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Re: Andere Was wird umgangssprachlich unter Samsara verstanden?
@Dawa Ich kann Deinen Beitrag #50 nicht zitieren. shrug

Falls Du Dich mit dem Ausspruch auf meinen Beitrag beziehst, verstehe ich Dich vielleicht nicht recht.

Ich meine nicht, dass alles nur Blickwinkelsache ist. Wenn man im Jammertal ist, kann das grausam sein. Samsara kann grausam sein.
Aber die Lehre des Buddha sieht das eben nicht als gottgewollt oder schiksalhaft an, sondern Aspekte wie Karma , Ursache und Wirkung sowie Dharmapraxis spielen eine Rolle. Kurz, man kann was machen.
 
Re: Andere Was wird umgangssprachlich unter Samsara verstanden?
@Losang Lhamo nein, das war einfach nur eine spontane Eingebung, die ich zum Thema passend fand 😄

Aber ich finde es ist eben schon eine "Blickwinkel Sache" , wenn ich im "Jammertal" bin, ist das das Resultat davon, dass ich die Phänomene nicht entsprechend ihres natürlichen Zustandes erkenne, sondern ihnen Labels aufzwänge, die von meinen persönlichen Erlebnissen, Verhaltensmustern etc herrühren.

Noch ein Beispiel:

Schmerzen, für den einen können sie eine unglaubliche körperliche und Seelische Belastung sein, für den anderen ein höchstmas an Erregung und Genuss auslösen. Oder Kunst, Musik usw.
Und so ist das mit allen Phänomenen, die wir wahrnehmen
 
Re: Andere Was wird umgangssprachlich unter Samsara verstanden?
Hallo @Igor07 ,😊
Ich danke dir für die Erklärung. Vor allem Danke für dein Beispiel. So war es für mich leichter.

Ich verstehe diesen Begriff leider noch nicht:
"inhärenten ( Inne-wohnenden ) Existenz-Weise"
Was bedeutet das?
Ok, sorry ...liebe @Nae Mi , ich versuche das ganze nochmal, aber mit den einfachen Wörtern.
Nehmen wir die Pflanze. Die braucht die bestimmte Ursachen, so wie der Boden, der Himmel. Dünger... usw.. Merken wir das.
Dann diese Pflanze braucht die bestimmte Bedingungen ( Umstände), so die "günstige". Der Boden sollte genug als fruchtbar erweisen. Daas Wasser von dem Himmel sollte die bestimmte Nahrungs-Elemente enthalten, oder ich sollte die Pflanze richtig abschneiden, also gut zu pflegen. Das ist der Zweite Faktor.
Weiter... Die Pflanze besteht aus so vielen Teilen, also die Blätter, der Stängel, die Knospen... egal... wenn ich alles ausseinandernehme, dann ich bekomme den Haufen von den teilen, aber keine Pflanze, per se, als das lebedige Organimsus.
Der vierte Faktor... Ich sehe die Pflanze anders, als die Biene, die die Pflanze eher als das Mittel für die Bestäubung sieht, meine Katze sieht es auch anders.. Der Botaniker auch anders. Entsprechend man sagt im TB, dass alle "Dinge" nut durch die Kraft der Benennung zustande kommen. Die sind kein "festes ", kein "kompaktes" oder so unabhängiges Ding, es ist immer abhängig entstanden.
Der letzte Faktor ist echt schwer zu verstehen, ich benutze dann mich selbst.
Ich heisse Igor. Aber meine Nationalität ist jude. Meine Mutttersprache ist aber russisch. Aber ich schreibe es alles auf deutsch, wer bin ich wirklich?
Wenn ich das Bein verliere, bleibe ich als Igor bestehen? Die Nieren? Aber wenn ich den Kopf verliere? Das ist gut für die Kontemplation .
Und wenn ich sterbe, meine Verwandten sagen: " es ist Igor"... Es ist so?
Auf dem Denkmal würde auch der Name "Igor" stehen... Aber man findet dort keinen "Igor".
Ich kann dir zwei Bücher empfehlen, liebe @Nae Mi ...
Ich verlinke beide jetzt:




Zum Schluss.. "inhärent" --wie aus sich selbst heraus... oder man sagt:" inne-wohnend"... Das wäre nicht mögliche Existenz-Weise. Aber so nehmen wie die Dinge wahr... man sagt dann entsprechend, dass die Dinge erscheinen uns nichts so, wie sie wirklich sind. Leider, ich kann es in Moment nichts besser erklären.
Ich lerne selbst das Leben lang... Und denke, auch darüber hinaus.
LG. Igor.
 
