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Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Soviel zum Thema Body-Positivity. Body-Shaming ist angesagt 😜 Aber im Ernst: Sich nicht mit dem Körper (oder Gedanken oder Gefühlen) zu identifizieren ist eine Lebensaufgabe, die zumindest mir kaum je gelingt.
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Seit ich vor Jahren Ian Stevensons Buch „Reinkarnation“ gelesen habe, ist das Thema für mich endgültig zur Gewißheit geworden und die letzten Zweifel beseitigt. Aus Stevensons Berichten von Kindern wird deutlich, daß es keine persönliche Wiedergeburt gibt aber der Inhalt des Herzens zum Zeitpunkt des Todes in eine neue Existenz eingeht. Mit zunehmendem Alter wird mir auch immer deutlicher, daß wir in unserem Leben dem eigenen Karma ständig unterworfen sind, denn sehr oft ergeben sich Situationen, die mir aus mehr oder weniger ferner Zeit bekannt vorzukommen scheinen.

Wenn man Interesse an der Lehre des Buddha zu entwickeln beginnt, brauch man jemanden, dessen Denk- und Ausdrucksweise der eigenen nahe kommt und der einem den Zugang zeigt, sozusagen den Anfang des „roten Fadens“ – einen Lehrer eben. Und dann macht man sich auf den Weg mit all den Fragen: „Was ist Leben, was ist Existenz und was ist zu tun, um der Wahrheit näher zu kommen?“ Und es heißt: „Tu dies und jenes und du wirst so und so erfahren.“
Und man tut wie geheißen und erfährt so und so, genau wie es beschrieben war und so vielmals in Folge und nie wird man enttäuscht. Wenn das kein Grund für Vertrauen ist, dann weiß ich nicht. Nach all dem ist Buddhas Lehre für mich über alle Zweifel erhaben und die Kompetenz des Lehrers ebenso.

Mir kommt oft die Metapher mit dem Floß aus M.22.13-14 in Erinnerung.
Zunächst braucht man das Wissen vom lohnenden Ziel auf der anderen Flußseite (die Lehre) als Motivation, um in das kalte Wasser zu steigen und loszurudern. Aber um anzukommen, darf man nicht aufhören gegen die Strömung zu rudern, denn dann treibt man flußabwärts und erreicht das Ziel nie. Einmal losgeschwommen, muß man immer weiter rudern, sonst war alles für die Katz.

Und ja - das ICH scheint mir auch eine hartnäckige Vorstellung zu sein aber vielleicht kann man es wenigstens schaffen, sie etwas zu mindern.


Gegen den Strom zu schwimmen ist deshalb so schwer, weil einem so viele entgegen kommen. (Henry Ford)
 
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Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Jedenfalls ein krasser Gegensatz zur populären Ansicht dieser Körper sei die einzig mögliche Grundlage unseres Daseins,
Das ist aber verkehrt, denn das Fleisch-Leib ( "Körper") re-inkar-n-iert wie von Jenseits, und nach dem "Tod" die "Triebe" ( Karma-Knoten, wie es noch heisst?, egal) , bleiben bestehen, das war das Wissen von den allen Religionen und der spirituellen Taditionen, man wechselt nur das Kleid, entsprechend dem Karma( Kausal-Nexus-Gsetz) aber der Prozess des Daseins, des Wedens, der läuft weiter. So es steht im Kanon:

26. "Ihr Bhikkhus, die Empfängnis eines Embryos im Schoß findet statt, wenn drei Dinge zusammenkommen. Wenn die Vereinigung von Vater und Mutter stattfindet, aber die Mutter nicht ihre fruchtbaren Tage hat, und das Wesen, das wiedergeboren werden soll, nicht anwesend ist - in diesem Fall gibt es keine Empfängnis. Wenn die Vereinigung von Vater und Mutter stattfindet, und die Mutter ihre fruchtbaren Tage hat, aber das Wesen, das wiedergeboren werden soll, nicht anwesend ist - auch in diesem Fall gibt es keine Empfängnis. Aber wenn die Vereinigung von Vater und Mutter stattfindet, und die Mutter ihre fruchtbaren Tage hat, und das Wesen, das wiedergeboren werden soll, anwesend ist - in diesem Fall findet eine Empfängnis durch das Zusammenkommen dieser drei Dinge statt.

