traditionsübergreifend

mukti

Mitglied
Buddh. Richtung:
Theravada
Das Beobachten von Körper und Geist ist eine Form von Sati. Im Endeffekt vermischt es sich nicht mit dem was es beobachtet so wie sich Öl nicht mit Wasser vermischt. Anders gesagt, es nimmt die Aktivitäten von außen wahr ohne darin involviert zu sein. Es ist direkte Wahrnehmung, kein theoretisches Wissen, man schaut sich an was hier und jetzt mit Körper und Geist geschieht. Da ist ständige Bewegung, das Beobachten bewegt sich nicht mit. Wenn es sich mit einer Sache mitbewegt, verpasst es die nächste. Z.B. Gedanken bewirken ein Gefühl - man bleibt im Denken und merkt nach einiger Zeit dass man sich wohl oder unwohl fühlt. Man kehrt wieder zum Beobachten zurück mit der Erkenntnis dass Gedanken ein Gefühl ausgelöst haben. Je mehr man in der Gegenwart bleiben kann, desto klarer sieht man die Abläufe.

Aber da ist etwas das einen ständig vom Beobachten wegziehen will. Dieses Etwas kann doch beobachtet werden, was geschieht da? Verschiedenes macht sich geltend: Langeweile, Unruhe, Wünsche, Zweifel, im Grunde ist es Dukkha das entsteht und dem man entkommen will indem man das Beobachten aufgibt und was anderes tut. Man will nicht mit Dukkha konfrontiert sein, es nicht beobachten sondern ausweichen. Nach alter Gewohnheit eben, unangenehmes ablehnen und angenehmes begehren.

Würde man dagegen lange und sehr genau hinschauen könnte man sich nirgends in dem was es da alles zu beobachten gibt selber finden, nur physische und geistige Bewegungen. Das wäre reinste Sati in höchster Vollendung.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Danke, lieber @mukti, ... ein guter Beitrag. ()
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Dharma Das Beobachten
Ja, Danke!

Deine Beschreibung erinnert mich an die Mediation die ich in der tibetischen Tradition erlernt habe:
Die Natur des Geistes ist wie der Himmel und die Gedanken, Emotionen, wahrgenommenen Phänomene ..sind wie Wolken.
Die Wolken sind am Himmel zu sehen haben aber nichts mit dem Himmel zu tun.
Der Himmel für sich ist immer wolkenlos.. die leere Natur des Geistes.
Man beobachtet in der Meditation die ganzen Wolken und lässt sie ziehen ohne danach zu greifen.
Man ruht in der Natur des Geistes und beobachtet.
Verstrickt man sich in ein Wolkenformation und wird man sich darüber klar kehrt man sanft wie ein Schmetterling der auf einer Blüte landet wieder zur Grundmediation zurück.
Die Wolkenformationen sollten sich nach einiger Zeit beruhigen, langsamer werden... eine Bewölkung bekommt erste Risse und der Himmel strahlt durch..
Idealzustand wäre der wolkenfreie strahlend blaue leere Himmel in dem man ruht.

Eine einfach zu verstehende Meditation mit heilsamer Wirkung.
 
| Mein Blickwinkel: Gem. meiner Lehrtradition versuche ich aus dem Blickwinkel kulturell und spirituell in Thailand geprägter Menschen zu schreiben und im Rahmen meiner Möglichkeiten ein Kompatibilisieren der Lehre mit im Westen populären Denkmustern und Gewohnheiten zu vermeiden
Re: Dharma Das Beobachten
Es ist ja so dass man durch das Beobachten der wolkengleichen Bewegungen nicht schnurstracks in den unbewegten Himmel kommt. Um beim Bild mit den Wolken zu bleiben, da ließe sich Gier und Hass mit dunklen, dichten Wolken vergleichen, Genügsamkeit und Wohlwollen mit lichten, durchlässigen Wolken. Um zu erkennen dass sich das Finstere bedrückend und das Lichte befreiend auswirkt, braucht es weise Unterscheidungsfähigkeit, die Entwicklung rechter Ansicht. Die Verblendung oder Unwissenheit lässt ja das Gute schlecht und das Schlechte gut erscheinen. Da entstehen so verkehrte Ansichten wie dass sich durch rücksichtslose Ausbeutung das Glück vermehrt oder dass das Recht des Stärkeren ein Naturgesetz und Mitgefühl Schwäche wäre.
Wenn also genug Weisheit vorhanden ist, lässt sich durch die Übung des Beobachtens immer deutlicher erkennen ob sich da gerade was zusammenbraut oder aufhellt, so dass man sich zunehmend der hellen Seite zuwenden kann. So bewirkt das achtsame Beobachten eine Reinigung, der Buddha hat das perfektioniert:

"Ihr Bhikkhus, vor meiner Erleuchtung , als ich noch lediglich ein unerleuchteter Bodhisatta war, kam mir in den Sinn: 'Angenommen, ich teile meine Gedanken in zwei Klassen ein.' Auf die eine Seite brachte ich dann Gedanken der Sinnesbegierde, Gedanken des Übelwollens und Gedanken der Grausamkeit, und auf die andere Seite brachte ich Gedanken der Entsagung, Gedanken des Nicht-Übelwollens und Gedanken der Nicht-Grausamkeit." (M.19.)

Unheilsame Gedanken die zu Leiden für sich selbst und andere und von Nibbana weg führen, hat er aufgegeben und heilsame Gedanken die von Leid weg und zu Nibbana hin führen, hat er kultiviert.
Auf diese Weise bewirkt das meditative Beobachten eine nachhaltige Reinigung:

"Ihr Bhikkhus, worüber auch immer ein Bhikkhu häufig nachdenkt und nachsinnt, das wird seine Herzensneigung werden." (M.19)

Was ich sagen will ist dass das Beobachten zwar letztlich vollständige Loslösung, Befreiung und Erwachen erwirkt, dass sich damit aber nicht die Entwicklung guter Chasraktereigenschaften überspringen lässt, so dass man damit schnell jenseits von Gut und Böse ankommen würde. Es hat auch diesen wichtigen Aspekt der Selbstbeobachtung die wesentlich dazu beiträgt, zunächst mal ein guter Mensch zu werden.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Ich lernte: zum Vorwärtskommen bedarf es beider Beine. Auf die Praxis bezogen bedeutet dies: es bedarf der Methode (des Übens von Freigebigkeit, ethischem Verhalten, Geduld, freudiger Anstrengung, Meditation) und der (daraus resultierenden) Weisheit. Die zunehmende Weisheit verfeinert die Methode, und dies führt wiederum zur Vervollkommnung der Weisheit ... Es greift ineinander ...
 
