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Re: Dharma Nibbana
willst du auch auf meine Bitte in Beitrag #23 antworten? Das hängt für mich ebenfalls mit dem Thema zusammen, weil es ja auf dem Weg zu Nibbana Wahrhaftigkeit, Einsicht und Überwindung von Fehlverhalten zu entwickeln gilt.
Du konfrontierst mich immer wieder mit so etwas, einmal hast du geschrieben, dass du tief enttäuscht von mir bist. Ist das alles nur leichtfertig dahingesagt oder was ist da los?
Na ja, mein lieber @mukti, das ist wirklich sehr privat und gehört nicht in den öffentlichen Bereich. Ich wollte dich mit meinen bessch** klugen Argumenten ganz bestimmt nicht weiter verletzen. Wahres Wissen kommt aus dem Herzen, nicht aus dem Verstand.
Bitte entschuldige, ich würde es so nicht sagen .


Warum ist dir meine Meinung so wichtig? Ich kann mich irren, nicht du!
Jeder von uns geht seinen eigenen Weg. Wir brauchen keine Bestätigung von anderen.


Liebe Grüße.

P.S. Danke dir und auch @Monthatip noch einmal. Die zwei Bände sind so umfangreich und dick, dass ich sie wahrscheinlich ein ganzes Leben lang daran durchkauen kann. Bestimmt! Ich überlege sogar, den Übersetzer zu fragen, wie es weiter geht. Echt tolle Leistung!
🙏🙏🙏
 
Re: Dharma Nibbana
Na ja, mein lieber @mukti, das ist wirklich sehr privat und gehört nicht in den öffentlichen Bereich. Ich wollte dich mit meinen bessch** klugen Argumenten ganz bestimmt nicht weiter verletzen. Wahres Wissen kommt aus dem Herzen, nicht aus dem Verstand.
Bitte entschuldige, ich würde es so nicht sagen .

Warum ist dir meine Meinung so wichtig? Ich kann mich irren, nicht du!
Jeder von uns geht seinen eigenen Weg. Wir brauchen keine Bestätigung von anderen.

Andere immer wieder in ein schlechtes Licht zu rücken gehört in den öffentlichen Bereich und nachzufragen was der Grund dafür ist, soll also nicht in den öffentlichen Bereich. Scheint mir eher etwas unfair als ein kluges Argument zu sein.

Wenn man ein vorgehaltenes Fehlverhalten in sich nicht finden kann und auf die Bitte um Begründung keine Antwort erhält, liegt die Vermutung nahe, dass man falsch wahrgenommen wird.
Also ein für alle mal und das war's dann auch schon: Ich habe gar nichts dagegen, wenn du deine Meinung äußerst, weder ist sie mir übermäßig wichtig, noch habe ich Angst davor. Ich finde, dass du dich für deine Meinung nicht zu entschuldigen brauchst und sehe das Forum nicht als meinen persönlichen Bereich.

Jeder von uns geht seinen eigenen Weg. Wir brauchen keine Bestätigung von anderen.
Das erinnert mich an eine Aussage von Schopenhauer: "Was man in den Köpfen anderer ist, ist ganz unwichtig". Bestätigung von der Sangha und der Lehre, bei der ich Zuflucht genommen habe, bedeutet mir aber schon etwas. Ich habe das Floß, das mich vom Samsara zu Nibbana bringen soll, nicht erfunden und vermag es auch nicht ganz alleine zu steuern.
 
Re: Dharma Nibbana
Andere immer wieder in ein schlechtes Licht zu rücken gehört in den öffentlichen Bereich und nachzufragen was der Grund dafür ist, soll also nicht in den öffentlichen Bereich. Scheint mir eher etwas unfair als ein kluges Argument zu sein.

