mukti
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Buddh. Richtung:
Theravada
Theravada
Re:
Dharma Vedanā (Gefühle)
Ich halte es für wichtig und sinnvoll sich mit den einzelnen Pāli-Begriffen der Lehre und deren Übersetzungen auseinanderzusetzen, da es sonst tw. aufgrund solcher Unstimmigkeiten zu Missverständnissen kommen kann wovon genau der Buddha gesprochen hat.
In M.43 fragt der ehrwürdige Mahā Koṭṭhita den ehrwürdigen Sāriputta was Vedanā bedeutet:
"Vedanā vedanā’ti, āvuso, vuccati. Kittāvatā nu kho, āvuso, vedanāti vuccatī’’ti?"
"'Gefühl, Gefühl', so sagt man, Freund. Worauf bezieht es sich, wenn man von 'Gefühl' spricht?"
‘Vedeti vedetī’ti kho, āvuso, tasmā vedanāti vuccati."
"Es fühlt, es fühlt', Freund, deshalb spricht man von 'Gefühl'.
Vedeti ist von Zumwinkel mit "es fühlt" übersetzt. Was ist nun dieses "es" das fühlt? Im Wörterbuch von Klaus Mylius steht unter Vedeti: "empfinden, fühlen". Ein Gefühl ist also das Fühlen und wenn man sagt "es fühlt", kann mit "es" meines Erachtens nur das Bewusstsein gemeint sein welches das Gefühl erfährt, wenn einer der sechs Sinne mit dem entsprechenden Sinnesobjekt zusammentrifft. Sāriputta führt dann weiter aus:
‘Kiñca vedeti? Sukhampi vedeti, dukkhampi vedeti, adukkhamasukhampi vedeti.
Was fühlt es? Es fühlt Angenehmes, es fühlt Schmerz und es fühlt Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes.
"Schmerz" (Dukkha ) bezeichnet hier nicht nur den körperlichen Schmerz sondern auch das geistige Unwohlsein, also alles Unangenehme. So wird das Fühlen auf dreierlei Art erfahren: Angenehm, unangenehm und weder angenehm noch unangenehm.
Mehr lässt sich wohl über "Vedanā" an sich nicht sagen, man kann es mit Gefühl oder mit Empfindung übersetzen, es ist eine der Erfahrungen so wie das Denken, Wollen, der physische Körper und das Ich Erfahrungen sind, etwas das im Bewusstsein erscheint. Es ist wohl nicht weiter ergründbar, man weiß was es ist indem man es erfährt. Ergründen lässt sich einigermaßen womit Vedanā zusammenhängt, das ist komplex und vielschichtig. Es ist auf sechsfache Art bedingt, durch die Wahrnehmung der fünf Sinne und der geistigen Wahrnehmung, das ergibt sehr viele Gefühle verschiedener Qualität und Stärke, die aus bestimmten Gründen auftreten.
Vorrangig scheint mir die Frage zu sein wie man mit Gefühlen umgeht, inwiefern man einen Einfluss darauf hat, welche man auf dem Weg zur Befreiung von Dukkha ergreifen und welche man nicht ergreifen sollte. Was man alles verstehen und erkennen muss damit man im richtigen Moment das Richtige tut. Was die Gesinnung, die Achtsamkeit , das Handeln, der Wille und die Sammlung für einen Einfluss auf das Gefühlsleben haben. Man könnte fast sagen wie man sich fühlt, darum geht es eigentlich.