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Re: Dharma Geistesfaktor Wille
@Turmalin: die obige Aussage schrieb ich nichṭ, da ist wohl beim Zitieren etwas schief gelaufeṇ
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
@Turmalin: die obige Aussage schrieb ich nichṭ, da ist wohl beim Zitieren etwas schief gelaufeṇ

ja ich weiß. Ich konnte einfach nicht weiter löschen. Also der Kurser war an der richtigen Stelle, weigerte sich aber, weiter zu löschen. Ich kam nicht auf den Gedanken, jemand könnte denken, dass du das gesagt hast. Es steht ja oben, dass Emaho das gesag hat.
 
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
Interesse statt Wille - diese Übersetzung scheint mir auch nicht so geglückt. Ich übernehme es nicht. Aber wenn Sherab damit glücklich ist....? Oder "wollen" wir Sherabs (und Cornelias) Sichtweise und Ausdrucksweise korrigieren? "Wollen" wir das andere Wort in Betracht ziehen?
Oder "wollen" wir Recht haben mit der einen oder anderen Sichtweise?
Da du mich zitiert hast, antworte ich dir mal mit einem Zitat von mir, da dürftest du die Antwort, solltest du eine suchen und nicht nur rhetorisch fragen, finden:
Ob es nun "besser" ist, dazu habe ich nix gesagt. 🤷‍♀️ Ich habe eher gezeigt, dass es unterschiedliche Übersetzungen gibt und es dabei belassen. Kann ja jeder das wählen, was er will, dafür habe ich die Auswahl da gelassen.

Was genau ist dieser "Wille" - steuere ich ihn oder steuert er mich?
Auch hier kann ich nicht abschätzen, ob diese Frage rhetorisch ist oder nicht oder an jemanden anders gerichtet außer dir selbst. Geht man nach den Schriften, steuert er dich.
 
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
Auch hier kann ich nicht abschätzen, ob diese Frage rhetorisch ist oder nicht oder an jemanden anders gerichtet außer dir selbst. Geht man nach den Schriften, steuert er dich.

Liebe Svea, ja ich glaub es ist als Frage an mich selber gerichtet, aber auch an jemand anders, falls sich jemand davon angesprochen fühlt.
Es ist einfach mein Schreibstil. Indem ich mich selber frage, kommt manchmal eine Antwort von irgendeinem hinteren Eck des Bewusstseins. Und in dem Fall kam auch eine Antwort von Dir, die ich bedenken kann. Danke dafür.
Das Wort "Rhetorik" hab ich grad nachgeschaut, was es eigentlich genau heißt - und zumindest im wikipedia Artikel ist von einer Verachtung der Rhetorik im Lauf der Geschichte zu lesen. Ursprünglich sollte Rhetorik dazu dienen, Andere zu überzeugen oder zu einer bestimmten Handlung zu bewegen. Das ist aber nicht meine Absicht. Insofern ist der Begriff "rhetorische Frage" eher nicht treffend. Im Zusammenhang mit Rhetorik geht es lt. Wikipedia auch um das Streben nach unbedingter Wahrheit.
Im Zusammenhang mit Dharma kenne ich aber nur die Grundbegriffe von "konventioneller Wahrheit" und "letztlicher Wahrheit".

Stört dich meine Art zu schreiben mit Fragen stellen?
 
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
@Emaho fragt: Was genau ist dieser "Wille" - steuere ich ihn oder steuert er mich?
@svea antwortet: Geht man nach den Schriften, steuert er dich.
:unsure: Denkanstoß: Würde dem Praktizierenden der Wille nicht ins Bewusstsein treten, hätte er keinen Einfluss auf sein Denken, Reden und Handeln, und es gäbe für ihn keine Befreiung.
 
Zuletzt bearbeitet:
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
Eine "rhetorische Frage" ist als Ausdruck für sich genommen ein Redemittel, bei dem man eine Frage stellt, deren Antwort man schon kennt, und wo man auch vermutet, dass der Leser die Antwort schon kennt. Eine Antwort zu geben, wäre daher nicht im Sinne dieser Frage. Es ist z.B. ein Mittel der Bekräftigung. Eine Frage, die sich an Dich selbst richtet, könnte man auch so beschreiben, aber letztendlich ist dann ja doch eine Antwort gesucht, auch wenn sie am Ende vielleicht von Dir selbst kommt.
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
Stört dich meine Art zu schreiben mit Fragen stellen?
Nein, gar nicht. Ich fand es verwirrend. Wenn jemand fragt, aber gar keine Antwort haben will oder die Frage bereits als Antwort gemeint ist, kann ich mir einfach dann die Energie und die Zeit sparen, zu antworten. Ich werde einfach nicht mehr sofort antworten in Zukunft, sondern dich da mal im Fragen lassen. Sollte es eine echte Frage geben, kann ich ja immer noch antworten. 😁

Ich war mir sicher, dass die Bedeutung des Mittels der rhetorischen Frage allgemein bekannt ist. Danke an @kilaya für die Erklärung.
 
