mukti

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Buddh. Richtung:
Theravada
Lauter, ihr Mönche, ist dieses Bewusstsein; doch es wird [zuweilen] verunreinigt von hinzukommenden Befleckungen. Doch der unkundige Weltling versteht dies nicht der Wirklichkeit gemäß. Darum, sage ich, gibt es für den unkundigen Weltling keine Entfaltung des Geistes.
Lauter, ihr Mönche, ist dieses Bewusstsein; und [zuweilen] ist es frei von hinzukommenden Befleckungen. Der kundige, edle Jünger aber versteht dies der Wirklichkeit gemäß. Darum, sage ich, gibt es für den kundigen, edlen Jünger eine Entfaltung des Geistes. (A.I.11)

Dieses lautere Bewusstsein heißt in Pali Pabhassaramidaṃ cittaṃ. Pabhassara bedeutet wörtlich hell leuchtend, citta wird als Bewusstsein, Geist, Herz oder Herzgeist übersetzt.
Dieses leuchtende Bewusstsein war durch Jahrhunderte Gegenstand vieler Auseinandersetzungen in allen buddhistischen Traditionen (Luminous mind). Das Kernproblem dabei ist dass es nach der bedingten Entstehung kein unabhängiges, aus sich selbst leuchtendes Bewusstsein geben kann. Ich glaube aber nicht dass sich mit dem Verstand erkennen lässt worum es sich hier handelt, was das leuchtende Bewusstsein wirklich ist wird sich wohl erst erfahren lassen wenn alle Verunreinigungen beseitigt sind.

Ajahn Mun, ein Begründer der thailändischen Waldtradition , hat diese Lehrrede auch kommentiert:

Das Herz ist von seiner Natur her leuchtend und klar, mehr als alles andere, aber wenn es sich auf Fälschungen einlässt, die Herzenstrübungen die herumstreunen und eintreten, alles verdecken und verhüllen bis jeglicher Glanz verschwunden ist, dann gleicht es der Sonne, die von Wolken verdeckt ist. Daher solltest du es nicht so auffassen dass die Sonne hinter den Wolken her ist. Vielmehr treiben die Wolken herbei und verdecken die Sonne.

Wenn Praktizierende wissen was damit gemeint ist, sollten sie die Fälschungen durch kluges Ergründen zerschlagen, mit geschickten Mitteln der Einsicht , wie sie erklärt worden sind. Hat man das Herz bis zur ursprünglichen Stufe des Herzgeistes (ṭhiticitta) entwickelt, so bedeutet das die Fälschungen wurden restlos vernichtet. Besser gesagt die Fälschungen können den ursprüngliche Geist nicht erreichen, weil die Brücke zerbröckelt, die Verbindungsnaht zerrissen wurde. Selbst wenn man sich noch mit den Belangen der Welt abgeben muss, so sind sie doch wie Wasser, das von einem Lotusblatt abgleitet. (Muttodaya-Hommage an ein befreites Herz S.307 f.)

Die ursprüngliche Stufe des Herzgeistes wird hier als ṭhiticitta bezeichnet, ṭhiti bedeutet Dauer, Beständigkeit, Stabilität, Standhaftigkeit (Wörterbuch Klaus Mylius).
Dauerhaft und beständig ist das jedenfalls während der Lebenszeit eines erwachten Menschen, der die unbeständigen Dinge der Welt nicht mehr mit Begehren oder Abscheu ergreift. So weit ist das nachvollziehbar, was nach seinem Tod ist, dem Parinibbana , entzieht sich endgültig jeglicher Vorstellung. Nur eines ist klar, dukkha ist dann für immer zu Ende und das ist doch ein lohnenswertes Ziel finde ich. Wenn ich mir konkrete Vorstellungen über das Danach mache, irgendeine Art seligen Daseins, werde ich doch immer vom Zweifel geplagt. Nachvollziehbar ist nur dass man von etwas das man nicht ist und das man nicht begehrt nicht berührt werden kann, wie das Lotusblatt das nicht vom Wasser durchdrungen wird. Dennoch ist die Schönheit des Lotus für alle erfreulich, so wie ein Erwachter alle erleuchtet.

