traditionsübergreifend

mukti

Mitglied
Buddh. Richtung:
Theravada
Das ist ein gewaltiges Thema und ich bin nicht qualifiziert darüber zu schreiben, weil ich Satipaṭṭhāna nur sehr unzulänglich praktizieren kann. Im Mahāsatipaṭṭhāna Sutta (D.22.) wird ja beschrieben mit welcher Geisteshaltung die vier Grundlagen (patthana) zu betrachten (sati) sind: "eifrig, klarbewusst, achtsam, nach der Entfernung von Begierde und Abneigung hinsichtlich der Welt." Weiters der Kehrvers: "Nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt."

Dennoch bin ich überzeugt dass Satipaṭṭhāna auch für einen westlichen Laien der noch an der Welt hängt ein Zugang zu buddhistischer Praxis sein kann. In spirituell interessierten Kreisen ist ja oft vom "Beobachter" die Rede und in der Lehre des Buddha ist dieses Beobachten im Satipaṭṭhāna vollkommen ausgeführt. Das populäre Vipassana , das öfter von Laien praktiziert wird, gründet auch auf Satipaṭṭhāna.

Die vier zu betrachtenden Grundlagen sind der Körper, die Gefühle, die Gemütsverfassung und die sogenannten Lehrglieder: die fünf Hemmungen, die fünf Gruppen des Anhaftens, die sechs Sinne mit den Sinnesgebieten, die sieben Erwachungsglieder, die vier edlen Wahrheiten .

Das Satipaṭṭhāna Sutta dürfte gewissermaßen eine Zusammenfassung der gesamten Lehre sein, es ist alles da was für das Erwachen und die Befreiung von Dukkha nötig ist. Daher sagt der Buddha gleich am Anfang dieser Lehrrede:
Den einen Weg gibt es, ihr Mönche, zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Jammer, zum Schwinden von körperlicher und geistiger Pein, zum Erlangen des Wissens, zur Verwirklichung des Erlöschens, nämlich die vier Ausrichtungen der Achtsamkeit.

Gewöhnlich hat jeder Mensch so seine Lebensphilosophie, den Sinn den er in seinem Leben sieht. Gibt es einen besseren Sinn als die Entwicklung von Sati im Sinne dieser Lehrrede? Ich wüsste keinen.
In Kommentaren wird oft gesagt dass es nicht notwendig ist die gesamte Lehrrede Punkt für Punkt zu praktizieren, sogar nur eine der Betrachtungen kann zur Befreiung führen, das wird auch im Sutta Pitaka erwähnt. So kann man sich dem zuwenden wofür man eine natürliche Neigung hat. Z.B. kann man das Gewahrsein auf körperliche und geistige Wahrnehmungen richten, wie sie im momentanen Augenblick erscheinen um nicht in unangenehme oder unheilsame Zustände verwickelt zu werden die entstehen wenn man sich damit identifiziert, eine einfache und wirkungsvolle Praxis des Beobachtens.
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Lieber @mukti, vielen Dank für den Beginn dieses Threads. Ich musste zuerst einmal in meinen Unterlagen nachschauen, was sich dort zum Thema findeṭ ...

Du schriebst:
Das ist ein gewaltiges Thema und ich bin nicht qualifiziert darüber zu schreiben, weil ich Satipaṭṭhāna nur sehr unzulänglich praktizieren kann.
:unsure: ... Obwohl ich aufgrund Deines 0bigen Beitrags (und vieler weiterer) denke, dass Dir das Thema Achtsamkeit nicht fremd ist, und Dir die folgende Unterweisung gewiss bekannt, stelle ich sie mal ein. ... Vielleicht freut es ja den ein oder anderen. LG mkha'

