mukti
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Buddh. Richtung:
Theravada
Theravada
Weil mangelnde Aktivität im Forum beklagt wurde, habe ich mal etwas von meiner derzeitigen Beschäftigung mit dem Thema Nibbana hier reingeschrieben. Hoffentlich ist es nicht trotz aller Kürzungen der Originaltexte zu lang geworden. Als Diskussion, nicht als Artikel gekennzeichnet, falls jemand dazu was sagen will.
Im Mahākoṭṭhika Sutta fragt der ehrwürdige Mahā-Kotthita, ob nach dem Erlöschen der sechs Sinneswahrnehmungen etwas übrig bleibt oder nicht. Der ehrwürdige Sāriputta sagt, dass dies unbeantwortbar ist, denn alles lässt sich nur soweit erklären, wie die sechs Sinneswahrnehmungen reichen.
Soweit ist das ja logisch, aber irgendwie unbefriedigend. Mir geht es in dieser Hinsicht wie dem König Milinda, der den ehrwürdigen Nāgasena fragt, ob sich das Nibbana, das doch etwas Existierendes ist, nicht doch beschreiben ließe?
Der ehrwürdige Nāgasena gibt ein Gleichnis und fragt den König, wie viel Wasser es im Weltmeer gibt und wie viele Wesen darin hausen? Der König sieht ein, dass es unmöglich ist, das Wasser des Weltmeeres zu messen und die darin hausenden Wesen zu zählen. Er gibt zu, dass das Nibbāna ein vollkommenes Glück ist, doch dass man nicht imstande ist, seine Form anzugeben. Aber kann man nicht wenigstens einiges durch Gleichnisse andeuten?
Nicht hinsichtlich seiner Beschaffenheit, aber hinsichtlich seiner Merkmale, sagt der ehrwürdige Nāgasena. Ein Merkmal der Lotosblume , zwei Merkmale des Wassers, drei Merkmale der Arznei, vier Merkmale des Weltmeeres, fünf Merkmale der Nahrung, zehn Merkmale des Raumes, drei Merkmale des Edelsteinjuwels, drei Merkmale des roten Sandelholzes, drei Merkmale des Butterölschaumes und fünf Merkmale des Berggipfels:
So wie die Lotosblume vom Wasser unberührt bleibt, bleibt das Nibbāna von allen Leidenschaften unbefleckt.
So wie das Wasser kühl ist und die Glut löscht, ist das Nibbāna kühlend und löscht die Glut aller Leidenschaften. So wie das Wasser den Durst stillt, stillt das Nibbana den Durst der Sinnengier, der Daseinsgier und der Selbstvernichtungsgier.
So wie die Arznei für Menschen, die an einer Vergiftung leiden, eine Zuflucht bildet, ist das Nibbāna die Zuflucht für die von den Leidenschaften geplagten Wesen. So wie die Arznei den Krankheiten ein Ende macht, so macht das Nibbāna allem Leiden ein Ende. So wie die Arznei ein ambrosischer Trank ist, so auch ist es das Nibbāna.
So wie sich das Weltmeer aller Leichen entledigt, ist das Nibbāna ledig jeder Leidenschaft. So wie das Weltmeer gewaltig ist, uferlos, und trotz aller Zuflüsse nie ganz voll wird, so ist das Nibbāna gewaltig, ohne Diesseits und Jenseits, und wird trotz aller Wesen (die es erreichen) niemals voll. So wie das Weltmeer die Behausung mächtiger Geschöpfe bildet, so bildet das Nibbāna eine Stätte großer Heiliger, fleckenloser, leidenschaftserlöster, machtbegabter, willensgewaltiger Wesen. So wie das Weltmeer mit den wie Blüten aussehenden unzählbaren, mannigfachen, mächtigen Wellen bedeckt ist, so ist das Nibbāna bedeckt mit den unzähligen, mannigfachen, großen, unbefleckten, lauteren Blüten des Wissens und der Erlösung.
So wie die Nahrung alle Wesen am Leben erhält, so ist das Nibbāna, einmal verwirklicht, der Erhalter, indem es Alter und Tod ein Ende setzt. So wie die Nahrung allen Wesen Kraft verleiht, so bringt das Nibbāna, einmal verwirklicht, in allen Menschen höhere Kräfte zur Entfaltung. So wie die Nahrung allen Wesen Schönheit verleiht, so verleiht das Nibbāna, einmal verwirklicht, allen Wesen Tugendschönheit. So wie die Nahrung aller Wesen Qualen lindert, so stillt das Nibbāna, einmal verwirklicht, in allen Wesen die Qual der Leidenschaften. So wie die Nahrung in allen Wesen Hunger und Durst vertreibt, so vertreibt das Nibbāna, einmal verwirklicht, in allen Wesen des ganzen Leidens Hunger und Schwäche.