Wo war dieses Wesen? (früher?) Entweder ich denke, dass alles nicht stimmt, oder , wenn ich es mit den anderen Richtungen vergleiche, dann mir dämmert allmählich, dass es gibt keinen Tod , also im gewöhnllichen Sinne. Punkt. Keine andere Option.

 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
" ... in vielen Lehrreden hat der Erhabene dargelegt, daß Bewußtsein bedingt entsteht, weil es ohne Bedingung keine Entstehung von Bewußtsein gibt."
Sicher, Bewusstsein braucht ja etwas über das es bewusst sein kann, das muss aber nicht zwangsläufig ein physischer Körper sein. Allerdings sind nach der Lehre des Buddha alle Objekte des Bewusstseins vergänglich, mit Leid verbunden und ohne Selbst.
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Sicher, Bewusstsein braucht ja etwas über das es bewusst sein kann, das muss aber nicht zwangsläufig ein physischer Körper sein. Allerdings sind nach der Lehre des Buddha alle Objekte des Bewusstseins vergänglich, mit Leid verbunden und ohne Selbst.
Dem würde ich so nicht zustimmen. Auch Nibbana ist ein Objekt des Bewusstseins. Wenn Nibbana vergänglich wäre, fällt man ja auch wieder aus dem Nibbana heraus, weil es ja aufgrund der Vergänglichkeit auch wieder zu Ende gehen würde. Wenn das Nibbana mit Leid verbunden wäre, kann es ja keine Befreiung aus Samsara sein. Das hätte zur Konsequenz, dass es nicht anstrebenswert ist, NIbbana zu erreichen. Ohne Selbst ist es auf jeden Falle wie alle Phänomene.
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Dem würde ich so nicht zustimmen. Auch Nibbana ist ein Objekt des Bewusstseins. Wenn Nibbana vergänglich wäre, fällt man ja auch wieder aus dem Nibbana heraus, weil es ja aufgrund der Vergänglichkeit auch wieder zu Ende gehen würde. Wenn das Nibbana mit Leid verbunden wäre, kann es ja keine Befreiung aus Samsara sein. Das hätte zur Konsequenz, dass es nicht anstrebenswert ist, NIbbana zu erreichen. Ohne Selbst ist es auf jeden Falle wie alle Phänomene.
Bewusstsein ist bedingt durch den Kontakt der sechs Sinne mit den sechs Sinnesobjekten, wie kann es über das Unbedingte (Nibbana) bewusst sein?
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Bewusstsein ist bedingt durch den Kontakt der sechs Sinne mit den sechs Sinnesobjekten, wie kann es über das Unbedingte (Nibbana) bewusst sein?
So es ist!

Man findet Nibbana niemals in der Kette von der bedingten Entstehung. Nibbana als der Objekt des Bewusstseins? Ich bezweifle das, sehr milde ausgedrückt. Aber es erinnert mir fast sofort Nagarjuna mit dem Gedanken, dass es keinen winzigen Unterschied zwischen Samsara und Nirvana gibt.

Natürlich, ich scherze, sorry, man kann Nibbana weiter als den Objekt „behandeln“. Wahrscheinlich, man sollte hier wieder Herz-Sutra zitieren, aber ich würde es mir ersparen.

Und wer? Sollte Nibbana wahrnehmen? Der absoluter Weg-Fall der Wahrnehmung , also das Ende des Prozesses des Werden, also keine Wieder-Geburt mehr, wie kann man diesen Zustand als das Phänomen betrachten? Das ist die Tod-Überwindung. Man kann es nicht einfach „objektivieren“ oder „verifizieren“. Denn alles, absolut alles ist Dukkha , das ganze Leben und alle Bereiche des Daseins, denn die alle unterliegen drei Dasein-S-Merkmalen, das ist für mich sehr schlüssig und logisch.
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Allerdings sind nach der Lehre des Buddha alle Objekte des Bewusstseins vergänglich, mit Leid verbunden und ohne Selbst.
:unsure: ... Ich muss wohl noch ein paar weitere Runden darüber nachdenken, wie ich das erklären kann ...

