Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Dann gibt es also keine Verblendung und keine Befreiung?
Verblendung und Befreiung bzw. Samsara und Nirvana sind - in den Dzogchen -Belehrungen, so wie ich sie verstehe - verschiedene Arten der Wahrnehmung der gleichen Welt. Diese verändern unser Denken, Fühlen, Reden und Handeln, was auch dazu führt, dass man unterschiedliche Erfahrungen macht. Aber nicht, weil sich die Realität verändert, sondern weil wir uns anders in dieser Realität bewegen.
Es gibt kein weiter oder näher dran.
Ich glaube, hier müsste man "weiter oder näher" definieren. Wenn "näher dran" ein besseres Verständnis der Leerheit der Phänomene in der sog. Realität ist, dann gibt es das schon.

Was hier das Denken kompliziert macht, ist, wenn man die absolute Sichtweise auf die verblendete Wahrnehmung der Realität anwendet: Man sagt also, dass auch die verblendete Wahrnehmung letztlich ein Ausdruck von Erleuchtung ist. Nur dass man das nicht sehen kann, wenn man selbst verblendet ist.
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Verblendung und Befreiung bzw. Samsara und Nirvana sind - in den Dzogchen-Belehrungen, so wie ich sie verstehe - verschiedene Arten der Wahrnehmung der gleichen Welt. Diese verändern unser Denken, Fühlen, Reden und Handeln, was auch dazu führt, dass man unterschiedliche Erfahrungen macht. Aber nicht, weil sich die Realität verändert, sondern weil wir uns anders in dieser Realität bewegen.
Aha, und wenn Nirvana eine Wahrnehmung der Welt ist, bleibt man dann für immer in der Welt? Es könnte da auch einen Zusammenhang mit dem Artikel geben den mkha' verlinkt hat: Das Bewusstsein aus der Sicht des Tantra - TGSL-Deutsch. Da sagt der Dalai Lama : "Somit ist das Ich oder Selbst ohne Anfang und hat kein Ende."
 
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Aha, und wenn Nirvana eine Wahrnehmung der Welt ist, bleibt man dann für immer in der Welt?
Man bleibt für immer erleuchtet. Nirvana ist in diesem Kontext die erleuchtete Form der Wahrnehmung von "was auch immer". Man müsste auch "Welt" definieren. Definieren wir es hier als "die uns bekannte, Planet-Erde-zentrierte Welt der Phänomene". Man kann in dieser Welt bleiben bzw. erneut inkarnieren (als Bodhisattva z.B.), aber man muss nicht. Nach dem körperlichen Tod kann man auch ins Parinirvana eingehen.
 
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Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Da sagt der Dalai Lama "Somit ist das Ich oder Selbst ohne Anfang und hat kein Ende."
Hier ist der Kontext wichtig: Hier ist nicht die falsche Vorstellung von einem aus sich selbst heraus existierenden Ichs gemeint.

Das hier steht im gleichen Absatz davor:
Dieses subtilste Bewusstsein hat keinen Anfang. Natürlich können Gelehrte darauf beharren, dass es einen Anfang gegeben hat; sie können eine andere Substanz postulieren, aus der im nächsten Moment das Bewusstsein des Klaren Lichts entstanden ist, aber diese Ansicht wird von den Buddhisten abgelehnt.

Gemeint ist das Bewusstsein des klaren Lichts, aus dem heraus ein individuelles Bewusstsein entsteht, nicht die veränderlichen, bedingten, Aspekte, die die Individualität ausmachen.
 
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Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Man bleibt für immer erleuchtet. Nirvana ist in diesem Kontext die erleuchtete Form der Wahrnehmung von "was auch immer". Man müsste auch "Welt" definieren. Definieren wir es hier als "die uns bekannte, Planet-Erde-zentrierte Welt der Phänomene". Man kann in dieser Welt bleiben bzw. erneut inkarnieren (als Bodhisattva z.B.), aber man muss nicht. Nach dem körperlichen Tod kann man auch ins Parinirvana eingehen.
Wie ist das zu verstehen, ist man auch im Parinirvana immer noch erleuchtet, gibt es dort ein erleuchtetes Ich?