Der direkte Weg - Satipaṭṭhāna

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Numata Zentrum für Buddhismuskunde
https://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de › ..
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Obwohl ich aufgrund Deines 0bigen Beitrags (und vieler weiterer) denke, dass Dir das Thema Achtsamkeit nicht fremd ist, und Dir die folgende Unterweisung gewiss bekannt, stelle ich sie mal ein. ... Vielleicht freut es ja den ein oder anderen. LG mkha'
Absolut tolles Buch, man kann auch das Werk von Nyanaponika benutzen, nicht so kompliziert, es geht auch online ( oder bestellen):

 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Es ist ja viel über Satipaṭṭhāna geschrieben worden weil es in der Lehre des Buddha eine zentrale Stellung einnimmt, jedenfalls im Theravada . Wie das in anderen Traditionen ist weiß ich nicht, irgendwie ist die Bezeichnung "traditionsübergreifend" unter den Threadtitel gerutscht. Dagegen habe ich gar nichts aber ich lese nicht einmal alle Kommentare des Theravada, geschweige denn die von anderen Traditionen. Das Buch "Geistestraining durch Achtsamkeit" besitze ich allerdings, habe es gelesen und lese immer wieder mal ein wenig darin, weil es da vor allem um die Praxis geht. Lieber als in Büchern nachzusehen ist es mir im eigenen Geist nachzusehen. Die Autoren sagen nicht alle genau dasselbe und von den Vipassana Lehrern hat auch jeder seine eigene Methode.

Außer den Lehrreden in denen der Buddha allgemeine Prinzipien darlegt beantwortet er auch Fragen von Laien und Ordinierten individuell. Er hatte ja die Fähigkeit die Herzen der Menschen zu durchschauen, bzw. den Geisteszustand klar zu erkennen, in dem sich ein Mensch befindet. Damit konnte er jedem alles so erklären wie er es am Besten verstehen kann. Manche vertrauensvolle Schüler haben ihn gebeten: "Möge mir der Erhabene eine kurze Unterweisung geben, wenn ich sie gehört habe, will ich mich zurückziehen und eifrig üben." Nun kann man den Buddha selber nicht mehr fragen aber man kann wohl seinen individuellen Weg der Dhamma -Praxis finden, der nicht von den allgemeinen Prinzipien der Lehre abweicht, am Besten mit Hilfe fortgeschrittener Praktizierender damit man nicht in die Irre geht.