Bewusstsein ist bedingt durch den Kontakt der sechs Sinne mit den sechs Sinnesobjekten, wie kann es über das Unbedingte (Nibbana) bewusst sein?
Vielleicht habe ich es nicht korrekt verstanden, aber ich versuche mal es als Erklärung einzubringen:

Die in den Kommentaren erwähnten zwei Aspekte des Nirwahns, wörtl. ‘Erlöschens’, sind:

1. die ‘Völlige Erlöschung der Leidenschaften’ (kilesa-nibbána) - in den Sutten auch genannt sa-upádi-sesa-nibbána, d.i. ‘Nibbana, bei dem die Daseinsgruppen noch übrig bleiben’ -: diese tritt ein bei Erreichung der Vollkommenen Heiligkeit oder Arahatschaft (siehe ariya-puggala).

2. die ‘Völlige Erlöschung der Daseinsgruppen’ (khandha-nibbána) – auch genannt an-upádi-sesa-nibbána (siehe upádi), d.i. ‘Nibbána bei dem keine Daseinsgruppen übrig bleiben’, m. a. W. das Zuruhekommen, oder genauer gesagt, Sich-nicht-mehr-Fortsetzen dieses geistig-körperlichen Daseinsprozesses: diese tritt ein beim Tode des Arahat . Siehe It. 44.

Bisweilen treten beide Aspekte in ein und demselben Momente, d.i. beim Tode, ein; hierüber siehe sama-sísí. »Wahrlich, ihr Mönche, dies ist der Friede, dies das Erhabene, nämlich das Zuruhekommen aller Karmabildung, Loslösung von allen Daseinssubstraten, Versiegung des Begehrens, die Aufhebung, die Erlöschung, das Nirwahn.« (A.III.32).

»Von der Gier getrieben, ihr Mönche, durch Haß erbost, durch Verblendung betört und überwältigt, im Geiste gefesselt, sinnt man auf eigenen Schaden, sinnt man auf fremden Schaden, sinnt auf beiderseitigen Schaden, erfährt man geistige Qual und Trübsal.
Sind aber Gier, Haß und Verblendung verschwunden, so sinnt man weder auf eigenen Schaden, noch auf fremden Schaden, noch auf beiderseitigen Schaden und empfindet keine geistige Qual und Trübsal. Auf diese Weise ist das Nirwahn an keine Zeit gebunden, bereits bei Lebzeiten erkennbar, einladend, anziehend und dem Weisen verständlich.« (A.III.56).

Quelle: https://www.palikanon.com/wtb/nibbana.html
 
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| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Also ich weiß nicht wie Nibbana erfahren wird wenn Gier, Hass und Verblendung erloschen sind, bei mir sind sie nicht erloschen. Dass es direkt als ein Objekt erfahrbar ist glaube ich eher nicht, man weiß dann halt dass man nicht wieder geboren wird. Mit dem Tod erlischt dann vermutlich auch das Bewusstsein, andernfalls bliebe ja eine Dualität übrig - Bewusstsein und Nibbana als sein Objekt.
Man kann spekulieren dass Bewusstsein ursprünglich ohne Bedingung ist und dann mit Nibbana eins wäre, aber im Palikanon wird das nirgends so beschrieben. Das ist die Lehre des Advaita Vedanta, dort wird es aber nicht Nibbana (verlöschen) genannt sondern Brahman (ewig Seiendes).
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Lieber @mukti, es ist unschwer zu bemerken, dass ich mich mit den Feinheiten der Theravada -Lehrmeinung leider nicht so gut auskenne, (um dazuzulernen, lese ich hier sehr gerne mit), ... aber die Tib.-buddḥ Belehrungen zum Thema Nirvana sind mir auch nicht besonders eingängig. Ich lasse mich einfach überraschen - ich hoffe, irgendwann werde ich es wisseṇ. ;)
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Ich lasse mich einfach überraschen - ich hoffe, irgendwann werde ich es wisseṇ. ;)
Das sage ich auch immer und wichtiger als über unausdenkbares nachzudenken ist es wohl dass aus der Hoffnung eine unumstößliche Gewissheit wird. Nach dem Theravada wäre das der Stromeintritt.
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Bewusstsein ist bedingt durch den Kontakt der sechs Sinne mit den sechs Sinnesobjekten, wie kann es über das Unbedingte (Nibbana) bewusst sein?
Hallo @mukti ,

ich habe nicht geschrieben, dass Nibbana unbedingt ist. Ich habe nur geschrieben, dass
  • NIbbana nicht vergänglich ist
  • Nibbana nicht leidvoll ist
  • Nibbana ohne Selbst ist.
Schon aus dem letzten Punkt ergibt sich, dass Nibbana nicht das Unbedingte ist. Was kein Selbst hat, kann nicht unbedingt sein. Wenn etwas unbedingt ist, hat es ein Selbst.

