Wieso beweisen - 'Ich habe recht, du hast unrecht' - geht es darum? Ich denke wir reflektieren und reden halt über diese Dinge.
Ja, das ist mir klar.
Aber ich denke, dass das Mahayana in vielem recht hat – es gibt dort tatsächlich eine enorme Fülle an Zitaten. Auch der Gedanke des „Zugeständnisses“ sowie entsprechende Sutren wurden von mir bereits zitiert.
Das Mahayana geht in vieler Hinsicht weiter und tiefer – die Autoren dieser Monografie deuten das auch an, wenn auch eher indirekt. Sie haben jedenfalls keine Hemmungen, Mahayana-Texte zu zitieren.
Ich habe ja bereits früher geschrieben: Der Geschmack der Befreiung ist derselbe, ganz gleich aus welcher Richtung "ES"? kommt. Weiß nicht.
Der historische Buddha verwendete einfach das, was zur damaligen Zeit für die Menschen passend war. Er hätte sicher nicht über Quantenphysik gesprochen – im Gegensatz zu manch anderem Theravada-Autor heute.
Letztlich sind es alles nur Modelle, nur Hinweise auf den Mond – aber eben nicht der Mond selbst.
Wenn ich das vergesse, und mich zu sehr an irgendeiner Lehre festklammere, als wäre sie die endgültige Wahrheit, dann verpasse ich genau diesen Akt des Beobachtens. Denn letztlich sind es alles nur Worte, nur Begriffe.
Ich frage mich oft, wie der historische Buddha heute seine Lehre formulieren würde. Ich bezweifle sehr, dass er in unserer modernen Zeit viele Menschen mit einer Lehre gewinnen würde, die zum Beispiel wörtlich an Wiedergeburt in niederen Bereichen glaubt. Auch das tibetische Totenbuch spricht davon – das weiß ich, und auch Paul Debes zitiert es.
Aber letztlich ist das alles nur ein Blickwinkel – verschiedene Perspektiven.
Das sind meine persönlichen Reflexionen. Ich wollte nichts! beweisen.