So wie der Raum nicht entsteht, altert und stirbt, weder verschwindet noch wiedererscheint und unüberwindbar ist, gesichert gegen den Raub durch Diebe, ohne Stützpunkt, von Vögeln belebt, unbeschränkt und unendlich: ebenso auch entsteht, altert und stirbt das Nibbāna nicht, verschwindet nicht und erscheint nicht wieder, kann nicht bezwungen oder geraubt werden, ist unabhängig, die Fährte der Edlen, unbeschränkt und unendlich.
So wie das Edelsteinjuwel alle Wünsche erfüllt, Freude erweckt und Helligkeit verbreitet, so auch tut es das Nibbāna.
So wie das rote Sandelholz schwer zu erlangen ist, einen unvergleichlichen Duft besitzt und von den Edlen gepriesen wird, so auch ist es mit dem Nibbāna der Fall.
So wie der Butterölschaum vollkommen in der Farbe ist, so auch ist das Nibbāna vollkommen in der Färbung seiner Tugenden. So wie der Butterölschaum vollkommen ist in seinem Duft, so auch ist das Nibbāna vollkommen im Duft der Sittlichkeit. So wie der Butterölschaum vollkommen ist in seinem Geschmack, so auch ist das Nibbāna vollkommen in seinem inneren Gehalt.
So wie der Berggipfel in die Höhe ragt, so ist das Nibbāna hoch erhaben. So wie der Berggipfel unerschütterlich ist, so auch ist das Nibbāna unerschütterlich. So wie der Berggipfel schwer zu erklimmen ist, so auch ist das Nibbāna allen Leidenschaften unzugänglich. So wie auf dem Berggipfel keine Keime mehr entstehen können, so auch läßt das Nibbāna keine Leidenschaften mehr emporkommen. So wie der Berggipfel sich weder hinneigt noch herneigt, so ist das Nibbāna frei von Zuneigung und Abneigung.
Milindapanha 4.8.11
Na, da sag noch mal jemand, Nibbana wäre das Nichts, das allen Wesen ohne Mühe zufällt, wenn sie gestorben sind.
Im Mahākoṭṭhika Sutta fragt der ehrwürdige Mahā-Kotthita, ob nach dem Erlöschen der sechs Sinneswahrnehmungen etwas übrig bleibt oder nicht. Der ehrwürdige Sāriputta sagt, dass dies unbeantwortbar ist, denn alles lässt sich nur soweit erklären, wie die sechs Sinneswahrnehmungen reichen.
Soweit ist das ja logisch, aber irgendwie unbefriedigend. Mir geht es in dieser Hinsicht wie dem König Milinda, der den ehrwürdigen Nāgasena fragt, ob sich das Nibbana, das doch etwas Existierendes ist, nicht doch beschreiben ließe?
Der ehrwürdige Nāgasena gibt ein Gleichnis und fragt den König, wie viel Wasser es im Weltmeer gibt und wie viele Wesen darin hausen? Der König sieht ein, dass es unmöglich ist, das Wasser des Weltmeeres zu messen und die darin hausenden Wesen zu zählen. Er gibt zu, dass das Nibbāna ein vollkommenes Glück ist, doch dass man nicht imstande ist, seine Form anzugeben. Aber kann man nicht wenigstens einiges durch Gleichnisse andeuten?
Nicht hinsichtlich seiner Beschaffenheit, aber hinsichtlich seiner Merkmale, sagt der ehrwürdige Nāgasena. Ein Merkmal der Lotosblume , zwei Merkmale des Wassers, drei Merkmale der Arznei, vier Merkmale des Weltmeeres, fünf Merkmale der Nahrung, zehn Merkmale des Raumes, drei Merkmale des Edelsteinjuwels, drei Merkmale des roten Sandelholzes, drei Merkmale des Butterölschaumes und fünf Merkmale des Berggipfels:
So wie die Lotosblume vom Wasser unberührt bleibt, bleibt das Nibbāna von allen Leidenschaften unbefleckt.