So verstehe ich das und deshalb sehe ich eigentlich keine Notwendigkeit in all den gelehrten Abhandlungen nach dem ursprünglichen leuchtenden Bewusstsein zu forschen. Durch Praxis am achtfachen Pfad wird es sich allmählich enthüllen. Oder ist jemand anderer Meinung?
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
So verstehe ich das und deshalb sehe ich eigentlich keine Notwendigkeit in all den gelehrten Abhandlungen nach dem ursprünglichen leuchtenden Bewusstsein zu forschen. Durch Praxis am achtfachen Pfad wird es sich allmählich enthüllen. Oder ist jemand anderer Meinung?
Ich halte auch das Studium der Texte für wichtig. Ich sehe da oft eine Abhängigkeit voneinander. Man liest etwas und versteht es nicht richtig, aber durch die Übungen bekommt es langsam einen Sinn. Wobei ich auch mehr auf die Übungen setze als auf das Studium. Als Laie fehlt mir für beides oft die Zeit.
Wenn Praktizierende wissen was damit gemeint ist, sollten sie die Fälschungen durch kluges Ergründen zerschlagen, mit geschickten Mitteln der Einsicht , wie sie erklärt worden sind.
Allein hier, man muss ja erstmal wissen, was damit gemeint ist und auch ergründen wie die geschickten Mittel erklärt wurden. Das steht in den gelehrten Abhandlungen. Ohne sie läuft man vielleicht ein bisschen blind durch die Gegend.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Wobei ich auch mehr auf die Übungen setze als auf das Studium. Als Laie fehlt mir für beides oft die Zeit. ...
Ajahn Mun: "Wenn Praktizierende wissen was damit gemeint ist, sollten sie die Fälschungen durch kluges Ergründen zerschlagen, mit geschickten Mitteln der Einsicht, wie sie erklärt worden sind."
Allein hier, man muss ja erstmal wissen, was damit gemeint ist und auch ergründen wie die geschickten Mittel erklärt wurden. Das steht in den gelehrten Abhandlungen. Ohne sie läuft man vielleicht ein bisschen blind durch die Gegend.
... welch ein Glück, dass wir hier Fragen stellen und auch gute Antworten bekommen können. So lässt sich manches besser verstehen, als wenn man vor einem Text sitzt und an einer Stelle einfach nicht weiter kommt ... ("Was bedeutet das bloß, was der Meister dort schreibt?") (y)
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Ich halte auch das Studium der Texte für wichtig. Ich sehe da oft eine Abhängigkeit voneinander. Man liest etwas und versteht es nicht richtig, aber durch die Übungen bekommt es langsam einen Sinn. Wobei ich auch mehr auf die Übungen setze als auf das Studium. Als Laie fehlt mir für beides oft die Zeit.
Ein theoretisches Konzept finde ich für die Praxis unverzichtbar. Aber was soll man sich für dieses leuchtende Bewusstsein für ein Konzept machen? Es entzieht sich ja dem gewöhnlichen Verstehen. Wenn alle Trübungen beseitigt sind, dann ist es da. Das bedeutet für mich dass es jetzt auch schon da ist, nur eben bedeckt wie die Sonne durch die Wolken. Wenn ich aber jetzt von einem unabhängigen Bewusstsein ausgehe dann gibt es einen Konflikt mit der bedingten Entstehung des Bewusstseins. Wenn ich in den Kommentaren der verschiedenen Traditionen nach einer Lösung suche, komme ich auf verschiedene Konzepte die einander widersprechen. Also höre ich auf darüber nachzudenken und richte die Aufmerksamkeit auf das Beseitigen der Trübungen:

