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Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Das Erkennen der drei Daseinsmerkmale (ti lakkhana), Leidhaftigkeit, Vergänglichkeit und Nicht-Selbst, verstehe ich als Erkennen der Leerheit.
Eine Übung des Sati, der sogenannten Achtsamkeit , führt dorthin. Nyanaponika nennt es das reine Beobachten:

Reines Beobachten ist das klare, unabgelenkte Beobachten dessen, was im Augenblick der jeweils gegenwärtigen Erfahrung (einer äußeren oder inneren) wirklich vor sich geht. Es ist die unmittelbare Anschauung der eigenen körperlichen und geistigen Daseinsvorgänge, soweit sie in den Spiegel unserer Aufmerksamkeit fallen. Dieses Beobachten gilt als «rein», weil sich der Beobachter dem Objekt gegenüber rein aufnehmend verhält, ohne mit dem Gefühl, dem Willen oder Denken bewertend Stellung zu nehmen und ohne durch Handeln auf das Objekt einzuwirken. Es sind die «reinen Tatsachen», die hier zu Wort kommen sollen.
....
Bei einer methodischen Übung im Reinen Beobachten wird wahrscheinlich der erste starke Eindruck sein: die direkte und ständige Konfrontierung mit der allgegenwärtigen Vergänglichkeit, dem unaufhörlichen Wechsel. In der Lehre des Buddha ist die Vergänglichkeit (anicca ) das erste der drei Merkmale aller Daseinsgebilde. Das Reine Beobachten zeigt uns nun bei uns selber, wie die einzelnen körperlichen und geistigen Vorgänge unaufhörlich geboren werden und sterben: und dies wird zu einer eindringlichen, hundertfältigen Illustrierung des Vergänglichkeitsmerkmals werden. Besonders eindrucksvoll wird dies sein bei den eigenen Gedanken und Gefühlen, mit denen sich ja der Mensch hauptsächlich identifiziert. Dieses Erlebnis der Wandelbarkeit wird im Verlauf der meditativen Übung an Stärke und Nachdruck gewinnen, und allmählich werden auch die anderen beiden Merkmale des Daseins, die Ich- und Substanzlosigkeit (anattā), sowie die Leidhaftigkeit und Unzulänglichkeit (dukkha ) bei eben denselben Meditationsobjekten zu Tatsachen eigener Erfahrung werden und nicht bloß abstrakte Begriffe bleiben. (Satipatthana, Geistestraining durch Achtsamkeit)
 
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Vielleicht lässt sich sagen, dass im Grunde jede tiefere Einsicht , jedes Erkennen (oder wie @kilaya schrieb: jeder Aha-Moment) mit intellektuellem Verstehen beginnt.

Wir lesen die Belehrungen des Buddha. Das ist zunächst (bestenfalls) intellektuelles Verstehen. Jedenfalls wenn es um Weisheiten / Einsichten geht, die verborgener sind, die dem gewöhnlichen "Alltagsbewusstsein" (noch) nicht zugänglich sind.

Es findet dann allmählich ein Prozess statt, der aus "bloß" intellektuellem Verstehen ein Erkennen macht.
Bei intellektuellem Verstehen bleiben immer noch Zweifel und Erwägungen, es ist nicht abgeschlossen. Bei Einsicht / Erkennen sind die Zweifel verschwunden, es herrscht Gewissheit.
 
| Mein Blickwinkel: Sōtō
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Bei intellektuellem Verstehen bleiben immer noch Zweifel und Erwägungen

Da bin ich mir nicht sicher. Meine Dharmatutorin sagte gestern, dass das Studium der buddhistischen Philosophie dazu führen würde, dass die Zweifel verschwinden. Das würde allerdings nicht ausreichen, den Pfad des Sehens zu erlangen. Das würde man nur in der Meditation schaffen.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Warum ist Leerheit intellektuell nicht zu verstehen? Das folgende Buch lädt zum Beispiel dazu ein:
Man kann sich dem intellektuell annähern. Aber vollständig erfassen kann man es mit dem Verstand nicht. Ähnlich wie z.B. bei Liebe.
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Warum ist Leerheit intellektuell nicht zu verstehen? Das folgende Buch lädt zum Beispiel dazu ein:
Man kann sich dem intellektuell annähern. Aber vollständig erfassen kann man es mit dem Verstand nicht. Ähnlich wie z.B. bei Liebe.

Ja, siehe hier:

Man kann sich der Leerheit annähern indem man "über" Vergänglichkeit meditiert. Dann findet man auch keinen festen, unveränderlichen Kern in einer Person oder in den Phänomen.

Eine weitere Methode sich der Leerheit anzunähern ist die Meditation "über" die 12 Glieder des abhängigen Entstehens.

Annäherung bedeutet aber noch lange nicht dass man Leerheit "realisiert" hat. Das passiert tatsächlich erst auf dem Pfad des Sehens, wenn man alle Zweifel (auch durch Studium) hinter sich gelassen hat.

"Vollständig erfassen" ist für mich Realisation.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Ich hätte jetzt "Textstudium" und "Meditation 'über'" nicht zwingend gleichgesetzt. Daher waren das für mich zwei verschiedene Punkte, in beiden Fällen - Textstudium und gezielte analytische Kontemplation - kann man sich nur annähern. Während für die Erfahrung dann andere Formen der Meditation notwendig sind.
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Ein Text kann aber auch spontan zum Stromeintritt führen, besonders wenn er von einem Erwachten gesprochen und in seiner ganzen Tiefe verstanden wird. Im PK gibt es dazu etliche Beispiele, wo manchem Hörer nach einer Lehrrede des Buddha "das klare Auge der Wahrheit" aufgegangen ist. Aber in der aktuellen Situation wird das wohl kaum der Fall sein.
 
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Ich hätte jetzt "Textstudium" und "Meditation 'über'" nicht zwingend gleichgesetzt. Daher waren das für mich zwei verschiedene Punkte, in beiden Fällen - Textstudium und gezielte analytische Kontemplation - kann man sich nur annähern. Während für die Erfahrung dann andere Formen der Meditation notwendig sind.

An welche denkst du da zum Beispiel?
 
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Ich hätte jetzt "Textstudium" und "Meditation 'über'" nicht zwingend gleichgesetzt. Daher waren das für mich zwei verschiedene Punkte, in beiden Fällen - Textstudium und gezielte analytische Kontemplation - kann man sich nur annähern. Während für die Erfahrung dann andere Formen der Meditation notwendig sind.

An welche denkst du da zum Beispiel?

Zum Beispiel daran

 
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Wenn ich einen ruhigen, tiefen, wachen Moment habe, und dann zum Beispiel die Wolken, einen Baum, einen Fluss... betrachte, dann kann sich so etwas wie Kontemplation über Leerheit einstellen.
Ja. Genau.
Es kann auch passieren, dass ich in so einem Moment die Wolke, den Baum und den Fluss voller Freude betrachte, staunend wie über ein unglaubliches Wunder und wohlwissend, wie vergänglich und wie abhängig von 100.000 Umständen und Bedingungen das alles ist - ohne einen Funken von eigenständiger Existenz...
In dem Moment, wo ich das so empfinde und wahrnehme, denke ich aber nicht intellektuell über diese Leerheit von innewohnender Eigenexistenz nach. Wenn ich das tun würde, wäre es analytische Meditation.
Tja - leider sind ir diese Momente aber nur selten so bewusst, obwohl sie zwar immer da sind....
falls ihr versteht, was ich meine.
 
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Wobei man analytische Meditation nicht mit „intellektuellem Nachdenken“ verwechseln darf.
 
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Die Sichtweisen dürfen gerne auch auseinander gehen ;)

Es gibt verschiedene Möglichkeiten.

Der Gelug Tradition entsprechend beginnt man (sobald die anderen Grundlagen stimmen: Ethik etc.) mit Hören über die Leerheit, Nachdenken und Meditieren. Es reicht nicht, zu hören/lesen, was Leerheit ist und sich erzählen zu lassen, wie man dann darauf meditiert. Stattdessen analysiert man das Thema „am eigenen Leib" (Vipassana). Dazu benötigt man auch Stabilität, welche man durch Shamata erreicht.
Dann erst, meine ich, wenn man einen Grundstock an korrektem Verständnis und innerer Stabilität erreicht hat, kann man sich Methoden suchen, mit denen man sich diese Erkenntnisse in der Meditation vergegenwärtigt. Ich bin der Meinung, so eine Medi Methode entwickelt man sich dann selbst, je nach Typ.

Für mich z. B. ist es manchmal die Vorstellung von leerem Raum oder einem ganz wolkenlosen freien Himmel. Aber das sind nur Metaphern bzw Gedankenstützen, um frei vom Denken zu werden - für mich. Wenn ich Dir erzählen würde, wie Du auf Leerheit meditieren solltest, wäre die Gefahr, dass etwas vollkommen Falsches dabei rüberkommt absolut gegeben. Denn ich bin keine Lehrerin und das Internet ist (leider) keine echte Gompa . Es braucht reichlich mehr als gelesene Buchstaben, um da hin zu kommen.

Es braucht insbesondere einen richtigen Lehrer, der weiß, wovon er redet, finde ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Ach, schaut mal hier, ein Buch von einer Lehrerin, die weiß, wovon sie redet:

IMG_20220807_102011.jpgIMG_20220807_102044.jpg
 
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Wie meditiert man "über" Leerheit aber außerhalb von der tantrischen Praxis?
Das ist ein interessantes Thema, @Sherab.

Der große Philosoph Nagarjuna sagte Folgendes: „Das Entstehen in gegenseitiger Abhängigkeit ist nichts anderes als das, was wir Leere nennen; dieses Berücksichtigen aller anderen Dinge, das ist das Verständnis des Mittleren Wegs.“ (24:18) und „Es existiert kein Dharma , das nicht abhängig entstanden wäre, und so existiert kein wie immer geartetes Dharma, das nicht-leer wäre.“ (24: 19) - Kptl . 24, Mulamadhyamakakarika

.... so näherte ich mich dem Verständnis der Leerheit also über die Meditation zum abhängigen Entstehen. Mir wurde bewusst, dass alles auf Ursachen und entsprechenden Umständen beruht, und bedachte dann, dass alles auch Wirkungen erzeugt, die im Verbund mit entsprechenden Umständen wiederum zu Ursachen werden.

Mir wurde klar, somit ist also nichts unabhängig, eigenständig oder unwandelbar - sprich, alles ist „leer davon", unabhängig, Teile-los, beständig bzw. unveränderlich, oder aus sich selbst heraus zu existieren, d.h. , unabhängig von Ursachen und Umständen zu existieren.

(Es dauerte seine Zeit bis ich weiter dachte und erkannte, somit gibt es auch in der Person kein auffindbares Ich, das verschieden von Körper und Geist ist, mit Körper und Geist identisch, oder Besitzer von Körper und Geist ist.)
 
Zuletzt bearbeitet:
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Ich sehe Zazen als direkten Weg zur Erfahrung von Leerheit. Zwar kann man Leerheit überall im Alltag erkennen, aber beim Zazen lässt man das Begrifflich fallen - was bleibt ist Leerheit. Das Rezitieren des Herzt-Sutra hat bei uns eher etwas rituelles und gemeinschaftliches, da wir es auf japanisch rezitieren. Sich damit zu beschäftigen hat mir zumindest viel gebracht, aber mehr auf der Verständnis-Ebene.
Wichtig finde ich, wie auch schon zuvor genannt wurde, dass man einen persönlichen Weg findet das Wissen über Leerheit mit der Erfahrung der Leerheit zu verbinden.
 
| Mein Blickwinkel: Sôtô
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Habt Ihr dazu eine Meinung?

Im buddhistischen Tantra ist ja Leerheit immer inklusive. Also, ohne Leerheit würde Tantra gar nicht funktionieren.

Wie meditiert man "über" Leerheit aber außerhalb von der tantrischen Praxis?

Also auch in anderen Traditionen, wie im Zen oder im Theravada oder in der Vipassana Praxis (bin mir gar nicht sicher, ob das eine eigenständige Praxis ist) ?

Zum Beispiel: Rezitation des Herzsutras und nach der Rezitation den Geist ruhen lassen und die Rezitation nachwirken lassen.

In den tiefen Bereichen der Meditation gibt es einen Ort, der eigentlich kein Ort ist.

Dort gibt es keine Form und Farbe, keinen Anfang und kein Ende.
Dort bleibt nur noch die Stimme übrig, die man als Ich bezeichnet.

Wenn ihr dorthin kommt, dann sucht nach der Quelle dieses Ich.
Eigentlich meditiert man erst da über die Leerheit.
Wenn man es aber unbedingt möchte, dann funktioniert es nicht.
Es ist nichts was man erreichen könnte, sondern etwas, dass sich zeigt wenn die selbsterschaffenen Ideen über die Welt in Stücke gerissen werden.
Es ist immer schon dagewesen.


Der Weg erfordert einen Mix aus Sila, Samadhi und Metta .
In Wirklichkeit kann man nur einmal über Leerheit meditieren. Wenn der Pfad zur Frucht führt.

Wir sind wie Leute die ein Stück verwesendes Fleisch einschieben und in der ganzen Welt eine Lösung für dieses Problem suchen.
Religion die unsere fehlbarkeit und unser Unwissen ignoriert ist nur eine Art von Deodorant, die den Gestank lindert.

Die Welt ist vollkommen in Ordnung und macht was sie machen muss.

In Wirklichkeit fühlt man sich einsam und leer, weil man an ein Ich glaubt, dass getrennt von der Welt existiert.
Später wenn uns manchmal das Samadhi betrügt, aber zumindest temporär tröstet, fühlen wir uns eins mit allen anderen Dingen.
Mich gibt es zwar nicht, aber als trostpreis und Absicherung habe ich dann immer noch ein Ich das im nicht-ich weiter existieren kann.

Kommt man nicht in diese Vertiefungen, dann hat man mehr oder weniger keine Chance.
Aber im Grunde muss man nur lieben, atmen, erkennen und Loslassen.


LG Martin
 
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Leerheit ist nondual und Nondualität ist nicht vorstellbar, da die geringste Vorstellung davon raumzeitlich geprägt und somit dual gespalten ist. Also jeder Gedanke ist störend, denn ein Gedanke ist auch nichts gegenwärtiges, da er aus vergangenen Reservoiren heraus entsteht. Aus weltlichen Prägungen, Erfahrungen etc.
 
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
In den tiefen Bereichen der Meditation gibt es einen Ort, der eigentlich kein Ort ist.

Dort gibt es keine Form und Farbe, keinen Anfang und kein Ende.
Dort bleibt nur noch die Stimme übrig, die man als Ich bezeichnet.

Wenn ihr dorthin kommt, dann sucht nach der Quelle dieses Ich.
Eigentlich meditiert man erst da über die Leerheit.
Wenn man es aber unbedingt möchte, dann funktioniert es nicht.
Es ist nichts was man erreichen könnte, sondern etwas, dass sich zeigt wenn die selbsterschaffenen Ideen über die Welt in Stücke gerissen werden.
Es ist immer schon dagewesen.


Der Weg erfordert einen Mix aus Sila, Samadhi und Metta.
In Wirklichkeit kann man nur einmal über Leerheit meditieren. Wenn der Pfad zur Frucht führt.

Wir sind wie Leute die ein Stück verwesendes Fleisch einschieben und in der ganzen Welt eine Lösung für dieses Problem suchen.
Religion die unsere fehlbarkeit und unser Unwissen ignoriert ist nur eine Art von Deodorant, die den Gestank lindert.

Die Welt ist vollkommen in Ordnung und macht was sie machen muss.

In Wirklichkeit fühlt man sich einsam und leer, weil man an ein Ich glaubt, dass getrennt von der Welt existiert.
Später wenn uns manchmal das Samadhi betrügt, aber zumindest temporär tröstet, fühlen wir uns eins mit allen anderen Dingen.
Mich gibt es zwar nicht, aber als trostpreis und Absicherung habe ich dann immer noch ein Ich das im nicht-ich weiter existieren kann.

Kommt man nicht in diese Vertiefungen, dann hat man mehr oder weniger keine Chance.
Aber im Grunde muss man nur lieben, atmen, erkennen und Loslassen.


LG Martin
wunderschön beschrieben!
Eine Zeitlang hing ein Zettel über meinem Schreibtisch: Vollkommenheit ist der Zustand der Welt, nicht das Ziel.
Mein Meister sagte letztens: Wenn man "die Leerheit" (verkürzt gesagt), einmal kapiert hat, dann kann man das auf alles anwenden, ausnahmslos.
Wenn ich dann versuche, es anzuwenden, z.B. Jetzt - dann ist es unglaublich! Und was übrig bleibt ist ein Staunen und ein inneres Lächeln.
Und als nächstes kommt der Zweifel daher und fragt: Ob das wohl reicht?
Dann verschwindet das Lächeln und das Staunen und der Zweifel hat die Oberherrschaft erlangt.
Dann muss ich wieder von Vorne anfangen...
Aber ;-): Ob das überhaupt Meditation ist?
Das Herz antwortet wieder mit diesem Lächeln.
Der Kopf sagt: So einfach ist das nicht!
Das Herz sagt nichts dazu. Und lächelt - etwas breiter diesmal.
Der Kopf sagt: So - und jetzt gehst du endlich raus und machst deine Geh-Meditation. Das wolltest Du doch schon um 7 h machen. Und jetzt ist es 11 vorbei.
 
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Ich muss auch ständig an diese leckere Pizza von Mario denken, trotzdem bin ich noch hungrig 😔
 
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Leerheit ist nondual und Nondualität ist nicht vorstellbar, da die geringste Vorstellung davon raumzeitlich geprägt und somit dual gespalten ist. Also jeder Gedanke ist störend, denn ein Gedanke ist auch nichts gegenwärtiges, da er aus vergangenen Reservoiren heraus entsteht. Aus weltlichen Prägungen, Erfahrungen etc.
Trotzdem geht es im Buddhismus nicht darum, Gedankenlosigkeit "zu entwickeln", sondern die Leerheit der Gedanken zu erkennen.

Herzlich Willkommen übrigens :)
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Wie meditiert man über Leerheit ?
Leerheit ist nondual und Nondualität ist nicht vorstellbar, da die geringste Vorstellung davon raumzeitlich geprägt und somit dual gespalten ist. Also jeder Gedanke ist störend, denn ein Gedanke ist auch nichts gegenwärtiges, da er aus vergangenen Reservoiren heraus entsteht. Aus weltlichen Prägungen, Erfahrungen etc.
Hier zitiere ich Mal Gendun Rinpoche
Wäre Meditation nur ein Zustand ohne Gedanken. dann würde ein Tisch besser meditieren als ein Mensch.
Aus "Lasst einfach los; Übertragung des Dharma von Herz zu Herz"." 😄
 
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