Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Einfach nur ununterbrochen bei sämtlichen Wahrnehmungen zu üben 'das bin ich nicht, das gehört mir nicht', oder 'sehen ist nur sehen' usw. wie der Bahiyer, geht beim besten Willen nicht. Kannst du das? Ich schaffe es keine halbe Minute, ganz rein ohne andere Gedanken und Gefühle. Oder, wie Nyanatiloka sagt, auftauchende Gedanken sofort wieder zum Objekt des reinen Beobachtens machen. Das übe ich auch, aber rein ist es nicht und wird es auch nicht, nur durch diese eine Übung.
Tja, lieber @mukti ,

ich kann dir nur kurz erzählen, wie ich praktiziere, denn die Frage war ja sehr persönlich, oder?

Wenn ich mit Menschen rede, beobachte ich meine Gefühle, Gedanken usw. Dann fokussiere ich mich immer auf das Ein- und Ausatmen. Wenn ich unterwegs bin, mache ich diese Übung ebenfalls. Auch, wenn ich im Wartezimmer sitze... Man kann also wirklich rund um die Uhr praktizieren, wenn man es wirklich will.

Nicht umsonst war Erich Fromm so fasziniert von der Geistesschulung nach Nyanaponika, dass er sie jedem Menschen als das beste Mittel gegen das seelische Leiden empfohlen hat – und zwar als Vorsorge.

Ich stimme dir zu, alles passiert blitzschnell. Aber das ist kein Problem; ich stelle mir ein inneres „Bildschirm“ vor, auf dem all meine Empfindungen erscheinen. Doch es gibt auch Momente, in denen alles stillsteht – absolute, kristallklare Ruhe, keine Kilesa, Geistesgifte, usw … Dann fühlt sich es wirklich wie eine angenehme Kühle an. So kann man mitten in Samsara Momente des Nibbana erfahren; andernfalls wären wir wohl alle verrückt geworden.

Das ist aber nicht meine "persön-lich-e" Meinung. LG.

P.S. Es geht im Grunde um die "reine" Wahrnehmung: kein Schnee, sondern nur das Weiße; kein blauer Himmel, sondern das reine Blau; kein Klang der Musik, sondern nur der Vorgang des Hörens. Die ganze Theorie ist für mich nebensächlich. Und deswegen, nebenbei bemerkt, finde ich das Studium des Abhidhamma so wertvoll. Im buddhistischen Wörterbuch gibt es sehr viele Begriffe, und auch die Beiträge wären ohne ausschließlich ( nur )=auf Pali -Kanon/bezogen/ nicht möglich. Für rein pragmatische Zwecke. Meine Meinung und die Erfahrung.
Für den Alltag. Hier und Jetzt. Punkt.

10 Minuten hier, 10 Minuten da ...
:unsure: Es ist schon erstaunlich, wieviel freie Minuten an einem Tag zusammenkommen können.

Liebe @mkha, man sollte immer Prioritäten setzen. Ich klaue in den Praxen immer die Visitenkarten und benutze sie alle als Lesezeichen – das ist sehr praktisch, oder? lach OT, sorry.
 
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Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Ich klaue in den Praxen ...
Vorsicht, lieber @Igor07, ... der Garuda weiß sehr genau,
wo etwas gestohlen wurde. In der Dunkelheit der Nacht
Garuda.jpg

greift er ins Fenster des Diebes, und holt die gestohlenen
Dinge zurück. ;)
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Ich schenkte sie mir, @Hajo; ... 10 Minuten hier, 10 Minuten da ...
:unsure: Es ist schon erstaunlich, wieviel freie Minuten an einem Tag zusammenkommen können.
Damit hast Du wohl Recht, liebe mkha. Als einzige Ausrede fällt mir höchstens meine mit dem Alter zunehmende Abneigung ein, sich mit neuen Themenfeldern zu beschäftigen. Die schon bekannten reichen vollkommen aus die Zeit zu füllen. :)