Eine Schwierigkeit bei Nibbana ist, dass es eine Verneinung, die Abwesenheit von etwas ist. Wie schon @mkha' schrieb, ist es die Abwesenheit der drei Geistesgifte . Nibbana ist also verwirklicht, wenn unser eigener Geist frei ist von den drei Geistesgiften und den aus ihnen resultierenden Leidenschaften sowie deren Ursachen.

Nibbana ist ein geistiges Phänomen, das in Abhängigkeit existiert und ein Objekt des geistigen Bewusstseins ist, denn wir können Nibbana mit dem geistigen Bewusstsein erfassen / erfahren. Das mag für uns jetzt noch sehr schwierig sein, weil wir noch zu viele Hindernisse im eigenen Geist haben. Buddha Sakyamuni hat in der Lehrrede von den vier edlen Wahrheiten aber aufgezeigt, dass man es erkennt, wenn man Nibbana verwirklicht hat.

In Bezug auf die wahren Beendigungen erklärt er in der Sutta:
  • "'Dies ist die edle Wahrheit vom Ende des Leidens.': Da ging mir, ihr Mönche, in Bezug auf Dinge, die man noch nie zuvor gehört hatte, die Einsicht , das Wissen, die Weisheit, die Erkenntnis und das Licht auf."

  • "'Diese edle Wahrheit vom Ende des Leidens muss verwirklicht werden': Da ging mir, ihr Mönche, in Bezug auf Dinge, die man noch nie zuvor gehört hatte, die Einsicht, das Wissen, die Weisheit, die Erkenntnis und das Licht auf."

  • "'Diese edle Wahrheit vom Ende des Leidens wurde verwirklicht': Da ging mir, ihr Mönche, in Bezug auf Dinge, die man noch nie zuvor gehört hatte, die Einsicht, das Wissen, die Weisheit, die Erkenntnis und das Licht auf."
    (zitiert nach: Bhikkhu Bodhi , In den Worten des Buddha, Verlag Beyerlein und Steinschulte 2011, S.68)
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Nibbana beschreiben ist wohl ein Widerspruch in sich. So heißt es in Sn 1076: "Kein Maß gibt es für ihn, der hin zum Ende ging. Nicht gibt's ein Wort, durch das man ihn erfaßt. Wenn alle Dinge völlig abgetan, sind abgetan auch aller Rede Pfade."
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Der Vers Sn 1076 hat ja die Überschrift: Der Erhabene. Wenn es zu Beginn heißt: "Kein Maß gibt es für ihn, der ...", dann bezieht sich das Wort 'ihn' auf Buddha Sakyamuni, aber nicht zwangsläufig auch auf das Nibbana, die dritte edle Wahrheit. Denn es gibt einen Unterschied zwischen dem Nibbana des Arahant und dem Nibbana des Buddha.
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Also ich weiß nicht wie Nibbana erfahren wird wenn Gier, Hass und Verblendung erloschen sind, bei mir sind sie nicht erloschen. Dass es direkt als ein Objekt erfahrbar ist glaube ich eher nicht, man weiß dann halt dass man nicht wieder geboren wird. Mit dem Tod erlischt dann vermutlich auch das Bewusstsein, andernfalls bliebe ja eine Dualität übrig - Bewusstsein und Nibbana als sein Objekt.
Man kann spekulieren dass Bewusstsein ursprünglich ohne Bedingung ist und dann mit Nibbana eins wäre, aber im Palikanon wird das nirgends so beschrieben. Das ist die Lehre des Advaita Vedanta, dort wird es aber nicht Nibbana (verlöschen) genannt sondern Brahman (ewig Seiendes).
Weiss ich nicht, @mukti . Der Buddha hatte im Kanon alle seine frühere Vorexistenzen erinnert. Wenn man es zulässt, dass mit dem Tod ( auch Das Bewusstsein) als absolut erlöschen hätte, wie war es möglich?
@mkha hatte doch sehr gute Link von Nyanatiloka gepostet:

Dieser unterbewußte Daseinsstrom ist eben das, was die Psychologen als Unterbewußtsein, auch als das Unbewußte oder die Seele, bezeichnen. Es ist das, worauf alle Erinnerung beruht und wodurch sich das aus früheren Existenzen Ererbte erklären läßt.