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Re: Dharma Das Beobachten
Hi, lieber @mukti . Du hast es total schön erfasst... Wenn man das lange genug praktiziert, dann alle Gefühle ( Gedanken , Konzepte) lösen sich wie von selbst auf... Was bliebt, ist so wie der "leere" Geist, oder die innere Ruhe , die eigene "Zentriert-heit", wo das Zentrum zugleich mit dem allem als ob verbuden ist. ( das sind alles nur die Allegorien). Ich persönlich denke, das ist genau die Schnittstelle, wo TB ( Mahayana ) mit Theravada zusammennfällt.
Alles entsteht nur im Geist und nur dank dem Geist.
Man spricht dann über die Blume im Himmel-s-Raum. So viele Blume man malt im dem "freiem Raum " des grenzenlosen Himmels aus , aber es gibt in der Wirklichkeit keine, ....genau das ist sehr schöner Ausdruck von unseren Unwissenheit und der Verblendung. ( frei nach Campopa, " Der Kostbare Schmuck der Befreiung".)
LG, Igor.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Werte @mkha', Fortschritt durch das Ineinandergreifen von Methode und Weisheit, sehr schön. Ich mag solche klaren, einfachen Kurzformeln die man sich leicht immer wieder vor Augen führen kann, weil sie ohne viel Grübelei essentielles aufzeigen und augenblicklich daran erinnern wo es langgeht.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Hi, lieber @mukti . Du hast es total schön erfasst... Wenn man das lange genug praktiziert, dann alle Gefühle ( Gedanken , Konzepte) lösen sich wie von selbst auf...
...
Alles entsteht nur im Geist und nur dank dem Geist.
Danke Igor, schön erfasst aber nicht so lange praktiziert dass sich alles wie von selbst aufgelöst hätte, aber wenn sich ein wenig was auflöst erspart das unnötiges Dukkha. Etwa wenn schlechte Gedanken oder Gefühle aufsteigen, wenn man sie ergreift kann das zu einer längeren Beschäftigung werden, die Stimmung beeinflussen, den Geist trüben, die Zeit rauben und zu einer Prägung des Charakters beitragen. Wenn man sie nicht ergreift ist die Sache in einer Sekunde erledigt. Wie einfach es doch eigentlich ist und doch mitunter schwierig, weil es diese eingewurzelten Gewohnheiten gibt. Ge-wohn-heiten, die wohnen im Geist, haben sich fest eingenistet und wollen unbedingt bleiben. Dass man sie gar nicht braucht, dass sie in Wirklichkeit nur quälende Fesseln sind, da muss man erstmal dahinterkommen und wenn man von der Theorie zur Praxis übergeht stellt sich heraus wie hartnäckig sie sind.

Eigentlich absurd, man lässt sich von kleinen Gedanken und Gefühlen lenken, eine kurze Entscheidung und man gerät auf lange Wege abwärts oder aufwärts, in höllische oder himmlische Zustände, immer wieder und wieder. Aber genug davon, es ist besser ein Licht anzuzünden als über die Finsternis zu klagen.
Ja, alles entsteht im Geist, die Fessel und die Befreiung. Im Geist sind die Objekte der fünf Sinne, das Denken und Begreifen, das Fühlen und die Wünsche die ins Samsara verstricken oder aus ihm hinausführen. Über allem ist das Bewusstsein als höchste Instanz, es fühlt nicht, denkt nicht und will nichts, es ist einfach nur da als reines Gewahrsein, strahlender citta wird es auch genannt. Es ist wohl auch über Nibbana bewusst.
Bis dahin braucht es noch ein Weilchen, sehr viel Sati. Durch bloßes Beobachten ins Nirvana purzeln, das würde ich gerne aber so wird das bei mir nicht funktionieren. Den Wunsch mich anzuhaften an den Pfad, an Buddha, Dhamma und Sangha , den ergreife ich und kultiviere ihn.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Was mir auch auffällt ist, dass das Beobachten alles verbessert was man tut. Gefühle und Gedanken stören den Handlungsablauf, wenn man sie bemerkt richtet sich die Wahrnehmung nur auf die Objekte der Handlung und dann macht man es genau richtig. Das ist eigentlich Konzentration, alles was vom Objekt ablenkt beiseite lassen. Nicht den Geist zwingen sich auf das Objekt zu richten, das geschieht von selber und ganz entspannt wenn der Geist von allem anderen leer ist. Würde man immer den Geist beobachten ginge man sehr bewusst durch die Welt und würde alles richtig machen. Vielleicht ist das Beobachten auch ein weltliches Erfolgsgeheimnis.

Allerdings hat rechte Achtsamkeit (Samma-Sati) Loslösung zur Folge, indem sie mit Weisheit (Panna) verbunden ist. Diese Weisheit ist vor allem Erkenntnis der Daseinsmerkmale Dukkha, Anicca , Anatta , die sich durch Lernen und Nachdenken erlangen lässt und verbunden mit Sati ihre volle Entfaltung erreicht (Bhavana-Panna). Das Wesen von Samma-Sati liegt nicht im Nachdenken, sondern im gegenwärtigen Gewahrsein. Somit lässt sich die Strategie der Loslösung während des Beobachtens darauf beschränken nichts zu ergreifen, an nichts hängenzubleiben, in dem Wissen dass sich das nicht lohnt weil ausnahmslos alles wieder vergehen muss und nie ein Ich oder mein war - Loslösung geschieht immer genau jetzt.
Ein Objekt auf diese Weise sein zu lassen wie es ist, hat eine spürbare Erleichterung zur Folge, die den Wert der Befreiung erahnen lässt. Schließlich lässt ein Erwachter alles was entsteht und vergeht vorüberziehen, lässt die ganze Welt so sein wie sie ist, ohne sie mit eigenen Wünschen und Vorstellungen zu behelligen. Nur den Wunsch nach Befreiung versucht er zu erfüllen, der ist aber nicht mehr in ihm sondern in den leidenden Wesen.