Nun gibt es also weltlich und überweltlich Heilsames.... Als Mönch oder Nonne geht das natürlich besser, ohne weltliche Verpflichtungen und Zerstreungen lässt sich leichter die nötige Achtsamkeit und Sammlung entwickeln. So verstehe ich das.
Ja, lieber mukti , so verstehe ich es auch. Ob man das, wie Nagarjuna, als zwei Wahrheiten bezeichnet oder nicht, ist vielleicht Ansichtssache. Es geht ja nur darum, sich in der Diskussion dieser Tatsache bewußt zu sein, um Widersprüche und Irritationan zu vermeiden. Wir kommen als Weltlinge zur Lehre und gehen den Weg, den Dein Zitat oben in #56 aus A.X.103 verdeutlicht und niemand kann einen Schritt vor dem anderen tun. Wie in der Schule die Unter- von der Oberstufe unterschieden wird, so auch das Weltliche vom Überweltlichen, die eine Wahrheit von der anderen. In Wahrheit ist die Schule ein Weg, so wie der Achtpfad einer ist aber wie man dem Erst- bis Fünftklässler nichts von höherer Mathematik erklären kann, so ist es auch in der Lehre. So sehe ich es.
Nur der Vollständigkeit halber: Meine (hoffentlich rechte) Anstrengung gilt dem Stoff der Unterstufe und ich hoffe nicht sitzen zu bleiben. ;)
 
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Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
... mit dem Alter zunehmende Abneigung ..., sich mit neuen Themenfeldern zu beschäftigen. Die schon bekannten reichen vollkommen aus die Zeit zu füllen.
1731088315443.jpeg
Train your brain. :) ... Vor fünf Tagen habe ich mein siebtes Lebensjahrzehnt abgeschlosseṇ. Um meinen Geist fit zu halten, benötigt er mindestens eine Trainingseinheiṭ pro Tag. Es muss nichts vollkommen Neues sein. Ich mag es, Bekanntes zu vertiefen, und das Vertiefte mit damit Zusammenhängendem zu vervollkommnen, ... so z.B. nicht nur Inhalte der buddhistischen Lehre, sondern auch die Geschichte Indiens bis zur Verbreitung der Lehre nach Tibet, die Geschichte Tibets, und die Sprachfamilien dieser Länder - die Sprache Siddhārtha Gautamas, das Ardhamagadhi, usw. , aber auch das Pali, Sanskrit und Tibetisch ... Körperlicher Verfall ist m. E. annehmbar (muss wohl) und auch zu verkraften (Gejammer macht es nicht besser). Geistig fit zu bleiben, ist hingegen ein Geschenk der Götter.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
So gibt es ja heute schon sehr viele Übersetzungen.In einer der ältesten Sutta spricht der Buddha nicht von Ansicht, sondern beschreibt ‚Gesinnung‘

Textauszug:
WELTLICHE UND
ÜBERWELTLICHE GESINNUNG

Rechte Gesinnung, sage ich, ist von zweierlei Art: es gibt eine rechte Gesinnung, die noch den Trieben unterworfen ist, verdienstvoll ist und weltlichen Lohn bringt; und es gibt eine rechte Gesinnung, die edel ist, triebfrei, überweltlich und zum edlen Pfade gehört.

1. Entsagende Gesinnung, haßlose Gesinnung, friedfertige Gesinnung, das ist eine rechte Gesinnung, die noch den Trieben unterworfen ist, verdienstvoll ist und weltlichen Lohn bringt.

2. Was da aber bei einem, der mit heiligem, ungetrübtem Herzen auf dem heiligen Pfade verweilt und den heiligen Pfad entfaltet, an Gedanke besteht, an Gedankenfassung, Denken, Beobachtung und Gerichtet sein der Gedanken, an Zielbewußtsein des Geistes, an sprachlicher Tätigkeit (des Geistes, vací-sankhāra): das ist eine rechte Gesinnung, die edel ist, triebfrei, überweltlich und zum edlen Pfade gehört.

Evtl.hilft diese Übersetzungen auch Anderen.


In Metta 🙏
 
| Mein Blickwinkel: So übend und betrachtend folgend des Anguttara-Nikāya III, 65 Vol. 1, S. 167-171 /PaliKanon In Metta🙏
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Tja, lieber @mukti ,
ich kann dir nur kurz erzählen, wie ich praktiziere, denn die Frage war ja sehr persönlich, oder?