Man sollte das mit diesem Abschnitt vergleichen:

«Wie aber, o König: ist die Flamme in der ersten Nachtwache dieselbe wie die Flamme in der mittleren, und die Flamme in der mittleren Nachtwache dieselbe wie die Flamme in der letzten?»


«Gewiß nicht, o Herr.»


«Dann brennt wohl, o König, eine Lampe in der ersten Nachtwache, eine andere in der mittleren und wieder eine andere in der letzten Nachtwache?»


«Das nicht, o Herr! Denn das Licht war während der ganzen Nacht abhängig von ein und derselben Lampe.»


«Genau in derselben Weise, o König, schließt sich die Kette der Erscheinungen (Oder: "die Kontinuität der Daseinsvorgänge" dhamma -santati) aneinander. Eine Erscheinung entsteht, eine andere schwindet. Dies verläuft als gäbe es kein Vorher oder Nachher. Daher ist (das Kind) nicht dasselbe (wie der Erwachsene), aber ist auch kein anderer. In (seinem) früheren Bewußtsein ist das spätere Bewußtsein einbegriffen.»

Also, man kann bestimmt ohne Adavaita-Vedanta auskommen. Und die Parallelen zum TB , meine Meinung, schwer nicht! zu sehen.

Also, nicht alles würde dann " verlöschen", wie du es schreibst. Ansonsten den ganzen Konzept von Wieder-Geburt macht keinen Sinn.
So man kann mit dem Recht uber das Bewusstsein-S-Kontinuum sprechen, und so macht Nyanatiloka. ( eigentlich).
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Der Vers Sn 1076 hat ja die Überschrift: Der Erhabene. Wenn es zu Beginn heißt: "Kein Maß gibt es für ihn, der ...", dann bezieht sich das Wort 'ihn' auf Buddha Sakyamuni, aber nicht zwangsläufig auch auf das Nibbana, die dritte edle Wahrheit. Denn es gibt einen Unterschied zwischen dem Nibbana des Arahant und dem Nibbana des Buddha.
Tatsächlich? Ich dachte, der Unterschied sei lediglich, dass ein Buddha das vergessene Dharma "neu" entdeckt und in einem entsprechenden Weltzeitalter das Rad der Lehre wieder in Gang gesetzt hat? Woher hast du das mit den "verschiedenen" Nibbanas?
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Dass sich das Nibbana des Arahant vom Nibbana des Buddha unterscheidet, ergibt sich ja schon daraus, dass der Arahant nicht die Allwissenheit des Buddha besitzt. Inwieweit dieser Unterschied im Theravada eine Rolle spielt, kann ich nicht beurteilen. Beschäftigt man sich mit dem Pfad des Bodhisattvas, stößt man immer wieder auf diesen Punkt. Dass dieser Unterschied gemacht wird, bedeutet aber nicht, dass aus der Perspektive des Bodhisattvapfades das Nibbana des Arahant abgewertet wird.

Genauso wie der Arahant alle Leiden samt ihren Ursachen durch den Pfad aufgeben will, so will dies auch ein Bodhisattva . Aber der Bodhisattva hat ein weitergehendes Ziel: Er will auch die Hindernisse für die Allwissenheit, die subtilen Wissensschleier aufgeben, um zum Wohle aller fühlenden Wesen handeln zu können. Deshalb geht das Nibbana, das er anstrebt, über das des Arahant hinaus ohne das Nibbana des Arahant geringzuschätzen.

