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Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Ich hoffe die Frage ist hier nicht völlig Out of context:
Was mich schon länger interessiert, gibt es im Theravada eigentlich auch so etwas wie eine Lehrer-Schüler Beziehung, also habt ihr jemanden der euch erklärt wie man Meditiert oder ist alles Textbasiert?
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Ich hoffe die Frage ist hier nicht völlig Out of context:
Was mich schon länger interessiert, gibt es im Theravada eigentlich auch so etwas wie eine Lehrer-Schüler Beziehung, also habt ihr jemanden der euch erklärt wie man Meditiert oder ist alles Textbasiert?
Gibt es schon, ich habe jedenfalls einen Lehrer der mir das erklärt hat was ich vorhin über den Willen und die Meditation geschrieben habe.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Meditation als die "Erfahrung [...] eine[r] tiefgehende[n] "Erlösung des Herzens" (S. 25, "Mit Buddhas Augen sehen").
Schön formuliert und Wohl dem, der es erreicht hat. 🙏

Deshalb richtet man den Geist willentlich auf ein Meditationsobjekt, [...] dann tritt die Geistesruhe von selber ein. So heißt es in mehreren Lehrreden:
Es ist aber nicht gerade einfach bei einem Meditationsobjekt zu bleiben ohne abzuschweifen, Voraussetzung ist wohl ein sehr diszipliniertes Leben und sittliche Läuterung.
Ohne Abzuschweifen bei einem Meditationsobjekt bleiben zu wollen, ist aber auch ein Wollen. Geistesruhe - verstanden als vollständiges Stillestehen des Denkens - ist mir auf diesem Wege bisher leider noch nie geglückt - gut möglich, daß es an mangelnder Disziplin und Läuterung liegt. :unsure:

Alles beginnt mit der Zuwendung zu guten und weisen Menschen...
Ja - z.B. des Buddha und was bleibt einem anderes, als dem gewiesenen Weg zu folgen - unermüdlich, Schritt für Schritt.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Komplett ohne abzuschweifen bei einem Meditationsobjekt zu bleiben ist für mich auch unvorstellbar. Wäre das dann die erste Versenkungsstufe? Ich bin froh wenn ich mit gelegentlichem leichtem Abschweifen meditieren kann.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Ohne Abzuschweifen bei einem Meditationsobjekt bleiben zu wollen, ist aber auch ein Wollen. Geistesruhe - verstanden als vollständiges Stillestehen des Denkens - ist mir auf diesem Wege bisher leider noch nie geglückt - gut möglich, daß es an mangelnder Disziplin und Läuterung liegt. :unsure:

Wenn das Meditationsobjekt ohne Abschweifen erreicht ist dann verschwindet es und es bleibt nur das reine Gewahrsein. So wird es beschrieben, erreicht habe ich das auch nicht, zuviel Geistestrübung.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Komplett ohne abzuschweifen bei einem Meditationsobjekt zu bleiben ist für mich auch unvorstellbar. Wäre das dann die erste Versenkungsstufe? Ich bin froh wenn ich mit gelegentlichem leichtem Abschweifen meditieren kann.
Ja, dann beginnt die erste Stufe der Versenkung (jhana ), soweit ich das verstehe.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Begehren wird ja dreifach unterteilt in Sinnesbegehren, Daseinsbegehren und Nichtseinsbegehren. Sinnesbegehren entsteht bei der Wahrnehmung von Form, Klang, Geruch, Geschmack, Tasteindruck und der Geistesbewegungen. Aufgrund des Daseinsbegehrens entsteht die Vorstellung 'das bin ich, das gehört mir'. Das Nichtseinsbegehren ist eine Ablehnung 'dieses will ich nicht sein' oder man will überhaupt nicht sein, oder glaubt dass der Tod das Dasein auslöscht.
Eine sehr interessante Methode ist den Geist zu beobachten und damit zu erkennen wie z.B. durch das Betrachten einer Form ein angenehmes Gefühl entsteht das vom Willen ergriffen und festgehalten wird mit der Vorstellung 'Ich genieße'. Oft entsteht der Wunsch diesen Genuß länger, immer wieder oder intensiver zu erleben und ein Planen wie sich das erreichen lässt.
Das Beobachten lässt sich mit Wissen bzw. Weisheit verbinden, unter dem Aspekt dass das letztlich alles zu Dukkha führt, oder dass es wieder vergehen wird oder dass mir eigentlich nichts gehört und dass dieses Ich nur eine Vorstellung ist. Dann wird man schon etwas weniger vom Geist herumgetrieben und wenn das Beobachten ganz klar wäre, würde sich die ganze Wahrheit offenbaren. Für so eine Klarheit braucht es aber ununterbrochene Übung aller acht Glieder des Pfades, ojeoje. Ich kann nur hoffen dass ich irgenwann so weit komme.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Wird zufälligerweise gerade auf dharmawheel diskutiert:


Und


Und ein Buch zum Thema als PDF von der Uni Hamburg:


Und hier die Diskussion auf dharmawheel:

 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Ja, dann beginnt die erste Stufe der Versenkung (jhana), soweit ich das verstehe.
Ja, nicht einfach, sehr milde ausgedrückt:

"Die erste Vertiefung, Bruder, muß von fünf Eigenschaften (nīvarana) frei und von fünf Eigenschaften erfüllt sein. Wenn nämlich der Mönch in die erste Vertiefung eintritt, so sind erloschen:


  1. Begierde,
  2. Ärger,
  3. Stumpfheit und Mattheit,
  4. Aufgeregtheit und Gewissensunruhe,
  5. Zweifel;

und zugegen sind die 5 Vertiefungsglieder (jhānanga):


  1. Gedankenfassung (vitakka),
  2. Diskursives Denken (vicāra),
  3. Verzückung (pīti),
  4. Glücksgefühl (sukha) und
  5. Sammlung (samādhi).

@Dawa , Genau dieses Buch habe ich auf Deutsch verlinkt. Danke für die kostenlose Ware.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
"Die erste Vertiefung, Bruder, muß von fünf Eigenschaften (nīvarana) frei und von fünf Eigenschaften erfüllt sein. Wenn nämlich der Mönch in die erste Vertiefung eintritt, so sind erloschen:

  1. Begierde,
  2. Ärger,
  3. Stumpfheit und Mattheit,
  4. Aufgeregtheit und Gewissensunruhe,
  5. Zweifel;
Wenn man noch auf der weltlichen Stufe ist, ohne Stromeintritt, ist es immerhin möglich die fünf Hemmungen vorübergehend zurückzudrängen und so Jhana zu erreichen. Das erfordert wohl viel Übung.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Wenn man noch auf der weltlichen Stufe ist, ohne Stromeintritt, ist es immerhin möglich die fünf Hemmungen vorübergehend zurückzudrängen und so Jhana zu erreichen. Das erfordert wohl viel Übung.
Richtig, es wäre besser, rund um die Uhr und in völliger Abgeschiedenheit zu leben. Wer sich so etwas leisten kann, @mukti?

Aber 5 Mitasketen hatten nur die Predigt gehört und waren sofort erwacht. Es gibt auch andere Fälle im Kanon, die bei mir den Eindruck wecken, alles sei im Prinzip möglich. Wer weiß? LG.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Richtig, es wäre besser, rund um die Uhr und in völliger Abgeschiedenheit zu leben. Wer sich so etwas leisten kann, @mukti?
Was bedeutet es denn, rund um die Uhr in völliger Abgeschiedenheit zu leben?
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Was bedeutet es denn, rund um die Uhr in völliger Abgeschiedenheit zu leben?
Siehe, zum Beispiel, den ganzen Abschnitt, lieber @Helmut :

Insofern aber trifft für einen solchen Mönch der Ausspruch (M.27. u.a.) zu:





"Völlig abgeschieden von den sinnlichen Dingen, abgeschieden von den karmisch-unheilsamen Dingen, erreicht er die von Gedankenfassung und Diskursivem Denken begleitete, durch Abgeschiedenheit geborene, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte 1. Vertiefung und verweilt darin."