Re: Andere Was wird umgangssprachlich unter Samsara verstanden?
Hallo @Igor07 ,😊
Vielen Dank 🙏

Das mit der Pflanze kann ich mir sehr gut vorstellen. Der Teil über dich, bringt mich zum Nachdenken. Nicht, weil es über dich ist. 😅 Aber diese Betrachtungsweise. Ich habe noch nie darüber nachgedacht.

Vielen Dank auch für die Buchempfehlungen.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus meiner Erfahrung mit Traumatherapie, Achtsamkeit aus der dialektisch behavioralen Therapie und dem, was ich neu im MBSR (achtsamkeitsbasierte Stressreduktion) lerne. Ich bin unwissend bezogen auf die buddhistischen Lehren; möchte aber lernen.
Re: Andere Was wird umgangssprachlich unter Samsara verstanden?
Aber wenn ich das von @Igor07 richtig verstehe, bezieht sich das nicht nur auf das, was im Außen ist, sondern auch auf mein Inneres? Ich würde vermuten, dass ich so existiere, wie ich mich wahrnehme. Und für andere Menchen existiere ich so, wie sie mich wahrnehmen?
Zunächst mal: Leerheit ist ein sehr schwieriges Thema. Was schon richtig gesagt wurde: "Leerheit" meint immer "Leerheit von..." und nicht "Nichts" - also Leerheit von einer Eigennatur der Dinge ("Wasserglasigkeit"). Im Pali Kanon ist in erster Linie von der "Leerheit von einem Selbst" (Ich-Losigkeit, anatta ) die Rede. Die Leerheit der äußeren Phänomene kommt erst im Mahayana sehr stark in den Fokus.

Also könnte die kurze Antwort auf die Frage sein: vor allem auf das eigene Ich.

Es gibt kein Ich, das aus sich selbst heraus existiert, es gibt keinen ewigen Kern in unserer Persönlichkeit. Aber auch hier gilt: es gibt kein Nichts. Der Dalai Lama nennt das, was wir als unseren Persönlichkeitskern empfinden, das "bloße Selbst". Da ist Individualität, da ist Persönlichkeit, da ist ein Inneres, das zu mir gehört. Daran ändert sich nichts. Aber all das ist ein Fluss von Bedingungen, Ursachen und Wirkungen. Ein Gedanke denkt den nächsten, ein Gefühl führt zum nächsten, eine Sinneswahrnehmung löst ein Gefühl aus, ein Gedanke eine Handlung in der Welt usw. usf. Dieser Fluss ist das, was unser Selbst zusammen hält. Die Dynamik sorgt für die Kohärenz um eine "leere" Mitte herum.
 
Zuletzt bearbeitet:
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Andere Was wird umgangssprachlich unter Samsara verstanden?
Es gibt kein Ich, das aus sich selbst heraus existiert, es gibt keinen ewigen Kern in unserer Persönlichkeit. Aber auch hier gilt: es gibt kein Nichts. Der Dalai Lama nennt das, was wir als unseren Persönlichkeitskern empfinden, das "bloße Selbst". Da ist Individualität, da ist Persönlichkeit, da ist ein Inneres, das zu mir gehört. Daran ändert sich nichts. Aber all das ist ein Fluss von Bedingungen, Ursachen und Wirkungen. Ein Gedanke denkt den nächsten, ein Gefühl führt zum nächsten, eine Sinneswahrnehmung löst ein Gefühl aus, ein Gedanke eine Handlung in der Welt usw. usf. Dieser Fluss ist das, was unser Selbst zusammen hält. Die Dynamik sorgt für die Kohärenz um eine "leere" Mitte herum.
Man sollte sehr vorsichtig mit dem Wort "Selbst" umgenen, denke ich. Denn, eigentlich, es gibt kein "Selbst", vor den absoluten "Höheren " Warte. Das "Selsbt", wie ich es bis heute erfasst hatte, negiert sich selsbt, also es ist wie innerlich "leer". Deswegen man sagt im einem Text ( Mahayana)... "auch die erscheinende Leerheit ist leer an Leereheit. Es ist nur der Traum von Leerheit". Aber diese als ob "Leerheit" entfaltet sich als die Gewahrung von Vielheit".
Genau deswegen Nagarjuna sagt, dass es keinen Unterschied zw. Nirvana und Samsara gibt.
So ist es... Alles fliesst... es ist nur der Prozess des "Fliessens". Aber wir versuchen verkrampft den "Fluss " ausmachen, der in der Realität nichts vorhanden ist.
Wir unterliegen der Täuschung der Er-scheinung, man sollte auf der Hut immer sein, um am ende nichts ent-täusch-t zu werden.
 
