Hat denn jemand behauptet das es die einzige Möglichkeit sei um Arahantschaft zu erlangen?
Nein,
@Samten wollte etwas zur Samatha-Praxis im Theravada wissen und ich habe geantwortet dass es die Achtsamkeit auf ein einziges Objekt ist. Dann hast du geschrieben dass dies als tägliche Praxis eine halbe Stunde lang für Anfänger geeignet ist, während Satipatthana bei vollendeter Praxis zur vollständigen Erwachung führt. Da ist in mir die Frage aufgetaucht ob Samatha bzw. Samatha-Vipassana nicht auch zur vollständigen Erwachung führen könnte, wenn es anstatt Satipatthana oder Anapanasati der Schwerpunkt der Praxis ist, dann natürlich täglich viel länger als eine halbe Stunde. Und ob es nicht auch noch andere Übungen gibt, die bei intensiver Praxis zum Erwachen führen.
Im Mahasatipattana-Sutta (
D.22.) ist Samatha in der Betrachtung der Lehrglieder enthalten, im achtfachen Pfad bei den vier edlen Wahrheiten. Es muss wohl nicht das gesamte Satipatthana Punkt für Punkt praktiziert werden, intensive Praxis eines Teiles davon führt bereits zum Erwachen. Z.B. auch die erste der vier Grundlagen, Kayagatasati. Alleine durch die Achtsamkeit auf den Körper, so wie sie im Satipatthana-Sutta beschrieben ist, kann man "den Wahn versiegen und die wahnlose Gemüterlösung, Weisheiterlösung noch bei Lebzeiten sich offenbar machen, verwirklichen und erringen." (
M.119.) Mit dem Körper als Meditationsobjekt lassen sich nach M.119. auch die vier Vertiefungen (
Jhana ) erreichen.
Anapanasati (
M.118.) ist auch Achtsamkeit auf den Körper, mit besonderer Betonung des Atems. Es ist auch kein vollständiges Satipatthana, entfaltet aber diese vier Grundlagen der Achtsamkeit.
Im Buddhadhamma hängt alles miteinander zusammen. Die 16 Punkte Übung des Buddhadasa Bikkhu ist bestimmt hervorragend aber es gibt auch viele andere Praxis-Ansätze durch die sich das gesamte Dhamma erschließt. Das habe ich überlegt und deshalb habe ich die Frage gestellt, ob die 16 Punkte Übung unbedingt notwendig ist zum Erwachen.