So ist es (vermutlich)

Erwachen ereignet sich nicht durch Reden und Denken, sondern in dem all das zur Ruhe kommt - so jedenfalls verstehe ich die Lehre.
Entschuldigung, dass ich erneut posten wollte, um Bhikkhu Anālayos "Der direkte Weg – Satipaṭṭhāna" zu zitieren. Es lohnt sich für jeden. Denke ich.
"
Die permanente Bedeutsamkeit formaler Meditationspraxis selbst für
Arahants ist in zahlreichen Lehrreden dokumentiert. Diese Lehrreden
machen deutlich, dass der Buddha und seine Schüler und Schülerinnen
sich stets der
Meditation hingaben, ganz unabhängig von der Stufe ihrer
Verwirklichung.13 Der Buddha war unter zeitgenössischen Asketen bekannt
dafür, dass er die Stille und Zurückgezogenheit liebte.14 In einer anschaulichen
Episode im Sâmaììaphala-sutta wird erzählt, wie der Buddha und
eine große Mönchsversammlung in so tiefer Stille meditierten, dass ein
herannahender König fürchtete, in einen Hinterhalt geführt zu werden, da
es ihm unmöglich erschien, dass so viele Menschen versammelt sein könnten,
ohne irgend ein Geräusch zu machen.15 Die Wertschätzung der Stille
durch den Buddha ging so weit, dass er lärmende Mönche oder Laienanhänger
ohne Weiteres aus seiner Gegenwart entließ.16 Wenn das geschäftige
Treiben um ihn herum ein Ausmaß erreichte, das er als übermäßig empfand,
war er dazu imstande, ohne Weiteres allein fortzugehen und die
Versammlung von Mönchen, Nonnen und Laienanhängern sich selbst zu
überlassen.17 Abgeschiedenheit war, wie er erklärte, ein für den Dhamma
charakteristisches Kennzeichen.18
In den Lehrreden wird berichet, dass der Buddha selbst nach seinem
vollständigen Erwachen sich noch immer allein in die Stille zurückzog.19
Auch außerhalb der Zeiten intensiven Rückzugs durften selbst besonders
wichtige Besucher sich ihm manchmal nicht nähern, wenn er sich noch
seiner täglichen Meditation widmete.20 Im Mahâsuììata-sutta wird Folgendes
berichtet: Wenn der Buddha über Leerheit meditierte und ihn währenddessen
Mönche, Nonnen oder Laien besuchten, war sein Geist in solchem
Ausmaß zu Abgeschiedenheit geneigt, dass er in der Absicht zu ihnen
sprach, sie fortzuschicken.21
Seine zurückgezogene Lebensweise brachte dem Buddha einigen unverdienten
Spott von anderen Asketen ein, die darauf anspielten, er befürchte
vielleicht, in Streitgesprächen besiegt zu werden.22 Dies war aber nicht der
Fall, da der Buddha sich weder vor Streitgesprächen noch vor sonst etwas
fürchtete. In seiner abgeschiedenen und meditativen Art zu leben fand einfach
nur seine Verwirklichung angemessenen Ausdruck, und gleichzeitig
gab er damit ein Beispiel für andere.23"..
Seite 304.