Als ich mit Spiritualität begonnen habe, hat mich bereits die Sache mit dem "Beobachter" besonders inspiriert. Durch das bloße Beobachten insbesondere der Vorgänge im Geist entsteht eine Loslöung von der Identifikation damit und das ist wohl letztlich der Zweck des Satipaṭṭhāna. 'Entweder du bist es oder du siehst es' - aber die Hemmungen verhindern es, sich immer daran zu erinnern. Die vierte Grundlage, Achtsamkeit auf die Lehrglieder, beginnt denn auch mit der Betrachtung der fünf Hemmungen. Man sieht welche der Hemmungen momentan anwesend ist und wenn durch das bloße Beobachten der Hemmung keine ausreichende Loslösung davon entsteht, weiß man dass man daran noch extra arbeiten muss. Da heißt es dann in der Lehrrede z.B. zur ersten Hemmung:
Er weiß, wie ihm noch nicht entstandenes Sinnenbegehren entsteht, weiß auch wie entstandenes Sinnenbegehren überwunden wird, wie das überwundene Sinnenbegehren in der Zukunft nicht mehr entstehen wird.
Wie Sinnesbegehren entsteht wird ja in anderen Lehrreden erklärt: Wenn auf das Zusammentreffen der Sinne, der Sinnesobjekte und dem Bewusstsein ein angenehmes Gefühl erfolgt. Jetzt gilt es noch herauszufinden wie Sinnesbegehren und die übrigen Hemmungen zu überwinden sind damit sie in Zukunft nicht mehr entstehen. Dabei spielen individuelle geistige und körperliche Verfassung, Veranlagung, Fähigkeiten und äußere Umstände eine Rolle. Tja, da gibt es viel zu tun. Das erinnert mich wieder an die Trägheit 😳
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Wie Sinnesbegehren entsteht wird ja in anderen Lehrreden erklärt: Wenn auf das Zusammentreffen der Sinne, der Sinnesobjekte und dem Bewusstsein ein angenehmes Gefühl erfolgt. Jetzt gilt es noch herauszufinden wie Sinnesbegehren und die übrigen Hemmungen zu überwinden sind damit sie in Zukunft nicht mehr entstehen. Dabei spielen individuelle geistige und körperliche Verfassung, Veranlagung, Fähigkeiten und äußere Umstände eine Rolle. Tja, da gibt es viel zu tun. Das erinnert mich wieder an die Trägheit
Danke für den Beitrag, Mukti , das ist echt enorm schwer, denn der ganze Prozess läuft mit der immenser Geschwindigkeit ab, also praktisch automatisch. Man verhaltet sich im Alltag wie roboter-haft. Diesen Muster nur durchzuschauen, es ist für mich wie die Rechte Anschauung. Denn mir gehört absolut nichts, auch keinen "Ich", aber die Triebe sind real, also die machen mich blind oder ver-BLEND-en. LG.
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
... Satipaṭṭhāna ... in der Lehre des Buddha eine zentrale Stellung ... , jedenfalls im Theravada. Wie das in anderen Traditionen ist weiß ich nicht, ...
Lieber @mukti, Achtsamkeit ist auch im tib. Buddḥ ein wichtiger Faktor - sowohl in der Theorie, als auch in der Praxis. Ich nehme einfach mal ein paar Unterweisungen aus dem Ordner: z.B. hier: Achtsamkeit— , oder Dagyab Rinpoche : Achtsamkeit und Versenkung: https://www.tsongkang.de/de/Dagyab-Rinpoche---Achtsamkeit-und-Versenkung.html, ... einige Erklärungen aus der Zeitschrift Tibet & Buddhismus : Achtsamkeit mehr als eine Anti-Stress-Methode (PDF) und viele weitere Darlegungen.
 
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Re: Dharma Satipaṭṭhāna
mukti schrieb:
Das ist ein gewaltiges Thema und ich bin nicht qualifiziert darüber zu schreiben
Geht mir genauso ;)

mukti schrieb:
Die vier zu betrachtenden Grundlagen sind der Körper, die Gefühle, die Gemütsverfassung und die sogenannten Lehrglieder: die fünf Hemmungen, die fünf Gruppen des Anhaftens, die sechs Sinne mit den Sinnesgebieten, die sieben Erwachungsglieder, die vier edlen Wahrheiten.

In Pāli werden diese vier zu betrachtenden Grundlagen bezeichnet als:
Kāyānupassanā - Betrachtung des Körpers
Vedanānupassanā - Betrachtung der Gefühle
Cittānupassanā - Betrachtung des Geistes
Dhammānupassanā - Betrachtung der dhammas

Wenn ich richtig verstehe ist jede einzelne dieser vier Achtsamkeitsmeditationen auch separat studier- und praktizierbar. Man kann zB nur Kāyānupassanā praktizieren.
Kāyānupassanā beinhaltet auch die Atemachtsamkeit weshalb ich vermute das auch das MN 118 - Ânâpânasati-sutta gut zur Thematik passt. Ist die Atemachtsamkeit also ein Teil von Kāyānupassanā? Ich denke ja.