Hier ist der Kontext wichtig: Hier ist nicht die falsche Vorstellung von einem aus sich selbst heraus existierenden Ichs gemeint.
...
Gemeint ist das Bewusstsein des klaren Lichts, aus dem heraus ein individuelles Bewusstsein entsteht, nicht die veränderlichen, bedingten, Aspekte, die die Individualität ausmachen.

Ist das Bewusstsein des klaren Lichts dasselbe wie Parinirvana?
 
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Wie ist das zu verstehen, ist man auch im Parinirvana immer noch erleuchtet, gibt es dort ein erleuchtetes Ich?
So wie ich es verstehe, nicht. Das Parinirvana bedeutet die vollständige Auflösung des individuellen Bewußtseinsstroms.

Ist das Bewusstsein des klaren Lichts dasselbe wie Parinirvana?
Ich würde sagen nein, denn einmal ist das Bewusstsein gemeint, und einmal das Verlöschen der Individualität. Vielleicht könnte man sagen, dass das "Klare Licht" und "Parinirvana" gleich sind, wenn man sich auf die Grundlage bezieht. Während eine Erfahrung des Klaren Lichts kein Verlöschen im Parinirvana bedeuten muss.
 
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Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Das Parinirvana bedeutet die vollständige Auflösung des individuellen Bewußtseinsstroms.

So verstehe ich das auch nach dem Theravada .

Ich würde sagen nein, denn einmal ist das Bewusstsein gemeint, und einmal das Verlöschen der Individualität. Vielleicht könnte man sagen, dass das "Klare Licht" und "Parinirvana" gleich sind, wenn man sich auf die Grundlage bezieht. Während eine Erfahrung des Klaren Lichts kein Verlöschen im Parinirvana bedeuten muss.

Hoffe nicht zu nerven, letzte Frage: Erlischt mit Parinirvana nur die Individualität, aber nicht das Bewusstsein?
 
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Hoffe nicht zu nerven, letzte Frage: Erlischt mit Parinirvana nur die Individualität, aber nicht das Bewusstsein?
Ich glaube, das ist schwer zu beantworten, weil bisher noch niemand da war und zurückgekommen ist, um davon zu berichten. ;)

Wenn Bewusstsein nicht vom Raum bzw. klaren Licht getrennt ist, bleibt wohl Bewusstsein. Es ist nur nicht mehr "mein" Bewusstsein. Was nimmt so ein "universelles" Bewusstsein wahr? Schaut es durch alle "Augen" (gemeint ist jegliche Art der Wahrnehmung) aller Wesen gleichzeitig? Während die Fokussierung bestimmter Ausschnitte den individuellen Wesen vorbehalten ist?

Über diese Ebene wird ja meist in Analogien oder Annäherungen gesprochen, weil sie uns nicht direkt zugänglich ist, während wir noch durch unsere eigenen Augen schauen. Der einzige Ausschnitt, der uns vielleicht möglich ist, ist, wenn wir in der Meditation unsere Identifikation auf das "Bewusstsein des klaren Lichts" verlagern. (Oder anderweitig diese Ebene erfahren)
 
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Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
mukti :
Dann gibt es also keine Verblendung und keine Befreiung?
Das hab ich nicht geschrieben.
Ich würde es aber Traditions bedingt so nicht ausdrücken.

Nein, das hast Du nicht geschrieben, es war meine Frage zu Deiner Feststellung in Beitrag 24:
Es gibt kein weiter oder näher dran.
Lebewesen erfahren die Realität mittels ihrer Wahrnehmung. Der Spatz ist da nicht weiter entfernt als der Mensch oder umgekehrt.
Da dachte ich dass es fatal wäre, wenn ich der Realität nicht näher kommen könnte. Was die Beschäftigung mit der Buddhalehre bereits an meiner Realität verändert hat empfinde ich als Fortschritt und obwohl ich glaube dass ich mich erst in der Anfangsphase befinde, habe ich Hoffnung weiter fortzuschreiten, bis zur Befreiung von meiner beengenden Realität.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
@mukti das freut mich, dass dein Weg scheinbar für dich der richtige ist.
In meiner Tradition gibt es keinen Weg, sondern nur das Erkennen, dass man schon da ist. Dieses Erkennen kann aber nicht stabilisiert werden, sondern mann muss es sich immer wieder vor Augen führen, so wie ein Baby lernt, was Schwerkraft ist😉