Allein hier, man muss ja erstmal wissen, was damit gemeint ist und auch ergründen wie die geschickten Mittel erklärt wurden. Das steht in den gelehrten Abhandlungen. Ohne sie läuft man vielleicht ein bisschen blind durch die Gegend.
Das ist wirklich wichtig finde ich, zu wissen was die Mittel zur Beseitigung der Trübungen sind und wie man sie anwenden kann. Da können die gelehrten Abhandlungen hilfreich sein.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Ein theoretisches Konzept finde ich für die Praxis unverzichtbar. Aber was soll man sich für dieses leuchtende Bewusstsein für ein Konzept machen? Es entzieht sich ja dem gewöhnlichen Verstehen. Wenn alle Trübungen beseitigt sind, dann ist es da. Das bedeutet für mich dass es jetzt auch schon da ist, nur eben bedeckt wie die Sonne durch die Wolken. Wenn ich aber jetzt von einem unabhängigen Bewusstsein ausgehe dann gibt es einen Konflikt mit der bedingten Entstehung des Bewusstseins. Wenn ich in den Kommentaren der verschiedenen Traditionen nach einer Lösung suche, komme ich auf verschiedene Konzepte die einander widersprechen. Also höre ich auf darüber nachzudenken und richte die Aufmerksamkeit auf das Beseitigen der Trübungen:
Ich denke wir brauchen eine Idee des Ziels. Danach kommt sozusagen der Geschmack durch die Übung. Aber ohne die Idee würden wir es gar nicht probieren wollen. Die verschiedenen sich scheinbar widersprechenden Konzepte sind meiner Meinung nach wie die Geschmacksrichtungen, nach den Vorlieben der Einzelnen. Ich glaube sie widersprechen sich nicht wirklich. Es ist immer das selbe Gericht, nur vielleicht mit unterschiedlicher Gewürzpalette. Ich weiß nicht genau, ob das ein passendes Bild ist.

Irgendwann müssen wir die Konzepte denke ich loslassen, aber bis dahin helfen sie uns, um auch nachprüfen zu können, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind und auch warum wir das alles tun. Ein freudvoller Moment, eine klare Einsicht, ein einfaches Leben kann uns schnell dazu verführen zu denken, wir wüssten schon alles. Aber so lange wir die Texte nicht vollumfassend begreifen und diese nach sorgfältiger Prüfung noch nicht in vollem Umfang leben sind wir nicht fertig.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Lieber @mukti , deine Zitate haben mich sofort an einen Satz erinnert, den Garchen Rinpoche in nahezu jeder Unterweisung sagt:

The Buddha himself said that all sentient beings are actually buddhas, they are only obscured by adventitious stains.
Der Buddha selbst sagte, dass alle fühlenden Wesen eigentlich Buddhas sind, sie sind nur durch hinzukommende Befleckungen verdunkelt.

Ich freue mich total, dass du diese Textstellen eingestellt hast, denn ich wollte immer danach suchen. :D

Ich glaube aber nicht dass sich mit dem Verstand erkennen lässt worum es sich hier handelt, was das leuchtende Bewusstsein wirklich ist wird sich wohl erst erfahren lassen wenn alle Verunreinigungen beseitigt sind.
Ja, das glaube ich auch. Ich denke, der Verstand kann hilfreich sein auf dem Weg, aber letztendlich ist es die Erfahrung, und die liegt m.E. jenseits des Verstandes und auch Worten.
So verstehe ich das und deshalb sehe ich eigentlich keine Notwendigkeit in all den gelehrten Abhandlungen nach dem ursprünglichen leuchtenden Bewusstsein zu forschen. Durch Praxis am achtfachen Pfad wird es sich allmählich enthüllen. Oder ist jemand anderer Meinung?
Grundsätzlich nicht. 😁 Ich glaube, dass es sinnlos ist, nach dem leuchtenden, ursprünglichen Bewusstsein in den Schriften zu forschen. Aber die Schriften (und Lehrer*innen) können uns den Weg weisen, es in der Praxis zu finden.
Ein theoretisches Konzept finde ich für die Praxis unverzichtbar. Aber was soll man sich für dieses leuchtende Bewusstsein für ein Konzept machen? Es entzieht sich ja dem gewöhnlichen Verstehen. Wenn alle Trübungen beseitigt sind, dann ist es da. Das bedeutet für mich dass es jetzt auch schon da ist, nur eben bedeckt wie die Sonne durch die Wolken. Wenn ich aber jetzt von einem unabhängigen Bewusstsein ausgehe dann gibt es einen Konflikt mit der bedingten Entstehung des Bewusstseins. Wenn ich in den Kommentaren der verschiedenen Traditionen nach einer Lösung suche, komme ich auf verschiedene Konzepte die einander widersprechen. Also höre ich auf darüber nachzudenken und richte die Aufmerksamkeit auf das Beseitigen der Trübungen:
Ich stimme dir zu 100% zu. Auf meiner Zufluchtskarte stehen folgende Worte:
Begehe kein Unrecht.
Übe dich vollkommen in Tugendhaftigkeit.
Zähme vollständig deinen eigenen Geist.
Dies ist die Lehre des Buddha.