Auch Meditationen über zB die Elemente oder Verwesungsstufen können für sich alleine praktiziert werden und sind Teil von Kāyānupassanā.
 
| Mein Blickwinkel: Gem. meiner Lehrtradition versuche ich aus dem Blickwinkel kulturell und spirituell in Thailand geprägter Menschen zu schreiben und im Rahmen meiner Möglichkeiten ein Kompatibilisieren der Lehre mit im Westen populären Denkmustern und Gewohnheiten zu vermeiden
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
In Pāli werden diese vier zu betrachtenden Grundlagen bezeichnet als:
Kāyānupassanā - Betrachtung des Körpers
Vedanānupassanā - Betrachtung der Gefühle
Cittānupassanā - Betrachtung des Geistes
Dhammānupassanā - Betrachtung der dhammas
Hm, ich denke, man kann mit dem Körper und den Gefühlen zu arbeiten. Denn:“ Was man fühlt. Das nimmt man wahr“. Das ganze Gaukel-Spiel von Khandha man kann durchzuschauen, wenn es sogar sehr kurz dauert. Das Problem besteht, m.M., darin, dass es sehr viele Prozesse auch unbewusst ablaufen, nach den bestimmten Mustern, so man ist immer unter der Sucht! Leidet, ( MN1) , aber man kann es nicht nur merken. Man sollte wie die innere Zeit verlangsamen , um diese verborgene Muster zu sehen, aber am ende sie alle sind immer vergänglich, also leer, nicht zu mir gehörig. So ich bemühe mich zu prakzizieren.
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Vielleicht freut es ja den ein oder anderen. LG mkha'
Liebe @mkha' Danke für den Text, das gibt Lektüre bis Jahresende und darüber hinaus. 🙏

Wie Sinnesbegehren entsteht wird ja in anderen Lehrreden erklärt [...] Jetzt gilt es noch herauszufinden wie Sinnesbegehren und die übrigen Hemmungen zu überwinden sind damit sie in Zukunft nicht mehr entstehen.
Soweit ich es verstanden habe nur auf die gleiche Weise, wie sie entstanden sind, nämlich durch all die vielen geistigen Bewertungen der Gedanken, Worte und Taten.

Satipaṭṭhāna ist für mich wie der helle Widerschein einer Flamme hinter dem Horizont. Um ihren Glanz eines Tages mit eigenen Augen zu schauen, muß ich mich auf den Weg dahin machen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht, das ist ganz klar. Aber schon mit dem Praktizieren von Sati habe ich mehr als genug zu tun und nicht selten gelingt selbst das nicht. Bei der Lektüre Nyanaponikas "Geistestraining durch Achtsamkeit" wurde mir vor längerer Zeit klar, daß dieser Weg sicher für so manchen in der Hauslosigkeit eine Abkürzung des Weges sein kann aber für Hausleute wohl eher nicht - von Ausnahmen natürlich abgesehen. ;)
Mir geht es auch so: Ich lese zwar gerne bei den bevorzugten Lehrern aber "im eigenen Geist nachzusehen", wie Du es nennst, ist deutlich ertragreicher. Sich mit Hilfe von Sati auf den Fersen zu bleiben, was für mich bedeutet: Energie, Geduld, Aufmerksamkeit, Willenskraft u.s.w. aufzubringen - möglichst in jedem Augenblick - um damit jeden Gedanken, jedes Wort und jede Tat quasi zu filtern, bevor sie aktiv werden (und vielleicht Unheil anrichten), bin ich jedenfalls voll und ganz "ausgelastet".
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Ja @Igor07 , schön wäre es ja, wenn man es in jedem Augenblick zustande brächte.... ;)
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Danke für den Beitrag, Mukti, das ist echt enorm schwer, denn der ganze Prozess läuft mit der immenser Geschwindigkeit ab, also praktisch automatisch. Man verhaltet sich im Alltag wie roboter-haft. Diesen Muster nur durchzuschauen, es ist für mich wie die Rechte Anschauung. Denn mir gehört absolut nichts, auch keinen "Ich", aber die Triebe sind real, also die machen mich blind oder ver-BLEND-en. LG.