Damit aber hat er die von 5 Gliedern freie und von 5 Gliedern begleitete, dreifach erhabene, mit 10 Merkmalen ausgestattete und im Erdkasina bestehende 1. Vertiefung erreicht.
Die Vertiefung
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Was bedeutet es denn, rund um die Uhr in völliger Abgeschiedenheit zu leben?
:unsure: Kann ich nicht auch inmitten vieler Menschen, (denen ich vielleicht sogar aus beruflichen Gründen meine Aufmerksamkeit schenke), dennoch zugleich in völliger Abgeschiedenheit leben? Kommt es nicht darauf an, was meinem Geist zu leisten möglich ist?
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Kann ich nicht auch inmitten vieler Menschen, (denen ich vielleicht sogar aus beruflichen Gründen meine Aufmerksamkeit schenke), dennoch zugleich in völliger Abgeschiedenheit leben? Kommt es nicht darauf an, was meinem Geist zu leisten möglich ist?
Unwahrscheinlich, nur noch eine Stelle, ich entschuldige mich, die Frage ist grundlegend:

Die Lehre von der Abgeschiedenheit (viveka-dhammam). d.i., lt. CNidd, Nibbāna.







1066 DER ERHABENE

Den Frieden will ich dir verkünden, Der hier schon sichtbar, frei von Überlieferungsglauben; In dem, ward er erkannt, besonnen lebend, Man überwinden mag das Haften an der Welt.



1067 DHOTAKA

So freu' ich mich, o Großer, dieses höchsten Friedens, In dem, ward er erkannt, besonnen lebend, Man überwinden mag das Haften an der Welt.



1068 DER ERHABENE

Was immer du auch wahrnimmst, Sei es oben, unten, quer inmitten, Erkennst du es als Bindung an die Welt, Nach immer neuem Dasein wirst du nicht begehren!
Abgeschiedenheit

LG.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Richtig, es wäre besser, rund um die Uhr und in völliger Abgeschiedenheit zu leben. Wer sich so etwas leisten kann, @mukti?

Aber 5 Mitasketen hatten nur die Predigt gehört und waren sofort erwacht. Es gibt auch andere Fälle im Kanon, die bei mir den Eindruck wecken, alles sei im Prinzip möglich. Wer weiß? LG.

Im Wörterbuch von Nyanatiloka steht über die Abgeschiedenheit:

Viveka

Losgelöstheit oder Abgeschiedenheit - ist von zweierlei Art:

1. Körperliche Abgeschiedenheit (kāya-viveka), d.i. das Verweilen in der von lusterregenden sinnlichen Dingen freien Einsamkeit.
2. Geistige Abgeschiedenheit (citta-viveka), d.i. das innere Abgewandtsein und Losgelöstsein von den sinnlichen Dingen.

Nach Vis. IV beziehen sich bei Erklärung der ersten Vertiefung die Worte »abgeschieden von den sinnlichen Dingen« (vivicc'eva kāmehi) auf die körperliche Abgeschiedenheit, die Worte »abgeschieden von den karmisch-unheilsamen Zuständen (vivicca akusalehi dhammehi) auf die geistige Abgeschiedenheit.

Körperliche Abgeschiedenheit ist der geistigen Abgeschiedenheit förderlich, der Buddha empfiehlt den Mönchen das Zurückziehen in eine leere Hütte, in den Wald usw. Sie brauchen ja auch nicht viel für ihren Lebensunterhalt.