Wenn der Dharma verloren gegangen ist, dann wird es ein Buddha sein, der ihn wieder in die Welt bringt. Dies kann er aber nur aufgrund seiner Allwissenheit. Deshalb gilt ja auch Maitreya als der nächste Buddha.
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Ich wüsste auch keinen Unterschied im Wissen eines Buddha oder eines Arahants. Das will aber nichts heißen, ich frage nur aus Interesse. :) Hast du eine Textstelle, auf die du dich beziehst? Ich dachte eigentlich, wer ins Nibbana eingeht, hat das Endziel erreicht und da gibt's keine Unterschiede mehr.
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Wenn der Dharma verloren gegangen ist, dann wird es ein Buddha sein, der ihn wieder in die Welt bringt. Dies kann er aber nur aufgrund seiner Allwissenheit. Deshalb gilt ja auch Maitreya als der nächste Buddha.
Sage mir, bitte, @Helmut , wo ist diese Stelle im Pali -Kanon?
In Wikipedia man liest:

Sein Kommen ist einigen Quellen zufolge für 3.000, 5.000 bzw. 30.000 Jahre nach Buddha Shakyamuni , dem historischen Buddha (Siddhartha Gautama), vorausgesagt. Ein derart „baldiges“ Kommen widerspricht jedoch den diesbezüglichen Aussagen im Suttapitaka des Palikanons. Dort (Digha-Nikaya, Cakkavatti Sutta) heißt es, Metteyya werde erscheinen, wenn die Menschen (wieder) achtzigtausend Jahre alt werden, was sich nicht plötzlich, sondern über viele Zwischenstufen vollziehen soll. Demnach können die Prognosen für die Ankunft des „Lachenden Buddha“ auch als unbestimmte Vorhersagen im Sinne von: „in ferner Zukunft …“ verstanden werden. Zur Zeit des (4.) „historischen“ Buddha Gautama soll Maitreya als Bodhisattva-Schüler inkarniert gewesen sein.


Kommender 5. Buddha dieses Äons​

Maitreya ist der einzige im Suttapitaka des Palikanons des Theravada-Buddhismus erwähnte kommende Buddha. Bekannt ist er auch im Mahayana und hier insbesondere im tibetischen Buddhismus von großer Bedeutung.

Also, poste die Stelle, bitte! Ansonsten es wäre mein Anliegen , TB mit dem Pali-Kanon nicht mehr zu vermengen. Das sind die andere Einstllungen, wie , Z.B. man würde vergeblich, Buddha-Natur im Pali-Kanon suchen, das ist aber nur ! TB.
Deine Mühe , apropos, auf beiden Foren, ist echt auffallend, lieber @Helmut , aber das sind einfach verschiedene Schuhen und auch die Verschiedene Wege.
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
mukti schrieb:
Bewusstsein ist bedingt durch den Kontakt der sechs Sinne mit den sechs Sinnesobjekten, wie kann es über das Unbedingte (Nibbana) bewusst sein?

Hallo @mukti ,

ich habe nicht geschrieben, dass Nibbana unbedingt ist. Ich habe nur geschrieben, dass
  • NIbbana nicht vergänglich ist
  • Nibbana nicht leidvoll ist
  • Nibbana ohne Selbst ist.
Schon aus dem letzten Punkt ergibt sich, dass Nibbana nicht das Unbedingte ist. Was kein Selbst hat, kann nicht unbedingt sein. Wenn etwas unbedingt ist, hat es ein Selbst.

Etwas das aus sich selbst heraus besteht ist nicht erkennbar, Nibbana ist erkennbar und besteht daher nicht aus sich selbst heraus, das scheint hier die Überlegung zu sein. Nibbana ist aber nur erkennbar an der Abwesenheit von Gier, Hass und Verblendung, nicht als ein Objekt an sich. In diesem Sinn ist es ein geistiges Phänomen, wie du sagst:

Eine Schwierigkeit bei Nibbana ist, dass es eine Verneinung, die Abwesenheit von etwas ist. Wie schon @mkha' schrieb, ist es die Abwesenheit der drei Geistesgifte. Nibbana ist also verwirklicht, wenn unser eigener Geist frei ist von den drei Geistesgiften und den aus ihnen resultierenden Leidenschaften sowie deren Ursachen.

Nibbana ist ein geistiges Phänomen, das in Abhängigkeit existiert und ein Objekt des geistigen Bewusstseins ist, denn wir können Nibbana mit dem geistigen Bewusstsein erfassen / erfahren. ...

Über Nibbana sagt der Buddha:

"Für Abhängiges gibt es Regung.
Für Unabhängiges gibt es nicht Regung.
Ist keine Regung, so ist Ruhe.
Ist Ruhe, so ist keine Reizung.
Ist keine Reizung, so ist kein Kommen und Gehen.
Ist kein Kommen und Gehen,
so gibt es kein Schwinden und Wiedererscheinen.
Ist kein Schwinden und Wiedererscheinen,
so gibt es kein 'Diesseits', kein 'Jenseits'
und kein 'Dazwischen.'
Das ist wahrlich das Ende des Leidens."