Nun ja, ich schreibe hier halt weiter um zu lernen, als eine Stütze der Kontemplation und wegen des natürlichen Bedürfnisses nach Mitteilung. Könnte ich nur alles praktisch umsetzen was ich da schreibe.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Allerdings hat rechte Achtsamkeit (Samma-Sati) Loslösung zur Folge, indem sie mit Weisheit (Panna) verbunden ist. Diese Weisheit ist vor allem Erkenntnis der Daseinsmerkmale Dukkha, Anicca , Anatta , die sich durch Lernen und Nachdenken erlangen lässt und verbunden mit Sati ihre volle Entfaltung erreicht (Bhavana-Panna). Das Wesen von Samma-Sati liegt nicht im Nachdenken, sondern im gegenwärtigen Gewahrsein. Somit lässt sich die Strategie der Loslösung während des Beobachtens darauf beschränken nichts zu ergreifen, an nichts hängenzubleiben, in dem Wissen dass sich das nicht lohnt weil ausnahmslos alles wieder vergehen muss und nie ein Ich oder mein war - Loslösung geschieht immer genau jetzt.
Ein Objekt auf diese Weise sein zu lassen wie es ist, hat eine spürbare Erleichterung zur Folge, die den Wert der Befreiung erahnen lässt. Schließlich lässt ein Erwachter alles was entsteht und vergeht vorüberziehen, lässt die ganze Welt so sein wie sie ist, ohne sie mit eigenen Wünschen und Vorstellungen zu behelligen. Nur den Wunsch nach Befreiung versucht er zu erfüllen, der ist aber nicht mehr in ihm sondern in den leidenden Wesen.
Hi, Mukti . Das ist, meine Erfharung, sehr schwer, denn wie sehen die alle Dinge durch die Brille unserer Wahrnehmung. Und die ist sehr befleckt, also wie von dem Grund aus--verunreingt, durch unsere eigene Projektionen und die Vorstellungen. Das schlimme dran, scheint mir, dass wir ( ich meine mich, ok).. die eigene kleine Dämonchen nichts ersehen könnten.. Das echte, also das authentische Wissen über die innere Welt, also über meinen eigenen Geist, am ende ich kann sogar nichst rein objektiv sehen, wie das Auge sich selsbt, denn die Welt ent-faltet sich nur in der eigenen Viel-heit, Also durch die Trennung ..So Subjekt/ Objekt, Form / Leere, Feuer / Holz. Was war zuerst? Denn die Realität, wie sie ist, ist eher Dharma -Dhatu, das ist eher der Ozean ohne den Zentrum, denn der Zentrum befindet sich überall. Was ich sagen wollte, ohne sehr tiefe Versenkung, als die notwendige Vorassetzung, sehen Dinge so, wie sie sind, also in ihrer Leerheit von der inhärneten Existenz-Weise, ist immens real schwer, und kaum praktisch umsetzbar ohne sehr lange , meinstens Jahre , die Praxis.
Reines Beobachten, wie es , Z.B, Nyanaponika schildert, finde ich ein wenig einsetig... Bei Helmuth Hecker es geht sehr tiefe samadhi zuerst, nur dann , also , als die Folge, ist der "klarer Blick" möglich.
Ich denke auch, wir lönnen selbst panna nichts "beobachten". Denn die ist so wie immer da, aber nur durch die Herz-Trübungen verdunkelt, verunreinigt, und manchmal sogar entstellt. Denn unsere eigene Projektionen sitzen auf sehr tiefen Ebene, so Abhidhamma ( von Nyanatioloka), und wir sind einfach nichts imstande diese Bodenlosigkeit zu sehen, oder die Wurzeln von eigenen Verhalten, die auch von der anderen Vor-Existenzen stammen könnten.
Das sind nur meine Gedanken, ich wollte dich , bestimmt, nichts entmutigen, und ich finde die Praxis enorm wervoll.
LG.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Hi, Mukti. Das ist, meine Erfharung, sehr schwer, denn wie sehen die alle Dinge durch die Brille unserer Wahrnehmung. Und die ist sehr befleckt, also wie von dem Grund aus--verunreingt, durch unsere eigene Projektionen und die Vorstellungen. Das schlimme dran, scheint mir, dass wir ( ich meine mich, ok).. die eigene kleine Dämonchen nichts ersehen könnten..

Hi Igor, die Methode an sich ist ja einfach, nur darauf achten was im Geist vor sich geht. Z.B. Projektionen: Man sieht eine Person oder denkt an sie und es steigt ein unangenehmes Gefühl auf, etwa weil einem die Person unsympathisch ist. Wenn man das Gefühl nicht ergreift bleibt nur die Person übrig, ein Mensch der eben so ist wie er ist. Er ist nicht so wie man ihn sieht, sondern so wie er sich selber sieht - er kann nur so handeln wie er es versteht.

Man hat durch lesen, hören und nachdenken etwas über das Dhamma gelernt, deshalb kann man beim Beobachten den Trug immer mehr durchschauen der sich im Geist formiert - 'Aha, da ist nur eine Vorstellung, es entspricht nicht der Wirklichkeit.' Freilich kann man durch das Beobachten nicht sofort alle Täuschungen durchschauen und alles loslassen, es bedarf auch der anderen Übungen des achtfachen Pfades damit Samma-Sati klar, stark, umfassend und stetig werden kann.
Jedenfalls ist das Beobachten ein Zugang zu den vier Grundlagen der Achtsamkeit (D.22) die als einziger Weg bezeichnet werden. In diesen vier Grundlagen dürften ja so ziemlich alle Übungen der gesamten Dhamma-Praxis zusammengefasst sein und wo man damit anfängt liegt wohl an der individuellen Veranlagung.

Das echte, also das authentische Wissen über die innere Welt, also über meinen eigenen Geist, am ende ich kann sogar nichst rein objektiv sehen, wie das Auge sich selsbt, denn die Welt ent-faltet sich nur in der eigenen Viel-heit, Also durch die Trennung ..So Subjekt/ Objekt, Form / Leere, Feuer / Holz. Was war zuerst? Denn die Realität, wie sie ist, ist eher Dharma-Dhatu, das ist eher der Ozean ohne den Zentrum, denn der Zentrum befindet sich überall.

Das ist ein kluger Einwand finde ich. Ich verstehe es auch nicht so dass ich es bin der den Geist sieht, sondern das Bewusstsein ist es das ihn erfährt. Das Bewusstein ist also das Subjekt, aber nicht im Sinne eines Ich, Selbst oder einer Individualität, und die Geistesbewegungen sind Objekte. Wie das Auge erfährt es sich nicht selbst, aber das reine (ursprüngliche, strahlende) Bewusstsein erfährt alles objektiv, so wie es wirklich ist. Es erfährt das Ich als eine Vorstellung die von Sankhara-Khandha gestaltet wird. Der Buddha hatte auch ein Ich, aber das Bewusstsein war voll entfaltet.
Gewöhnlich kommt das Ich sozusagen als erstes nach dem Bewusstsein, wir erleben die Welt mit einem Ich-Bewusstsein. In Wirklichkeit ist aber auch das Bewusstsein Anatta, ohne Ich oder Selbst, ohne Zentrum, auf nichts gestützt, überall.