Die 5 Mitasketen haben bereits ein sehr entsagtes Leben geführt und bei den anderen Fällen im Kanon hat eine Predigt wohl so viel bewirkt, weil sie auch schon weit fortgeschritten waren. In der heutigen Zeit und im Westen ist das ja eher nicht der Fall.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Körperliche Abgeschiedenheit ist der geistigen Abgeschiedenheit förderlich, der Buddha empfiehlt den Mönchen das Zurückziehen in eine leere Hütte, in den Wald usw. Sie brauchen ja auch nicht viel für ihren Lebensunterhalt.
Na ja, um das Thema abzuschließen:

10 Tage Vipassana bei Dhamma Pajjota – Was für eine Erfahrung!​


Bevor ich dir von meinen – teils krassen – Erfahrungen mit Vipassana erzähle, hier zuerst einige Besonderheiten des Seminars:


  • Zehn Tage wird konsequent geschwiegen (noble Stille),
  • es gibt keinen Blickkontakt mit anderen Schüler:innen,
  • keinen Kontakt nach außen,
  • das Gelände darf nicht verlassen werden,
  • und elektronische Geräte sowie Bücher und Stifte sind verboten.

Heißt also: Für zehn Tage lebt und arbeitet man wie ein Mönch.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Das Begehren erlischt nicht weil die Gefahr nicht erkannt wird: Es führt zu Leiden, beeinträchtigt die Weisheit und führt von Nibanna weg. Aber man sieht nur dieses vergängliche Sinnesglück, einen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Zum Beispiel erscheint ein menschlicher Körper attraktiv, weil man nur die Oberfläche sieht. Könnte man in den Körper hineinsehen, würde gar keine Lust aufkommen. Das ist wohl der Zweck der Asubha-Praxis, sich die ganze Wirklichkeit bewusst zu machen.

Kein besseres Mittel kenne ich, ihr Mönche, wodurch die unaufgestiegene Sinnenlust nicht zum Aufsteigen kommt und die aufgestiegene Sinnenlust schwindet, wie ein widerliches Objekt. (asubha-nimitta)
A.1.2.

Der Waldmönch Ajahn Dtun berichtet dass er so lange die Vorstellung des Widerlichen geübt hat, bis sie zu einer Wahrnehmung wurde, noch klarer als die gewöhnliche Sinneswahrnehmung - das ist es, was man als "Nimitta" bezeichnet.

Als ich mich umblickte, war die ganze Halle voller Laien und ich sah alle als Leichen in verschiedenen Stadien der Auflösung. Einige waren im Begriff zu verrotten und Eiter floss an ihnen herab, andere waren vertrocknet und hatten nur noch Hautfetzen an den Knochen. Die ganze Meditationshalle war damit voll. Mit diesem Anblick stieg ein starkes Gefühl von Ernüchterung in mir auf.

Diese Art, die Dinge in dieser Weise zu sehen, hielt etwa anderthalb Tage an. Während ich diese Manifestationen so vor mir sah, war meine Konzentration und Achtsamkeit völlig stabil und fest verankert. Der Geist war einspitzig, es erschien keinerlei Angst. Der Geist blieb im gegenwärtigen Moment.

Als das passierte erschienen Wissen und Verständnis in meinem Geist: ‚Was immer die Natur hat zu erscheinen, das hat auch die Natur zu zerfallen!‘ In diesem Moment passierte etwas Neues in meinem Geist – das Loslassen der Anhaftungen an meinem Körper. Es war nicht nur das Loslassen vom Körper, sondern auch von materiellen Dingen. Ich verstand, dass alles, was entsteht auch vergeht, die vergängliche Natur aller Phänomene.

Mein Geist reflektierte über Anno Kondanno, einen Schüler des Buddha, und ich realisierte, dass ich dasselbe wusste, wie er. Welches Dhamma er zu jener Zeit realisierte, ich hatte dasselbe Dhamma realisiert. Ich hatte keine Zweifel mehr bezüglich der Praxis. Die Beschaffenheit meines Geistes war sehr gradlinig und durch die Gespräche mit meinen Gefährten wusste ich, dass es bei ihnen nicht so ausgebildet war. Wenn ich in jener Zeit in allem die Vergänglichkeit und die Abwesenheit von einem Selbst sah, dann hatte mein Geist keinerlei Anhaftungen an jeglichen materiellen Dingen. Sinnliches Begehren oder Lust waren aus meinem Geist verschwunden. Es gab keinen Grund dafür.

