mukti
Mitglied
Buddh. Richtung:
Theravada
Theravada
Re:
Dharma Das Beobachten
mukti schrieb:
Ja, die Naturgesetze sind die eigentliche Autorität...
"Autorität" war metaphorisch gemeint, natürlich sind Gesetze keine Person, die Autorität ausübt. Es ist auch kein Gott erkennbar, der die Naturgesetze gemacht hat und die Natur als Ganzes ist auch keine Person. Nicht einmal der Mensch der das abhängige Entstehen erkennt oder nicht erkennt ist eine Person, sondern eben eine Zusammensetzung bestimmter Phänomene.Zwischen unserem Körper und der Natur besteht es kein Besitzverhältnis. Unsere Körper sind wie viele andere Phänomene Teile der Natur. Hier besteht das abhängige Entstehen des Ganzen von seinen Teilen. Das eine kann nicht ohne das andere existieren.
Die Naturgesetze sind auch keine Autorität. Sie sind die Formulierung abhängiger Prozesse durch den Menschen, der diese Abhängigkeiten erkannt hat. Wir können uns allerdings über das abhängige Entstehen aus Unwissenheit oder Dummheit hinwegsetzen, es ignorieren; aber die Folgen werden uns unweigerlich auf die Füße fallen.
Körperliche Phänomene sind erkennbar als Festes, Flüssiges, Wärme und Gase, geistige Phänomene als Fühlen, Wahrnehmen, Gestalten und Bewusstsein. Das Daseinsbegehren macht eine Selbstwahrnehmung daraus, ein Ich-Bewusstsein, eine Persönlichkeit:
Die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, werden vom Erhabenen Persönlichkeit genannt; die Gruppen der Form, des Gefühls, der Wahrnehmung, der Gestaltungen und des Bewusstseins. M.44
Das Begehren, das zum Anhaften führt, ist ein Akt des Willens:
Was nun, ihr Mönche, sind die Gestaltungen (saṅkhāra-khandha)? Diese sechs Willens-Gruppen (cetanā-kāyā) gibt es, ihr Mönche: Wille nach Formen (rūpasañcetanā), Wille nach Tönen, Wille nach Düften, Wille nach Geschmäcken, Wille nach Berührungen, Wille nach Geist-Objekten. S.22.56.
So lässt sich wohl sagen: Ich halte mich für den Körper, weil ich der Körper sein will. Das lässt sich wahrnehmen (beobachten), dass der Eindruck entsteht 'mein Körper', weil ich es so haben will. Ich will hören, sehen, riechen, schmecken, berühren, denken, fühlen und handeln. Wenn man dieses Wollen loslässt, ist da nirgends mehr ein Ich dabei, nur hören, sehen usw. Allerdings ist dieses Wollen eine sehr starke Naturkraft, die das Dasein hervorbringt. Gewöhnlich ist das Bewusstsein so in Unwissenheit versunken, dass es sehr viel Übung braucht um es zu läutern. Aber auch sehr unvollkommene und kurze Wahrnehmungen der Wirklichkeit lassen jeden Zweifel über Sinn und Zweck des achtfachen Pfades schwinden.