Wenn man ein vorgehaltenes Fehlverhalten in sich nicht finden kann und auf die Bitte um Begründung keine Antwort erhält, liegt die Vermutung nahe, dass man falsch wahrgenommen wird.
Also ein für alle mal und das war's dann auch schon: Ich habe gar nichts dagegen, wenn du deine Meinung äußerst, weder ist sie mir übermäßig wichtig, noch habe ich Angst davor. Ich finde, dass du dich für deine Meinung nicht zu entschuldigen brauchst und sehe das Forum nicht als meinen persönlichen Bereich.
Ich erinnere mich, dass du selbst einmal gesagt hast, das Forum sei nicht für alle möglichen Fragen geeignet und dass es oft besser sei, einen lebendigen Lehrer oder Freund persönlich zu kontaktieren. Außerdem gab es schon genügend Punkte, bei denen wir beide unterschiedliche Auffassungen hatten. Einmal hatte auch @mkha' eingegriffen, und das war damals deine Entschuldigung. Oder?


Auch deine Beiträge zum Thema Wiedergeburt( preta )Wiki in den niederen Bereichen sind nachzulesen. Mehr kann ich dazu nicht hinzufügen, es ist ohnehin eher OT.


Ich würde mir wünschen, dass wir wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren. Es geht hier um Nibbana und nicht um persönliche Auseinandersetzungen.
 
Re: Dharma Nibbana
Lieber @Igor07
Es fällt mir auf das du immer wieder iwo reinkretschts und deine Sichtweise über andere Sichtweisen stellst,und dann gerne mal übergriffig wirst.
Hier in diesem Treat ist deine Argumentation mit der du Mukti hier Dinge unterstellst absolut unverständlich.
Mukti hat hier was aufgetan was für mich und vielleicht auch für andere interessante Gesichtspunkte eröffnet.
Viele deiner Beiträge hatten auch solche Effekte für mich.
Man muss nicht immer den selben Standpunkt einnehmen,sollte aber anderen den ihrigen lassen.

Was Nirvana/absolute Wahrheit betrifft kommt man im nondualen Raum an,wo Worte nur mehr was andeuten können.

Gerne zitiere ich hier nochmals Albert Einstein

Ein Standpunkt ist ein Kreis mit dem Radius Null

Ich schließe an: der Radius wird nicht größer wenn man in auf einen Sockel stellt.

Ich hoffe dich nicht verletzt zu haben und sehe die Möglichkeit hier und anderswo in einen fruchtbaren Dialog zu treten.

Alles Liebe,mein Guter:wheel:
 
Re: Dharma Nibbana
Nein, bestimmt nicht. Ich habe gerade schriftlich meine herzliche Dankbarkeit an Tivagaro Bhikkhu ausgedrückt und ihm meine Fragen gestellt. Alles Liebe gleichfalls.
Die Fortsetzung ist geplant, das kann ich öffentlich schreiben. Alles andere waren meine brennenden Fragen, aber ich weiß nicht, ob ich es hier schreiben darf.
Das Buch ist wirklich einzigartig, was den Theravada betrifft, und es beeindruckt mich persönlich besonders durch die konkreten praktischen Beispiele für das reale Leben im Hier und Jetzt, denn der Weg geschieht in jedem Augenblick.
 
Re: Dharma Nibbana
Nibbāna ist nur im Hier und Jetzt verwirklichbar –
Nibbana, die wahre Beendigung der Leidensursachen, wird nicht nur in der Gegenwart verwirklicht, es ist immer Gegenwart. Nachdem Nibbana verwirklicht worden ist, geht es nicht wieder zu Ende und deshalb wird es nicht zur Vergangenheit. Gegenwart ist ja gerade dadurch definiert, dass ein Phänomen entstanden, aber noch nicht vergangen ist.

So lange wir in Samsara umherkreisen ist Nibbana noch eine Zukunft, denn es sind noch nicht alle Umstände und Bedingungen in unserem Geist gegeben, die für das Verwirklichen des Nibbana notwendig sind.

Haben wir Nibbana verwirklicht, dann ist Samsara eine Vergangenheit, weil Samsara durch die Verwirklichung des Nibbana überwunden wurde und dann nicht mehr besteht.
 