Autobiografische Vorträge

Als ich das gelesen habe wurde mir klar, warum die Asubha-Vorstellung bei mir nicht besonders gut funktioniert, ich mache sie viel zu wenig und eine vage Vorstellung ist noch lange kein Nimitta. Wenn man das aber intensiv macht und nicht bereits weit fortgeschritten ist in der Praxis des gesamten achtfachen Pfades, würden solche Nimitta wohl den Geist eher in Unordnung bringen als ihn in einen friedlichen und ausgeglichenen Zustand zu versetzen. Es ist schon etwas ganz Besonderes, dass es solche Bikkhus in der heutigen Zeit noch gibt.
 
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Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
"‚Was immer die Natur hat zu erscheinen, das hat auch die Natur zu zerfallen!‘ In diesem Moment passierte etwas Neues in meinem Geist – das Loslassen der Anhaftungen an meinem Körper. Es war nicht nur das Loslassen vom Körper, sondern auch von materiellen Dingen. Ich verstand, dass alles, was entsteht auch vergeht, die vergängliche Natur aller Phänomene."

Das kann ich sehr gut nachvollziehen, lieber @mukti. Ich habe viele Jahre in der Pathologie gearbeiteṭ. Dort lernte ich, den Tod als etwas zum Leben Gehörendes zu akzeptieren
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Der Waldmönch Ajahn Dtun berichtet dass er so lange die Vorstellung des Widerlichen geübt hat, bis sie zu einer Wahrnehmung wurde, noch klarer als die gewöhnliche Sinneswahrnehmung - das ist es, was man als "Nimitta" bezeichnet.
Lieber @mukti,

das ist eine ausgezeichnete Methode, wahrscheinlich die beste, meiner Meinung nach. Allerdings ist sie bestimmt nicht für jeden geeignet. Menschen mit labiler psychischer Verfassung könnten stark re-traumat-isiert werden, da sie eine andere Art der Wahrnehmung involviert/ oder voraussetzt/, wie ich aus dem Buch zitiere.

Vielen Dank für die Lektüre, es war wirklich toll!(y)

Als wir auf besagtem Almosengang waren, sah ich alle Menschen, egal ob Kinder,

Männer, Frauen jeden Alters, und Tiere als zerfallene Leichen. In der Mitte des Dorfes

angelangt, wollte ich das nicht mehr sehen und schaute deshalb in einen Hauseingang.

Dann begann das Haus zu zerfallen und auch das ganze Dorf zerfiel zu einer

verlassenen, verwüsteten Gegend. Es waren ungefähr 1,5 Kilometer vom Dorf bis ins

Kloster. Ich ging mit gesammelter Stärke zurück. Als ich den Klostereingang erreichte,​

sah ich, wie das Tor und die Klostermauer zerfielen.
Aha, oder hier:

Nach einer Weile wollte ich die übermoosten Wege nicht mehr sehen und blickte

nach oben in die Weite, wo normalerweise der grüne Wald zu sehen war. Es war

Regenzeit. Ich sah alle Bäume abgestorben und tot. Man kann sich ein Foto vorstellen,

wo ein saftiger Baum zu sehen ist und gleich daneben ein abgestorbener. Etwas​

Lebendiges und Absterbendes traten in Paaren auf.
lol, mein Lieber, er hatte alles so real wahrgenommen, am Ende ist es sogar automatisch passiert, wie ein reiner Reflex.
Tja, sorry tausendmal, ich wäre echt fix und fertig gewesen, wenn das mit mir passiert wäre - oder? Man kann raten, scherze ich oder nicht. ;)
Bestimmt nicht provozierend oder verletzend gemeint, also nur , wie ich es sehe. Mehr nicht. :)
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
lol, mein Lieber, er hatte alles so real wahrgenommen, am Ende ist es sogar automatisch passiert, wie ein reiner Reflex.
Tja, sorry tausendmal, ich wäre echt fix und fertig gewesen, wenn das mit mir passiert wäre - oder?