Für mich fasst es in Essenz die Dinge zusammen, die all die Trübungen beseitigen.
Das ist wirklich wichtig finde ich, zu wissen was die Mittel zur Beseitigung der Trübungen sind und wie man sie anwenden kann. Da können die gelehrten Abhandlungen hilfreich sein.
Ja, da finde ich sie auch nötig. Es gibt auf jedem Weg Hindernisse und Herausforderungen, und die Schriften (und Lehrer*innen) können da helfen und leiten. Und Irrwege aufzeigen.
Schriften können am Anfang den Weg erhellen udn aufzeigen, und sie können ebenso erhellend auf dem Weg sein. Irgendwann sind sie aber - wie die Meditation auch - nur noch das Floß, das man brauchte und am anderen Ufer zurücklassen kann.
Ein freudvoller Moment, eine klare Einsicht, ein einfaches Leben kann uns schnell dazu verführen zu denken, wir wüssten schon alles.
Ja, genau. Und es gibt viele Texte, die ganz genau diese Irrtümer beinhalten. Ich zitierte vor ein paar Wochen mal Padmasambhava, der sogar die Fallen, in die Lehrende tappen können, aufschrieb. Da halte ich Texte (und Lehrende) für absolut unerläßlich.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Es ist auch wichtig, die eigenen Trübungen, das Unheilsame, zu sehen, ohne sich jedes Mal deswegen zu schämen, zu verurteilen.
Das ist zunächst der Normalzustand, das ist nunmal der Ausgangspunkt, von wo ich starte.

Es braucht praktisch Mitgefühl für die eigenen Unzulänglichkeiten.

Das fiel mir gerade ein, das ist vielleicht auch gerade ein bisschen mein eigenes Thema. Ich weiß nicht, ob das hier gerade hinpasst. 🤔
 
| Mein Blickwinkel: Sōtō
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Es braucht praktisch Mitgefühl für die eigenen Unzulänglichkeiten.
Genau so ist es, denn wie wollte wohl jemand, der nicht in der Lage ist, sich selbst zu umarmen, sich so anzunehmen, wie er nun einmal ist, Mitgefühl für ein anderens Lebewesen empfinden ...? Beginne, wo Du bist, schrieb Pema Chödron:

"Der Grund, warum wir unser Herz so oft verschließen, liegt darin, dass wir nicht wirklich offen für uns selbst sind. Große Teile von uns selbst sind uns so unwillkommen, dass wir jedes Mal davonlaufen, wenn sie auftauchen. Und so schaffen wir es nie, wirklich voll und ganz anwesend zu sein. Nur wenn wir bereit sind, voll und ganz zu uns selbst zu stehen und uns selbst niemals im Stich lassen, sind wir in der Lage, auch anderen Menschen beizustehen und ihnen unsere Hilfe mit einem offenen Herzen anzubieten."
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
So verstehe ich das und deshalb sehe ich eigentlich keine Notwendigkeit in all den gelehrten Abhandlungen nach dem ursprünglichen leuchtenden Bewusstsein zu forschen. Durch Praxis am achtfachen Pfad wird es sich allmählich enthüllen. Oder ist jemand anderer Meinung?
Wie Pema Chödron schrieb: Beginne, wo Du bist.
Schriften können am Anfang den Weg erhellen udn aufzeigen, und sie können ebenso erhellend auf dem Weg sein. Irgendwann sind sie aber - wie die Meditation auch - nur noch das Floß, das man brauchte und am anderen Ufer zurücklassen kann.
So ist es.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Die ursprüngliche Stufe des Herzgeistes wird hier als ṭhiticitta bezeichnet, ṭhiti bedeutet Dauer, Beständigkeit, Stabilität, Standhaftigkeit (Wörterbuch Klaus Mylius).
Hi, @mukti .
Klar, rein logisch, also auf der Begriiflichen Ebene das passt nichts, denn wir leben in der Welt, wo alles bedingt ist. In dieser Welt es gibt keine Stabilität, usw... das würde dann den drei Daseinsmerkmalen widersprechen. Das sollte klar sein.
Aber auf der Ebene des "Herz-Geistes" wir alle sind untrennbar verwoben, verbunden, es gibt dort keine Dualität und keine Trennung.
Man kann es aber nichts beweisen, das funktionert nichts. Und man braucht kein anderes ( weiteres) Leben. Um "es" zu erleben.
Denn Samsara und Nirvana sind wie verschiedene Seiten von derselben Münze ( Entität).
Tief im jedem von Uns man spürt das, was man als das "Herz-Geist " bezeichnen kann. Aber man kann ihn rein empirisch nichts fassen, aber nur im eigenen Geist/ Herz zu erfahren.
Alle mögliche Lehren sind nichts mehr als das Mittel, um diese Innige / innere/ Wahrheit zu ver-mittel-n. Man sollte sich nemals an die klammern. Das ist nur der Finger, der auf den Mond hin-weis-t, aber kein Mond selbst.
Sehr liebe Grüße.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Es braucht praktisch Mitgefühl für die eigenen Unzulänglichkeiten.