Was ich sagen wollte, ohne sehr tiefe Versenkung, als die notwendige Vorassetzung, sehen Dinge so, wie sie sind, also in ihrer Leerheit von der inhärneten Existenz-Weise, ist immens real schwer, und kaum praktisch umsetzbar ohne sehr lange , meinstens Jahre , die Praxis.
Reines Beobachten, wie es , Z.B, Nyanaponika schildert, finde ich ein wenig einsetig... Bei Helmuth Hecker es geht sehr tiefe samadhi zuerst, nur dann , also , als die Folge, ist der "klarer Blick" möglich.
Ich denke auch, wir lönnen selbst panna nichts "beobachten". Denn die ist so wie immer da, aber nur durch die Herz-Trübungen verdunkelt, verunreinigt, und manchmal sogar entstellt. Denn unsere eigene Projektionen sitzen auf sehr tiefen Ebene, so Abhidhamma ( von Nyanatioloka), und wir sind einfach nichts imstande diese Bodenlosigkeit zu sehen, oder die Wurzeln von eigenen Verhalten, die auch von der anderen Vor-Existenzen stammen könnten.
Das sind nur meine Gedanken, ich wollte dich , bestimmt, nichts entmutigen, und ich finde die Praxis enorm wervoll.
Es gibt ja verschiedene Meinungen darüber ob tiefes Samadhi (Jhana ) unbedingt nötig ist oder nicht. Wie auch immer, wenn man sich so wie ich in den Anfangsstadien des achtfachen Pfades befindet, reicht ein geringerer Grad von Sammlung (Samadhi) bestimmt aus um im Erkennen und Erfahren der Wirklichkeit voranzuschreiten.
Ich fühle mich nicht entmutigt weil ich diese Dinge immer mit erfahrenen Lehrern abkläre, auch persönlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Dharma Das Beobachten
Es macht mir große Freude, Euch "zuzuhören", lieber @mukti und @Igor07.

Meine Gedanken beim Lesen: alle Wanderer gehen den Pfad der Läuterung (siehe u.a. Visuddhi magga ). Er beinhaltet die komplette Lehre des Buddha, ... (wahrzunehmen durch jeden einzelnen, der auf dem Pfad unterwegs ist):

  • manch einer, neu auf dem Pfad, stolpert so vor sich hin, und überlegt manchmal schon, ob sich das alles wohl lohnt; es gibt doch soviel nettere Dinge.
  • ein weiterer trägt immer noch viel Gepäck, ("Wertsachen"), mit sich herum, hält es fest und lässt es nicht los, obwohl er stöhnt, wenn es bergauf geht.
  • Zünftigen Wanderer, die nur das Nötige mit sich führen, und Mitwandernde fröhlich winkend überholen, gibt es auch;
  • ebenso die gemächlich vorwärts Gehenden, die immer mal wieder, am Wegesrand pausierend, ein Picknick-Brot zu sich nehmen ...
  • aber auch, weit voraus, einige Gestalten, deren Umrisse nach und nach am Horizont verblassen und sich in er Leerheit der Leerheit auflösen. ;)
 
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Re: Dharma Das Beobachten
Das ist ein kluger Einwand finde ich. Ich verstehe es auch nicht so dass ich es bin der den Geist sieht, sondern das Bewusstsein ist es das ihn erfährt. Das Bewusstein ist also das Subjekt, aber nicht im Sinne eines Ich, Selbst oder einer Individualität, und die Geistesbewegungen sind Objekte. Wie das Auge erfährt es sich nicht selbst, aber das reine (ursprüngliche, strahlende) Bewusstsein erfährt alles objektiv, so wie es wirklich ist. Es erfährt das Ich als eine Vorstellung die von Sankhara-Khandha gestaltet wird. Der Buddha hatte auch ein Ich, aber das Bewusstsein war voll entfaltet.
Gewöhnlich kommt das Ich sozusagen als erstes nach dem Bewusstsein, wir erleben die Welt mit einem Ich-Bewusstsein. In Wirklichkeit ist aber auch das Bewusstsein Anatta, ohne Ich oder Selbst, ohne Zentrum, auf nichts gestützt, überall.
Hi, Mukti... Das Bewusstsein ist das abhängige Phänomen. Es kann nichts alles ... was durch den Kontakt mit den Sinnen oder durch die innere Reize unvoreingenommen wahr-zu-mehmen, wie es ist. Z.B, man hat sehr starke Schmerzen, immens, oder man spürt , wie bei der ersten und tödlicher Krankheit, und er kann es nichts ertragen, usw. Der ( historische Buddha) war auch der reale Mensch, aber er hatte sich anders verhalten, anpassend an die konkrete Leute oder oder die Umgebung auch.. Und ich denke, der Budda nach dem Erwachen war anders als der alte Greis vor dem Nahrungs-Vergiftung.
Kurz gesagt, dass das Bewusstsein ist nichts im Vakuum zustande kommt. Wenn man sehr viele Pillen schluckt, wenn man den Albtraum hätte, usw.. alles färbt das Bewusstsein ab, oder beinflusst es. Deswegen ich bin sehr vorsichtig, die endgültige Schlüsse zu ziehen. Klar, was Nyanatiloka sagt, das ist eine sache. Aber die andere Sache, wie der reale Mensch diese "Unpersönlichkeit" von Khandha sieht, und ihre Leerheit am ende.
Wenn ich dich lese, so erinnere ich eher Advaita-Vedanta, Mukti, nimm es nichts persönlich. Für mich das einzige Kriteruim ---wie die Paxis hilft mir im Hier und Jetzt, mit meinem alten und blinden vater umzugehen, mit meiner Familie, die sieht viele Dinge anders als ich.. kann ich mich ruhig, gelassen, und innerlich zentriert in mir weiter nichts zu re-agieren, aber sehr klug und richtig zu a-gieren. Über das strahlende Bewusstsein manchmal bleibt nichts zu viel zeit, nachzudenken.
Und drei Arahaten, wenigstens, hatten den Selsbtmord begangen, ich nehme an, "nama-rupa" -schmerz war immens, und , sorry, kein "Strahlende " Bewusstsein konnte ihr Leben retten. So auch Nanavira , der nach dem zweiten Mal es geschafft hatte, sich selbst zu töten. Vor drei tagen er hatte sehr klugen und echt raffinierten Brief verfasst, und dann er hatte es sehr ruhig getan. Und warum kein "ursprünglich strahlendes " Bewusstsein hatte ihn davon nichts abgehalten?
Der Buddha selbst nach der Vergiftung litt ( "") unter enormen schmerzen, Durst, usw.. das war real und steht im Sutra , lieber Mukti.
LG, So nur meine frische Gedanken, mehr nichts.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Hi @Igor07, Worte können leicht zu einem Dschungel werden in dem man umherirrt. Argument, Gegenargument - es geht mir aber nicht um logische Schlussfolgerungen. Das Dhamma findet man nicht in den Büchern sagt Ajahn Chah, sondern im eigenen Herzen. Was Du über das Bewusstsein sagst mag richtig sein, aber ich weiß dass meine Perspektive auch richtig ist. Warum? Weil sie funktioniert. Es sind nur wenige Gedanken die der Erfahrung standhalten, aber um sie zu erklären müsste ich Bücher schreiben. "Die Welt als Bewusstsein und Bewusstseinsinhalt, Band 1-4". Leider fehlt mir dazu das passende Gehirn. Sonst würde ich für diese Selbstmorde die du erwähnst auch eine logische Lösung finden. Eigentlich haben zumindest diese Mönche zur Zeit des Buddha kein Selbst gemordet, nur das Ende des Körpers ein wenig näher rücken lassen.

