Dass es Bewusstsein gibt ist ja nun mal Fakt. Die Frage ist wie existiert es. Inhärente Existenz wurde ausgeschlossen. Deshalb existiert das Bewusstsein eben nur in Abhängigkeit von vielfältigen Bedingungen und Umständen.
Weil man über etwas bewusst ist, weiß man dass Bewusstsein existiert. Also hängt es grundsätzlich von dem ab, worüber es bewusst ist, nämlich über körperliche und geistige Phänomene. Z.B. über angenehme und unangenehme Gefühle; da sind dann diese zwei unterschiedlichen Phänomene, die miteinander verbunden sind: Das Gefühl und das Bewusstsein, das über das Gefühl bewusst ist. Wenn es auch noch darüber bewusst wäre, wie die Erfahrung 'Ich fühle' zustande kommt, wäre dies das Ende des Leids, Nibbana.
Nachvollziehbar ist, dass diese Ich-Erfahrung durch Begehren, Ergreifen, Anhangen zustande kommt, durch den Daseinsdurst, diese Triebfeder des Willens, die alle Wesen hervorbringt. Dieses Begehren ist nicht nur die kausale Ursache, sondern auch die permanente Bedingung für das Dasein. Das wäre kein Problem, wenn es nicht mit Leid verbunden wäre. Ist es aber, weil alles der Veränderung und Vergänglichkeit unterworfen ist. Niemand kann für immer glücklich sein und der Leiden ist kein Ende. Also ist der einzige Weg dem Leid zu entkommen, dieses Begehren aufzugeben. Das wird verhindert durch die Verblendung, dass das Dasein etwas wünschenswertes wäre.
Das bedeutet nicht, dass man das Dasein hassen sollte, das wäre nur die Kehrseite des Begehrens. Nibbana ist eine Frage des Durchschauens, wie das Erwachen des Buddha: "Unwissenheit verschwand, Wissen tauchte auf". Ein Wissen das keine Theorie ist, sondern das Bewusst-Sein darüber, wie alles in Wirklichkeit ist. Was theoretisch nachvollziehbar ist, muss in die Tat umgesetzt werden, das ist der achtfache Pfad. Das Nachdenken klärt die rechte Ansicht, auf deren Grundlage die guten Eigenschaften der Sittlichkeit zu entwickeln sind. Durch Bemühung,
Achtsamkeit und Sammlung wird das theoretisch Erkannte allmählich vollkommen bewusst.
Einigermaßen lässt sich nachprüfen, ob Begehren tatsächlich die Ursache von Leid ist. Wenn man z.B. unter einem unangenehmen Gefühl leidet und aufhört es zu ergreifen, sich bemüht es einfach nur wahrzunehmen ohne es zu bekämpfen, erspart man sich eine Menge Kummer, Jammer, Gram und Verzweiflung, solange es gelingt, die Achtsamkeit aufrecht zu erhalten. Vielleicht nur kurz, dann wird man wieder in die Vorstellung 'Ich fühle' hineingezogen, dann erinnert man sich wieder an das bloße Beobachten usw. Mit der Entwicklung von rechter Ansicht, rechter Gesinnung, sittlichem Verhalten und Sammlung wird die Achtsamkeit gestärkt.
So liegt der achtfache Pfad klar vor Augen, man muss ihn nur noch üben. Da gibt es Hindernisse zu überwinden wie Trägheit, Unruhe, Zweifel, Sinnenlust, Übelwollen. Alles ist Übung.
Soweit meine "two cent", man könnte Bücher darüber schreiben. Das überlasse ich lieber den wirklich konsequent Praktizierenden.