Aber ich glaube ich ziehe mich hier mal zurück , sry @mukti und @kilaya falls ich eure Diskussion gestört habe🙏
 
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
@mukti das freut mich, dass dein Weg scheinbar für dich der richtige ist.
In meiner Tradition gibt es keinen Weg, sondern nur das Erkennen, dass man schon da ist. Dieses Erkennen kann aber nicht stabilisiert werden, sondern mann muss es sich immer wieder vor Augen führen, so wie ein Baby lernt, was Schwerkraft ist😉

Aber ich glaube ich ziehe mich hier mal zurück , sry @mukti und @kilaya falls ich eure Diskussion gestört habe🙏

Ja, schön wenn alle ihren Weg finden. Wenn man in einem buddhistischen Forum teilnimmt liest man oft Beiträge aus verschiedenen Traditionen, das weckt gelegentlich mein Interesse wie dieses und jenes zu verstehen ist. Manches wird klarer, aber um alles zu verstehen müsste man sich mehr damit befassen. Ich hoffe auch dass ich nicht gestört habe. 🙏
 
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Demnach gibt es also die duale oder relative Realität in der wir uns befinden und die nicht duale oder absolute Realität. Das ist halt wieder eine dualistische Benennung. Auf dem Weg zur Befreiung kommt man aus dem Dualismus nicht raus.
Wenn ich mich nichts irre, dann es im Theravada man spricht über die Konventionelle ebene, und dann die dharma -ebene (Sprache), so Buddhadasa Bhikkhu ..
Das ist egal , in Mahayana es ist so ähnlich, aber die realität ist nichts dual, das ist eher "Indra -netz" oder "Dharma-Dhatu", oder das " holografiche Universum", usw.. Der Verstand und die Sprache ist dual, die echte "Befreiung ", denke ich, das ist nicht Dualität par excellence.
 
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
In meiner Tradition gibt es keinen Weg, sondern nur das Erkennen, dass man schon da ist.
Wobei man sagen könnte, dass diese Methode letztlich auch ein Weg ist.

Aber ich glaube ich ziehe mich hier mal zurück , sry @mukti und @kilaya falls ich eure Diskussion gestört habe
Ich freue mich eher, wenn viele mitdiskutieren. Und aus dem Artikel kann man auch noch mehr Themen ziehen.
 
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Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Wenn ich mich nichts irre, dann es im Theravada man spricht über die Konventionelle ebene, und dann die dharma-ebene (Sprache), so Buddhadasa Bhikkhu..
Das ist egal , in Mahayana es ist so ähnlich, aber die realität ist nichts dual, das ist eher "Indra-netz" oder "Dharma-Dhatu", oder das " holografiche Universum", usw.. Der Verstand und die Sprache ist dual, die echte "Befreiung ", denke ich, das ist nicht Dualität par excellence.
Ja, im Theravada und von Buddhadasa Bikkhu wird das so gesagt. Der Theravada ist vielfältig mit verschiedenen Ansätzen und Schwerpunkten. Die thailändische Waldtradition spricht mich besonders an, Buddhadasa Bikkhu gehört da auch dazu aber der konsequente Pragmatismus von Ajahn Chah ist mir zur Zeit zugänglicher.
Pragmatismus ist das Zauberwort, ich möchte von der vielen Theorie eher weg, hin zu Erfahrung und Praxis. Wie ich die Dinge wirklich erlebe interessiert mich zunehmend mehr als das was über die Wirklichkeit gedacht und geschrieben wurde.

Etwa das Bewusstsein, um noch irgendwie beim Thema zu bleiben. Wie viele wissenschaftliche, psychologische und philosophische Untersuchungen gibt es darüber, man könnte Jahre mit dem Studium verbringen. Aber wenn man in sich selber hineinschaut, wie erlebe ich Bewusstsein, was ist es, was passiert da, dann lässt es sich unmittelbar erkennen. Man braucht keine Landkarte dazu, es ist uns am Allernächsten.