Re: Dharma Nibbana
Nibbana, die wahre Beendigung der Leidensursachen, wird nicht nur in der Gegenwart verwirklicht, es ist immer Gegenwart.
Ja , auch es gibt keine Dualität mehr, so lese im PDF:

So wie das Denken, die Intention, das Verlangen und das Fühlen Komponenten
eines körperlichen und geistigen Prozesses sind, so ist auch das Erleben eines
„Denkers“ oder eines „Gestalters“ eine Komponente dieses Prozesses. Alle diese
Komponenten stehen in einer interkausalen Beziehung. Es gibt lediglich das
Denken und die Erfahrung eines „Denkers“ (d.h. der Irrglaube an einen Denker
– einen Denker gibt es nicht), die innerhalb einer einzigen Dynamik entstehen.
Die Erfahrung eines Denkers ist in Wahrheit ein Denkmuster; sie ist ein
Moment im Denkprozess.
Der irrtümliche Glaube an einen Denker entsteht
aufgrund der Unfähigkeit einer Person, die zusammenhängenden Teile zu
unterscheiden und jedes momentane Ereignis innerhalb des Kontinuums zu
differenzieren.
Zum Zeitpunkt des Denkens gibt es keine Erfahrung eines „Denkers“; und
zum Zeitpunkt des Erlebnisses eines „Denkers“ gibt es keinen (anderen) Gedanken.
Während man über ein bestimmtes Thema nachdenkt, denkt man nicht über
einen „Denker“ nach; und während man über einen „Denker“ nachdenkt, denkt
man nicht über das vorherige Thema der Betrachtung nach. Das Denken an einen
Gegenstand und das Erleben eines „Denkers“ (das Nachdenken über einen „Denker“)
sind inWahrheit verschiedene Momente des Denkens, welche in derselben
Dynamik existieren. Der „Denker“ ist nur ein mentales Erzeugnis, welches dann
in einem anderen Augenblick zu einem Objekt für weiteres Denken wird.
Diese Einstellung, führt der Autor weiter aus, stellt das westliche Wissensverständnis auf den Kopf, denn nach

René Descartes, der bekannte
französische Philosoph, ist ein solches Beispiel, denn er postulierte nach
reiflicher Überlegung: „Ich denke, also bin ich.“82
Funktioniert nicht mehr.

S. 165.


Es geht eigentlich darum, dass Regen lediglich ein Prozess ist, der aus bestimmten Ursachen und Bedingungen entsteht oder zustande kommt – ohne ein eigenständiges Subjekt, das diesen Regen( als Objekt) „auslöst“. Die duale Struktur unserer Sprache erzeugt jedoch oft den Eindruck, als gäbe es ein handelndes „Es“, obwohl tatsächlich nur ein Zusammenspiel von Ursachen und Bedingungen wirkt.
Aber wir sagen: „Es regnet“ und ähnliche Dinge. Auf diese Weise entfernen wir uns immer weiter von der Wirklichkeit, so wie sie ist, indem wir uns an solche sprachlichen Konzepte klammern. Gut auf den Punkt gebracht!
 
Re: Dharma Nibbana
Nibbana, die wahre Beendigung der Leidensursachen, wird nicht nur in der Gegenwart verwirklicht, es ist immer Gegenwart. Nachdem Nibbana verwirklicht worden ist, geht es nicht wieder zu Ende und deshalb wird es nicht zur Vergangenheit. Gegenwart ist ja gerade dadurch definiert, dass ein Phänomen entstanden, aber noch nicht vergangen ist.
Wie siehst du das, ist Nibbana ein Phänomen, das entsteht? Und wenn es kein Phänomen ist, wieso lässt es sich dann als Gegenwart definieren?
 
Re: Dharma Nibbana
Wie siehst du das, ist Nibbana ein Phänomen, das entsteht? Und wenn es kein Phänomen ist, wieso lässt es sich dann als Gegenwart definieren?
Nibbāna kann weder entstehen noch vergehen, denn es ist von Natur aus nicht konditioniert und nicht bedingt. Selbst der Ausdruck „Nibbāna erlangen“ führt leicht zu Missverständnissen. Nibbāna liegt jenseits der Zeit, oder – wie Meister Eckhart sagt – im „ewigen grünen Nu“.


Eine sehr interessante Bemerkung im Text ist, dass wir gewöhnlichen, nicht-erwachten Menschen nur etwas im Rahmen der vergänglichen und bedingten Khandhas nachvollziehen können. Für einen Arahant jedoch existieren diese nicht mehr in der früheren Weise. Letztlich geht es darum zu erkennen, dass das „Ich“ oder „Atta“ illusorischer Natur ist. Man muss es sehen, nicht „loswerden“ – denn wie sollte man etwas loswerden, das gar nicht existiert?


Ich überlege, einen eigenen Faden zu diesem monumentalen Werk zu beginnen, wenn ich die Kraft dazu habe.
 
Re: Dharma Nibbana
Wie siehst du das, ist Nibbana ein Phänomen, das entsteht? Und wenn es kein Phänomen ist, wieso lässt es sich dann als Gegenwart definieren?
Das Nibbana, die wahre Beendigung, ist ein durch Umstände entstandenes Phänomen. Eine Schwierigkeit dieses Begriffes ist, dass er eine Negation ist. Nibbana wird dadurch verwirklicht, dass die Leidensursachen mittels des achtfachen Pfades überwunden wurden. Nibbana ist ein Geist, der frei ist von Leiden und deren Ursachen. Nibbana ist also durch die Entfernung von etwas, das vorher da war, charakterisiert.

Weil die Freiheit unseres Geistes von den Leidensursachen ein existierendes Phänomen ist, das durch den achtfachen Pfad bewirkt wurde, ist auch Nibbana ein existierendes Phänomen, das ja gerade darin besteht, dass unser Geist frei von Leidensursachen geworden ist. Deshalb kann man es als ein gegenwärtiges Phänomen bestimmen.

Ein gegenwärtiges Phänomen ist durch zwei Aspekte definiert: Es ist (1) entstanden und es ist (2) noch nicht wieder vergangen. Der zweite Aspekt trifft auch auf Nibbana zu, denn wenn es verwirklicht worden ist, muss es nicht immer wieder neu verwirklicht werden, weil die Leidensursahen nicht wieder entstehen können. Daraus folgt, dass das Nibbana ein beständiges Phänomen ist, das sich nicht von Moment zu Moment verändert.

Weil beide Aspekte, die ein gegenwärtiges Phänomen charakterisieren, beim Nibbana gegeben sind, ist es eine Gegenwart.
 
Re: Dharma Nibbana
Weil die Freiheit unseres Geistes von den Leidensursachen ein existierendes Phänomen ist, das durch den achtfachen Pfad bewirkt wurde, ist auch Nibbana ein existierendes Phänomen, das ja gerade darin besteht, dass unser Geist frei von Leidensursachen geworden ist. Deshalb kann man es als ein gegenwärtiges Phänomen bestimmen.
Soweit ist das für mich verständlich und was ist wenn ein Mensch, der Nibbana verwirklicht hat, stirbt? Das Nichts?
 
Re: Dharma Nibbana
und was ist wenn ein Mensch, der Nibbana verwirklicht hat, stirbt? Das Nichts?
Bestimmt klingt es nicht übergriffig,@Monkey Mind , oder?, wenn ich ganz sachlich antworte.
Rūpa – wie alle fünf Khandha – ist bedingt entstanden. Wenn also beim Menschen der Körper gemeint ist, dann gilt: Der Buddha ist gestorben. Und er war erwacht.


Dazu gibt es einen sehr passenden und echt Tollen! Abschnitt mit dem Titel „Was geschieht nach dem Tod eines Arahants?“.
Ein kleines Zitat schadet bestimmt nicht: S. 665 (PDF).

Eine unvermeidliche Frage, die in der Diskussion über Nibb¯ana auftaucht, lautet:
„Was geschieht mit einem Arahant nach dem Tod?“ beziehungsweise: „Existiert
eine Person, die Nibb¯ana verwirklicht hat, nach dem Tod oder nicht?“ In Wahrheit
kreist diese Frage um die Selbstanschauung: die Hingabe an ein Selbst dient
als Anstoß, um diese Frage aufzuwerfen. Diese Anhaftung an das Selbst bzw. an
das Etikett des Selbst (attav¯adup¯ad¯ana), eine Vorstellung von sich selbst, ist fest
in den Köpfen unerleuchteter Menschen verankert, unterstützt durch den Durst
nach Sein (bhava-tan. h¯a), basierend auf Unwissenheit (avijj¯a). Der Buddha regte
es nicht an, diese Frage zu behandeln, wenn Unwissenheit und Begehren nicht
beseitigt wurden. Er ermutigte vielmehr dazu, Wissen durch praktische Anwendung
zu erlangen und nicht durch eine Beschäftigung mit Mutmaßungen.
 
Re: Dharma Nibbana
Dein Zitat beantwortet die Frage von @mukti :wrose:

Ich denke du weist das sehr sachlich und nicht übergriffig ist…:)
 
Re: Dharma Nibbana
Soweit ist das für mich verständlich und was ist wenn ein Mensch, der Nibbana verwirklicht hat, stirbt? Das Nichts?
Wenn jemand, der an der Vorstellung einer eigenständig-substantiellen Person / einem eigenständig-substantiellen Selbst festhält, die Frage stellt: "Was ist, wenn ein Mensch, der Nibbana verwirklicht hat, stirbt?", dann ist das Zitat, das @Igor07 in Beitrag #38 eingestellt hat, eine gute Antwort. Es verdeutlicht die Fehlerhaftigkeit der Annahme, die der Frage dieser Person zugrunde liegt. Da es keine eigenständig-substantielle Person gibt, gibt es auch keine eigenständig-substantielle Person, die stirbt und die Frage, was nach deren Tod geschieht, ist hinfällig.

Wenn eine Person, die die Selbstlosigkeit der Person erkannt hat, und sei es nur begrifflich, diese Frage stellt, ist diese sinnvoll. Diese Person hat das abhängige Entstehen verstanden und weiß, dass der Tod des Arhats eine durch Ursachen und Umstände bedingte Wirkung ist und sie deshalb selbst wieder zu einer Ursache für neue Wirkungen wird.

Der Arhat , der das Nibbana verwirklicht hat, verschwindet nicht einfach ins Nichts. Sein Körper zerfällt zwar in seine atomaren und molekularen Bestandteile, aber mit seinem Geisteskontinuums geschieht dieses nicht. Da das Geisteskontinuum anfangs- und endlos ist, wird es durch den Tod nicht zerstört. Es geht in eine neue abhängige Existenz ein und behält dabei seine Qualitäten. Es wird auch in der neuen Existenz dadurch gekennzeichnet sein, dass es frei von Leidensursachen ist.
 
Re: Dharma Nibbana
Sorry, lieber @Helmut, ist das nicht ein Widerspruch? Schauen wir es uns an:

Der Arhat , der das Nibbana verwirklicht hat, verschwindet nicht einfach ins Nichts.
Der erste Schritt: Nibbāna ist verwirklicht, also keine Fortsetzung des Bhava, also des Prozesses des Werdens usw.

Aha.


Es wird auch in der neuen Existenz dadurch gekennzeichnet sein, dass es frei von Leidensursachen ist.
Der zweite Schritt.


Wie kann man über eine neue Existenz sprechen, wenn Nibbana bereits verwirklicht ist?


Nibbana setzt voraus keine neue Existenz; es ist das Ende der Kette der bedingten Entstehung, oder?

Im Umkehrschluss wäre es kein Nibbāna, sondern lediglich eine sehr gute Wiedergeburt. Korrekt, oder?
 
Re: Dharma Nibbana
Der Arhat, der das Nibbana verwirklicht hat, verschwindet nicht einfach ins Nichts. Sein Körper zerfällt zwar in seine atomaren und molekularen Bestandteile, aber mit seinem Geisteskontinuums geschieht dieses nicht. Da das Geisteskontinuum anfangs- und endlos ist, wird es durch den Tod nicht zerstört. Es geht in eine neue abhängige Existenz ein und behält dabei seine Qualitäten. Es wird auch in der neuen Existenz dadurch gekennzeichnet sein, dass es frei von Leidensursachen ist.
Aha, das kenne ich im Theravada nicht, da wird ein Arahat nicht wiedergeboren.
 
Re: Dharma Nibbana
Aha, das kenne ich im Theravada nicht, da wird ein Arahat nicht wiedergeboren.
Das kenne ich aus dem Abhidharma der Sarvastivadins, wo gesagt wird, dass das Bewusstsein abbricht, wenn der Arhat stirbt.

Aber diese Position würde ja bedeuten, dass die Geistesgifte, die Leiden und ihre Ursachen die Ursache für das Entstehen und Bestehen des Bewusstseinskontinuum wären. Die Befleckungen des Bewusstseins wären dessen grundlegende Ursache. Die Praxis des achtfachen Pfades bewirkt demnach die Beendigung des Bewusstseins, weil mit ihm die Leidensursachen, die selbst die Ursache des Bewusstseins sind, überwunden werden.

Der Arhat würde also nie das Nibbana ohne Überreste erreichen können durch den achtfachen Pfad. Warum sollte er dann ein Arhat werden wollen?
 
Re: Dharma Nibbana
Die Praxis des achtfachen Pfades bewirkt demnach die Beendigung des Bewusstseins,
Der erste Punkt: Warum sollte ein Arahat ohne Bewusstsein bleiben? Wie könnte er dann überhaupt kommunizieren??? Das würde ja bedeuten, der Buddha wäre geistig völlig ausgeschaltet gewesen – das kann doch nicht gemeint sein, oder?

Siehe die sehr gute Grafik auf Seite 61 im PDF.

Arahants 18 verfügen über Wahrnehmung, doch es handelt sich um
eine Wahrnehmung, welche frei von geistigen Befleckungen (¯asava)
und frei von Verunreinigungen (kilesa) ist.19 Arahants sind in der
Lage, wuchernde Wahrnehmungen (papañca-saññ¯a) zu erkennen:
so, wie sie von nicht erwachten Menschen erlebt werden bzw. so,
wie sie selbst einst, vor ihrem vollen Erwachen, jene Befleckungen
erlebt haben. Doch sie tun dies lediglich um des Wissens willen
oder um anderen zu nützen; zum Beispiel wenn sie anderen bei
der Lösung von Problemen helfen. Bei den Wahrnehmungen von
Arahants entsteht kein Gefühl, persönlich gestört oder betroffen
zu sein. Normale Dhamma -Praktizierende können ihr persönliches
Verhalten an diesem Verhalten der Arahants orientieren.
S. 67 im PDF.

Der zweite Punkt:

Warum sollte er dann ein Arhat werden wollen?

Wenn ich etwas will, ganz gleich was, dann ist dieser Wille von Ursachen und Bedingungen abhängig, also bedingt entstanden. Das bedeutet, dass ich die ganze Angelegenheit aus der Sichtweise eines gewöhnlichen, nicht erleuchteten Menschen betrachte. Ein Arahant hat keinen persönlichen Willen im Sinne von „Ich“ und „Mein“ mehr. Er hat die Weisheit verwirklicht und sieht die Phänomene anders als ich.

frei von geistigen Befleckungen (¯asava)
und frei von Verunreinigungen (kilesa)...


Mir scheint, es geht eher darum, jeden Willen, der nur bedingt entstanden ist, loszulassen. Und dieses Loslassen geschieht durch den Achtfachen Pfad – nicht, weil ich es will, sondern weil die entsprechenden Ursachen und Bedingungen entstehen.


Das ist wie die Frucht der Einsicht, der Erkenntnis – ich tue ( Ich will nicht=) sozusagen nichts dafür.

Nyanatiloka (BW):

III. »Als Reinheit der Erkenntnis (ditthi-visuddhi) gilt das der Wahrheit gemäße Erkennen des Geistigen und Körperlichen« . . . »jenes auf dem Boden der Unverblendung ruhende wahrheitsgemäße Erkennen, das auf vielerlei Weise das Geistige und Körperliche feststellt und den Glauben an eine Persönlichkeit überwunden hat, diese hat man als die Reinheit der Erkenntnis aufzufassen.« (ib.). Für weitere Erklg. siehe anattā, paramattha, nāma-rūpa.
visuddhi
 
Re: Dharma Nibbana
@mukti: Nochmal zu Deiner Aussage am Anfang dieses threads zurück:
mukti schrieb:
Saupādisesā bezeichnet Nibbana in Verbundenheit mit den fünf Aggregaten (khandha) und anupādisesā bezeichnet Nibbana unabhängig von den fünf Aggregaten.
Die erste Art dürfte sich also auf einen Menschen beziehen, in dem Gier, Hass und Verblendung vollkommen erloschen sind, was in A.III.56 auch als "Das sichtbare Nibbana" bezeichnet wird.
Ich denke das auch in Bhikkhu Payutto´s Buddhadhammma erstere Art als "sichtbares Nibbāna" (sandiṭṭhikaṁ nibbānaṁ) bezeichnet wird (siehe deutsche Übersetzung von Tivagaro Bhikkhu Seite 627).

Hier wird gesagt, dass es sich bei dieser ersten Art von Nibbāna um den gewöhnlichen, üblichen Geisteszustand von Arahants zu Lebzeiten handele.
Dieser Zustand werde daher auch diṭṭha-dhamma (sichtbar, unmittelbar) genannt.

Auch in der zweiten Strophe des Itipiso (Dhammanussati) wird das Dhamma-Juwel als sandiṭṭhiko gehuldigt:
 
| Mein Blickwinkel: Gem. meiner Lehrtradition versuche ich aus dem Blickwinkel kulturell und spirituell in Thailand geprägter Menschen zu schreiben und im Rahmen meiner Möglichkeiten ein Kompatibilisieren der Lehre mit im Westen populären Denkmustern und Gewohnheiten zu vermeiden
Re: Dharma Nibbana
Das kenne ich aus dem Abhidharma der Sarvastivadins, wo gesagt wird, dass das Bewusstsein abbricht, wenn der Arhat stirbt.

Aber diese Position würde ja bedeuten, dass die Geistesgifte, die Leiden und ihre Ursachen die Ursache für das Entstehen und Bestehen des Bewusstseinskontinuum wären. Die Befleckungen des Bewusstseins wären dessen grundlegende Ursache. Die Praxis des achtfachen Pfades bewirkt demnach die Beendigung des Bewusstseins, weil mit ihm die Leidensursachen, die selbst die Ursache des Bewusstseins sind, überwunden werden.

Der Arhat würde also nie das Nibbana ohne Überreste erreichen können durch den achtfachen Pfad. Warum sollte er dann ein Arhat werden wollen?

Das Motiv könnte sein Dukkha ein Ende zu setzen, nicht etwas oder jemand zu werden.

Nach dem Palikanon ist das Bewusstsein eines der fünf Daseinsgruppen (khandha), die allesamt mit Leid verbunden, vergänglich und kein Selbst sind. Ein Sotāpanna wird höchstens noch siebenmal geboren, ein Sakadāgāmī einmal, ein Anāgāmī erscheint in einer höheren Welt, in der alle Wesen Nibbana erreichen und ein Arahat wird nirgends mehr geboren, nach dem Tod entstehen keine Daseinsgruppen mehr.
Die Version, dass ein Arahat immer wieder als Arahat geboren wird, habe ich noch nie gehört.
 