Ich hatte die vier Glieder des Stromeintritts erwähnt - "mit unbeirrbarer Klarheit dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft nachfolgen, und den Tugenden, die den Edlen lieb sind". Daraufhin hast du gemeint man könne das auch anders sehen und aus einem Kommentar eine Abkürzung zitiert, einen schnelleren Weg, wo der achtfache Pfad augenblicklich entsteht, wenn man ohne Selbst nirgends anhaftet (Beitrag 62).
Da stimme ich schon zu, so kann man das sehen, und wenn man es praktizieren kann, folgt man auch mit unbeirrbarer Klarheit dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft und den Tugenden nach, erreicht in kurzer Zeit den achtfachen Pfad und mindestens den Stromeintritt. Ich habe allerdings noch nie gehört, dass ein zeitgenössischer Laie oder Ordinierter das über diese Abkürzung erreicht hat.
Mit meiner Frage "kannst du das?" wollte ich ausdrücken, dass das niemand mehr kann. Ich glaube nicht, dass sich auf diese Weise für uns mehr erreichen lässt, als manchmal ein kleiner Einblick:

So kann man mitten in Samsara Momente des Nibbana erfahren;

Je mehr man sich am gesamten achtfachen Pfad bemüht, desto klarer und häufiger werden durch direkte Besinnung auf Anatta solche Momente, nach meiner unmaßgeblichen Meinung und Erfahrung.
 
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
So gibt es ja heute schon sehr viele Übersetzungen.In einer der ältesten Sutta spricht der Buddha nicht von Ansicht, sondern beschreibt ‚Gesinnung‘

Textauszug:
WELTLICHE UND
ÜBERWELTLICHE GESINNUNG

Rechte Gesinnung, sage ich, ist von zweierlei Art: es gibt eine rechte Gesinnung, die noch den Trieben unterworfen ist, verdienstvoll ist und weltlichen Lohn bringt; und es gibt eine rechte Gesinnung, die edel ist, triebfrei, überweltlich und zum edlen Pfade gehört.

1. Entsagende Gesinnung, haßlose Gesinnung, friedfertige Gesinnung, das ist eine rechte Gesinnung, die noch den Trieben unterworfen ist, verdienstvoll ist und weltlichen Lohn bringt.

2. Was da aber bei einem, der mit heiligem, ungetrübtem Herzen auf dem heiligen Pfade verweilt und den heiligen Pfad entfaltet, an Gedanke besteht, an Gedankenfassung, Denken, Beobachtung und Gerichtet sein der Gedanken, an Zielbewußtsein des Geistes, an sprachlicher Tätigkeit (des Geistes, vací-sankhāra): das ist eine rechte Gesinnung, die edel ist, triebfrei, überweltlich und zum edlen Pfade gehört.

Evtl.hilft diese Übersetzungen auch Anderen.


In Metta🙏
So ist es auch in MN 117 bezüglich aller Glieder des achtfachen Pfades dargestellt.
 
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
So ist es auch in MN 117 bezüglich aller Glieder des achtfachen Pfades dargestellt.
In MN 117 wird dieser Standardtext der Unterscheidung zwischen weltlich und überweltlich nur bis zum 5. Pfadglied, dem rechten Lebensunterhalt, wiederholt. Mag das einen besonderen Grund haben? Ich denke es gibt ja auch weltliche oder überweltliche Anstrengung, Achtsamkeit und Sammlung?
 
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
In MN 117 wird dieser Standardtext der Unterscheidung zwischen weltlich und überweltlich nur bis zum 5. Pfadglied, dem rechten Lebensunterhalt, wiederholt. Mag das einen besonderen Grund haben? Ich denke es gibt ja auch weltliche oder überweltliche Anstrengung, Achtsamkeit und Sammlung?
Da hast du allerdings Recht. Da hatte ich meine Notizen nicht bis zu Ende durchgeschaut. In dem Vers 35 wird nur zwischen falscher und richtiger Anstrengung, Achtsamkeit und Konzentration unterschieden. Allerdings wird bezüglich dieser drei Faktoren nicht erklärt, was falsche und richtige Anstrengung usw. ist.
 
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Allerdings wird bezüglich dieser drei Faktoren nicht erklärt, was falsche und richtige Anstrengung usw. ist.
In der anderen /früheren/ Übersetzung:

Was ist nun, ihr Mönche, falsche Erkenntnis? ---Was ist nun, ihr Mönche, rechte Erkenntnis? ---
Was aber ist es, ihr Mönche, für eine rechte Erkenntnis, die heilig, wahnlos, überweltlich, auf dem Wege zu finden ist?