Es tauchen Fragen auf, z.B. hat Bewusstsein mit der körperlichen Geburt begonnen oder nicht, man erwägt die verschiedenen Antworten und gibt schließlich einer den Vorzug. Was man dann hat ist eine Vorstellung, man ist über die Vorstellung bewusst, nicht über die Sache selbst.
Ich erinnere mich an ein Ereignis in früher Kindheit, das war äußerlich belanglos, ich bin auf einer Straße gestanden. Das innere Erleben war aber sehr bedeutsam, es war ein Bewusstsein darüber dass diese Welt kein Zuhause ist sondern eine Station auf einer Reise, in etwa: 'diesmal bin ich also hier gelandet'. Ein Empfinden von Realität, keine Vorstellung und kein Nachdenken. Es ist auch keine Frage ob ich dieser Wahrnehmung trauen soll oder nicht.

Jetzt ist diese Wahrnehmung nicht mehr da, aber das Bewusstsein selber ist jetzt da und im Jetzt kann man es untersuchen, worüber ist es gerade bewusst? Ich höre einen Vogel singen, ein Gefühl des Entzückens entsteht, die Sehnsucht nach einem ewigen Paradies voll Licht, Schönheit und Frieden, die Trauer dass es unerreichbar ist. Da lässt sich kontemplieren wie Begehren die Trauer verursacht, so dass wieder ein Stückchen Bewusstwerdung entsteht über das selbstgeschaffene Gefängnis und den Weg in die Freiheit.

Wenn ich nachdenke über die konventionelle Ebene und die Dharma Ebene, Nicht-Dualität, das Indranetz usw. dann sehe ich das was der Geist zu Bewusstsein bringt, aber die Geistestätigkeit dabei sehe ich nicht, nicht dass es Vorstellungen sind die aussehen als würde ich über die Wahrheit bewusst sein. Etwa so wie ich nachvollziehen kann dass ich nicht der Körper bin und während ich mich darüber freue stoße ich mir an einem Stein die Zehe blutig; plötzlich ist nur mehr Dukkha da und ich sehe nicht dass das Jammern, der Zorn und die Angst Geistestätigkeiten sind die aufgrund von Anhaftung meine Realität bilden.

Offenbar gibt es einen Unterschied zwischen direktem bewusst-sein und indirektem, dem bewusst sein über das was der Geist vermittelt. Oder anders gesagt, wenn der Geist rein ist von Trübungen erfährt das Bewusstsein die Wahrheit. Eigentlich gäbe es nichts anderes zu tun als den Geist oder das Herz zu reinigen, aber die Verblendung verhindert das. Naja, dranbleiben am Dhamma ist alles.
 