Das fiel mir gerade ein, das ist vielleicht auch gerade ein bisschen mein eigenes Thema. Ich weiß nicht, ob das hier gerade hinpasst. 🤔
Sehr gut.... "Hin-passt"..lach. Denn dieses Mit-gefühl stammt vom ausgerechent diesen "Herz-Geist". Das ist unsere "wahre Natur".
Alles andere man kann mit der Schichten der Zwiebel vergleichen, was aber bleibt, wenn man alle diese Schichten abschält?
Das "nackte blutende Herz " des Mit-Gefühl-s. In verschiedenen Traditionen man benennt es nur anders.
Es ist unsere Essenz, das, was immer Da IST.
LG.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Ich denke wir brauchen eine Idee des Ziels. Danach kommt sozusagen der Geschmack durch die Übung. Aber ohne die Idee würden wir es gar nicht probieren wollen. Die verschiedenen sich scheinbar widersprechenden Konzepte sind meiner Meinung nach wie die Geschmacksrichtungen, nach den Vorlieben der Einzelnen. Ich glaube sie widersprechen sich nicht wirklich. Es ist immer das selbe Gericht, nur vielleicht mit unterschiedlicher Gewürzpalette. Ich weiß nicht genau, ob das ein passendes Bild ist.

Irgendwann müssen wir die Konzepte denke ich loslassen, aber bis dahin helfen sie uns, um auch nachprüfen zu können, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind und auch warum wir das alles tun. Ein freudvoller Moment, eine klare Einsicht, ein einfaches Leben kann uns schnell dazu verführen zu denken, wir wüssten schon alles. Aber so lange wir die Texte nicht vollumfassend begreifen und diese nach sorgfältiger Prüfung noch nicht in vollem Umfang leben sind wir nicht fertig.
Im Grunde streben doch alle Wesen nach Freiheit von Dukkha, Leid im umfassendsten Sinn. Die Frage was das dann für ein Zustand ist, hat allerhand Zielvorstellungen hervorgebracht - von materiellem Reichtum und Macht bis zu einem ewigen Dasein mit Gott in einem Paradies. Allgemein lässt sich wohl sagen dass das Ziel der Lehre des Buddha Nibbana ist.
"Ein Glück ist das Nibbana" sagt Sariputta nach der Paliüberlieferung. (A.IX.34) Auf die Frage wie dort Glück bestehen kann wo es keine Gefühle mehr gibt, antwortet er: "Darin besteht eben das Glück, dass es dort keine Gefühle mehr gibt".
Ein Glück ohne Glücksgefühl, das kennt ein gewöhnlicher Mensch wie ich nicht. Erfahrbar ist aber das Glück und die Erleichterung wenn irgendein Leiden zu Ende ist. So halte ich es für das Sinnvollste der Lehre des Buddha zu folgen um mich allmählich von selbstgeschaffenen Leiden zu befreien. Nibbana ist für mich ein Mysterium das sich manchmal ein wenig lichtet aber erst am Ende des Weges vollkommen offenbar wird.