Re: Andere Was wird umgangssprachlich unter Samsara verstanden?
Man muss eh die Begriffe definieren. Dann braucht man auch nicht so vorsichtig damit umzugehen. Anatta wird i.d.R. als "Nicht-Ich" übersetzt. Aber Nicht-Selbst ist auch gebräuchlich:
Wikipedia: Anatta (Pali) oder Anātman (Sanskrit अनात्मन् IAST anātman, deutsch ‚„Nicht-Selbst“, „Nicht-Ich“ oder auch „Unpersönlichkeit“‘) ist ein Schlüsselbegriff der buddhistischen Lehre. Damit ist grob gemeint, dass keine Existenz ein festes, unveränderliches und unabhängiges Selbst hat. Mit der Anatta-Lehre positionierte sich Buddha gegen die Ātman-Lehre hinduistischer Prägung, oder zumindest gewisse Interpretationen davon.[1] In der buddhistischen Lehre bildet Anatta zusammen mit dukkha und anicca die Drei Daseinsmerkmale der bedingten Existenz.

Wenn der Dalai Lama aber vom "bloßen Selbst" spricht, dann ist das bewusst durch das "bloß" davon abgesetzt. Er meint die im Alltag auftretende Empfindung, eine bestimmte Person zu sein. Auf dieser relativen Ebene ist das sogar nützlich. Daran ändert sich auch nichts, wenn man "nicht-ich" durchdrungen hat und korrekterweise davon ausgehen kann, dass dieses "bloße Selbst" leer ist von einer Eigennatur.

Der Begriff taucht in anderen Kontexten auch auf, meint dann aber wieder etwas anderes. Für sich stehend, ohne Erklärung, ist das also nicht hilfreich.
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Andere Was wird umgangssprachlich unter Samsara verstanden?
So ist es... Alles fliesst... es ist nur der Prozess des "Fliessens". Aber wir versuchen verkrampft den "Fluss " ausmachen, der in der Realität nichts vorhanden ist.
Oder man will Fließendes festhalten, das ist dann ein Krampf. Selber fließt man auch dahin, verändert sich ständig, hält sich am Körper fest aber der verändert sich, hält sich an Vorstellungen fest wer man ist, aber die verändern sich auch.

Es soll ja was geben das sich nicht verändert aber daran kann man sich auch nicht festhalten, kann es nicht sein und nicht haben. Sonst würde es sich ja verändern, wenn da wer dazukommt. Demnach wäre es da wenn man sich nirgends festhält. Aber macht man das absichtlich? Es scheint als wäre man dazu gezwungen, irgendwie von vornherein sozusagen festgefroren in der Vorstellung Körper und Geist zu sein. Da steckt doch ein Wollen dahinter das man nicht klar sehen kann. Wenn man das sehen kann, diesen "Ichmacher", das aham-kara, dann wird es wirklich interessant. Da gilt es viel Sati zu üben. Nach dem Satipatthana-Sutta kann es schon nach sieben Tagen ununterbrochenem Sati erreicht werden. Aber wer kann das schon, wohl nur jemand der schon viele Leben lang geübt hat.
 
Re: Andere Was wird umgangssprachlich unter Samsara verstanden?
Oder man will Fließendes festhalten, das ist dann ein Krampf. Selber fließt man auch dahin, verändert sich ständig, hält sich am Körper fest aber der verändert sich, hält sich an Vorstellungen fest wer man ist, aber die verändern sich auch.

