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traditionsübergreifend

Shoujin

Moderation
Buddh. Richtung:
Zen
Hallo zusammen,

gestern habe ich mal wieder in den Podcast von Brad Warner reingehört. Um genauer zu sein in die Folge Dogen on Buddha Nature Part One. Dabei hat er unter anderem auch kurz davon gesprochen, wie Buddhanatur unterschiedlich ausgelegt bzw. interpretiert werden könnte. Mir ist dabei dann aufgefallen, dass ich gar nicht weiß wie das konkret in anderen Richtungen als (Sôtô-)Zen der Fall. Da das Thema z.T. sehr komplex diskutiert wird, und ich ein Fan des Explain like I'm 5 Schema bin, dachte ich das könnte man hier vielleicht einmal probieren.

Weil ELI5 hier vielleicht nicht jedem etwas sagt eine kurze Erklärung:
Eigentlich ist es so einfach wie es der Name schon sagt: Man versucht eine Frage zu beantworten, als hätte man ein 5 jähriges Kind vor sich. Ziel ist es damit komplizierte Dinge möglichst einfach zu beantworten, sodass möglichst jede:r möglichst unabhängig von Vorwissen verstehen kann was gemeint ist.

Und damit die Frage:

Erklärt es mir als wäre ich 5: Was ist Buddhanatur? Gerne auch Richtungsspezifischere Antworten :)
 
| Mein Blickwinkel: Sôtô
Re: Dharma Erkläre es mir als wäre ich 5: Was ist Buddhanatur?
Viele interessante Antworten sind ja schon gekommen. Hier jetzt mein eigener Versuch:

Buddhanatur ist jeder Moment indem man ganz bei der Sache ist. Z.B. wenn man einfach nur einer Biene zu sieht, wie sie fleißig umherschwirrt ohne herum zuträumen.

Soweit ich das bisher verstanden habe:
Dôgen versteht unter Buddhanatur etwas das kein Potential ist und nichts, dass inhärent gegeben ist. Vielmehr ist Buddhanatur etwas das durch die Haltung von Körper und Geist als Ausdruck einer Handlung und damit der Realität. Man könnte Buddhanatur damit auch als Buddha-Sein übersetzen und damit ist es etwas das ganz direkt im Moment jetzt wirkt, aber sprachlich nie ganz erfasst werden kann.
 
| Mein Blickwinkel: Sôtô
Re: Dharma Erkläre es mir als wäre ich 5: Was ist Buddhanatur?
Das geht schon in die Richtung Dzogchen oder Mahamudra . Da sind die Störungen Weisheit, die sich nur durch die Verblendung als Störung ausdrückt. Da ist nichts getrennt von der Buddhanatur. Jedes Phänomen kann im Augenblick vollständig durchdrungen und als nicht getrennt von der Buddhanatur erkannt werden.
Dem stimme ich total zu. Zen drückt es anders aus, also alles ist heilig ("Nichts /als / von heilig "getrennt"/, der letzte Dreck auf dem Strassenrand, so wie der Henker , Mörder.. Nichts als die "offfene Weite". Keinen Potienzial, alles ist immer schon vollkommen. Wir könnten ( sind nichts imstande ) das zu sehen.
So hatte ich gestern gefunden:

Dies ist der Grund der Wirklichkeit. Alles, was ist, ist sekundär, davon abgeleitet. Liebe ist wie ein Strom von Energie, der ein Beziehungsnetz aufspannt, und in diesem Strom gegenseitiger Abhängigkeit entsteht, was wir als Wirklichkeit erleben. Im Zen erfährt man diesen Strom jenseits einzelner Vorstellungen, Bilder, Gegenstände. Es ist etwas tief am Boden des Bewusstseins, und dieser offene Raum schwingt in allem mit, was ist. Die Konzentration muss nur ganz fein werden, sodass sich alle Gegensätze vereinen – und dann wird dieser Raum, dieser Klang vor jedem Klang, der Ton, der da ist, bevor es einatmet, der Geist, der alles umfasst, spürbar. In verschiedenen Sprachen, Bildern, Erzählungen und Begriffen haben die Religionen diese Grunderfahrung ganz unterschiedlich ausgedrückt und daraus Traditionen geformt. Eben, Traditionen. Und hier gilt: Traditionen ermöglichen und verhindern.


Wie kann man es dem kleinem Kind beibringen, das ist die Kardinal-Frage. Nur wenn man es im eigenen Dasein ( durch die Ver-Körper-ung ) als der Vor-bild dient, nichts anders, so scheint mir.
 
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