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Wie ich die Dinge wirklich erlebe interessiert mich zunehmend mehr als das was über die Wirklichkeit gedacht und geschrieben wurde. Etwa das Bewusstsein, um noch irgendwie beim Thema zu bleiben.
Bewusstsein - bewusst sein - Bewusstes Sein => Herz-Geist öffnen, (im alten Tibet galt das Herz als Sitz des Geistes, verbunden mit altruistisch liebendem Mitgefühl), und die Lehre Buddhas leben. Man helfe, so weit es erwünscht und möglich ist - aber stets wissend, dass der Buddha uns den Dharma als Werkzeug gab, mit dem ein jeder eigenverantwortlich zu arbeiten haṭ.
Offenbar gibt es einen Unterschied zwischen direktem bewusst-sein und indirektem, ...
:unsure: nun ja, das Thema ist: Die Suche nach dem Bewusstsein, ... hin und wieder benötige ich da die Erklärungen meiner Lehrer, wie z.B. #8 oder meiner Lehrerin Bewusstseinskonzepte aus buddhistischer Perspektive ;)
... anders gesagt, wenn der Geist rein ist von Trübungen erfährt das Bewusstsein die Wahrheit. Eigentlich gäbe es nichts anderes zu tun als den Geist oder das Herz zu reinigen, aber die Verblendung verhindert das. ...
Mein Lehrer sagte: wenn ihr wisst, dass ihr Besuch bekommt, reinigt ihr eure Wohnung und räumt besonders gut auf. Macht dies auch jedesmal, bevor ihr Euch vor euren Altar oder in eure besondere Ecke begebt (ggf. Buddhas und Bodhisattvas empfangt) und praktiziert. Auch, wenn ihr euch nur im Geiste zu einem solchen Platz begebt - vergesst nicht, dort vorher gedanklich zu putzen. So macht ihr euch mit dem Gedanken vertraut, dass die Praxis den Schmutz und die Schleier beseitigt.
Naja, dranbleiben am Dhamma ist alles.
So ist es. (y)
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Ich erinnere mich an ein Ereignis in früher Kindheit, das war äußerlich belanglos, ich bin auf einer Straße gestanden. Das innere Erleben war aber sehr bedeutsam, es war ein Bewusstsein darüber dass diese Welt kein Zuhause ist sondern eine Station auf einer Reise, in etwa: 'diesmal bin ich also hier gelandet'. Ein Empfinden von Realität, keine Vorstellung und kein Nachdenken. Es ist auch keine Frage ob ich dieser Wahrnehmung trauen soll oder nicht.
Mukti, lach, ich lebe so wie das Leben lang, aber ich erzähle es niemanden. So wie die Ubergangstation auf der Reise, die kein Anfang und kein Ende hat.
Das ist sehr gut bei allen Existenzielllen Autoren geschidert, so wie Sarte oder Camus, dann ich fühlte mich innerlich nichts so verdammnt diesem Gefühl ausgeliefert, ansonsten ich hätte bestimmt in die Klapsmühle gelandet. Die reine Wahr-nehmung, so man spürt wie das "weis" von dem Schnee oder Das "Blau" , aber kein Himmel als der Begriff ist anwesend, und es störte mich normal zu ticken, also in der Arbeit oder in der familie, denn ich fühlte mich wie in der Show, aber ich gehörte nichts dazu. Wenn nichts der Buddhimus, egal welche tradition, es wäre mit dem mir aus, denn ich fühle kein "Mich" innerlich... Rein sachlich gesehen, es ist echt nichts für jeden, denn es ist sich sehr belastend anfühlt. Und ich kann nichts dafür. Dann ich kann sehr gut nachvollziehen, warum der Buddha immwer wollte mehr und mehr allein zu sein, ich meine die sehr viele Jahre nach dem Erwachen.
P.S. Um es klar zu stellen, ich bin nichts erwacht, und so etwas... Es geht um die bestimmte Art die Welt zu sehen, so wie in der freiheit ( Leerheit) von der inhärneten Existenz-Weise, aber ich kann es nur jetzt erklären, ist es wirklich so, weiss ich sicher am ende nichts.
 
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
es störte mich normal zu ticken, also in der Arbeit oder in der familie, denn ich fühlte mich wie in der Show, aber ich gehörte nichts dazu.
:) ... Lang, lang ist's her, @Igor07, aber ich erinnere mich noch gut ... Aus meinen Aufzeichnungen: "Ich fühle mich wie ein alter, müder Schmierenkomödiant, der gezwungen ist, immer und immer wieder auf den abgetretenen Brettern eines drittklassigen Vorstadttheaters, vor einem unbeteiligt gröhlenden Publikum, die immer gleiche Chose aufzuführen ..." ... Nun, ich lebe immer noch, ... doch ich lernte: es liegt an mir, wann und wo ich was und wie aufführe. ;)
ich kann sehr gut nachvollziehen, warum der Buddha immwer wollte mehr und mehr allein zu sein
Ich auch, denn es geht mir ebenso, ... aber es ist nun einmal nicht jedem möglicḥ. Mein Lehrer sagte während eines Gespräches, die Kunst läge darin, inmitten einer belebten Fußgängerzone in sich selbst zu ruhen, freundlich zu schauen, das, was ist, so, wie es nun einmal ist anzunehmen - jedoch nichts mit dem Stempel "störend" zu versehen, um es dann (vermeintlich berechtigt :unsure:) abzulehnen.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Liebe @mkha' , danke zuerst. Was ich aber noch dazu betonen ( eher hervorheben ) wollte, dass es sehr üble Sache ist. Denn man bezahlt für solche "Durchbrüche" sehr hart. Denn die Geisten-Gifte, oder die Herzens -verunreingungen sind auch massiv verstärkt. Deswegen sehr starke und total rigorose Praxis der Geisten-Schulung ( Geistes-Umwandlung, so dein Lehrer) ist unentbehrlich.

