Es gibt so viele Zugänge, innerhalb des Rahmens der Lehre ist ein großer individueller Spielraum. Außerdem die anderen spirituellen und materialistischen Wege, man könnte sagen es gibt so viele Wege, wie es Menschen gibt. So gibt es auch keine zwei Menschen die im Thema "Beobachten" das Gleiche sehen.
Wir leben alle in derselben Welt, aber weil wir nicht sehen wie sie wirklich ist, lebt jeder auch in seiner eigenen Welt. Der Buddha hat die Welt mit ungetrübter Wahrnehmung gesehen, wie sie ist. Er würde heute dasselbe lehren und in Indien Geburt nehmen, da ist noch genug übrig von der alten Kultur.
Vielen Dank,
@mukti.
Zurzeit fällt es mir sehr schwer zu praktizieren.
Die Russen haben das Krankenhaus in meiner Stadt zerstört – dort, wo mein Kind geboren wurde.
Die schwangere Frau ist gestorben, viele Menschen sind kaum mit dem Leben davongekommen.
Heute ist dort ein offizieller Trauertag .
Ich wollte das eigentlich nicht vertiefen.
Aber ich frage mich:
Wie würde sich eigentlich der historische Buddha in so einer absolut kaum auszuhaltenden existenziellen Situation verhalten?
Wenn es um die normalen Themen wie Alter, Krankheit und Tod geht, ist das alles irgendwie in Ordnung – also im Sinne :
Der Praktizierende soll die
drei Daseinsmerkmale verinnerlichen.
Anders gesagt: Nichts gehört wirklich „mir“.
Aber wie geht man mit Krieg um, wenn er einen persönlich betrifft, wenn er unter die Haut geht?
Hellmuth Hecker schreibt in seinem Buch über das Leben des Buddha, dass er – immer wenn es möglich war – versuchte, Kriege zu verhindern.
Und doch gibt es auch in vielen anderen Biografien Stellen, wo das nicht mehr möglich war.
Ich weiß nicht weiter.
Es macht mich kaputt.
Wie siehst du das?
Wie kann man sich hier aus buddhistischer Sicht verhalten?
Leider weiß ich es nicht.
Ich zitiere meinen lieben Nyanatiloka:
"
5. Vers
Na hi verena verani
sammant'idha kudacanam,
averena ca sammanti:
esa dhammo sanantano.
Durch Haß fürwahr kann nimmermehr
Zur Ruhe bringen man den Haß;
Durch Nichthaß kommt der Haß zur Ruh':
Das ist ein ewiges Gesetz.
Gleichwie man nämlich eine durch Speichel, Rotz und andere
Unreinheiten beschmierte Stelle nicht durch Abwischen mit
eben solchen Unreinheiten rein und geruchlos machen kann,
sondern diese Stelle noch viel unreiner und übelriechender
wird, genau so kann man nicht dadurch, daß man den
Beschimpfenden wieder beschimpft oder den Schlagenden wieder
schlägt, durch Haß den Haß zur Ruhe bringen, sondern
man macht den Haß nur immer stärker. Somit kommen die
Gehässigkeiten (verani) niemals durch Haß zur Ruhe.
Wie aber jene Unreinheiten wie Speichel usw., mit klarem Wasser
abgewaschen, verschwinden und jene Stelle rein und
ruchlos wird, genau so kommen durch Nichthaß, durch das
Wasser der Duldsamkeit und Güte, durch weise Erwägung und
Betrachtung, die Gehässigkeiten zur Ruhe, zur Stillung und
zum Verschwinden.
Daß aber nur durch Nichthaß der Haß zur Ruhe kommt, dieses
altehrwürdige Gesetz ist der Weg, den alle Erleuchteten, Einzelerleuchteten
und Triebversiegten gewandelt sind.
Über die drei letzteren Begriffes. B.Wtb. :
bodhi ."
Dhammapada .
P.S. Die Moderation kann es in das Thema „
Buddhismus und Krieg“ verschieben, so etwas, dann kann ich es später nachlesen. Nicht wichtig.