondern auf den sicheren Boden der Wirklichkeit, in die Freiheit und das wahre Glück. Das Ich wird nicht vernichtet sondern findet sich in dem was es in Wahrheit ist. Und ich glaube man sollte die Ansicht pflegen, dass die Sache so einen durch und durch positiven Ausgang hat.
 
Re: Theravada Verblendung
Scobel hat dazu ein Buch geschrieben: "Der fliegende Teppich". Sinngemäß daraus: Wir haben Angst dass wir ins Bodenlose fallen wenn wir feststellen, dass es kein "wahrhaftig existentes Ich" gibt. Wir brauchen vor dem Fallen aber keine Angst zu haben, den genau so wie es dieses Ich nicht gibt, gibt es auch keinen Boden, auf den wir fallen könnten.

Wenn wir diese (falsche) Vorstellung von einem Ich loslassen fliegen wir sozusagen auf einem fliegenden Teppich.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Theravada Verblendung
:unsure: ... und wieso gibt es dann einen (fliegenden) Teppich? 😉
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Verblendung
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Theravada Verblendung
🤗
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Verblendung
Angst und Entmutigung entstehen wohl dadurch dass sich das Ich schützen will, es bangt um seine Existenz: "Wo käme ich da hin, wenn ich nicht Körper/Geist wäre? Ich hätte keinen Halt, würde ins Bodenlose fallen.' Aber die so real erscheinende Angst ist doch auch nur eine Chimäre, eine Täuschung, ein Traumgebilde das sich auflöst wenn der Tatsache von Anatta kein Widerstand mehr entgegengesetzt wird. Ich glaube dann fällt man nicht ins Bodenlose sondern auf den sicheren Boden der Wirklichkeit, in die Freiheit und das wahre Glück. Das Ich wird nicht vernichtet sondern findet sich in dem was es in Wahrheit ist. Und ich glaube man sollte die Ansicht pflegen, dass die Sache so einen durch und durch positiven Ausgang hat.
Wahrscheinlich, also ich gehe davon, dass man sich in der Leerheit nicht zu viel verankert fühlen könnte. Wenn absolut alles entsteht und vergeht, so im Sinne von Nyanatiloka: „Im höchsten Sinne (paramattha) nämlich, so lehrt der Buddhismus , ist das sog. Dasein ein bloßer Prozess von beständig wechselnden körperlichen und geistigen Phänomenen, und weder innerhalb noch außerhalb dieses Werdeprozesses ist irgend eine beharrende Ich-Einheit oder Persönlichkeit anzutreffen. „.

Ich stelle mir dann mir die Frage, wie es sich anfühlt? Keine Spekulationen von dem Kopf aus,aber wie es es sich im meinen Innerem anfühlt. Das ist das andere, @mukti, oder? So Nyanatiloka weiter: „Wenn also in den Texten von einem Wesen, einer Person, einem Selbst oder gar von der Wiedergeburt eines Wesens die Rede ist, so ist das selbstverständlich nicht im absoluten und höchsten Sinne (paramattha) gesagt, sondern als bloße 'konventionelle Ausdrucksweise' (vohāra-vacana) aufzufassen.

Die einzigen, wenn auch nur jedes Mal bloß für einen Moment aufblitzenden und dann sofort wieder für immer verschwindenden Realitäten (paramattha-dhamma) sind eben die 5 Daseinsgruppen oder, in ihrer Dreiergruppierung, Bewußtsein, Geistesfaktoren und Körperlichkeit. Vgl. anattā. „

Und im Buch von Th. Metzinger „ Der Elefant und die Blinden“ ich finde genau das, wie ich es verspüre. Man kann , mein Lieber, mehr als genug zitieren, aber die Lehre sollte ver-leib-licht werden, so auf den Nenner gebracht. Und es gibt kein „Leib“ am Ende, also im Sinne von Prasangika, ( stimmt absolut mit Nyanatiloka : „Konventionelle Ausdrucksweise“, apropos: Kensur Geshe Ugyen Rinpoche: Alles existiert kraft der Benennung (PDF)

Und das Glück wäre eher, so „ein inneres ungetrübtes Wohl“, so D2, M78, 141, u.a. , also die Zügelung der Sinnesdränge, am Ende Die Befreiung von der Wahrnehmung, denn die blendet uns , oder anders ausgedrückt, wir können nicht die „Leerheit“ adäquat wahrnehmen. Wer weiß, es könnte auch gesund sein, schaue bitte, wie es Zen es sieht, der andere Blinkwinkel: „Die Erleuchtung ( Satori ) bezeichnet keine „Entrückung“, keinen ungewöhnlichen „ekstatischen „ Zustand, in dem man doch sich gefiele. Sie ist vielmehr das Erwachen zum Gewöhnlichen. „. Im Hier und Jetzt zu leben, ohne die Welt und die Dinge etikettieren, in die bestimmte Muster einzuzwängen.

P.S. Das Zitat stammt aus dem Buch: „Philosophie des Zen-Buddhismus“, Byung-Chul Han, S.32, Reclam Verlag.
 
Zurück
Oben Unten