  • Was da, ihr Mönche, im heiligen Herzen, im wahnlosen Herzen, das sich auf heiligem Wege befindet, heiligen Weg vollendet, Weisheit, fähige Weisheit, vermögende Weisheit ist, Ergründung der Wahrheit, die zur Erwachung führt, eine rechte Erkenntnis, die auf dem Wege zu finden ist: das ist, ihr Mönche, eine rechte Erkenntnis, die heilig, wahnlos, überweltlich, auf dem Wege zu finden ist.
  • Da ist man eifrig bemüht falsche Erkenntnis zu verlieren, rechte Erkenntnis zu gewinnen: das gilt einem als rechtes Mühn.
  • Besonnen läßt man falsche Erkenntnis hinter sich, besonnen gewinnt und erreicht man rechte Erkenntnis: das gilt einem als rechte Achtsamkeit.

So haben sich einem diese drei Dinge um die rechte Erkenntnis aneinandergereiht, aneinandergeschlossen, nämlich rechte Erkenntnis, rechtes Mühn, rechte Achtsamkeit.
M. 117. Vierzigmächtig - Cattārisaka Sutta (von K.E.N.)
 
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
In dem Vers 35 wird nur zwischen falscher und richtiger Anstrengung, Achtsamkeit und Konzentration unterschieden. Allerdings wird bezüglich dieser drei Faktoren nicht erklärt, was falsche und richtige Anstrengung usw. ist.
Ja, aber warum nicht, aus Nachlässigkeit? Ich denke schon dass es insgesamt einen weltlichen und überweltlichen achtfachen Pfad gibt. Man strengt sich entweder an um weltliche Ziele zu erreichen oder um Befreiung zu erlangen, für beides ist man achtsam und konzentriert (Sammlung).
 
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Ich denke schon dass es insgesamt einen weltlichen und überweltlichen achtfachen Pfad gibt. Man strengt sich entweder an um weltliche Ziele zu erreichen oder um Befreiung zu erlangen, für beides ist man achtsam und konzentriert (Sammlung).
Lieber @mukti , warum sollte man das Fahrrad neu erfinden? Es gibt doch alles im Buddhistischen Wörterbuch von Nyanatiloka, oder?

ariya puggala​


oder einfach ariya, 'Edle'.

A. Die 8 ariya-puggala sind solche Menschen, die einen der 8 Stufen der Heiligkeit verwirklicht haben.


Die 8 Stufen der Heiligkeit sind:
  • die 4 überweltlichen Pfade (magga) und
  • die 4 überweltlichen Früchte (phala) dieser Pfade.

Das ergibt 4 Paare:

  1. Der den Pfad des Stromeintritts (sotāpattimagga) verwirklicht hat.
  2. Der die Frucht des Stromeintritts (sotāpattiphala) verwirklicht hat.
  3. Der den Pfad der Einmalwiederkehr (sakadāgāmīmagga) verwirklicht hat.
  4. Der die Frucht der Einmalwiederkehr (sakadāgāmīphala) verwirklicht hat.
  5. Der den Pfad der Niewiederkehr (anāgāmīmagga) verwirklicht hat.
  6. Der die Frucht der Niewiederkehr (anāgāmīphala) verwirklicht hat.
  7. Der den Pfad der Heiligkeit (arahattamagga) verwirklicht hat.
  8. Der die Frucht der Heiligkeit (arahattaphala) verwirklicht hat.

Zusammengefaßt gibt es 4 Edle Personen (ariya-puggala):

  1. den Stromeingetretenen (sotāpanna),
  2. den Einmalwiederkehrenden (sakadāgāmi),
  3. den Nichtwiederkehrer (anāgami),
  4. den Heiligen (arahat ).
Und weiter:

Nach dem Abh. ist der 'überweltliche Pfad', oder einfach 'Pfad' (magga ) eine Bezeichnung für den beim Eintritt in eine der 4 Stufen der Heiligkeit aufblitzenden und das Leben für immer umgestaltenden Hellblick in die Vergänglichkeit (anicha), das Elend (dukkha ) und die Unpersönlichkeit (anattā) alles Daseins. Die unmittelbar darauf als Wirkung folgenden und bis zur Erreichung der höheren Pfade unter Umständen noch unzählige Male sich wiederholenden Bewußtseinsmomente gelten als das Ziel, wörtlich die Frucht des Pfades.
ariya puggala

