Was wird meine Enkelin sagen, die so gern Salami-Pizza isst? Einfach wird das nicht. Ich werde nicht drumrum kommen, ihr Belehrungen zu geben. Ist das dann - wenn es eine Belehrung bzgl Töten und Fleischessen ist - kein Akt des Gebens?
Liebe
@Emaho,
ich nehme an, sofern Du Deiner Enkelin zunächst einmal nur von Dir und Deiner Sicht der Dinge erzählst, von dem, was Dich im Zusammenhang mit diesem Thema bewegt, von den Auswirkungen auf Deine Art zu leben (Buddhismus/ Dharma), wird sie Dir interessiert zuhören ... Danach könntest Du sie nach ihrer Meinung fragen - nach der Meinung ihrer (besten) Freunde ...
Das könnte ein interessantes Gespräch werdeṇ.
... In der Tagesstätte der Klinik, in der ich arbeitete, gab es an zwei Tagen Fleischgerichte. Dazu angehalten, Fleisch zu esseṇ, wurde niemand; das war schon aufgrund der unterschiedlichen Religionen der Kinder nicht möglich. (Alternativ gab es aber immer viel Obst, Gemüse und Salat.) ... Ich habe meinen Kindern selbst überlassen, zu entscheiden, ob sie es probieren möchten ...
Meine Kinder fragten irgendwann, weshalb wir zu Hause kein Fleisch essen, und ich legte ihnen meine Gründe dar. Das war zu Beginn schon alles, und sie waren zufrieden ... (Die diversen Auswirkungen unseres Verzehrs tierischer Produkte kamen später, proportional zu gestellten Fragen, aufs Tapeṭ.)
Auch heute ernähren meinen Kinder sich nicht immer vegan/ vegetarisch - meine Enkel schon, auf eigenen Wunsch. Sie vertreten die Meinung, dass Tiere das gleiche Recht haben, zu leben, wie Menschen - und weil sie "das Essen toter Tiere absolut eklig finden". ....
Du fragtest Dich:
Warum habe ich es eigentlich aufgegeben, mit Leuten über Fleischessen und das dahinterstehende Töten zu diskutieren?
Meine Antwort darauf lautete weiter oben:
Belehrungen anderer tue ich mir nicht an. ... was die Mitmenschen essen, müssen sie sowohl selbst entscheiden, als auch selbst verantworten.
Ich wurde oft gefragt: "Weshalb ißt du nicht mal etwas Vernünftiges?". Ein der Arbeitskollege fand, ich sei ja "günstig im Unterhalt, mein Mann könne mich zum Essen auf die Weide schickeṇ", usw.. Ich habe geschmunzelt - eine Antwort schenkte ich miṛ, denn, saß man mit einem dieser Spaßvögel alleine am Tisch, vermieden sie solche Bemerkungen, denn ernsthaft diskutieren wollte das Thema niemand. ...
Jede Diskussion und jede Begründung (sei es wegen dem Leid der Tiere, ökologisch etc.) prallt letztlich stets an der Haltung des Gegenüber ab: "Ich esse, was mir schmeckt!"
Daher beschloss ich: diskutieren werde ich dieses Thema nur noch, wenn ich bemerke, dass mein Gegenüber tatsächlich an ihm hilfreiche Antworten auf seine Fragen interessiert isṭ.
Ich esse immer noch etwas Käse und Skyr. Weil es mir so gut schmeckt, weil ich iwie süchtig nach ein bisschen Käse bin.
Ich rede ansonsten nicht ungefragt über so etwas - aber vielleicht hilft Dir das umzudenken: im Käse findet sich tierisches Lab, ein Enzym aus dem Kalbsmagen ... Ich habe aber auch etwas Alternatives: schau mal, das Folgende ist mein Favorit - vielleicht ist das auch etwas für Dich:
https://www.simply-v.de/de/produkte/geniesserscheiben-wuerzig ... In diesem Päckchen zu 2.99 € sind nur 8 Scheiben. Somit fällt dieser "Käse" für mich unter Genußmittel, (muss für eine Woche reichen.) Ich freue mich aber auf diese paar Scheiben - und andererseits auch darüber, dass ich dadurch etwas zum Wohle der Tiere tun kann. ...
Und ja, meine Handlung, mein Konsum-Verhalten geht in der Masse unter. Das macht mich oft mutlos - und es ist auch nicht dazu angetan, mein Konsum-Verhalten zu verbessern. Die Verführung ist groß.
Mein Lehrer sagte:"Fehler dürfen durchaus gemacht werden; wichtig ist, dass man aus ihnen lernt." Du machst alles, so gut, wie Du kannst, bemerkst auch, wo Du noch etwas verbessern könntest - und das ist doch die Hauptsache. ...
Wenn ich mal wieder wegen der Tiere traurig bin, dann schaue ich mir an, was bislang bereits besser wurde. Es ist eine ganze Menge, u.a. :
Die Anzahl der Menschen in Deutschland, die sich selbst als Vegetarier einordnen, lag im Jahr 2022 laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse bei 7,90 Millionen. Damit waren es fast eine halbe Millionen Personen mehr als noch vor einem Jahr. Bei einer vegetarischen Ernährung bzw. Lebensweise wird typischerweise auf den Konsum von Fleisch sowie Fisch verzichtet. Quelle:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/173636/umfrage/lebenseinstellung-anzahl-vegetarier/