Klar, das würde ich auch nicht aushalten. Er war vollkommen auf Loslösung ausgerichtet, was ja der eigentliche Sinn der Lehre ist, deshalb haben diese Visionen seinen Geist in Frieden, Gleichmut und Einsicht versetzt. Außerdem war das eine Frucht aus der Praxis in vorigen Leben, hat einer seiner Lehrer gesagt.

Ich habe in letzter Zeit einige Biografien von Waldmönchen gelesen, es ist erstaunlich und bewundernswert, wie intensiv und ununterbrochen sie praktiziert haben. Was in den Lehrreden steht haben sie nicht nur verstanden sondern tatsächlich bis zur vollkommenen Befreiung selber erfahren, weil sie eben wirklich danach gehandelt und die Regeln des Vinaya strikt eingehalten haben, wie zur Zeit des Buddha. Es gab keine Handys oder Internet, nicht einmal elektrischen Strom und fließendes Wasser in den Klöstern, sie haben in Höhlen und Hütten aus Blättern meditiert, sind nur mit Almosenschale, Gewand und ein paar Kleinigkeiten durch den Dschungel gewandert und hatten nichts anderes als Befreiung und Einsicht im Sinn. Es war aber nur eine kurze Periode die schon wieder zu Ende geht, die alten Meister die das begonnen haben leben nicht mehr. Sie haben vorgelebt wie man wirklich das Begehren zum Erlöschen bringen und vollkommene Weisheit erlangen kann. Es ist eine totale Transformation vom Weltlichen ins Überweltliche und ihr Beispiel bildet nach Buddha und Dhamma die Sangha als unentbehrliche dritte Zuflucht .

Nun ja, ich könnte mich noch lange in Lobeshymnen ergehen, war ja schon immer ein Verehrer echter Yogis. Es ist ein Jammer dass ich diese Fähigkeiten nicht habe um Maras großer Macht zu entkommen, aber doch ein Glück den Weg zu sehen und die ersten Schritte zu gehen.
 
Re: Praxis Das Verlöschen des Begehrens
Ich habe in letzter Zeit einige Biografien von Waldmönchen gelesen, es ist erstaunlich und bewundernswert, wie intensiv und ununterbrochen sie praktiziert haben. Was in den Lehrreden steht haben sie nicht nur verstanden sondern tatsächlich bis zur vollkommenen Befreiung selber erfahren, weil sie eben wirklich danach gehandelt und die Regeln des Vinaya strikt eingehalten haben, wie zur Zeit des Buddha.
Ach ja, es stimmt, ich habe einige Zeit sehr viel mit einem Mönch vom Muttodya-Kloster kommuniziert. Das Kloster liegt nicht weit von der Stadt, in der ich lebe. Ich wollte es unbedingt einmal besuchen. Der Mönch hat mir auch viele Bücher geschickt und sein eigenes Foto, das mich sehr beeindruckt hat. Sie haben sozusagen eine andere Mentalität. Der andere Mönch hat irgendwo erzählt, wie wichtig es für ihn war, diese bestimmte Praxis zu machen. Irgendwann verinnerlicht man dann: Ich bin nicht dieser Körper, nicht diese Krankheit; das alles ist vergänglich. Das fand ich total beeindruckend. Sie verwenden nicht zu viele Begriffe, sondern leben genau das (vor), was in den Sutras steht, so zumindest meine eigene Einschätzung.

@mukti , lol, wir schaffen das schon.. Klar, das ist nur karmisch bedingt. Apropos, ich rede sowieso mit niemandem darüber. Ich habe schon mehr als genug gesehen, wie Leute sterben (auch die Leichen, tja...), aber dieser Autor hat sogar den Vissuddhi-Magga übertroffen, kaum zu fassen. LG.
 
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