Es ist wohl auch eine buddhistische Übung über das alles nachzudenken, aber Sati ist auch eine Übung. Hier wird Theorie zur Erfahrung, ob sie irgendwie auch zum Advaita Vedanta passt spielt dabei keine Rolle. Man denkt vielleicht darüber nach ob das Bewusstsein ursprünglich rein ist, ob Brahman Nibbana ist, ob Verlöschen "Nichts" bedeutet, usw. Man kann das alles nicht erkennen und schaut nach was hat Shankara gesagt, was hat der Buddha gesagt und wie verhält sich das zueinander? Man kommt vielleicht zu einer Schlussfolgerung aber ist dem reinen Bewusstein oder Brahman oder Nibbana nicht wirklich näher gekommen. Und dann findet sich auch noch jemand der die Schlussfolgerung widerlegt und alles geht von vorne los.
Dieses Dukkha kann man sich durch das Beobachten ersparen, da sieht man nur abstrakte Gedanken wenn man über solche Dinge nachdenkt. 'Warum haben diese todkranken Mönche ihr Dasein mit einem Messer beendet? Sie haben ja vollkommen erkannt dass sie nicht die Khandha sind.' Der Beobachter antwortet 'Erfahre das Bewusstsein eines Arahant'. Mehr braucht er gar nicht zu sagen, in einer Sekunde lösen sich diese Gedanken auf. Er sieht wie die Dinge wirklich sind. Was habe ich nicht schon gegrübelt und grüble noch immer, wirklich befreiend ist das nicht, es hat kein Ende.

Wenigstens bei diesem Beitrag habe ich nicht allzuviel nachgedacht und ein Ende hat er jetzt auch ;)
 
Re: Dharma Das Beobachten
Sie haben ja vollkommen erkannt dass sie nicht die Khandha sind.'
Hm, Mukti, Nanavira war total verzweifelt, man kann das in seinen Briefen sehr gut sehen. Das war der Akt der Resignation, so ca. betrachtete es die Situation selbst. Und ich denke nichts, dass er nichts so sehr gut erfahrende Buddhist war. Das kommt niemals für mich in Frage. Und ich denke auch, er wusste sehr gut Bescheid über Khandha und ihre Leerheit, besser als alle hier. Sorry, tausendmal.
Was mich ein wenig echt verwirrt, dann deine absolute Überzeugung, dass du recht hast. Ok, Mukti, ich gebe auf. Ich bestehe auf nichts... Wir beide sind im Forum nur auf die Worte angewiesen. Ich lebe mit meiner Frau real, manchmal ich frage mich, weiss ich sie wirklich, wie sie tickt? Die Antwort, Mukti, ist --nein! Ich weiss auch nichts bis zum Ende, wie ich selbst ticke. Abhidhamma redet sehr gut darüber, und ich wollte es nichts hinzuzitieren. Wie kann man so tod-sicher sein ( wie du, z.B.) , das kann ich erklären, also rein psychoanalytisch, aber das werde ich nichts tun.

Man kommt vielleicht zu einer Schlussfolgerung aber ist dem reinen Bewusstein oder Brahman oder Nibbana nicht wirklich näher gekommen. Und dann findet sich auch noch jemand der die Schlussfolgerung widerlegt und alles geht von vorne los.
Dieses Dukkha kann man sich durch das Beobachten ersparen, da sieht man nur abstrakte Gedanken wenn man über solche Dinge nachdenkt.
Mukti, wer hatte dir gesagt, dass ich keine Praxis betreibe, aber nur über das alles lese? Wenn ich auch! über das nachdenke, also kontempliere, das ist normal, denn egal welche Praxis braucht zuerst den Verstand, ein wenig , oder, lieber Mukti?
Mir , ehrlich gesagt , der Ton , wie du die andere belehrst, was ist richtig, und was ist falsch, nichts besonders gefällt. Jeder hat die eigene Erfahrungen. Auch das reine Beobachten ist kein Wunder-Heil-Mitttel, denn im tiefsten Unbewussten laufen im Hintergrund, so wie bei PC auch, sehr viele Prozesse ab, die wir nicht kontrollieren können. Die Verdauen, Drüsen, Eingedärme-Peristaltik, das alles läuft total unbewusst ab, Mukti. Man kann das niemals beobachten, sogar für sehr erfahrenden Yogi es ist das immense Problem. Der Buddha ( wie auch A.Chan , als der Beispiel) riet nichts jedem sogar zu meditieren, als die reine Praxis, denn es kommt darauf an, wem das zuträglich ist, aber wem nichts. Denn die konkrte reale Person anders funktoniert, darauf es kommt an. Jedem das Seine.
Etwas zu beweisen, das bringt nichts. Noch mehr , darüber zu streiten, das kann ich bestimmen, --durch das Beobachten auch.
Für mich als Igor, die Herz-Gesit zu reinigen, das ist der Kriterium, das ist das wichtigste für mich im Leben, Mukti... Die Methode ist die Nebensache.
Ich sehe die Befreiung wie Helmuth Hecker ( " Die Psychogie der Befreiung") oder Nyanaponika ("Die Wurzeln von Gut und Böse") als die grundlegend für meine eigene Praxis.
Und ich wünsche dir von allem Herzen viel Erfolg, ...und hoffe, wir bleiben die Freunde , denn ich kann auch nichts alles öffentlich schreiben, das ist doch verständlich. Jeder lebt im eigenen Tunnel der Wahrnehmung, oder alles ist abhängig entstanden, ich akzeptiere deine Meinung, aber ich habe die abweichende. Kein Problem, man kann damit leben. Wie du, so auch ich.
LG, Igor.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Alles im Leben ist die Meditation, wenn man es immer und alles bewussst macht, und bemüht sich selbst zu beobachten. Das Sitzen auf dem Kissen ... ist nur sehr wenig, um die eigene Natur total zu transformieren, ich denke, man braucht dazu sehr viele jahre, wenn nichts sehr viele Leben, Mukti.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Hm, Mukti, Nanavira war total verzweifelt, man kann das in seinen Briefen sehr gut sehen. Das war der Akt der Resignation, so ca. betrachtete es die Situation selbst. Und ich denke nichts, dass er nichts so sehr gut erfahrende Buddhist war. Das kommt niemals für mich in Frage. Und ich denke auch, er wusste sehr gut Bescheid über Khandha und ihre Leerheit, besser als alle hier. Sorry, tausendmal.
Also ich weiß nicht ob Nanavira der Sotapanna war wie er meinte und kann nur von meiner Putthujjana-Ebene aus urteilen, was ich lieber sein lasse. Auch das Motiv der Arahants aus dem Palikanon verstehe ich nicht, weil ich kein Arahant bin.