Enorm schwer, das finde ich auch. Es ist wohl besser man steckt sich Ziele die man auch erreichen kann und wenn man es erreicht hat steckt man sich das nächste Ziel usw. Dann kommt einem das Ganze nicht so aussichtslos vor.
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
In Pāli werden diese vier zu betrachtenden Grundlagen bezeichnet als:
Kāyānupassanā - Betrachtung des Körpers
Vedanānupassanā - Betrachtung der Gefühle
Cittānupassanā - Betrachtung des Geistes
Dhammānupassanā - Betrachtung der dhammas

Wenn ich richtig verstehe ist jede einzelne dieser vier Achtsamkeitsmeditationen auch separat studier- und praktizierbar. Man kann zB nur Kāyānupassanā praktizieren.
Kāyānupassanā beinhaltet auch die Atemachtsamkeit weshalb ich vermute das auch das MN 118 - Ânâpânasati-sutta gut zur Thematik passt. Ist die Atemachtsamkeit also ein Teil von Kāyānupassanā? Ich denke ja.

Auch Meditationen über zB die Elemente oder Verwesungsstufen können für sich alleine praktiziert werden und sind Teil von Kāyānupassanā.

Ich denke dass jede einzelne der vier Achtsamkeitsmeditationen ein Einstieg in umfassendes Sati sein kann. In MN.118 wird auch beschrieben wie die Achtsamkeit auf den Atem die vier Grundlagen der Achtsamkeit vervollkommnet. Atemachtsamkeit ist wohl ein Teil von Kāyānupassanā, nachdem der Atem ja etwas Körperliches ist.

In MN.119 geht es auch um Kāyānupassanā und am Ende führt es zum höchsten Ziel:

Den Wahn kann man versiegen und die wahnlose Gemüterlösung, Weisheiterlösung noch bei Lebzeiten sich offenbar machen, verwirklichen und erringen.

Es gibt auch die Ansicht dass Satipatthãna Stufe für Stufe als Ganzes praktiziert werden müsse, das glaube ich eher nicht. Mir scheint dass alle Themen der Lehre einen inneren Zusammenhang haben der sich durch Achtsamkeit oder Kontemplation auf einzelne Objekte allmählich erschließen kann, so dass am Ende die ganze Lehre bzw. die Wahrheit und Wirklichkeit durchdrungen wird. Es steht ja auch in MN.118 dass sich die Bikkhus verschiedenen Übungen widmen - u.a. der Entfaltung der vier Grundlagen der Achtsamkeit, der vier rechten Anstrengungen, der vier Machtfährten, liebender Güte, der Wahrnehmung von Vergänglichkeit usw.
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Enorm schwer, das finde ich auch. Es ist wohl besser man steckt sich Ziele die man auch erreichen kann und wenn man es erreicht hat steckt man sich das nächste Ziel usw. Dann kommt einem das Ganze nicht so aussichtslos vor.
Mukti, also , wie ich es echt kapiert hatte, alle Mentale und auch Verhalten Muster passieren wie im Auto-Pilot. Dann es gibt immer die innere Identifikation, also ohne „Ich“ und „Mein“ es kommt absolut nicht zustande. So ich hatte begonnen immer mich zu beobachten, egal, gehe ich einkaufen, schaue ich TV, oder rede mit meiner Frau, usw… Am Ende ich hatte so wie die Lichtblicke bekommen, wenn ich innerlich absolut still und zentriert bin, so wie im Zentrum des Orkanes, dass es alles (als ob) mir nicht gehört. Alles vergeht, verfliegt, verweht. Mich als Igor gibt es eigens ( per se) nicht. Ich weiß echt nicht, wie man es sollte in den normalen Alltag integrieren. Diese Zustände können auch psychisch sehr gefährlich zu werden, so schildert Th. Metzinger im neuen Buch ( wurde von mit verlinkt) viele dissoziative Zustände bei sehr langen Praktizierenden. LG.
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Ich weiß echt nicht, wie man es sollte in den normalen Alltag integrieren. Diese Zustände können auch psychisch sehr gefährlich zu werden, so schildert Th. Metzinger im neuen Buch (wurde von mit verlinkt) viele dissoziative Zustände bei sehr langen Praktizierenden.
:unsure: ... dann ist wohl irgendetwas schief gelaufeṇ. ... Im Dharma geht es ja nicht um Trennung (trennen => lat. dissociare), es geht viel mehr darum, die Ganzheit zu erkennen, (die "Funktionsweise" zu verinnerlichen), es sind zwei Seiten ein und derselben Münze, ...

