Re: Hass
Oder sind die Erklärungen eher psychologischer Natur oder buddhistisch/psychologisch?
Also ich weiß nicht, ob sie "eher" psychologisch sein könnten. Mir sind 2 Dinge beim Lesen deines Posts durch den Kopf geschossen:
1) Ein Lehrer erzählte mal von einem Kind, das er kannte, was immer und immer wieder beim Schlachten von Tieren dabei sein wollte. Es war magisch angezogen von allem, wo Blut floß und getötet wurde. Er erklärte das (natürlich) mit Karma , und zwar insofern, dass das Gewohnheitsmuster des Tötens (aus früheren Leben) so stark war, dass es sich so fortsetzte.

2) Die psychologische Erklärung: Bzw. eher schon neurobiologisch. Kevin Dutton hat ein Buch darüber geschrieben. Darin erklärt er (aus meiner Erinnerung, ich habe das Buch vor knapp 10 Jahren gelesen), dass Psychopathen eine andere Hirnstruktur haben und dass es immer einen gewissen Anteil an Menschen mit dieser Hirnstruktur gibt. Sogar geben muss, wie er am Beispiel der "Berserker" erklärt. Sie dienen dem Überleben.
Allerdings wird nicht jeder Psychopath zum Mörder. Diese Struktur kann auch weniger mörderisch genutzt werden: Anwälte, CEOs, Chirurgen, etc.
Es hängt eben auch viel von der Sozialisation und noch anderen Komponenten ab. Aber es gibt diesen gewissen Anteil von Menschen, deren neurobiologische Struktur (und somit auch das Verhalten) sich von anderen dahingehend unterscheidet, dass Grenzen überschritten werden, die einem Menschen ohne diese Struktur eher schwer fallen.
 
Re: Hass
Danke Svea für den zusätzlichen Aspekt der neurobiologischen Erklärung.

Kennst Du Lydia Benecke? Die beschäftigt sich mit der "Psychologie des Bösen", schreibt Bücher darüber und tourt durch Deutschland. Ich glaube sie ist auch manchmal Gast bei Aktenzeichen XY:)
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Hass
Hm, @Sherab , nochmal. Ich denke , für und als die Buddhistische Praktizierende es ist entscheidend , wie man damit umgehen kann. Wenn wir im jedem Menschen ( jedem!!!) die Ursprüngliche /edle/ Güte sehen, seine Buddha-Natur , dann wir können es wenigestens uns selbst nichts schaden, aber manchmal sogar die ganze Situatioin ändern. Ich habe dazu zwei Zitate:

Die sind unten. Unsere Natur , sogar bei dem "letztem Mörder" ist der klare Himmel. Nichts die "Himmel-Blumen", die man wieder und weider ausmalt und mit der Realität, wie sie ist, verwechselt. Ich finde es enorm wichtig, um unseres eigene Herz ( Geist) nichts mit dem Hass zu vergiften. Denn die Liebe und das Mit-gefühl sind unsere Wahre Natur. Egal wie man es noch benennt.

Der Dalai Lama sagt:


Auch wenn der Versuch schwierig sein mag, den Weltfrieden durch die innere Wandlung der einzelnen Menschen herbeizuführen, ist er der einzige Weg. Darüber spreche ich, ganz gleich wo ich bin, und es macht mir Mut, daß Menschen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen das positiv aufnehmen. Frieden muß zuallererst im einzelnen selbst entwickelt werden. Und ich glaube, daß Liebe, Mitgefühl und Selbstlosigkeit grundlegend für den Frieden sind. Wenn diese Eigenschaften im einzelnen Menschen entwickelt sind, ist er oder sie in der Lage, eine Atmosphäre des Friedens und der Harmonie zu schaffen. Diese Atmosphäre kann sich ausweiten und vom einzelnen auf seine Familie, von der Familie auf die Gemeinschaft und schließlich auf die ganze Welt ausgedehnt werden.

aus dem Buch: das weise Herz von Jack Kornfield


1. Prinzip
Erkenne den inneren edlen Kern und die Schönheit in jedem Menschen.


2. Prinzip
Unsere innerste Natur ist Mitgefühl. Es entsteht aus unserer Verbundenheit mit allen Dingen.
 
Re: Hass
Hier eine interessante Sendung zum Thema Hass, auch mit neurowissenschaftlichen Aspekten:

 
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