Was mich ein wenig echt verwirrt, dann deine absolute Überzeugung, dass du recht hast. Ok, Mukti, ich gebe auf. Ich bestehe auf nichts... Wir beide sind im Forum nur auf die Worte angewiesen. Ich lebe mit meiner Frau real, manchmal ich frage mich, weiss ich sie wirklich, wie sie tickt? Die Antwort, Mukti, ist --nein! Ich weiss auch nichts bis zum Ende, wie ich selbst ticke. Abhidhamma redet sehr gut darüber, und ich wollte es nichts hinzuzitieren. Wie kann man so tod-sicher sein ( wie du, z.B.) , das kann ich erklären, also rein psychoanalytisch, aber das werde ich nichts tun.
Ich bin nur sicher in der Unterscheidung zwischen Bewusstsein und dessen Inhalt. Körper und Geist (Denken, Fühlen, Wollen) sind nun mal nicht bewusst, ist das etwa nicht sicher so ? Nimmt ein Knochen das Bewusstsein wahr oder das Bewusstsein den Knochen? Nimmt das Gehirn das Bewusstsein wahr oder umgekehrt? Nimmt ein Gedanke, ein Gefühl, ein Wollen das Bewusstsein wahr?
Das ist schon alles wovon ich überzeugt bin.
Mukti, wer hatte dir gesagt, dass ich keine Praxis betreibe, aber nur über das alles lese? Wenn ich auch! über das nachdenke, also kontempliere, das ist normal, denn egal welche Praxis braucht zuerst den Verstand, ein wenig , oder, lieber Mukti?
Mir , ehrlich gesagt , der Ton , wie du die andere belehrst, was ist richtig, und was ist falsch, nichts besonders gefällt.
Habe ich gesagt dass Du keine Praxis betreibst?
Dass ich keine Absicht habe jemanden zu belehren, das sage ich. "Ihr lieben Leute, das ist es was mir wahr erscheint", in dieser Haltung schicke ich einen Beitrag ab. Leider habe ich noch lange nicht die Vollkommenheit erreicht, wenn die Beiträge eher als Belästigung empfunden werden höre ich damit auf, versprochen.

Auch das reine Beobachten ist kein Wunder-Heil-Mitttel, denn im tiefsten Unbewussten laufen im Hintergrund, so wie bei PC auch, sehr viele Prozesse ab, die wir nicht kontrollieren können. Die Verdauen, Drüsen, Eingedärme-Peristaltik, das alles läuft total unbewusst ab, Mukti. Man kann das niemals beobachten, sogar für sehr erfahrenden Yogi es ist das immense Problem. Der Buddha ( wie auch A.Chan , als der Beispiel) riet nichts jedem sogar zu meditieren, als die reine Praxis, denn es kommt darauf an, wem das zuträglich ist, aber wem nichts. Denn die konkrte reale Person anders funktoniert, darauf es kommt an. Jedem das Seine.
Etwas zu beweisen, das bringt nichts. Noch mehr , darüber zu streiten, das kann ich bestimmen, --durch das Beobachten auch.
Für mich als Igor, die Herz-Gesit zu reinigen, das ist der Kriterium, das ist das wichtigste für mich im Leben, Mukti... Die Methode ist die Nebensache.
Ich sehe die Befreiung wie Helmuth Hecker ( " Die Psychogie der Befreiung") oder Nyanaponika ("Die Wurzeln von Gut und Böse") als die grundlegend für meine eigene Praxis.
Und ich wünsche dir von allem Herzen viel Erfolg, ...und hoffe, wir bleiben die Freunde , denn ich kann auch nichts alles öffentlich schreiben, das ist doch verständlich. Jeder lebt im eigenen Tunnel der Wahrnehmung, oder alles ist abhängig entstanden, ich akzeptiere deine Meinung, aber ich habe die abweichende. Kein Problem, man kann damit leben. Wie du, so auch ich.
LG, Igor.

Es geht nur um die Prozesse die Dukkha verursachen. Z.B. wenn man zuviel gegessen hat, gibt es Verdauungsbeschwerden. Also wird man besser aufpassen was man isst, achtsamer essen. Man muss den Verdauungsapparat nicht kennen, man beobachtet nur wieviel man isst.