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
@Emaho fragt: Was genau ist dieser "Wille" - steuere ich ihn oder steuert er mich?
@svea antwortet: Geht man nach den Schriften, steuert er dich.
:unsure: Denkanstoß: Würde dem Praktizierenden der Wille nicht ins Bewusstsein treten, hätte er keinen Einfluss auf sein Denken, Reden und Handeln, und es gäbe für ihn keine Befreiung.

Ich habe das vielleicht etwas verkürzt ausgedrückt. 😁 Aber ich wußte ja auch nciht, ob Emaho eine Antwort will. 😁
 
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
Also das pdf über die 51 Geistesfaktoren von Lama Tillman Lundrup finde ich super. Das ist sehr eingängig. Man kann es so lesen, dass man sich einfach mit sich selbst beschäftigt.
Auch wenn man dabei keine Meditation über die Leerheit der Geistesfaktoren macht, meine ich. Man kann es so lesen, dass es keine Philosophie ist, sondern so, dass man sich dabei noch mal klar macht, was heilsame und unheilsame Handlungen ist. Dabei kann man an das eigene Verhalten der letzten Zeit denken. Das ist für mich auch motivierend, um es hoffentlich gründlich aufzunehmen.
 
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
Es ist einfach mein Schreibstil. Indem ich mich selber frage, kommt manchmal eine Antwort von irgendeinem hinteren Eck des Bewusstseins. Und in dem Fall kam auch eine Antwort von Dir, die ich bedenken kann. Danke dafür.

Aus meiner Sicht ist es keine "rhetorische Frage" gewesen, denn so einfach zu beantworten ist doch die Frage nun auch wieder nicht, dass ich bei allen voraussetzen kann, dass sie genau wissen, was mit dem Geistesfaktor Wille genau gemeint ist, zumindest für mich ist es nicht sooooo klar, außer ich bin superblöd.
Kilaya hat eine gute Definition von "rhetorische Frage" gegeben, aber das heißt doch nicht, dass meine Frage tatsächlich als eine "rhetorische Frage" gemeint war.
Ich freu mich schon über Antworten. Und es ist nicht meine Absicht, einen Leser nur zu beschäftigen und die Zeit zu stehlen. Die Frage war ernst gemeint. Und ich hab Antworten bekommen, die erhellend sind. Nochmals danke dafür.
 
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
Ich habe gerade Notizen von einem Kurs mit Cornelia gefunden zu den 5 allgegenwärtigen Geistesfaktoren. Da sie manchmal unterschiedliche Literatur zitiert spricht sie hier auch vom Geistesfaktor Wille:

  • Der Geist ist immer in Bewegung (Wille: Gezielt heilsames tun)
  • Es gibt immer ein bestimmtes Objekt worauf sich der Geist ausrichtet
  • Wenn wir keine Empfindungen (Schmerz) haben, haben wir keine Erfahrungen
  • Aufmerksamkeit (genaue Untersuchung des Objektes)
  • Kontakt (Berührung): Sehr eng mit dem Objekt verbunden.

Vielleicht mag jemand den zweiten Spiegelstrich noch ergänzen, denn ein Objekt an sich ist ja wohl kein Geistesfaktor.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
Lieber @Sherab,
ich weiß nicht, was Du mit dem "zweiten Spiegelstrich" meinst, aber ich stelle Dir hier einmal die Erklärungen der Fünf Allgegenwärtigen Faktoren ein, gemäß Asangas Werk "Kompendium des Höheren Wissens" (Abhidharmasamuccaya):

Die Fünf Allgegenwärtigen Faktoren (sarvatraga, kun 'gro lnga)


1. Empfindung (vedana, tshor ba)
2. Unterscheidung (samjna, 'du shes)
3. Wille (cetana, sems pa)
4. Berührung (sparsa, reg pa)
5. Aufmerksamkeit (manaskara, yid la byed pa)

Die Fünf Allgegenwärtigen Faktoren (sarvatraga, kun 'gro lnga) nennt man 'allgegenwärtig', weil sie ausnahmslos jeden Geist begleiten. Das vollständige Erfassen eines Objekts ist nur möglich, wenn diese fünf Geistesfaktoren alle vorhanden sind.

