Ich hatte mir so fest vorgenommen, wie ich reagieren möchte, aber in diesem Moment bin ich ausgerastet. Es ist ja schön, dass ich theoretisch weiĂ, wie ich reagieren möchte, aber an der Umsetzung hapert es dann doch. Es hatte mich so angetriggert....
Aber, was schön ist: Ich kann gerade MitgefĂŒhl mit mir selbst haben. Das gelingt mir so selten.
Ich habe nicht alles gelesen, aber mitbekommen, dass es um rassistische ĂuĂerungen ging. Mir fiel schon oft auf, dass viele Menschen generell sehr gehĂ€ssig ĂŒber andere reden. FĂŒr mich ist das immer gleich ablehnenswert, egal ob es da um Fremdenhass geht oder generell Hass auf andere Menschen. GehĂ€ssiges Reden ist immer unheilsam fĂŒr denjeingen der das mit anhört und diejenigen, welche so reden.
Ich bin heute ausgerastet wegen so etwas Ăhnlichem. Edit : Mir ist aber gerade aufgefallen, dass ich mich heute genauso verhalten habe, genauso wie die, deren Verhalten ich ablehenswert finde.
Es ging um GelĂ€ster und einen Menschen, der sich mir feindselig gegenĂŒber verhĂ€lt bei der Arbeit, obwohl ich ihr nie schaden wollte oder etwas unheilvolles zu ihr gesagt habe. Und dann der andere Mensch, der mich zwar mag, aber gegen sie hatte ich heute auch etwas. Ich war auch nicht immer ehrlich zu dieser, habe schon mal ĂŒber sie hinterm RĂŒcken geredet, aber wir haben uns gut verstanden kurz danach.
Ich fĂŒhle mich nicht gut, dass ich ihr das damals nicht ins Gesicht gesagt habe, sondern zu der, die jetzt so feindselig zu mir ist. Diese hatte ich damals vor Mobbing geschĂŒtzt und sie aufgebaut. Aber nun mag ich beide nicht mehr. Es ist in mir eskaliert, da ich das hinter dem RĂŒcken reden der beiden nicht mehr ausgehalten habe. Wie sie ĂŒber andere so gehĂ€ssig reden.
Ich bin aber bei einer anderen ausgerastet und habe mich ĂŒber die beiden bei ihr beschwert, aber wenn die beiden mir in dem Moment ĂŒber den Weg gelaufen wĂ€ren, wĂ€re ich wohl ganz ehrlich gewesen in dem Moment, wie ich die beiden in Wahrheit finde. HĂ€tte sie beleidigt und angeschrien, dass ich sie beide ekelhaft finde.
Ich muss jetzt auch kucken, wie ich das weiter angehe. Ob ich Feindschaft möchte oder es doch lieber mit Klugheit und Wohlwollen mit den beiden versuche.
Ich habe mir aber vorgenommen ehrlich zu sein, der anderen zu gestehen, dass ich auch mal ĂŒber sie hinterm RĂŒcken geredet habe.
Und irgendwie klar machen, dass ich es ekelhaft oder abstoĂend finde, wenn man stĂ€ndig ĂŒber andere hinterm RĂŒcken redet und ich sie darum nicht abkann, sie nicht mag. Das wĂ€re ehrlich. Und dass ich mit den beiden nichts mehr zu tun haben möchte. Auch wegen deren intrigantem Verhalten.
Oder wie könnte ich das klĂ€ren ? Sie haben wohl schon mitbekommen, wie ich mich bei der neutralen Person ĂŒber sie beschwert habe also eskaliert bin. Ehrlichkeit ist fast immer gut, es erfordert aber Mut.
Wenn man mit extremistischen oder irgendwie widerwĂ€rtigen Ansichten konfrontiert ist, kann man leicht die Fassung verlieren. Manchmal gelingt es, einerseits eine wohlwollende und andererseits innerlich gleichmĂŒtig-distanzierte Haltung einzunehmen und diesen Menschen so zu betrachten wie er ist. Er ist jetzt so und kann nicht anders sein, womöglich Ă€ndert er sich irgendwann, alles ist ja der VerĂ€nderung unterworfen.
Ging bei mir heute nicht mehr. GleichmĂŒtig und mitfĂŒhlend sein das geht, aber bei mir ging es schon lĂ€nger nicht mehr, ich bin aus der Ăbung gekommen. Der MitfĂŒhlende setzt dennoch Grenzen und schĂŒtzt sich. Das ist mir nicht gelungen, sondern ich habe meinen Mund oft gehalten, bin nur kurz danach weg gegangen, habe ihnen aber meistens nicht zugestimmt.
Dann kann man sich besinnen, wie die Sache die er anspricht in Wirklichkeit ist. Z.B. dass die Menschen mehr Gemeinsames als Trennendes haben, den selben Körper, GefĂŒhle, Wahrnehmung, FĂ€higkeit zu denken und zu handeln, den Wunsch Leid zu vermeiden und GlĂŒck zu erfahren. Unterschiede in Hautfarbe, Sprache, Temperament und Kultur Ă€ndern nichts daran, dass man es mit so einem Wesen zu tun hat, wie man selber eines ist. So etwas mitzuteilen mag dazu beitragen, dass irgendwann Einsicht entsteht, jedenfalls hat man die eigene rechte Achtsamkeit und rechte Gesinnung kultiviert.
