Mahayana Einige Elemente der Chittamatra Schule leben weiter

[Turmalin]

das steht hier so:

Vijñānavāda – Wikipedia

de.wikipedia.org

auch im Tibetischen Buddhismus leben Elemente der Cittamatra Schule weiter. Und meine Frage ist: In welcher Form leben sie weiter? Ausschließlich in der Form, dass z. B. im Bodhicharyavatara ein wichtiger Teil des Weisheits-Kapitels die Argumentation der Madhyamaka Schule gegen die Chittamatra-Schule beinhaltet. Oder gibt es Meister, die die Chittamatra Lehrmeinung als ihre eigene vertreten? Dies als Grundlage ihrer Praxis haben.

Die Frage betrifft alle Mahayana Meister der Vergangenheit seit Asanga und Vasubandhu. Also Mahayana Meister aller Richtungen und Länder. Gibt es Meister die spirituell bekannt sind und wenn man nach deren Philosophie fragt, dann ist Chittamatra die persönliche Philosophie dieser Meister?

So, wie z. B. der Meister Mooji auftritt und wenn man genauer fragt ist sein Hintergrund Avaida Vedanta, eine non-duale Schule des Hinduismus. Das heißt, Avaida Vedanta wird lebendig vertreten und taucht nicht nur in theoretischen Schriften auf.

 

[mkha']

auch im Tibetischen Buddhismus leben Elemente der Cittamatra Schule weiter. ... gibt es Meister, die die Chittamatra Lehrmeinung als ihre eigene vertreten? Dies als Grundlage ihrer Praxis haben. ... Die Frage betrifft alle Mahayana Meister der Vergangenheit seit Asanga und Vasubandhu. Also Mahayana Meister aller Richtungen und Länder. Gibt es Meister die spirituell bekannt sind und wenn man nach deren Philosophie fragt, dann ist Chittamatra die persönliche Philosophie dieser Meister? ...

Der Buddhismus, und damit auch die Schule des Vijñānavāda erlosch in Indien im 12. Jh.; die Lehren dieser Schule (und die des Mādhyamaka) hatten jedoch das Denken des Mahayana beeinflusst, und wanderten so auch Richtung China und Tibet … (Ich möchte nichts Falsches behaupten, aber ich meine zu erinnern, Lehrinhalte fänden sich auch im Zen .)

In den tibetischen Klosteruniversitäten wurde (und wird) jedenfalls u. v. a. auch die Cittamatra-Lehrmeinung gelehrt, die sich auch Yogācāra (Praxis des Yoga), oder Vijñānavāda, (Lehre, (in der) das Bewußtsein oder der Geist (eine besondere Rolle spielt)"), nennt - drei Bezeichnungen für die von Asaṅga gegründete Schule. Als Grundtext der Yogācāra-Schule gilt das von Asaṅga, (lṭ der Schriften aber auch von Maitreya ), verfasste Yogācārabhūmi.

Es heißt, Asaṅga habe in der „Einsiedelei des Keimes der Lehre“ alle Werke, die Maitreya ihn lehrte, niedergeschrieben, aber auch viele eigene verfassṭ - so z.B.

• Mahayanauttaratantrashastra / Abhandlung über das Uttaratantra
• Mahayanasutralamkara / Schmuck der Mahayanasutras
• Abhisamayalamkara / Schmuck der Klaren Erkenntnis

Seine Schriften wurden bewahrt, gelesen, vielfach kommentierte, und lebten somit weiter, (Kommentatoren siehe z.B. https://www.rigpawiki.org/index.php?title=Uttaratantra_Shastra)

Virtually all schools of Mahayana Buddhism came to rely on these Yogacara explanations as they created their own doctrinal systems, even the Zen schools. For example, the important Yogacara explanation of the pervasiveness of one’s delusions through the view that all of existence is nothing but “mind-only” had an obvious influence on Zen. Quelle: https://www.lionsroar.com/dharma-dictionary-yogacara/

Genaueres findest Du hier:

Yogācāra-Schule und Tathāgatagarbha-Richtung​

Zwei charakteristische Lehren der Yogācāras​

Literatur:
A Compendium of the Mahayana: Asanga's Mahayanasamgraha and Its Indian and Tibetan Commentaries
Asanga ; Karl Brunnholzl ISBN: 9781559394659

 

[Turmalin]

Irgendwie kann ich mich in letzter Zeit scheinbar schlecht ausdrücken. Ich meinte eben nicht, was wo gelehrt wird und in Abschriften wo liegt. Und was dann Mönche der Vollständigkeit halber lernen, aber immer nach dem Motto: Das richtige ist Madhyamaka.

Sondern ob Meister bekannt sind, vielleicht auch hier im Westen reisend, die die Chittamatra-Schule als das angeben, was sie für wahr halten. So wie andere, die wir kennen, eben Madhyamaka für wahr halten.

Und ich meinte auch nicht Asanga selbst sondern ab da an.
So wie mit Rangtong und Shengtong. Mal trifft man einen Meister der Rangtong folgt, mal trifft man einen, der Shengtong folgt.

 

[kilaya]

Ich finde die Frage gut und berechtigt. Soweit ich das mitbekommen habe, ist tatsächlich die Nur-Geist-Schule heute eher eine philosophische Randerscheinung.

 

[mkha']

Das habe ich schon kapiert, deshalb stand ja auch dies ganz oben:

Der Buddhismus, und damit auch die Schule des Vijñānavāda erlosch in Indien im 12. Jh.; die Lehren dieser Schule (und die des Mādhyamaka) hatten jedoch das Denken des Mahayana beeinflusst, und wanderten so auch Richtung China und Tibet … (Ich möchte nichts Falsches behaupten, aber ich meine zu erinnern, Lehrinhalte fänden sich auch im Zen.)

Definition aus den Studienunterlagen des Syst. Stud. Buddh. des Tib. Zentrums HH: „Ein Yogacara-Vertreter ist eine Person, die eine buddhistische Lehrmeinung verkündet und dabei keine äußere Wirklichkeit annimmt, aber vertritt, dass abhängige Merkmale wahrhaft existent sind.“

Ein(e) dieser Originallehre anhängige(r) Meister*in ist mir nicht bekannt .

 

[Schmu]

Zu Yogacara und Zen fällt mir etwas ein, das ich bei Kodo Sawaki gelesen habe. Das nur kurz, falls es interessant ist.

Sawaki sagt, dass es sehr schwierig sei, Dogens "Shobogenzo " zu verstehen, wenn ich mich nicht zuvor mit dem Yogacara beschäftigt habe.