... (z.B. eine Seite das vermeintliche "Ich" (der Igor) & andere Seite die Skandhas => zusammen ein und dasselbe.). Du siehst diesen Menschen und denkst: = Mensch = Mann = Igor (es gibt diese Person - das kannst Du mir glauben :) ) ...

"Gleichwie bei Anhäufung der Teile man da von einem Wagen spricht, braucht man, sobald die Gruppen da sind, den populären Namen 'Mensch'." Quelle:
... aber Du erkennst gleichzeitig: er besteht aus einzelnen Teilen, die sich ständig wandeln: Körper und (Geist =) Empfindung, Unterscheidung, gestaltende Faktoren und Hauptgeist.
 
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Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Liebe @mkha' ..ich hatte über meine eigene Erfahrungen gesprochen, die Quellen zu zitieren kann ich . Ich weiß über den. Wagen oder Karre von Nanavira Thera mehr als genug. Für mich zählt, wie es sich anfühlt. Der Buddhismus ist für mich keine Theorie, aber die unmittelbare innere Erfahrung. Ich entschuldige mich ausdrücklich 🙏
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
dann ist wohl irgendetwas schief gelaufeṇ.
Thomas Metzinger hatte die enorme Mengen von der anonymisierten Befund-Berichten zusammengestellt, und er selbst hatte mehr als 46 Jahre meditiert. Es geht nicht um die Erklärungen aus der Dritten-Person-Perspektive, aber aus der ersten, und das ist eher das Noumenon , über er rät ( und dem sollte ich zustimmen), besser nicht darüber zu reden, so frei nach L. Wittgenstein. Das Schlüssel-Wort: „Philosophie des Geistes“ , oder das „Leib-Seele-Problem“. Ansonsten es könnte „schief laufen“, das stimmt . ( Ironie oder nicht?). LG.
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Mukti, also , wie ich es echt kapiert hatte, alle Mentale und auch Verhalten Muster passieren wie im Auto-Pilot. Dann es gibt immer die innere Identifikation, also ohne „Ich“ und „Mein“ es kommt absolut nicht zustande. So ich hatte begonnen immer mich zu beobachten, egal, gehe ich einkaufen, schaue ich TV, oder rede mit meiner Frau, usw… Am Ende ich hatte so wie die Lichtblicke bekommen, wenn ich innerlich absolut still und zentriert bin, so wie im Zentrum des Orkanes, dass es alles (als ob) mir nicht gehört. Alles vergeht, verfliegt, verweht. Mich als Igor gibt es eigens ( per se) nicht. Ich weiß echt nicht, wie man es sollte in den normalen Alltag integrieren. Diese Zustände können auch psychisch sehr gefährlich zu werden, so schildert Th. Metzinger im neuen Buch ( wurde von mit verlinkt) viele dissoziative Zustände bei sehr langen Praktizierenden. LG.