So wie das Wasser kühl ist und die Glut löscht, ist das Nibbāna kühlend und löscht die Glut aller Leidenschaften. So wie das Wasser den Durst stillt, stillt das Nibbana den Durst der Sinnengier, der Daseinsgier und der Selbstvernichtungsgier.
So wie die Arznei für Menschen, die an einer Vergiftung leiden, eine Zuflucht bildet, ist das Nibbāna die Zuflucht für die von den Leidenschaften geplagten Wesen. So wie die Arznei den Krankheiten ein Ende macht, so macht das Nibbāna allem Leiden ein Ende. So wie die Arznei ein ambrosischer Trank ist, so auch ist es das Nibbāna.
So wie sich das Weltmeer aller Leichen entledigt, ist das Nibbāna ledig jeder Leidenschaft. So wie das Weltmeer gewaltig ist, uferlos, und trotz aller Zuflüsse nie ganz voll wird, so ist das Nibbāna gewaltig, ohne Diesseits und Jenseits, und wird trotz aller Wesen (die es erreichen) niemals voll. So wie das Weltmeer die Behausung mächtiger Geschöpfe bildet, so bildet das Nibbāna eine Stätte großer Heiliger, fleckenloser, leidenschaftserlöster, machtbegabter, willensgewaltiger Wesen. So wie das Weltmeer mit den wie Blüten aussehenden unzählbaren, mannigfachen, mächtigen Wellen bedeckt ist, so ist das Nibbāna bedeckt mit den unzähligen, mannigfachen, großen, unbefleckten, lauteren Blüten des Wissens und der Erlösung.
So wie die Nahrung alle Wesen am Leben erhält, so ist das Nibbāna, einmal verwirklicht, der Erhalter, indem es Alter und Tod ein Ende setzt. So wie die Nahrung allen Wesen Kraft verleiht, so bringt das Nibbāna, einmal verwirklicht, in allen Menschen höhere Kräfte zur Entfaltung. So wie die Nahrung allen Wesen Schönheit verleiht, so verleiht das Nibbāna, einmal verwirklicht, allen Wesen Tugendschönheit. So wie die Nahrung aller Wesen Qualen lindert, so stillt das Nibbāna, einmal verwirklicht, in allen Wesen die Qual der Leidenschaften. So wie die Nahrung in allen Wesen Hunger und Durst vertreibt, so vertreibt das Nibbāna, einmal verwirklicht, in allen Wesen des ganzen Leidens Hunger und Schwäche.
So wie der Raum nicht entsteht, altert und stirbt, weder verschwindet noch wiedererscheint und unüberwindbar ist, gesichert gegen den Raub durch Diebe, ohne Stützpunkt, von Vögeln belebt, unbeschränkt und unendlich: ebenso auch entsteht, altert und stirbt das Nibbāna nicht, verschwindet nicht und erscheint nicht wieder, kann nicht bezwungen oder geraubt werden, ist unabhängig, die Fährte der Edlen, unbeschränkt und unendlich.
So wie das Edelsteinjuwel alle Wünsche erfüllt, Freude erweckt und Helligkeit verbreitet, so auch tut es das Nibbāna.
So wie das rote Sandelholz schwer zu erlangen ist, einen unvergleichlichen Duft besitzt und von den Edlen gepriesen wird, so auch ist es mit dem Nibbāna der Fall.
So wie der Butterölschaum vollkommen in der Farbe ist, so auch ist das Nibbāna vollkommen in der Färbung seiner Tugenden. So wie der Butterölschaum vollkommen ist in seinem Duft, so auch ist das Nibbāna vollkommen im Duft der Sittlichkeit. So wie der Butterölschaum vollkommen ist in seinem Geschmack, so auch ist das Nibbāna vollkommen in seinem inneren Gehalt.
So wie der Berggipfel in die Höhe ragt, so ist das Nibbāna hoch erhaben. So wie der Berggipfel unerschütterlich ist, so auch ist das Nibbāna unerschütterlich. So wie der Berggipfel schwer zu erklimmen ist, so auch ist das Nibbāna allen Leidenschaften unzugänglich. So wie auf dem Berggipfel keine Keime mehr entstehen können, so auch läßt das Nibbāna keine Leidenschaften mehr emporkommen. So wie der Berggipfel sich weder hinneigt noch herneigt, so ist das Nibbāna frei von Zuneigung und Abneigung.
Milindapanha 4.8.11
Na, da sag noch mal jemand, Nibbana wäre das Nichts, das allen Wesen ohne Mühe zufällt, wenn sie gestorben sind.