Kürzlich bin ich im Internet auf den ehrw. Dhammadipa gestoßen, er hat lange Praxis in Theravada und in tibetischem Buddhismus . Er sagt:
"Wenn jemand eine authentische Erfahrung im Buddhismus macht werden die Unterschiede in den Erklärungen und Praktiken immer kleiner und man verliert das Interesse sie voneinander abzugrenzen. In den verschiedenen Zweigen des Buddhismus reden alle von derselben Sache. Die Zugänge können sehr verschieden sein, aber es ist nur eine Wahrheit." ( Interview in englisch)
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Lieber @mukti , deine Zitate haben mich sofort an einen Satz erinnert, den Garchen Rinpoche in nahezu jeder Unterweisung sagt:


The Buddha himself said that all sentient beings are actually buddhas, they are only obscured by adventitious stains.
Der Buddha selbst sagte, dass alle fühlenden Wesen eigentlich Buddhas sind, sie sind nur durch hinzukommende Befleckungen verdunkelt.
Das ist im Grunde dasselbe wie in dieser Palilehrrede würde ich sagen. Der Buddha hatte bestimmt ein überaus helles Bewusstsein, während es bei den meisten Wesen durch Befleckungen verdunkelt ist.
Ich freue mich total, dass du diese Textstellen eingestellt hast, denn ich wollte immer danach suchen. :D
Da freue ich mich mit.
Ich denke, der Verstand kann hilfreich sein auf dem Weg, aber letztendlich ist es die Erfahrung, und die liegt m.E. jenseits des Verstandes und auch Worten.
Ich glaube, dass es sinnlos ist, nach dem leuchtenden, ursprünglichen Bewusstsein in den Schriften zu forschen. Aber die Schriften (und Lehrer*innen) können uns den Weg weisen, es in der Praxis zu finden.

Es gibt auf jedem Weg Hindernisse und Herausforderungen, und die Schriften (und Lehrer*innen) können da helfen und leiten. Und Irrwege aufzeigen.
Schriften können am Anfang den Weg erhellen udn aufzeigen, und sie können ebenso erhellend auf dem Weg sein. Irgendwann sind sie aber - wie die Meditation auch - nur noch das Floß, das man brauchte und am anderen Ufer zurücklassen kann.
Das sehe ich auch so, ohne Schriften und Lehrer wüsste ich gar nichts und es gäbe auch nicht die Möglichkeit der Erfahrung, die kommt ja nicht von selber. Das andere Ufer scheint noch etwas ferne, aber Hauptsache die Richtung stimmt.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Kürzlich bin ich im Internet auf den ehrw. Dhammadipa gestoßen, er hat lange Praxis in Theravada und in tibetischem Buddhismus. Er sagt:
"Wenn jemand eine authentische Erfahrung im Buddhismus macht werden die Unterschiede in den Erklärungen und Praktiken immer kleiner und man verliert das Interesse sie voneinander abzugrenzen. In den verschiedenen Zweigen des Buddhismus reden alle von derselben Sache. Die Zugänge können sehr verschieden sein, aber es ist nur eine Wahrheit." ( Interview in englisch)
(y)
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Es ist auch wichtig, die eigenen Trübungen, das Unheilsame, zu sehen, ohne sich jedes Mal deswegen zu schämen, zu verurteilen.
Das ist zunächst der Normalzustand, das ist nunmal der Ausgangspunkt, von wo ich starte.

Es braucht praktisch Mitgefühl für die eigenen Unzulänglichkeiten.

