Igor07
Mitglied
Re:
Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Tja, lieber @mukti ,Einfach nur ununterbrochen bei sämtlichen Wahrnehmungen zu üben 'das bin ich nicht, das gehört mir nicht', oder 'sehen ist nur sehen' usw. wie der Bahiyer, geht beim besten Willen nicht. Kannst du das? Ich schaffe es keine halbe Minute, ganz rein ohne andere Gedanken und Gefühle. Oder, wie Nyanatiloka sagt, auftauchende Gedanken sofort wieder zum Objekt des reinen Beobachtens machen. Das übe ich auch, aber rein ist es nicht und wird es auch nicht, nur durch diese eine Übung.
ich kann dir nur kurz erzählen, wie ich praktiziere, denn die Frage war ja sehr persönlich, oder?
Wenn ich mit Menschen rede, beobachte ich meine Gefühle, Gedanken usw. Dann fokussiere ich mich immer auf das Ein- und Ausatmen. Wenn ich unterwegs bin, mache ich diese Übung ebenfalls. Auch, wenn ich im Wartezimmer sitze... Man kann also wirklich rund um die Uhr praktizieren, wenn man es wirklich will.
Nicht umsonst war Erich Fromm so fasziniert von der Geistesschulung nach Nyanaponika, dass er sie jedem Menschen als das beste Mittel gegen das seelische Leiden empfohlen hat – und zwar als Vorsorge.
Ich stimme dir zu, alles passiert blitzschnell. Aber das ist kein Problem; ich stelle mir ein inneres „Bildschirm“ vor, auf dem all meine Empfindungen erscheinen. Doch es gibt auch Momente, in denen alles stillsteht – absolute, kristallklare Ruhe, keine Kilesa, Geistesgifte, usw … Dann fühlt sich es wirklich wie eine angenehme Kühle an. So kann man mitten in Samsara Momente des Nibbana erfahren; andernfalls wären wir wohl alle verrückt geworden.
Das ist aber nicht meine "persön-lich-e" Meinung. LG.
P.S. Es geht im Grunde um die "reine" Wahrnehmung: kein Schnee, sondern nur das Weiße; kein blauer Himmel, sondern das reine Blau; kein Klang der Musik, sondern nur der Vorgang des Hörens. Die ganze Theorie ist für mich nebensächlich. Und deswegen, nebenbei bemerkt, finde ich das Studium des Abhidhamma so wertvoll. Im buddhistischen Wörterbuch gibt es sehr viele Begriffe, und auch die Beiträge wären ohne ausschließlich ( nur )=auf Pali -Kanon/bezogen/ nicht möglich. Für rein pragmatische Zwecke. Meine Meinung und die Erfahrung.
Für den Alltag. Hier und Jetzt. Punkt.
10 Minuten hier, 10 Minuten da ...
Es ist schon erstaunlich, wieviel freie Minuten an einem Tag zusammenkommen können.
Liebe @mkha, man sollte immer Prioritäten setzen. Ich klaue in den Praxen immer die Visitenkarten und benutze sie alle als Lesezeichen – das ist sehr praktisch, oder? lach OT, sorry.
Zuletzt bearbeitet: