Sherab

Mitglied
Buddh. Richtung:
Rime
Mit Entsagung ist gemeint, dass man den Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt verlassen möchte.

Man strebt also nicht nur das kurzfristige Glück an, sondern eine dauerhafte Glückseeligkeit, um nicht mehr leiden zu müssen.

Im Mahayana kommt hinzu, dass man zusätzlich erkennt dass es keinen Sinn macht nur die eigene Befreiung anzustreben sondern auch die Befreiung aller anderen Wesen. Wie kann man dauerhaft glücklich sein in der Erkenntnis dass viele andere Wesen leiden?

Wenn man die Nachteile des Daseinskreislaufes erkennt und die Vorteile von Entsagung dann sollte die Praxis darauf ausgerichtet sein.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Ein Vorteil der Entsagung für mich ist nicht Enttäuscht zu werden .
Alle Erscheinungen sind ja nur eine Illusion.

Selbst wenn ich doch mal einem Wunsch nachgebe sind meine Erwartungen längst nicht mehr so hoch und bei Verlusten kann man leichter loslassen.


LG ☺️
 
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Die "Praxis der Entsagung" (ich nenne das jetzt mal so) bedeutet also, dass man einerseits die Leidhaftigkeit der Phänomene erkennt und den Wunsch entwickelt, Leidfreiheit zu erlangen und andererseits, dass man die Vorzüge der Buddhaschaft erkennt und den Wunsch entwickelt, selbst ein Buddha zu werden. Zu den Vorzügen eines Buddhas gehört, aus Mahayana Perspektive, auch das spontane, antrengungslose Helfen von anderen Lebewesen, also auch das erwartungslose Helfen.
Erwartungen sind wohl generell kontraproduktiv wenn es darum geht, ein Buddha zu werden. Erwartungen haben etwas mit Begierde zu tun.


Die Ursache des abhängigen Entstehens ist Unwissenheit. Um den Wunsch nach Entsagung näher zu kommen wäre es wichtig, Schritt für Schritt, Weisheit zu entwickeln um die Unwissenheit letztlich zu beseitigen.

P.S. Das sind lediglich meine eigenen Gedanken zu dem Thema.
 
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Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Die Ursache des abhängigen Entstehens ist Unwissenheit. Um den Wunsch nach Entsagung näher zu kommen wäre es wichtig, Schritt für Schritt, Weisheit zu entwickeln um die Unwissenheit letztlich zu beseitigen.
(y)
"... Um wirklich zu verstehen, was wir gegen das Problem des Leidens tun können, müssen wir zum anderen Ende des Abhängigen Entstehens gehen, seinem Ausgangspunkt, der Unwissenheit. Sobald wir die Natur des Ausgangspunktes verstehen, verstehen wir die grundlegende Ursache des Abhängigen Entstehens, das heißt, was es antreibt. Wenn wir diesen Ausgangspunkt ausräumen , würde sich das Abhängige Entstehen auflösen, denn jeder Faktor hängt ursächlich vom vorherigen ab. Das bedeutet, wenn wir Unwissenheit beseitigen, wird ebenso jeder folgende Faktor beseitigt, bis hin zur Beseitigung des Leidens. ..." - Quelle: Bhikkhu Brahmāli – Abhängiges Entstehen & abhängige Befreiung

PDF: ABHÄNGIGES ENTSTEHEN • ABHÄNGIGE BEFREIUNG

 
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Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Kommt natürlich wieder auf die Herangehensweise an.

Man kann einerseits Entsagung üben, z.B. man gibt etwas auf, was man gerne getan hat und je weiter man in seiner Praxis voranschreitet, desto weniger fällt einem das dann schwer.
Andererseits kann man aber auch einfach "sein Ding" weitermachen und mit Voranschreiten der Praxis merktan dann auf einmal, dass man gar keine Entsagung üben muss, weil es nichts mehr gibt dem man entsagen müsste

LG
 
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Kommt natürlich wieder auf die Herangehensweise an.

Man kann einerseits Entsagung üben, z.B. man gibt etwas auf, was man gerne getan hat und je weiter man in seiner Praxis voranschreitet, desto weniger fällt einem das dann schwer.
Andererseits kann man aber auch einfach "sein Ding" weitermachen und mit Voranschreiten der Praxis merktan dann auf einmal, dass man gar keine Entsagung üben muss, weil es nichts mehr gibt dem man entsagen müsste

LG

Aus meiner Sicht ist es ein großes Mißverständnis, dass man "Entsagung übt" indem man etwas aufgibt was man gerne getan hat. Das hat vielleicht zur Folge dass die Begierde in einem Punkt nicht mehr entstehen kann, hat aber nichts damit zu tun, was eigentlich mit Entsagung im buddhistischen Kontext und wie ich oben beschrieben habe, gemeint ist.

Ich weiß auch nicht was du mit "sein Ding machen" meinst.
 
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Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Ich denke unterschiedliche buddhistische Richtungen haben da unterschiedliche Auffassungen oder Herangehensweisen und das ist ja auch OK so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Ich denke unterschiedliche buddhistische Richtungen haben da unterschiedliche Auffassungen oder Herangehensweisen und das ist ja auch OK so.

Ist das wirklich so?
Wollen nicht alle (mit Ausnahme der säkularen Buddhisten) raus aus dem Daseinskreislauf von Geburt und Wiedergeburt?
 
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Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Die Erkenntnis das es nichts zum Aufgeben gibt ist high level…
Bis dahin ist es wohl angebracht heilsames von unheilsamen klar zu unterscheiden und entprechend zu handeln.
Solange die Wurzel der Verblendung nicht losgelassen ist,werden Anhaften und Ablehnung den Kreislauf weiter im
Gang halten…🌪️
 
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Ist das wirklich so?
Wollen nicht alle (mit Ausnahme der säkularen Buddhisten) raus aus dem Daseinskreislauf von Geburt und Wiedergeburt?

Ah jetzt weiß ich was du meinst.
Ich würde das Bodhiccita nennen.

Siehst du, deswegen lese und höre ich mittlerweile Dharma nur noch auf Englisch an. Deutsch ist dafür nicht wirklich gut geeignet 🙈
 
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
@Dawa
Magst du vielleicht mal in Englisch auf die Frage antworten ?

Ich würde mich freuen weil ich es noch nicht so gut kann und noch viel Englisch lernen muss.

LG :geek:
 
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
@Dawa
Magst du vielleicht mal in Englisch auf die Frage antworten ?

Ich würde mich freuen weil ich es noch nicht so gut kann und noch viel Englisch lernen muss.

LG :geek:

Welche Frage meinst du jetzt genau?

Entsagung in Englisch ist "renunciation" und den Begriff hab ich in Zusammenhang mit Buddhismus noch nie gehört. Laut Wikipedia eher was für Hindus.

Aber die Bedeutung von Worten liegt nicht in den Worten, sondern in dem der sie anwendet. Sonst hätte ich ja gleich verstanden was Sherab meint. Ein schönes Beispiel für Leerheit 😁
 
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Doch noch was gefuden


Also auch eher was für Mönche 🙈
Und eher im Theravada Kontext wichtig

Ich weiß auch nicht genau, aber ich scheine irgendwie ein Problem mit diesem Begriff generell zu haben. Entweder weil ich zu blöd bin oder weil's für mich so banal ist, dass ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht habe...
 
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Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Ah jetzt weiß ich was du meinst.
Ich würde das Bodhiccita nennen.

Siehst du, deswegen lese und höre ich mittlerweile Dharma nur noch auf Englisch an. Deutsch ist dafür nicht wirklich gut geeignet 🙈

Ich meinte schon den Begriff "Entsagung" in dem Sinne wie ich ihn oben definiert habe.

Bodhicita ist noch was anderes.

Man müsste wahrscheinlich den Sanskrit Ausdruck oder den Tibetischen Ausdruck verwenden, um zu einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Ob die englischen Übersetzer immer die besseren Übersetzer waren, wage ich zu bezweifeln.

Wenn man die inhaltliche Bedeutung des Begriffes Entsagung nicht kennt ist es natürlich schwer sich darüber auszutauschen
😅
 
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Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Wenn man die inhaltliche Bedeutung des Begriffes Entsagung nicht kennt ist es natürlich schwer sich darüber auszutauschen
😅

Wie gesagt die Bedeutung liegt nicht in den Worten, aber du hast Recht, ich denke wir kommen hier nicht auf einen Nenner, unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Ansichten 🙏
 
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Wenn ich über Entsagung nachdenke dann mache ich mir die 3 Arten des Leidens bewusst. Vor allem das alles durchdringende Leid.
Ich habe den Wunsch auf die Annehmlichkeiten von Samsara zu verzichten weil diese letztlich nur leidvoll sind. Ein Dasein als Buddha ist eindeutig Samsara vorzuziehen. Man kann von außen zwar noch das Leiden der Wesen wahrnehmen und mit Mitgefühl reagieren, ist aber nicht mehr selbst involviert.
 
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Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Lieber @Sherab - sorry - nur noch eine kurze Anmerkung:
Wenn man die inhaltliche Bedeutung des Begriffes Entsagung nicht kennt ist es natürlich schwer sich darüber auszutauschen
😅
Wie gesagt die Bedeutung liegt nicht in den Worten, aber du hast Recht, ich denke wir kommen hier nicht auf einen Nenner, unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Ansichten 🙏
Weshalb solltet Ihr nicht auf einen Nenner kommen? Es ist Lehrinhalt der buddhistischen Philosophie, die viele Schulen/Traditionen umfasst, aber nichts lehrt, was gegen die Lehren Buddhas verstößṭ. ;)

Einige Menschen hören irgendwann die Lehren des Buddha und machen sich - in den unterschiedlichen Yanas - auf den Weg, um ihr gemeinsames Ziel zu erreichen. Es dürfte also gar nicht so schwer sein, einander zu verstehen.

Buddha wanderte und verkündete seine Lehre, die letztendlich auch abgelegene Orte erreichte, (und hier und dort ein wenig von der dort zuvor heimischen Lehre assimilierte) …

(… siehe z.B. Karte 3: Die Ausbreitung des Buddhismus in Zentralasien: https://studybuddhism.com/de/fortge...hismus-in-zentralasien-vor-ankunft-der-araber)

Die philosophischen Lehrinhalte des Hinayana , (hier Vaibhasika und Sautrantika !), sind im Prinzip Grundlage des Mahayana. Erst nach dem zweiten buddhistischen Konzil, ~ 100 Jahre nach dem Tod des Buddha, gingen die zukünftigen Mahayanis ihren eigenen Weg – und nahmen ihr Wissen, die Lehren des Buddha, mit. Die Lehrinhalte des Mahayana, wurden ab ca. 400 u.Z. Grundlage der Lehrinhalte des Vajrayana in Indien …

Schauen wir mal ...

Ich nehme die von Dawa bevorzugte englische Vokabel renunciation und übersetze sie zunächst einmal ins Deutsche => Abkehr, Entsagung, Verzicht

... und dann ins Tibetische: nges-'byung => ins Deutsche übersetzt: die Entschlossenheit, frei zu sein vom Leiden und den Ursachen des Leidens. (siehe auch  #3 :D)

LG mkha‘
 
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Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Unsere "Ansichten" scheinen aber trotzdem nicht kompatibel zu sein, auch wenn Dawa Deinen Beitrag nun geliked hat.
Ist mir aber zu mühsam das nochmal aufzudröseln.
 
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Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
@Dawa hat schon Recht: Die Bedeutung der Worte liegt nicht in ihnen selbst. Andererseits liegt die Bedeutung der Worte aber auch nicht in dem, der sie benutzt. Die Bedeutung der Worte ergibt sich aus dem Kontext in dem sie benutzt werden. Zu diesem Kontext gehören auch Definitionen.

Entsagung ist ein deutschsprachiger buddhistischer Fachbegriff. Der Begriff Entsagung ist unserer Alltagssprache entnommen, aber er erhält dadurch, dass er zu einem Fachbegriff wurde, eine neue Bedeutung. Diese hat @mkha' ja in der letzten Zeile des #Beitrags 19 meines Erachtens gut beschrieben.

Ich verstehe Entsagung so: Man hat erkannt, dass eine hohe Wiedergeburt als Mensch in der nächsten Existenz, so viele Vorteile sie auch haben mag, immer noch eine samsarische Existenz ist in der man weiterhin Leiden erleben wird. Deshalb will man sich aus Samsara befreien. Auf der Grundlage der vier edlen Wahrheiten erkennt man die Leiden und Leidensursachen Samsaras, aber auch, dass es möglich ist, diese vollständig zu überwinden. So strebt man durch die Praxis des achtfachen Pfades die Arhatschaft an.

Entsagung ist aber auch die Grundlage für die Entwicklung von Bodhicitta . Während bei der Entsagung die Motivation darin besteht, selbst die Befreiung oder das persönliches Nirvana zu erreichen, besteht die Motivation bei Bodhicitta darin, für das Wohl aller Wesen die Buddhaschaft zu erreichen. Aber ohne die Entwicklung von Entsagung wird es nicht gelingen Bodhicitta zu entwickeln.
 
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Ich merke gerade, mir tut es überhaupt nicht gut über so Begrifflichkeiten zu debattieren
🙈
Ich bin eher praktisch veranlagt und merke erst im Nachhinein, dass es dann zu bestimmten Dingen wohl einen extra Begriff gibt, worüber ich mir eigentlich nie Gedanken gemacht hätte.
Dann kommt sowas bei raus 😬
 
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Ich merke gerade, mir tut es überhaupt nicht gut über so Begrifflichkeiten zu debattieren
Das musst Du doch auch nicht ... Manches erschließt sich später von selbst. Alles zu seiner Zeit. (y)
 
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Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Ich finde, Entsagung ist eine einfache Folge, wenn man genügend Ent-täusch-ungen erlebt hat. Die Gier wird eingedämmt, weil einem klar wird, dass sie zu keiner Befriedigung führen kann. Man sieht einfach aus Erfahrung, dass die angestrebten Annehmlichkeiten und erfüllten Wünsche nur wie Salzwasser sind, das keinen Durst löscht.

Im Alter ist das leicht zu erkennen, man braucht noch keine großartige Weisheit dazu. In jungen Jahren braucht es zu dieser Erkenntnis doch schon reichlich was an Reife - die manche junge Leute auch durchaus schon von sich aus haben.

Ich denke, die buddhistische Weisheit (Verständnis der Leerheit, Ichlosigkeit, des Dharma) ist dann ein wichtiges Auffangnetz gegen Frustration und Depression - kann aber durchaus auch erst nach der Entsagung auftreten.
 
Re: Tibetisch Vorteile von Entsagung
Ich finde, Entsagung ist eine einfache Folge, wenn man genügend Ent-täusch-ungen erlebt hat. Die Gier wird eingedämmt, weil einem klar wird, dass sie zu keiner Befriedigung führen kann. Man sieht einfach aus Erfahrung, dass die angestrebten Annehmlichkeiten und erfüllten Wünsche nur wie Salzwasser sind, das keinen Durst löscht.

Im Alter ist das leicht zu erkennen, man braucht noch keine großartige Weisheit dazu. In jungen Jahren braucht es zu dieser Erkenntnis doch schon reichlich was an Reife - die manche junge Leute auch durchaus schon von sich aus haben.

Ich denke, die buddhistische Weisheit (Verständnis der Leerheit, Ichlosigkeit, des Dharma) ist dann ein wichtiges Auffangnetz gegen Frustration und Depression - kann aber durchaus auch erst nach der Entsagung auftreten.
Für mich ist Entsagung nicht unbedingt eine Folge von Enttäuschungen. Geschweige denn eine "einfache" Folge. Es gehört schon dazu, dass man akzeptiert, dass es so etwas wie einen Daseinskreislauf überhaupt gibt. Und dass Karma über dieses Leben hinaus wirkt. Und dass es Mittel gibt das Leiden zu beenden. Erst dann kann man dem Daseinskreislauf wirklich entsagen.
Auch ist buddhistische Weisheit unbedingt Voraussetzung, um sich von der Unwissenheit zu lösen und Allwissenheit (eines Buddhas) anzustreben. Entsagung hat für mich eher etwas mit der 3. Art des Leidens zu tun. Das was du beschreibst klingt für mich eher nach den ersten beiden Arten des Leidens.
 
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