Das fiel mir gerade ein, das ist vielleicht auch gerade ein bisschen mein eigenes Thema. Ich weiß nicht, ob das hier gerade hinpasst. 🤔
Passt schon. Dieses verurteilen ist doch eigentlich eine Art Selbsthass der Dukkha nur vermehrt. Es ist wie es ist aber man kann das Beste daraus machen um die Trübungen langsam, Schritt für Schritt zu beseitigen. Und besser man richtet die Aufmerksamkeit auf die Erfolge als auf die Niederlagen finde ich. Die Trübungen betrüben mich schon noch ein wenig, es ist ein Lernprozess wo es wichtig ist einfach dran zu bleiben am Weg so gut man kann.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Hi, @mukti .
Klar, rein logisch, also auf der Begriiflichen Ebene das passt nichts, denn wir leben in der Welt, wo alles bedingt ist. In dieser Welt es gibt keine Stabilität, usw... das würde dann den drei Daseinsmerkmalen widersprechen. Das sollte klar sein.
Aber auf der Ebene des "Herz-Geistes" wir alle sind untrennbar verwoben, verbunden, es gibt dort keine Dualität und keine Trennung.
Man kann es aber nichts beweisen, das funktionert nichts. Und man braucht kein anderes ( weiteres) Leben. Um "es" zu erleben.
Denn Samsara und Nirvana sind wie verschiedene Seiten von derselben Münze ( Entität).
Tief im jedem von Uns man spürt das, was man als das "Herz-Geist " bezeichnen kann. Aber man kann ihn rein empirisch nichts fassen, aber nur im eigenen Geist/ Herz zu erfahren.
Alle mögliche Lehren sind nichts mehr als das Mittel, um diese Innige / innere/ Wahrheit zu ver-mittel-n. Man sollte sich nemals an die klammern. Das ist nur der Finger, der auf den Mond hin-weis-t, aber kein Mond selbst.
Sehr liebe Grüße.
Ja das lautere oder leuchtende Bewusstsein ist im eigenen "Herz-Geist" erfahrbar wenn man ein Konzept das für einen passt praktisch anwendet, davon bin ich auch überzeugt. An Lehrer und Schriften zu klammern führt dort nicht hin, was aber meines Erachtens nicht bedeutet keine tiefe Dankbarkeit für sie zu empfinden. Also alleine auf meinem Mist wäre kaum was gewachsen.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Im Grunde streben doch alle Wesen nach Freiheit von Dukkha, Leid im umfassendsten Sinn. Die Frage was das dann für ein Zustand ist, hat allerhand Zielvorstellungen hervorgebracht - von materiellem Reichtum und Macht bis zu einem ewigen Dasein mit Gott in einem Paradies. Allgemein lässt sich wohl sagen dass das Ziel der Lehre des Buddha Nibbana ist.
"Ein Glück ist das Nibbana" sagt Sariputta nach der Paliüberlieferung. (A.IX.34) Auf die Frage wie dort Glück bestehen kann wo es keine Gefühle mehr gibt, antwortet er: "Darin besteht eben das Glück, dass es dort keine Gefühle mehr gibt".
Ein Glück ohne Glücksgefühl, das kennt ein gewöhnlicher Mensch wie ich nicht. Erfahrbar ist aber das Glück und die Erleichterung wenn irgendein Leiden zu Ende ist. So halte ich es für das Sinnvollste der Lehre des Buddha zu folgen um mich allmählich von selbstgeschaffenen Leiden zu befreien. Nibbana ist für mich ein Mysterium das sich manchmal ein wenig lichtet aber erst am Ende des Weges vollkommen offenbar wird.
Hm, mukti ,das hatte mich nachdenklich gemacht.
"Keine Gefühle", das klingt so wie unmenschlich. Ich denke, das ganze Missverständnis stammt daher, dass wir das Leid mit dem Schmerz verwechseln. Man kann sehr viel Schmerzen haben, aber nichts dran leiden. Denn das Leiden ist , sehr vereinfacht ausgedrückt, unsere Re-aktion auf den Schmerz. Der Schmerz des Lebens ist unausweichlich. Wir alle altern, haben die Krankheiten und früher oder später sterben. Das ist doch tod-sicher. Und wir können nichts dafür. Das ist der erste Pfeil. Aber niemals der zweite. Also, wie ich es bis heute verstanden hatte, man könnte sogar unheillbare Krankheit haben, ... die Schwierigkeit liegt im Sprache-Gebrauch. Man sagt so, dass der Mensch unter der Krankheit "leidet.". Und so läuft es weiter. Du hast im anderm Forum , wenn ich es richtig erinnere, sehr schönes Zitat über das Sterben von G. Meyrink gepostet, der war doch der Buddhist. Also, genau das meine ich. Der innere Frieden, die Ruhe im Zentrum des Zyklons, das kann man einüben, und dann ( als die Folge der Praxis) das kann total den "zweiten Pfeil" aisbleiben. Aber der Tod, der Körperliche oder seeelische "Schmerz" ---die bleiben, so ist das Leben, sorry.