Plus dazu wäre es empfehlenswert( meine Meinung) , auch von Nyanatiloka:


Der Weg zur Erlösung

Mit meiner Frage "kannst du das?" wollte ich ausdrücken, dass das niemand mehr kann.
@mukti , warum?🤔 Kannst du es begründen? Ansonsten vermute ich, wir reden wieder vorbei, denn ich verstehe Nibbana anders als du.
Denn Nibbana in Dharma Sprache bedeutet:

Zu jeder Zeit, in der der Geist frei von kilesa und dukkha ist, besteht "Nibbāna". Wenn die Geistestrübungen vollkommen aufgelöst sind, ist es andauerndes Nibbāna: Das vollständige Erlöschen und Auskühlen des Feuers von kilesa und dukkha.
Das ist das "Nibbāna" der Dhamma -Sprache, das hier und jetzt erreicht werden kann.
ZWEI ARTEN DER SPRACHE
von Buddhadāsa Bhikkhu
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Lieber @mukti , warum sollte man das Fahrrad neu erfinden? Es gibt doch alles im Buddhistischen Wörterbuch von Nyanatiloka, oder?
Nyanatiloka unterscheidet meines Erachtens zurecht den gesamten achtfachen Pfad in weltlich und überweltlich, hab mich nur gefragt warum in M.117 fünf Pfadglieder in weltlich und überweltlich unterschieden werden, und die übrigen drei nicht. Aber ist nicht so wichtig.

Mit meiner Frage "kannst du das?" wollte ich ausdrücken, dass das niemand mehr kann.
@mukti , warum?🤔 Kannst du es begründen?
Hatte ich doch begründet. Du hast aus einem Kommentar zitiert, dass es eine Abkürzung gibt, einen schnelleren Weg, wo der achtfache Pfad augenblicklich entsteht, wenn man ohne Selbst nirgends anhaftet (Beitrag 62). Darauf habe ich geantwortet, dass ich noch nie gehört habe, dass ein zeitgenössischer Laie oder Ordinierter das über diese Abkürzung erreicht hat und dass ich daher nicht glaube, dass sich auf diese Weise mehr für uns erreichen lässt als ein kleiner Einblick (Beitrag 81). Einblicke, die du in Beitrag 76 als "Momente des Nibbana erfahren" bezeichnet hast.

Ansonsten vermute ich, wir reden wieder vorbei, denn ich verstehe Nibbana anders als du.
Ich habe nicht den Eindruck dass du Nibbana anders verstehst als ich, aber den Eindruck, dass du meine Aussagen oft anders verstehst als ich sie gemeint habe.
 
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Vor fünf Tagen habe ich mein siebtes Lebensjahrzehnt abgeschlosseṇ. Um meinen Geist fit zu halten, benötigt er mindestens eine Trainingseinheiṭ pro Tag.... Körperlicher Verfall ist m. E. annehmbar (muss wohl) und auch zu verkraften (Gejammer macht es nicht besser). Geistig fit zu bleiben, ist hingegen ein Geschenk der Götter.
Nur eine Trainingseinheit? Ich beneide Dich liebe mkha. :)
Mit dem "Fitbleiben" hast Du natürlich Recht. Ein bißchen kann man dazu tun und alles Übrige muß man hinnehmen und das gilt vermutlich sowohl für die geistige-, als auch die körperliche Fitness. Wie es ausschaut, stehen wir im gleichen Lebensjahrzehnt und Jammern ist meine Sache auch nicht. Training findet mehrmals in der Woche statt. Ich arbeite bei der örtlichen Tafel mit und auch im hiesigen Reparaturkaffee. Beides trainiert Körper und Geist ganz ordentlich. Und was die Beschäftigung mit der Lehre betrifft, ist mein Bücherschrank gut gefüllt. Alleine die acht Bände meines wichtigsten Lehrers, die Lehrreden d. Buddha, nehmen darin einen nicht unwesentlichen Platz ein (im doppelten Wortsinn) und gehen weit über das hinaus, was innerhalb meiner "Restlaufzeit" überhaupt zu bewältigen ist. Aber das sehe ich nicht als Mangel oder Beschränkung, denn die Erfahrung lehrt, daß man aufpassen muß, sich mit immer neuen Themen nicht zu verzetteln. Das war und ist nämlich eine Lektion in meinem Leben - immer noch.
 