Ud.VIII.4

Also nicht abhängig, unbedingt. Das bedeutet nicht "Nichts":

Es besteht ein Reich, ihr Mönche,
wo es keine Erdenart gibt,
Wasserart nicht, Feuerart nicht,
Luftart nicht, wo kein Bereich ist
eines unbegrenzten Raumes,
oder endlosen Erfahrens,
oder 'Nicht-Etwas', und auch nicht
'Weder-Wahrnehmung noch keine',
'Diese Welt' und 'jene' – beides
gibt's dort nicht, auch 'Sonne', 'Mond' nicht.

Kommen gibt's dort nicht, so sag ich,
Gehen nicht und kein Sichstützen,
Schwinden nicht und Wiederkommen:
Frei von Stützen, frei von Fort-Gang:
So ist es ganz unabhängig.
Wahrlich: Das ist Leidens Ende."

Ud.VIII.1

Das weist darauf hin dass "Nibbana an sich" ist kein Objekt des Bewusstseins ist. Der Buddha spricht auch vom Vergehen des Bewusstseins nach der achten Jhana -Stufe sowie nach dem Tod eines Arahant.
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Sorry, es könnte so wie Haarspalterei aussehen, aber das passt nicht zusammen:

Nibbana ist ein geistiges Phänomen, das in Abhängigkeit existiert und ein Objekt des geistigen Bewusstseins ist, denn wir können Nibbana mit dem geistigen Bewusstsein erfassen / erfahren. ..
Und das:

Das weist darauf hin dass "Nibbana an sich" ist kein Objekt des Bewusstseins ist

Bin ich echt blöd? . Ein/Kein.❓
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
Sorry, es könnte so wie Haarspalterei aussehen, aber das passt nicht zusammen...

Es sind zwei verschiedene Aspekte:

Die in den Kommentaren erwähnten zwei Aspekte des Nirwahns, wörtl. 'Erlöschens', sind:
  1. die 'Völlige Erlöschung der Leidenschaften' (kilesa-nibbāna) - in den Sutten auch genannt sa-upādi-sesa-nibbāna, d.i. 'Nibbana, bei dem die Daseinsgruppen noch übrig bleiben' -: diese tritt ein bei Erreichung der Vollkommenen Heiligkeit oder Arahatschaft (siehe ariya-puggala).
  2. die 'Völlige Erlöschung der Daseinsgruppen' (khandha-nibbāna) - auch genannt an-upādi-sesa-nibbāna (siehe upādi), d.i. 'Nibbāna bei dem keine Daseinsgruppen übrig bleiben', m. a. W. das Zuruhekommen, oder genauer gesagt, Sich-nicht-mehr-Fortsetzen dieses geistig-körperlichen Daseinsprozesses: diese tritt ein beim Tode des Arahat. Siehe It. 44.
nibbāna

In Bezug auf einem Menschen (bzw. den Daseinsgruppen) in dem keine Gier, Hass und Verblendung sind, ist Nibbana erkennbar. Wenn der Mensch gestorben ist, bzw. die Daseinsgruppen erloschen sind, woran und womit könnte Nibbana dann erkennbar sein?
 
Re: Dharma Buddhas Empfehlungen für Laienanhänger
... es wäre mein Anliegen , TB mit dem Pali-Kanon nicht mehr zu vermengen. Das sind die andere Einstllungen, wie , Z.B. man würde vergeblich, Buddha-Natur im Pali-Kanon suchen, das ist aber nur ! TB. ...
Lieber @Igor,
wie Du weißt, lerne ich gerne dazu, und so bin ich auch öfter zu Gast bei unseren Theravadiṇ. Ich nahm zur Kenntnis: manchmal, lieber Igor, ist das, was wir für etwas Befremdliches, für eine Abweichung/ eine Unterscheidung halten, im Prinzip das Resultat schwieriger Übersetzungen der alten Texte. Die gängige Deutung des Begriffs Buddha-Natur ist oftmals missverständlich - den Sanskritbegriff Tathāgatagarbha könnte m. E. auch ein Theravadin gutheißen ;) siehe hier: https://buddhastiftung.org/glossary/tathagatagarbha/
 
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