Dann erkläre doch bitte was Theravada unter rechter Ansicht versteht, was Mahayana darunter versteht, was Zen darunter versteht und was Vajrayana darunter versteht, damit man verstehen kann, warum du der Meinung bist, dass Theravada, Mahayana, Zen und Vajrayana nicht dasselbe meinen, obwohl alle den gleichen Begriff verwenden.
Kann ich/ spgar sollte!/ im Mahāyāna-
Buddhismus den Aufenthalt im
Samsara nutzen, um alle lebenden Wesen zu erlösen – also den eigenen Wunsch nach Befreiung zugunsten der
rechten Absicht für alle leidende Wesen zurückstellen?(--
auf Samsara zu verzichten--) Der
Bodhisattva macht es bewusst und absichtlich. Demzufolge hat er also die
andere, rechte Ansicht – das sollte doch einfach logisch sein, oder?
Und ja, das war von mir bereits früher formuliert – aber ich wiederhole es noch einmal. Es handelt sich nicht um Theravāda-Buddhismus, das sollte klar sein.
Nochmal:
Wahre
Selbstlosigkeit und wahres Erbarmen können nur verwirklicht werden, indem man das
Nirvana transzendiert und mitten ins Leiden der sich ewig wandelnden Welt zurückkehrt, um
in ihr zu wirken." "Das Nirvana im mahayanistischen Sinn transzendiert zwar das Samsara, es
ist aber nichts anderes als die Verwirklichung von Samsara als Samsara - nicht mehr und nicht
weniger. Und dies ist nur dadurch möglich, daß man vollkommen ins Samsara zurückkehrt.
Aus diesem Grund heißt es im Mahayana vom wahren Nirvana oft, "Samsara-wie-es-Ist ist
Nirvana".
Das Nirvana ist die wahre "Quelle von Weisheit (prajna ), denn es ist völlig frei von jedem
diskriminierenden Denken und deswegen fähig, alles Sein in seiner Einzigartigkeit und
Besonderheit zu begreifen, ohne Anhaften zu entwickeln. Es ist auch die Quelle von
Erbarmen (karuna ), denn es widmet sich selbstlos der Erlösung aller anderen im Samsara
gefangenen Wesen, was dadurch möglich ist, daß man selbst ins Samsara zurückkehrt." Der
Mahayana-Buddhismus betont also, "daß man um der Weisheit willen nicht im Samsara
verweilen soll und daß man nicht im Nirvana verweilen soll, um sein Erbarmen zur Erfüllung
zu bringen". Dieses vollkommene Nicht-Verweilen, dieses freie Pendeln zwischen Samsara
und Nirvana, zwischen Nirvana und Samsara, ist das wahre Nirvana im mahayanistischen
Sinne. Und dies ist die soteriologische Bedeutung der Leerheit.
Von Masao Abe.
@Helmut .
Wenn dir alles gleich ist, dann zwinge anderen deine Meinung nicht mit Gewalt auf. Das entspricht doch auch dem Buddhismus, oder? Danke sehr!
Siehe auch hier:
Die Vier Großen Gelübde
Die Zahl der Wesen ist unendlich;ich gelobe, sie alle zu erlösen
Gier, Hass und Unwissenheit entstehen unaufhörlich;ich gelobe, sie zu überwinden
Die Tore des Dharmas sind zahllos;ich gelobe, sie alle zu durchschreiten
Der Weg des Buddha ist unvergleichlich;ich gelobe, ihn zu verwirklichen
Bodhisattva-Gelübde im chinesisch-japanischen Mahayana
So sehen wir verschiedene Weisen, dem Pfad zu folgen.
Und meine Frage an dich,
@Helmut, lautet: Warum nicht?
Weil es nicht ins Bild passt? Für mich aber schon – wenn du es mir erlaubst. Danke sehr! (Ironie.)
Buddhadasa
Bhikkhu sagt uns, dass Nirvana einfach inmitten von Samsara existiert.
Wir alle erleben manchmal Momente innerer Ruhe, in denen wir – frei von Geistesgiften– wie kleine Kinder sind, die diesen Zustand spüren.
Weiter schreibt der Autor, dass wir alle vollkommen verrückt wären, wenn es anders wäre. Nirvana bedeutet so etwas wie „kaltes Essen“ – oder eben: keine innere Identifikation mit „Ich“ und „Mein“. Das sollte im Grunde ausreichen. LG.