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Für die Anstrengung zur Überwindung des Unheilsamen gibt es eine Lehrrede, das Vitakkasanthāna Sutta. (M.20)
Nyanatiloka hat sie in seinem Buch "Das Wort des Buddha" kurz zusammengefasst:

FÜNF WEGE ZUR ÜBERWINDUNG ÜBLER GEDANKEN

Wenn beim Erwägen eines Objektes dadurch im Mönch üble, unheilsame Gedanken aufsteigen, mit Gier, Haß oder Verblendung verbundene, so soll er aus dieser Vorstellung eine andere, heilsame gewinnen; oder er soll den Unsegen solcher Gedanken erwägen: ,Da sind sie ja, diese unheilsamen Gedanken, diese verwerflichen leidgebärenden!'; oder er soll solchen Gedanken keine Beachtung schenken; oder er soll ihren Entstehungsgrund feststellen; oder er soll, die Zähne aufeinander beißend und die Zunge gegen den Gaumen gepreßt, die Gedanken mit seinem Geiste niederzwingen, unterdrücken und überwältigen. Dabei aber kommen jene mit Gier, Haß und Verblendung verbundenen, üblen unheilsamen Gedanken zum Schwinden und zur Aufhebung; und nach ihrem Schwinden festigt sich innerlich der Geist, beruhigt sich, wird einig und sammelt sich.


Fünf Übungen:
Aus einer unheilsamen Vorstellung eine heilsame gewinnen.
Bedenken dass unheilsame Gedanken zu Leid führen.
Unheilsame Gedanken nicht beachten.
Erforschen wie unheilsame Gedanken entstehen.
Unheilsame Gedanken vertreiben.

Es braucht wohl eine klare Achtsamkeit, damit man sich immer an diese Übungen erinnert, wenn man unheilsam denkt und eine feste Entschlossenheit, sie tatsächlich anzuwenden. Die Lehrrede ist an Ordinierte gerichtet, aber es kann ja jeder was draus lernen.
 
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Es braucht wohl eine klare Achtsamkeit, damit man sich immer an diese Übungen erinnert, wenn man unheilsam denkt und eine feste Entschlossenheit, sie tatsächlich anzuwenden. Die Lehrrede ist an Ordinierte gerichtet, aber es kann ja jeder was draus lernen.
Für mich ist das die wichtigste Übung überhaupt, denn die Arbeit am eigenen Herzen ist die einzige Praxis, die man ununterbrochen ausführen kann - wenn man es denn könnte. Aber wie das Sprichwort sagt: "Übung macht den Meister". Es fällt am Anfang schwer aber je öfter es gelingt, sich der eigenen Gedanken bewußt zu werden, fällt es immer leichter sie zu beobachten - nicht nur die unheilsamen. Und mit der Zeit wird das Herz heller, leichter und damit auch die Welt um einen herum.

"Das erlebte Böse ist der Gestank eines kranken Herzens.
Heile Dein Herz und es wird aufhören häßliche Filme zu produzieren."
(Nisargadatta Maharaj)
 
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Für mich ist das die wichtigste Übung überhaupt, denn die Arbeit am eigenen Herzen ist die einzige Praxis, die man ununterbrochen ausführen kann - wenn man es denn könnte.
Ich kann es nicht immer ausführen, aber es ist ja schon ein Fortschritt wenn man weiß, dass man gerade etwas unheilsames denkt oder tut. Wenn man es nicht weiß und voll dahintersteht, hat man keinen Grund zur Besserung.
 
Re: Achtsamkeit Rechte Anstrengung
Ich kann es nicht immer ausführen, aber es ist ja schon ein Fortschritt wenn man weiß, dass man gerade etwas unheilsames denkt oder tut. Wenn man es nicht weiß und voll dahintersteht, hat man keinen Grund zur Besserung.
Ach, es ist nicht einfach, es hat mich an das erinnert:

Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will.

Hier ist es derselbe Gedanke auch, aber in der anderen "Verkleidung":

[Ich bin] ein Teil von jener Kraft,Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. ...

 
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