Re: Dharma Nibbana
Monthatip schrieb:
Auch in der zweiten Strophe des Itipiso (Dhammanussati) wird das Dhamma-Juwel als sandiṭṭhiko gehuldigt:
Alle drei Strophen des Itipiso finden sich wortwörtlich im Anguttara Nikāya XI.12-13 - Paṭhama- und Dutiya-mahānāma Sutta (Rechte Betrachtungen für Hausleute I-II):
 
| Mein Blickwinkel: Gem. meiner Lehrtradition versuche ich aus dem Blickwinkel kulturell und spirituell in Thailand geprägter Menschen zu schreiben und im Rahmen meiner Möglichkeiten ein Kompatibilisieren der Lehre mit im Westen populären Denkmustern und Gewohnheiten zu vermeiden
Re: Dharma Nibbana
Nach dem Palikanon ist das Bewusstsein eines der fünf Daseinsgruppen (khandha), die allesamt mit Leid verbunden, vergänglich und kein Selbst sind.
@mukti, man kann es auch anders betrachten.
Und zwar:
Wie unterscheiden sich die fünf Aggregate und die fünf Aggregate des Anhaftens
voneinander? Der Buddha sagte, dass die fünf Aggregate „die fünf Aggregate
des Anhaftens“ darstellen, wenn sie eine unterstützende Bedingung für die geistigen
Befleckungen (s¯asava) und für das Anhaften (up¯ad¯aniya) sind. Wenn sie frei
von den Befleckungen und vom Anhaften sind, dann sind sie die fünf Aggregate
in einem reinen oder absoluten Sinne.37
Deswegen handelt der Arahat weiter, aber nicht wir wie alle. Auch mit dem Leid ist es so nicht einfach.
Zahlreiche sub-kommentarische Passagen, welche diese zehn Faktoren
erörtern, besagen ausdrücklich, dass heilsame Qualitäten im Verlangen (chandam
¯ulak¯a kusal¯a dhamm¯a) verwurzelt sind: heilsames Verlangen (chanda) ist
die Quelle heilsamer Dinge
. Eine dieser Passagen definiert jenes Verlangen
speziell als das „Verlangen zu handeln“ (kattukamyat¯a-chanda), welches das
Verlangen nach tugendhaften Qualitäten (kusaladhamma-chanda; dies schließt
die Zuneigung zum Guten – kusala-chanda – und die Zuneigung zur Wahrheit –
dhamma-chanda – ein) beinhaltet.38
Also, es geht um das heilsame Verlangen; es macht total Sinn.

S. 1045(PDF), siehe auch die Fußnoten.
 
Re: Dharma Nibbana
@mukti: Nochmal zu Deiner Aussage am Anfang dieses threads zurück:

Ich denke das auch in Bhikkhu Payutto´s Buddhadhammma erstere Art als "sichtbares Nibbāna" (sandiṭṭhikaṁ nibbānaṁ) bezeichnet wird (siehe deutsche Übersetzung von Tivagaro Bhikkhu Seite 627).

Hier wird gesagt, dass es sich bei dieser ersten Art von Nibbāna um den gewöhnlichen, üblichen Geisteszustand von Arahants zu Lebzeiten handele.
Dieser Zustand werde daher auch diṭṭha-dhamma (sichtbar, unmittelbar) genannt.

Auch in der zweiten Strophe des Itipiso (Dhammanussati) wird das Dhamma-Juwel als sandiṭṭhiko gehuldigt:

Zu Lebzeiten ist Nibbana also an der Abwesenheit von Gier, Hass und Verblendung erkennbar (sichtbar), nach dem Tod gibt es die Dualität Erkennendes-Erkanntes nicht mehr. Was dann ist, ist unvorstellbar und unausdenkbar. Manche denken dann wäre nichts, andere denken, dann wäre etwas Transzendentes, jenseits oder über allem Vergänglichen. Man kann auch vollkommen darauf verzichten, sich irgendeine Vorstellung darüber zu machen.
Erkennbar und praktizierbar ist jedenfalls der Pfad, der alles dukkha beendet. Solange irgend etwas als Ich oder mein aufgefasst wird, gibt es dukkha. So lässt sich wohl mit Sicherheit sagen, dass Nibbana unpersönlich ist.
 
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