Gefährlich kann es wohl werden wenn sich das Ich aus der Integration in die körperlichen und geistigen Abläufe hinausbewegt, sich verrückt. Das gewohnte Ich löst sich auf und ein anderes Ich entsteht, das keinen rationalen Bezug zu den Wahrnehmungen hat.
Geht es also darum das Ich überhaupt samt und sonders loszuwerden? Ich glaube nicht und halte es für sinnvoller das Ich sein zu lassen, aber zu erkennen was es tatsächlich ist. Es steht nicht für sich alleine da sondern bezieht sich immer auf etwas, vorrangig auf Körper und Geist. Es ist kein "Ich bin" sondern ein "Ich bin Körper/Geist". Das ist eine Vorstellung oder auch ein Gefühl, aber es ist notwendig solange der Mensch am Leben ist. Das Problem ist nur dass man an dieser Vorstellung hängt. Mit der Anhaftung am Ich ist die Anhaftung an den Sinneseindrücken verbunden - man reagiert darauf mit Begehren oder Hass.
Das Beobachten reduziert die Anhaftung, durch vollkommenes Satipaṭṭhāna kann sie sich sogar ganz auflösen, bis zu Nibbana . Dann ist der Mensch mit dem Ich immer noch da, aber ohne Gier, Hass und Verblendung, stets darüber bewusst dass er in Wirklichkeit nicht Körper und Geist ist, auch während er handelt.
Nun ja, so taste ich mich halt an diese Dinge heran.
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Lieber @Igor07, ... es fällt mir, (laut eines Kinderpsychologen angeboren, oder aufgrund frühkindlicher Einflüsse), nicht leicht, Emotionen, und somit auch Ironie, Sarkasmus, die meisten Witze, etc. zu erkennen und korrekt zu deuten. Ich habe aber nach mehrmaligem Lesen Deines Beitrags den Eindruck gehabt, Du fühltest Dich von dem, was ich schrieb, verletzt (oder verärgert?) ... Glaube mir, es sind lediglich Auszüge aus Belehrungen, die ich erhielt, eine kurze Beschreibung einer Erfahrung (siehe: ... aber Du erkennst gleichzeitig: ...) - also meine Gedanken zu dem, was Du schriebst - mehr nichṭ. LG mkha'
 
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| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Lieber @Igor07, ... es fällt mir, (laut eines Kinderpsychologen angeboren, oder aufgrund frühkindlicher Einflüsse), nicht leicht, Emotionen, und somit auch Ironie, Sarkasmus, die meisten Witze, etc. zu erkennen und korrekt zu deuten. Ich habe aber nach mehrmaligem Lesen Deines Beitrags den Eindruck gehabt, Du fühltest Dich von dem, was ich schrieb, verletzt (oder verärgert?) ... Glaube mir, es sind lediglich Auszüge aus Belehrungen, die ich erhielt, eine kurze Beschreibung einer Erfahrung (siehe: ... aber Du erkennst gleichzeitig: ...) - also meine Gedanken zu dem, was Du schriebst - mehr nichṭ. LG mkha'
Kein Problem, lebe @mkha' .

Im Buch „ Der Weg zum Glück“ von DL ( Herder Spektrum, 2002) der Autor zitiert zuerst die Textpassage von Tsongkhapa (S.101) und dann es folgt:

„Die Heftige Wirkung dauerte eine Zeit lang, und wann immer ich während der folgenden Wochen Menschen sah, kamen sie mir wie die Täuschungen eines Zauberkünstlers vor, weil sie als inhärent existent erschienen , ich aber wusste, dass dies in Wirklichkeit nicht der Fall war. ( S.102).
Ich enthalte mich des Kommentars . LG.
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
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Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Es würde mir helfen, zu verstehen, was Du mir damit sagen möchtest, wenn Du bitte ein paar Worte anfügst.
Kann ich. Die Dinge erscheinen uns gewöhnlicherweise, und zwar neurobiologisch bedingt , nicht so, wie sie wirklich , real sind, und zwar von der inhärenten Existenz-Wiese. Die Wahrnehmung ist so von der Evolution vonstatten geht, dass wir diesen Lug und Trug nicht imstande durchzuschauen, und das ist dukkha, also wir alle ( ich auch) unterliegen der Blendung, wir nehmen die Dinge für die bare Münze, als ob die aus sich selbst heraus existieren, anders ausgedrückt, wir sehen einfach nicht ihre Leerheit ( aber nicht buchstäblich, aber wie es Prasangika /Nagarjuna/ schildern), und das sind die Wurzeln von dem Leiden und alles möglichen leid bringenden Emotionen. Wie es weiter Dalai Lama ausführt, wenn man echt die Leerheit im den Dingen ( „Phänomenen“ ) sehen kann , nur dann es wäre möglich, und zwar „wirklich“, so steht im Buch, diese „Emotionen“(kilesa, usw) zu „beenden“.