Ich auch, denn es geht mir ebenso, ... aber es ist nun einmal nicht jedem möglicḥ. Mein Lehrer sagte während eines Gespräches, die Kunst läge darin, inmitten einer belebten Fußgängerzone in sich selbst zu ruhen, freundlich zu schauen, das, was ist, so, wie es nun einmal ist anzunehmen - jedoch nichts mit dem Stempel "störend" zu versehen, um es dann (vermeintlich berechtigt :unsure:) abzulehnen.
ganz genau! Toll! In sich selbst immer zu ruhen, das seltsame dabei,so meine eigene Erfahrungen, dass dieses Zentrum man so wie innerlich leer spürt.
Und das ist wieder der Haken bei der Sache.. Man ist noch mehr , folglich, ungeschützt gegen die Verunreinigungen. Mit der eigenen Familie zu reden ist schier unmöglich, so man ist so wie innerlich all-ein-sam, oder.. "mit All-em Verbunden".
LG, Igor.
 
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
:unsure: nun ja, das Thema ist: Die Suche nach dem Bewusstsein, ... hin und wieder benötige ich da die Erklärungen meiner Lehrer, wie z.B. #8 oder meiner Lehrerin Bewusstseinskonzepte aus buddhistischer Perspektive ;)
Ein Konzept finde ich ich vor allem sinnvoll wenn man praktisch damit was anfangen kann. Z.B. das Abhidhamma-Konzept der Bewusstseins-Momente finde ich wenig nützlich, so ein Moment soll ja äußerst kurz sein, wie soll ich die jemals wahrnehmen wenn sie pro Sekunde in sehr großer Anzahl auftreten. Mein Lehrer meinte dass sich die Verfasser das wahrscheinlich ausgedacht haben und dass es nie jemand wahrgenommen hat.
Ein gewisses Grundverständnis das sich weitgehend mit der Erfahrung abgleichen lässt genügt mir eigentlich.

Ich hätte da schon mal reingeschaut, aber diese Academia-Seite hat mich schon ziemlich genervt, die haben mir nach der Registrierung massenhaft Angebote geschickt, ein Link zum Abbestellen war nicht auffindbar. Erst nach dem dritten E-mail das ich ihnen geschickt habe hat das aufgehört. Da habe ich mitgeteilt dass ab jetzt alles in den Spam-Ordner geleitet und automatisch gelöscht wird. Zum Glück gibt es ja genug andere Quellen.
 
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Z.B. das Abhidhamma-Konzept der Bewusstseins-Momente finde ich wenig nützlich, so ein Moment soll ja äußerst kurz sein, wie soll ich die jemals wahrnehmen wenn sie pro Sekunde in sehr großer Anzahl auftreten. Mein Lehrer meinte dass sich die Verfasser das wahrscheinlich ausgedacht haben und dass es nie jemand wahrgenommen hat.
Solche Momente sind ohnehin willkürlich. Eigentlich existiert Zeit nicht per se, sie existiert nur in Relation zu Objekten im Raum. Man könnte sagen, dass die Zeit aus unendlich kleinen Momenten "zusammengesetzt" ist, die aber an sich zeitlos bzw. ewig sind.

Im TB gibt es die Übung, den "Raum zwischen den Gedanken" zu erfahren. Vielleicht ist das ähnlich, wie das mit den "Bewusstseinsmomenten" - man kommt vielleicht am Ende bei der Erkenntnis an, dass ein Gedanke den nächsten denkt, von "Raum dazwischen" keine Spur.
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Im TB gibt es die Übung, den "Raum zwischen den Gedanken" zu erfahren. Vielleicht ist das ähnlich, wie das mit den "Bewusstseinsmomenten" - man kommt vielleicht am Ende bei der Erkenntnis an, dass ein Gedanke den nächsten denkt, von "Raum dazwischen" keine Spur.
Tolle Übung, aber es braucht echt das Geschick, auf anhieb das würde nichts funktioneren. So M. Eckhart sagt, wir leben im "ewigen Nu". ( D. T. Suzuki).

Alles Denken geschieht unter der Kategorie der Zeit, das wahre Erkennen dagegen schaut in einem ewigen Nu.
 
Re: Wissenschaft Die Suche nach dem Bewusstsein
Ja, ich kenne es auch unter dem Ausdruck "das ewige Jetzt".... Es gibt nur das Jetzt, und das ist unendlich klein. Ich finde es sogar logisch, dass hier das Kleinste und das Unendliche identisch sind. Beim Raum finde ich es schwieriger zu erfassen, aber da ist das auch so.
 
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