Mit Besinnen meintest du, es aussprechen, es denjenigen sagen. Der letzte Satz ist eine Hilfe fĂŒr mich. Danke
Mukti . Man sollte zu Unrecht oder gehÀssiger Rede, nein sagen, den Anderen Grenzen setzen. Aber oft fehlt einem der Mut.
Ich danke dir sehr! Heute bin ich so sehr in diesen negativen Gedanken verstrickt und habe das GefĂŒhl, dass mein Umfeld zunehmend in diese problematische Richtung entgleitet.
Ich habe es auch schon bemerkt, aber meistens sind das Menschen, welche an sich oft gehĂ€ssig ĂŒber andere denken. Vorher waren andere die Schuldigen oder das AuslaĂventil ( zum Schimpfen, LĂ€stern ). Wenn es um Fremdenfeindlichkeit ging, habe ich mir immer dabei gedacht " naja, wenn man mit sich nicht zurecht kommt, sucht man halt Andere oder etwas um den Frust den man mit sich oder mit seinem Leben hat, raus zu lassen ". Aber dazu kommt auch die Unwissenheit. Diese Denke ensteht aus Vorurteilen. Man stellt diese Vorurteile aber meistens nicht in Frage. Sie sind ein guter Grund an anderen ein AuslaĂventil fĂŒr den Hass in sich gegen sich selbst und Andere zu begrĂŒnden. Aber wenn die Menschen es irgendwann kapieren, dass es Unwissneheit ist und Vorurteile, so hören sie damit auf. Da die meisten, welche ich so reden gehört habe, es denjenigen nie ins Gesicht sagen wĂŒrden, sondern das nur bei Anderen Ă€uĂern, dass das schlechte Menschen sind oder alle bestimmte Eigenschaften haben, habe ich da nie etwas zu gesagt, weil ich weiĂ, dass es nicht stimmt, und dass diese Leute, die ich so reden gehört habe, es denen nicht sagen. Der Frust kommt daher, dass sie Angst haben, dass sie verdrĂ€ngt werden, ihre Kultur. Und manchmal denken sie, das die Mehrheit Kriminelle sind. Es liegt auch viel an dem was sie an Medien hören und lesen. Dort wird teilweise so eine Sicht aufgebaut- finde ich. Sie lassen sich sozusagen aufhetzen.
Aber sie sehen diese Menschen auch so, wie sie es sehen wollen. Denn sie sind ein gutes AuslaĂventil oder eine gute Ablenkung von sich selbst.
Wenn man das nicht mehr so sehen möchte, sieht man auf einmal, dass es ja doch viel mehr Zugewanderte gibt, die anders sind.
Vielleicht ist diese schwierige Zeit auch eine Chance. So viele Ăbungsfelder.
FĂŒr mich auch. Ich habe mir selbst ein Ăbungsfeld geschaffen heute, denn ich muss da irgendwie friedlich wieder raus kommen.
Es ist immer leichter, von Menschen umgeben zu sein, die die gleiche Einstellung wie man selbst haben. Das hier ist fĂŒr mich eine riesige Herausforderung.
Ich habe es so gesehen, dass wenn ich diesen Menschen versuche zu Ă€ndern, es schaffen wĂŒrde, es dennoch so viele Andere gibt, die so denken. Darum war es mir nicht wert da etwas gegen zu sagen, ich hatte aber MitgefĂŒhl, denn ich sah es so, dass sie das wirklich glaubt, was sie sagt. Es bringt nichts, es ihr auszureden. Sie will das so sehen. Und da habe ich MitgefĂŒhl gehabt mit ihr, weil sie macht sich ja selbst damit unheilsame GefĂŒhle, es geht ja keinem gut, wenn er so voll Ablehnung gegen sich und andere ist. Man wirkt dann auf andere dĂŒster und damit macht man sich auch keinen Gefallen, viele Menschen nehmen Abstand zu einem, wenn man so voll Ablehnung ist gegen andere. Was das LĂ€stern gegen Menschen angeht, die ich kenne, da kann und konnte ich das bisher nicht so sehen. Da kann man ja auch nicht sagen, sie wurden von den Medien aufgehetzt. Also dass es nur zum Teil ihr eigenes Wollen ist, sondern das ist ganz alleine ihre Entscheidung/ ihr Wollen gewesen.
Ich lernte: danke einer solchen Person, (schlieĂe sie in Deine Gebete ein), denn nur sie kann Dich geistige Disziplin lehren ... (Ein guter Freund mit guten Absichten könnte so etwas nicht.)
Ja, da ist was dran. Ich muss lernen ehrlicher zu werden. Wenn mir jemand Unbehagen macht, es aussprechen oder was mich stört mitteilen, nur so kann sich die Situation lösen.
Ich hatte einen ErzĂ€hldrang, aber es hat mich heute sehr beschĂ€ftigt und aufgewĂŒhlt.
Liebe GrĂŒĂe