1.)Empfindung (vedana, tshor ba)

"Empfindung" ist dreifach, sie kann entweder angenehm, unangenehm oder neutral sein. Jede Empfindung, ob sie glücklich, leidhaft oder neutral ist, ist eine Wirkung und ein Resultat vergangener Taten. Vorausgegangene heilsame Taten lassen die glücklichen Empfindungen entstehen, vorausgegangene unheilsame Taten lassen die schmerzhaften Empfindungen entstehen, und Taten, die weder heilsam noch unheilsam waren, (wie Sitzen, Gehen, Liegen), lassen die neutralen Empfindungen entstehen.

2.) Unterscheidung (samjna, 'du shes)

"Unterscheidung" ist derjenige Geistesfaktor, der die besonderen Merkmale eines wahrgenommenen Objekts erfaßt. Das kann entweder auf eine nicht-begriffliche Weise geschehen, wie bei einer Sinneswahrnehmung, die gelb von blau unterscheidet, oder auf eine begriffliche Weise, in der das Denken Unterscheidungen trifft wie "das ist eine Rose", "das ist ein Lotus " usw. Die Funktion der Unterscheidung besteht darin, Phänomene voneinander zu unterscheiden, zu differenzieren und zu benennen.

3.) Wille (cetana, sems pa)

Der Geistesfaktor "Wille" ist die blosse Bewegung des Geistes - und nicht zu verwechseln mit "Absicht". Der allgegenwärtige Geistesfaktor "Wille" bezeichnet die Eigenschaft des Geistes, in ununterbrochener Bewegung und Aktivität zu sein. Seine Funktion ist es, den Geist zu heilsamen, unheilsamen oder neutralen Taten zu aktivieren.

4.) Berührung (sparsa, reg pa)

"Berührung" ist die Kraft, die beim Zusammenkommen von Objekt, Sinneskraft und Bewusstsein das Objekt als etwas Angenehmes, Unangenehmes oder Neutrales in das Bewusstsein aufnimmt. Indem der Geistesfaktor "Berührung" ein Objekt zum Beispiel als etwas Angenehmes ins Bewusstsein aufnimmt, wird er zur Ursache für die dabei entstehende angenehme "Empfindung". Die Funktion der "Berührung" ist es deswegen, als Basis für die "Empfindung" zu dienen.

5.) Aufmerksamkeit (manaskara, yid la byed pa)

"Aufmerksamkeit" ist der Geistesfaktor, der den "Willen", d.h. die Bewegung des Geistes, in eine bestimmte Richtung und auf ein bestimmtes Objekt lenkt. Während der "Wille" nur die Bewegung des Geistes an sich ist, bestimmt die "Aufmerksamkeit" die Richtung dieser Bewegung. Ihre Funktion ist es, den Geist auf ein bestimmtes Beobachtungobjekt zu lenken und ihn dort zu halten.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
Liebe @mkha' , lieber @Sherab ,

die Aufstellung von mkha' finde ich sehr gut. So kenne ich sie auch aus dem Studium (SSdB, LG VI) Da mkha' mit ihrem Beitrag schneller war, eine Anmerkung zum zweiten und vierten Spiegelstrich: Der zweite Spiegelsreich ist inhaltlich die Aufmerksamkeit. Die Aufmerksamheit ist nicht die genaue Untersuchung des Objektes, denn die Funktion der Aufmerksamkeit besteht ja darin, den Geist auf ein bestimmtes Objekt auszurichten. Der zweite Spiegelstrich ist die Aufmerksamkeit. Der vierte Spiegelstrich ist nicht die Aufmerksamkeit, sondern die Unterscheidung.
 
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
ich weiß nicht, was Du mit dem "zweiten Spiegelstrich" meinst,

Ich habe zunächst die Aufzählung mit "- " Spiegelstrichen gemacht. Nachdem ich auf Antworten geklickt habe, haben sich die Spiegelstriche auf wundersame Weise in Pünktchen umgewandelt 😁
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Dharma Geistesfaktor Wille
Der Geistesfaktor Unterscheidung und das Skandha Unterscheidung stimmen überein, da ihre Definitionen identisch sind.

Definition des Aggregates / Skandhas Unterscheidung: Der Faktor des Geistes, der die besonderen Merkmale im Objekt erfasst.

Definition des Geistesfaktors Unterscheidung: Unterscheidung ist eine Erkenntnis, die dadurch bestimmt wird, dass sie beim Zusammenkommen von Objekt, Sinneskraft und Bewusstsein die spezifischen Merkmale des Objekts erfasst.
 
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