Ansonsten sind wir hier doch völlig gleichberechtigt, jeder schreibt so wie er den Weg versteht und praktiziert, manchmal stimmt man überein, manchmal nicht. Die Absicht Dukkha zu beenden haben alle Menschen gemeinsam. Nach der Art und Weise wie sie das versuchen, finden sie sich zusammen, vom Briefmarkenverein bis zu einem buddhistischen Forum. In den individuellen Unterschieden die es in dem übergeordneten Rahmen gibt, zeigt sich die Schönheit der Vielfalt. Jedenfalls verursacht diese Sichtweise bei mir kein Dukkha, wenn sie denn ab und zu mal gegenwärtig ist.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Alles im Leben ist die Meditation, wenn man es immer und alles bewussst macht, und bemüht sich selbst zu beobachten. Das Sitzen auf dem Kissen ... ist nur sehr wenig, um die eigene Natur total zu transformieren, ich denke, man braucht dazu sehr viele jahre, wenn nichts sehr viele Leben, Mukti.
Ja das Leben als Meditation, das wäre wunderbar, wahrscheinlich beginnt das so richtig mit dem Stromeintritt.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Ich bin nur sicher in der Unterscheidung zwischen Bewusstsein und dessen Inhalt. Körper und Geist (Denken, Fühlen, Wollen) sind nun mal nicht bewusst, ist das etwa nicht sicher so ? Nimmt ein Knochen das Bewusstsein wahr oder das Bewusstsein den Knochen? Nimmt das Gehirn das Bewusstsein wahr oder umgekehrt? Nimmt ein Gedanke, ein Gefühl, ein Wollen das Bewusstsein wahr?
Das ist schon alles wovon ich überzeugt bin.
Hm, Mein Lieber, ich hatte dir schon auf dem anderen Forum genug Nyanatiloka hinzitiert, der selsbt das "lautere" oder "ur-sprüngliche" Bewusstsein in Frage stellt. Das Bewusstsein ist das abhängige Phänomen.

9. (VI) "'Die sechs Klassen des Begehrens sollten verstanden werden.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt? Abhängig vom Auge und Formen entsteht Sehbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl; durch das Gefühl bedingt ist Begehren. Abhängig vom Ohr und Klängen entsteht Hörbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl; durch das Gefühl bedingt ist Begehren [2]. Abhängig von der Nase und Gerüchen entsteht Riechbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl; durch das Gefühl bedingt ist Begehren. Abhängig von der Zunge und Geschmäckern entsteht Schmeckbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl; durch das Gefühl bedingt ist Begehren. Abhängig vom Körper und Berührungsobjekten entsteht Berührungsbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl; durch das Gefühl bedingt ist Begehren. Abhängig vom Geist und Geistesobjekten entsteht Geistbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl; durch das Gefühl bedingt ist Begehren. Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Die sechs Klassen des Begehrens sollten verstanden werden.' Dies ist die sechste Sechsergruppe."

Das "Bewusstsein " ist der Konstrukt, ich, persönlich, bezweifele, dass es so echt rein ist, oder makellos ist. Mahayana sieht es anders. Das stört mich nichts.
Die Potenz zum Erwachen sollte auch genug gepflegt und ernährt werden. So ist die Aufgabe , wie ich den Buddhismus verstehe.

Ja das Leben als Meditation, das wäre wunderbar, wahrscheinlich beginnt das so richtig mit dem Stromeintritt.
Warum?, ich praktiziere es immer, eigentlich, rund um die Uhr.. So wie meine eigene Gedanke, Gefühle, Empfindungen auf dem Bildschirm, wenn etwas sehr starkes auf die Oberfläche gelangt, ich registriere es, und wenn ich damit nichts umgehen kann, dann ich ziehe mich einfach zurück, so wie die "Schaden-Begrenzung". Das ist immer besser, wenn ich etwas mache, aber dann bereue es sehr , denke ich. Wenn ich genug ruhig oder innerlich zentriert bin, dann es kommt manchmal vor, das es echt wie von selbst auflöst, aber es sollte klar sein, das kommt wieder, und manchnal mit der enormen Gewalt und Kraft.


Ansonsten sind wir hier doch völlig gleichberechtigt, jeder schreibt so wie er den Weg versteht und praktiziert, manchmal stimmt man überein, manchmal nicht. Die Absicht Dukkha zu beenden haben alle Menschen gemeinsam. Nach der Art und Weise wie sie das versuchen, finden sie sich zusammen, vom Briefmarkenverein bis zu einem buddhistischen Forum. In den individuellen Unterschieden die es in dem übergeordneten Rahmen gibt, zeigt sich die Schönheit der Vielfalt. Jedenfalls verursacht diese Sichtweise bei mir kein Dukkha, wenn sie denn ab und zu mal gegenwärtig ist.
Ja, klar, uns alle verbindet ein Ziel.. Die Befreiung von dukkha , jeder versteht es ein wenig anders, kein Problem.
Für mich das wichtigste im virtuellen raum, niemaanden rein persönlich zu verletzen, und immer zu betonen, dass ich es so sehe, und auf nichts zu bestehen.
Wie alle sind so... gleich-berechtigt dem stimme ich total zu... auf dem Weg.
LG, Igor.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Hm, Mein Lieber, ich hatte dir schon auf dem anderen Forum genug Nyanatiloka hinzitiert, der selsbt das "lautere" oder "ur-sprüngliche" Bewusstsein in Frage stellt. Das Bewusstsein ist das abhängige Phänomen.
...
Das "Bewusstsein " ist der Konstrukt, ich, persönlich, bezweifele, dass es so echt rein ist, oder makellos ist. Mahayana sieht es anders. Das stört mich nichts.

Lauteres oder ursprüngliches Bewusstsein, das bedeutet für mich nicht dass es kein abhängiges Phänomen wäre. Die Bezeichnungen "rein, ursprünglich, strahlend" habe ich im Zusammenhang mit diesen zwei Phänomenen verwendet: Bewusstsein und das worüber es bewusst ist. Man kann das auch Subjekt-Objekt-Spaltung (Karl Jaspers) nennen, Beobachter und Beobachtetes, Wahrnehmung und Wahrgenommenes oder sonstwie, um diesen Sachverhalt sprachlich auszudrücken.

Wenn das Bewusstsein nicht getrübt ist durch Verblendung, Begierde und Hass, ist es rein. In diesem Sinn ist es ursprünglich rein, nichts anderes als Bewusstsein, kein Ich und mein, nicht begehrend und nicht hassend. "Strahlend" ist eine Metapher aus dem Erleben von Licht und Finsternis - wenn es finster ist kann man nichts sehen, wenn es hell ist kann man Gegenstände sehen. Das physische Sehen wird auch auf das Geistige übertragen - "Ein heller Kopf", "In diesem Licht betrachtet", "das wirft ein Licht auf die Sache", "ein finsterer Blick", "Finsternis ist in mir" - damit ist eben eine geistige Finsternis oder Helligkeit gemeint. Gier, Hass und Verblendung lassen die Dinge nicht so sehen wie sie wirklich sind, "es liegt im Dunklen", die Abwesenheit von Gier, Hass und Verblendung lässt alles "im Lichte der Wahrheit" erscheinen.