Es soll ja was geben das sich nicht verändert aber daran kann man sich auch nicht festhalten, kann es nicht sein und nicht haben. Sonst würde es sich ja verändern, wenn da wer dazukommt. Demnach wäre es da wenn man sich nirgends festhält. Aber macht man das absichtlich? Es scheint als wäre man dazu gezwungen, irgendwie von vornherein sozusagen festgefroren in der Vorstellung Körper und Geist zu sein. Da steckt doch ein Wollen dahinter das man nicht klar sehen kann. Wenn man das sehen kann, diesen "Ichmacher", das aham-kara, dann wird es wirklich interessant. Da gilt es viel Sati zu üben. Nach dem Satipatthana-Sutta kann es schon nach sieben Tagen ununterbrochenem Sati erreicht werden. Aber wer kann das schon, wohl nur jemand der schon viele Leben lang geübt hat.
Ja, Mukti , diese Methode ist echt gewaltig, wenn man sie genug lange praktiziert.
Ich erinnere, ich hatte bei E.Conze gelesen, dass es uns , eigentlich, absolut nichts gehört, nichts, aber wir verdrängen es oder wollten es nichts wahrhaben. So leben wir wie im Märchen-Land, das nichts mit der Realität zu tun hat. Wenn nur der schwere Schicksal-Schlag uns heimsucht, oder die bedrohliche (tödliche ) Krankheit, dann wie sehen plötzlich, dass alle unsere Existenz auf dem Triebsand aufgebaut war, und die entpuppt sich als die leere Show, die keinen Sinn hat.
LG.
 
Re: Andere Was wird umgangssprachlich unter Samsara verstanden?
Samsara ist ja eigentlich das was sich ständig verändert. In dem Sinn ist es eine Wanderung, wandern von Kindheit zu Jugend zu Alter und Tod, dann geht es wieder von vorne los. Man sucht nach Glück und findet es, man sucht nicht nach Leid aber erfährt es trotzdem. Warum strebt man nach Glück? Wenn es immer da wäre müsste man es nicht erst anstreben, man sucht es weil es nicht da ist. So geht es doch eigentlich darum der Unzufriedenheit und sonstigen Leiden zu entkommen, als wäre man ständig auf der Flucht. Das ist es was das Samsara antreibt, Begehren oder Durst (Pali: tanha ).

Die erste edle Wahrheit ist dass das Dasein mit Leiden (dukkha ) verbunden ist. Die zweite edle Wahrheit ist dass die Ursache des Leidens das Begehren ist. Man begehrt etwas das keinen Bestand hat, wieder vergehen muss. Wenn man nichts Vergängliches begehrt, leidet man nicht darunter. Das ist die dritte edle Wahrheit, durch das Erlöschen des Begehrens erlischt das Leid. Aber so einfach ist das nicht, das Begehren ist tief verwurzelt und äußert sich darin dass man etwas sein oder haben will. Man will und kann nicht wirklich erkennen dass alles wieder vergehen muss und hängt am vergänglichen Körper als wäre er das Ich, obwohl er doch nur eine Zusammensetzung aus Elementen ist. Das ist Unwissenheit bzw. Verblendung (avijja). Um sie aufzulösen gibt es den achtfachen Pfad, die vierte edle Wahrheit. Er führt aus dem Samsara heraus.
 
Re: Andere Was wird umgangssprachlich unter Samsara verstanden?
Aber so einfach ist das nicht, das Begehren ist tief verwurzelt und äußert sich darin dass man etwas sein oder haben will. Man will und kann nicht wirklich erkennen dass alles wieder vergehen muss und hängt am vergänglichen Körper als wäre er das Ich, obwohl er doch nur eine Zusammensetzung aus Elementen ist. Das ist Unwissenheit bzw. Verblendung (avijja). Um sie aufzulösen gibt es den achtfachen Pfad, die vierte edle Wahrheit. Er führt aus dem Samsara heraus.
Klar, mein Lieber, dieser Durst ist unersättlich, denke ich, man kann es niemals stillen. Je mehr man trinkt, desto mehr man wollte noch.
Einmal ich hatte in Deutschlandfunkkultur ein französiches Existenzeille Drama gehört. Also, ein Junger Mann wollte mit der Frau schlafen. Gut, dann sie machen das. Aber er wollte nochmal.. Frau gibt nach.. Aber er wollte noch mal.. Die Frau geht einfach weg, er befriedigt sich , und wieder und wieder... Am ende er verblutet buchstäblich, alle Eingeweide sind zerplatzt.. Das ist echt obstrus und skurril, denke ich, aber es ist so genau die Welt , wo wir alle leben.
Samsara ist ( befindet sich) nichts draussen, die ist sehr tief in uns dirch die Verblendung, Gier...usw.. in uns ver-wurzel-t.
LG.
 
Re: Andere Was wird umgangssprachlich unter Samsara verstanden?
Klar, mein Lieber, dieser Durst ist unersättlich, denke ich, man kann es niemals stillen. Je mehr man trinkt, desto mehr man wollte noch.
So als würde man Salzwasser trinken, man wird nur immer durstiger. In unserer Gesellschaft wird man von Anfang an bestens darin ausgebildet wie man zu möglichst viel Salzwasser kommt.
 
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