mukti
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Buddh. Richtung:
Theravada
Theravada
Re:
Dharma Das Beobachten
Es wird ja oft betont, dass sich diese Verinnerlichung stufenweise vollzieht, z.B. in A.V.24: Sittlichkeit ist die Grundlage für rechte Sammlung, rechte Sammlung ist die Grundlage für den Erkenntnisblick, der Erkenntnisblick ist die Grundlage für Loslösung, Loslösung ist die Grundlage für Befreiung. Oder A.X.1: Sittlichkeit-Reuelosigkeit-Freude-Ruhe-Glücksgefühl-Sammlung-Erkenntnisblick-Loslösung-Befreiung.Nicht alle-eher sehr wenige- haben wirklich ver-inner-lich-t, dass die Uhr tickt Immer! Und wenn jemand Zugang zum Dhamma gefunden hat, dann bleibt nichts anderes übrig, als zu praktizieren.
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Entscheidend ist doch, sich immer wieder bewusst zu machen, dass wirklich alles vergänglich ist. Es gibt nichts, das mir gehört – und auch kein „Ich“ als festes, dauerhaftes Ding.
Laien wird zuerst Sittlichkeit nahegelegt und auch Ordinierte üben sich zunächst im Einhalten der Sittenregeln. Ohne rechtes Handeln wird sich die Erkenntnis von anicca und anatta wohl nicht so richtig entwickeln.
Es greift aber auch alles ineinander, z.B. die Besinnung darauf, dass alles vergänglich und ohne Selbst ist, fördert die Achtsamkeit bei den Handlungen. Wenn ich auf die Vergänglichkeit achte, erwarte ich mir kein dauerhaftes Glück durch irgendeinen Besitz, dadurch nimmt das Begehren ab und das fördert wiederum die Sittlichkeit.
Das Beobachten ist bei mir vor allem verbunden mit der wirklichkeitsgemäßen Ansicht "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht". Für die Wahrnehmung an sich muss man sich nicht extra bemühen, sie ist immer da, sobald man bei Bewusstsein ist. Weil sie aber von Unwissenheit vereinnahmt ist, entsteht die falsche Ansicht "Dies bin ich und das gehört mir".
Man kann sich üben alles, besonders Körper und Geist, ohne Ich und Mein zu betrachten, aber solange es Anhaftung gibt, wird damit die Wahrnehmung nicht vollständig gereinigt. Wenn sich dieses Beobachten ohne Ich und mein ununterbrochen aufrecht erhalten ließe, würden sich die drei Geistestrübungen auflösen bis zum Nibbana . Aber wer kann schon das übermächtige Begehren nach Sinnlichkeit und Dasein auf diese Weise überwinden. Trotzdem ist das Beobachten für mich ein Schlüssel zur Praxis, es hilft mir sehr, unnötige Leiden zu vermeiden, mich nicht völlig in der sinnlichen Welt zu verlieren und immer wieder zum Wesentlichen zurückzufinden, mehr als alle Bücher der Gelehrten.
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