So schildert auch Th. Metzinger im Buch, dass sehr viele lange Praktizierende , und nicht alle, klar, erleben meistens die Zustände, die echt wie der Schizophrenie ähneln. Aber er ist damit nicht allein. So schreibt praktisch dasselbe wie A. Watts, Jack Kornfield, auch sehr interessanter Fall gibt es im Buch von Katzuki Sekida ( Zen -Training), .. ich kann auch die andere Quellen aufzählen.

Die Lange Rede, kurzer Sinn. Die normale ( was ist überhaupt normal, es wäre dann die andere Frage) Art der Wahrnehmung dient nur dazu das Überleben von Homo Sapiens zu sichern, das Erwachen, die Erleuchtung , usw.. die sind kontra produktiv, eher sogar schädlich, denn der normale Mensch sollte weiter fort pflanzen, sehr gute Arbeit zu kriegen, die stabile Beziehung, usw.. Einfach zu sehen, dass es ihm absolut nicht gehört, alles wie „ent-gleit-et“, in allem Drei Daseinsmerkmale zu sehen, es könnte sehr entmutigend und deprimierend wirken, und nicht zuträglich für die Evolution und Beibehaltung Hämostase( frei nach E. Conze) , aber eher abträglich. Der Buddhismus ist deswegen eher wie immer gegen den Strom zu kämpfen, ( frei nach Volker Zotz), also gegen die Natur , wie sie ist.

Genau deswegen man bekommt so wie nicht „normale „ Zustände, egal während der Meditation oder spontan. Denn , apropos, es gibt kein Erwachen überhaupt. Im Buch von S. Okumura „ Die Verwirklichung der Wirklichkeit“ es geht um nicht etwas , was man so wie erlangen oder erreichen sollte, aber um das Leben im Hier und Jetzt, wenn man nur diese Vergänglichkeit in allem sieht.

Das ist sehr kurz, wie ich das Problem betrachte, liebe @mkha, ich wollte keinen Traktat hier weiter schreiben, du hast mich darum gebeten. Und so nehme ich als Igor alles wahr, aber ich bin bestimmt nicht erleuchtet, aber voll von den Geistesgiften, so wie es auch @mukti eingesteht, um die Missverständnisse zu beseitigen.

Und besser ich kann es nicht erklären, wenn ich sogar auf dem Kopf stehen würde, rund um die Uhr, das kann ich, aber besser nicht.

Zum Schluss . Im Video ( auch wurde von mir verlinkt) Th. Metzinger erzählt, wie es ihm ein echt der kranker von der Schizophrenie Mensch angerufen hatte, und dann er sagte: „ Wie Können Sie so absolut richtig meinen Zustand zu beschreiben, denn niemand , kein Doc war nicht imstande mich zu verstehen, aber nur Sie, Sie allein“.

Also, warum der „Psychisch „ Kranke Mensch versteht den Buddhismus echt wirklich, aber wir alle studieren rund um die Uhr manchmal, aber immer nur auf dem Weg? Jetzt wieder man kann raten , meine ich ernst oder scherze. Das Leben, wie es ist , IST-- Maya, das ewige Spiel, das uns blendet, wie der gute Film. Das was. Alles Gute! LG, liebe @mkha' .
 
Re: Dharma Satipaṭṭhāna
Herzlichen Dank, lieber @Igor07, für Deine Ausführung. 🙏
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
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