In diesem Sinn habe ich gemeint dass das Bewusstsein ursprünglich rein und strahlend ist. Ohne den Makel von Gier, Hass und Verblendung ist es makellos, wenn es davon geläutert ist, ist es lauter. Deshalb existiert es nicht unabhängig von dem worüber es bewusst ist, es ist nur klar wie das alles wirklich ist, nämlich unbefriedigend, unbeständig und ohne Selbst.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Es lässt sich gar nicht ausdenken bzw. mit dem Verstand erfassen was das Beobachten eigentlich ist. Alles was man darüber denkt ist Objekt und derjenige der es zu erfassen versucht ist auch Objekt. Dasjenige worin die Objekte erscheinen ist selber kein Objekt. Wenn es das wäre, müsste es etwas geben in dem es als Objekt erscheint, es ist aber selber dasjenige worin die Objekte erscheinen. Es könnte sich selber zum Objekt haben, zugleich Subjekt und Objekt sein, das Beobachten und das Beobachtete wären also ein und dasselbe, nicht dual, das Eine, Advaita. Dann wäre es aber nicht erkennbar, denn das was es wahrnimmt oder erkennt wäre wieder davon verschieden. Das Eine ist nicht mehr als ein abstrakter Gedanke. Die Erfahrung darin einzutauchen indem man als Wahrnehmender verschwindet und zum Wahrgenommenen wird das sich selber wahrnimmt gibt es nicht, weil es dann eben niemand gibt der das erfährt. Es würde sich nur selbst erfahren und niemand kann zurecht behaupten dass er eine solche Erfahrung gemacht hat, dass er irgendeine Erinnerung daran hat und sei sie noch so vage. Es ist ein Konzept dass sich nicht praktisch umsetzen lässt, deshalb hat der Buddha darauf verzichtet und das Ziel nicht Brahman genannt, sondern Nibbana, verlöschen. Nach dem Verlöschen bleibt nichts übrig, aber man kann auch nicht sagen dass es Nichts ist. Nichts ist die Abwesenheit von allem, also auch von der Wahrnehmung des Nichts.

Das Ziel ist nicht erfassbar, aber der Weg dorthin schon. In der Dualität von Beobachten und Beobachtetes werden alle Objekte als Anatta erkannt, nicht Ich, nicht mein und kein aus sich selbst heraus bestehendes Selbst - "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst". Ich bin es nicht, ich nehme es wahr. Nein, ich bin auch nicht der Wahrnehmende, der wird ja auch wahrgenommen - 'Ich nehme das wahr', das ist ein Objekt, eine weitere Ich-Vorstellung. Es ist also ein Etwas das wahrnimmt, keine Person, die Person taucht immer nur als ein Objekt der Wahrnehmung auf. Dieses unpersönliche Etwas das wahrnimmt, das ist kein Objekt der Wahrnehmung, es ist die Wahrnehmung selbst. Weiter geht es nicht, mehr kann man nicht wissen als dass alles Objekt ist, Dukkha, Anicca Anatta, und dass dasjenige das die Objekte wahrnimmt an sie gebunden ist, durch sie bedingt. Wenn nichts da ist das wahrgenommen wird, gibt es auch nichts das es wahrnimmt.
Die Lehre des Theravada-Buddhismus ist dualistisch, Dualismus ist die Basis der Praxis. Eine Praxis die alle anderen Praktiken begleitet ist Sati, das Beobachten von Geist und Körper.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Das Eine ist nicht mehr als ein abstrakter Gedanke. Die Erfahrung darin einzutauchen indem man als Wahrnehmender verschwindet und zum Wahrgenommenen wird das sich selber wahrnimmt gibt es nicht, weil es dann eben niemand gibt der das erfährt. Es würde sich nur selbst erfahren und niemand kann zurecht behaupten dass er eine solche Erfahrung gemacht hat, dass er irgendeine Erinnerung daran hat und sei sie noch so vage. Es ist ein Konzept dass sich nicht praktisch umsetzen lässt, deshalb hat der Buddha darauf verzichtet und das Ziel nicht Brahman genannt, sondern Nibbana, verlöschen. Nach dem Verlöschen bleibt nichts übrig, aber man kann auch nicht sagen dass es Nichts ist. Nichts ist die Abwesenheit von allem, also auch von der Wahrnehmung des Nichts.
Mukti, das stimmt, mir scheint, es fühlt sich an wie sehr tiefes Koma an, aber dann man kommt zurück, aber der Geschmack bleibt, er geht nichts weg.
Und das ist die treibende Karft, wie ich es sehe oder wahrnehme. Denn tief im eigenen Innerem ich weiss schon, dass es alles, was mich als Igor ausmacht, eiinfach die illusion, Fata Morgana ist... Die Himmel-Blume, die nichts ( als ob?) real ist, denn es gibt nur den Himmel. Wenn ich diese eiserne Kraft des Vertrauens nichts hätte, wenn ich den Zweifel hätte, ich wäre dann verloren. Deswegen man praktiziert, eigentlich. Am Ende man nimmt sich, wenigstens, nichts so verdammt wichtig... Denn wir alle sind nur der Staub der Sterne, mehr nichts... Von Wind der Ewigket verweht.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Was fühlt sich an wie sehr tiefes Koma? Was hast Du denn gemacht dass Du wie in ein Koma gefallen bist?
Mukti, ich meine sehr tiefe Versenkung, wie in Yoga-Tradition. So es gibt keine Trennung , oder keine Dualität zwischen Subjekt/ Objekt.
Im diesem Zustand, nur als der Beispiel , war sehr lange S. Ramana Maharschi, er war dann total auf die fremde Hilfe angewiesen.
So meinte ich, mehr nichts. Als er dann zu reden begann, er konnte es so wie innerlich verarbeiten uns einzuordnen. Ich weiss Bescheid über solche Zustände sehr gut.
LG, Igor.
 
Re: Dharma Das Beobachten
Aha, na dann ist es ja gut.
Aber in welcher Weise war Ramana Maharshi total auf fremde Hilfe angewiesen? Meines Wissens hat er ein paar Jahre in Höhlen gelebt und man hat ihm zu Eseen gebracht, wie das in Indien üblich ist. Geredet hat er wenn man ihn etwas gefragt hat und später im Ashram war er körperlich krank.
 
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