Die wir, o Herr, uns mit vielerlei Dingen beschäftigen, welche Beschäftigung ziemt sich wohl für uns?
Da, Mahānāma, magst du des Vollendeten gedenken: 'Dies, wahrlich, ist der Erhabene; er ist der Heilige, Vollkommen Erleuchtete, der im Wissen und Wandel Bewährte, der Gesegnete, der Kenner der Welt, der unvergleichliche Lenker führungsbedürftiger Menschen, der Meister der Götter und Menschen, der Erleuchtete, der Erhabene. Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger des Vollendeten gedenkt, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß und Verblendung umsponnen; und angesichts des Vollendeten ist sein Geist zu solcher Zeit recht gerichtet. Recht gerichteten Geistes aber, Mahānāma, gewinnt der edle Jünger Begeisterung für das Ziel, Begeisterung für die Lehre, gewinnt er Freude an der Lehre. Im Freudigen aber erhebt sich Verzückung; verzückten Geistes beruhigt sich das Innere; im Inneren beruhigt, empfindet er Glück, und des Glücklichen Geist sammelt sich.
Fernerhin, Mahānāma, magst du der Lehre gedenken: »Wohl verkündet ist vom Erhabenen die Lehre; sie ist klar sichtbar, unmittelbar wirksam, einladend: 'Komm und sieh'!', zum Ziele führend, den Verständigen, jedem für sich, verständlich.« Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger der Lehre gedenkt, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß und Verblendung umsponnen;...
Fernerhin, Mahānāma, magst du der Mönchsgemeinde gedenken: 'Gut wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, gerade wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, auf dem rechten Pfade wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen; geziemend wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, als da sind: die vier Paare der Heiligen, die acht Arten der Heiligen. Dies ist die Jüngergemeinde des Erhabenen. Würdig ist sie des Opfers, würdig der Gastspende, würdig der Gaben, würdig des ehrfurchtsvollen Grußes, der beste Boden in der Welt für gute Werke.' Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger der Mönchsgemeinde gedenkt, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß und Verblendung umsponnen;...
Fernerhin, Mahānāma, magst du der eigenen Sitten gedenken, der ungebrochenen, unverletzten, unbefleckten, unverdorbenen, befreienden, von Verständigen gepriesenen, die unbeeinflußbar sind und die geistige Sammlung fördern. Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger der Sittlichkeit gedenkt, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß und Verblendung umsponnen;...
Fernerhin, Mahānāma, magst du der eigenen Freigebigkeit gedenken: 'Heil mir! Gut hab' ich's getroffen, daß ich inmitten der vom Laster des Geizes umsponnenen Menschheit mit einem vom Laster des Geizes freien Herzen im Hause lebe, freigebig, mit offenen Händen, zum Geben geneigt, den Bedürftigen zugetan, am Austeilen von Gaben Freude habend.' Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger der Freigebigkeit gedenkt, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß und Verblendung umsponnen;...
Fernerhin, Mahānāma, magst du der Gottheiten gedenken:
- 'Es gibt da die vier Großen Götterkönige,
- es gibt die Götter der Dreiunddreißig,
- es gibt die Yama-Götter,
- die Seligen Götter,
- die schöpfungsfreudigen Götter,
- die über die Erzeugnisse anderer verfügenden Götter,
- die Götter der Brahmawelt,
- und es gibt noch Götter darüber hinaus.
Das Vertrauen, von dem erfüllt jene Gottheiten, von hier abgeschieden, dort wiedererschienen sind, ein solches Vertrauen eignet auch mir. Die Sittlichkeit - das Wissen - die Freigebigkeit - die Weisheit, von der erfüllt jene Gottheiten, von hier abgeschieden, dort wiedererschienen sind, solche Sittlichkeit, solches Wissen, solche Freigebigkeit und solche Weisheit eignet auch mir.' Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger dieser Eigenschaften gedenkt, die ihm selber und den Gottheiten eignen, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß und Verblendung umsponnen;...
Auch beim Gehen, Mahānāma, magst du diese Betrachtungen üben; auch beim Stehen magst du sie üben; auch beim Sitzen magst du sie üben; auch beim Liegen magst du sie üben; auch während du deiner Beschäftigung nachgehst, magst du sie üben; auch während du im Hause voller Kinder wohnst, magst du sie üben.
A.XI.12-13 Rechte Betrachtungen für Hausleute