Also, nochmal von der anderen Seite. Nichts innerlich mit dem Schmerz sich zu identifizieren, das im Eigenen Geist zu realisieren, zu verwirklichen, das ist durchaus möglich, drin man kann auch kein "Mysterium" sehen. Mir scheint sogar, das Leben selbst ist schon genug das Mysterium par excellence.
Und rein logisch betrachtet, der Buddha war nach dem Erwachen-Erlebnis sehr aktiv und , apropo, sehr gesprächig, also ich gehe davon aus, er verhielt sich weiter wie der normale Mensch. Klar, es war in seinem Innerem etwas, dass nur seine reine Anwesenheit manchmal genug war, um diese innere Ausstrahlung zu spüren. Aber du verstehst, was ich meine.
Nibbana ist immer in dir, so wie dieser "Herz-Geist". Man kann "es" niemals erreichen, es ist keine Leistung, man kann "ES" nur im eigenen Innerem nur ent-decken. Und zwar immer ... Es gibt kein "Ende des Weges", der Weg ist das Ziel selbst.
Sorry , wenn es sehr lang war. Aber , Mukti, du weiss, ich mag dich. Lol... deswegen ich habe mir Mühe gemacht, meine Sichtweise verbal auszudrüken.
Liebe Grüsse.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
der buddhismus ist letzlich eine praxisorientierte lehre,er nimmt sich des fundamentalen problems menschlichen leidens an,ohne dafür eine einheitliche lösung zu präsentieren. aus meinem abrisskalender heute. dalai lama ,worte der weisheit.es gibt schon den neuen 2023.kaufe ich seit jahren.da trage ich auch im vorwege alle geburtstage,wichtige termine usw. ein.nie wieder was vergessen und jeden morgen einen marschbefehl des tages.:mala::)
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Hm, mukti,das hatte mich nachdenklich gemacht.
"Keine Gefühle", das klingt so wie unmenschlich. Ich denke, das ganze Missverständnis stammt daher, dass wir das Leid mit dem Schmerz verwechseln. Man kann sehr viel Schmerzen haben, aber nichts dran leiden. Denn das Leiden ist , sehr vereinfacht ausgedrückt, unsere Re-aktion auf den Schmerz. Der Schmerz des Lebens ist unausweichlich. Wir alle altern, haben die Krankheiten und früher oder später sterben. Das ist doch tod-sicher. Und wir können nichts dafür. Das ist der erste Pfeil. Aber niemals der zweite. Also, wie ich es bis heute verstanden hatte, man könnte sogar unheillbare Krankheit haben, ... die Schwierigkeit liegt im Sprache-Gebrauch. Man sagt so, dass der Mensch unter der Krankheit "leidet.". Und so läuft es weiter. Du hast im anderm Forum , wenn ich es richtig erinnere, sehr schönes Zitat über das Sterben von G. Meyrink gepostet, der war doch der Buddhist. Also, genau das meine ich. Der innere Frieden, die Ruhe im Zentrum des Zyklons, das kann man einüben, und dann ( als die Folge der Praxis) das kann total den "zweiten Pfeil" aisbleiben. Aber der Tod, der Körperliche oder seeelische "Schmerz" ---die bleiben, so ist das Leben, sorry.
Also, nochmal von der anderen Seite. Nichts innerlich mit dem Schmerz sich zu identifizieren, das im Eigenen Geist zu realisieren, zu verwirklichen, das ist durchaus möglich, drin man kann auch kein "Mysterium" sehen. Mir scheint sogar, das Leben selbst ist schon genug das Mysterium par excellence.
Und rein logisch betrachtet, der Buddha war nach dem Erwachen-Erlebnis sehr aktiv und , apropo, sehr gesprächig, also ich gehe davon aus, er verhielt sich weiter wie der normale Mensch. Klar, es war in seinem Innerem etwas, dass nur seine reine Anwesenheit manchmal genug war, um diese innere Ausstrahlung zu spüren. Aber du verstehst, was ich meine.
Nibbana ist immer in dir, so wie dieser "Herz-Geist". Man kann "es" niemals erreichen, es ist keine Leistung, man kann "ES" nur im eigenen Innerem nur ent-decken. Und zwar immer ... Es gibt kein "Ende des Weges", der Weg ist das Ziel selbst.
Sorry , wenn es sehr lang war. Aber , Mukti, du weiss, ich mag dich. Lol... deswegen ich habe mir Mühe gemacht, meine Sichtweise verbal auszudrüken.
Liebe Grüsse.

Warum Nibbana für mich ein Mysterium ist ergibt sich mir aus der Khandhalehre. Die fünf Khandha machen das gesamte Dasein aus, außer den Khandha gibt es nichts. Klar und deutlich sagt der Buddha über die Khandha "das bin ich nicht, gehört mir nicht, ist nicht mein Selbst". Demnach bin ich in Wirklichkeit kein Mensch. Natürlich erfährt man sich als ein Mensch und es macht keinen Sinn das künstlich zu verleugnen, da würde man sich nur versteigen. Bestenfalls ist man ein Mensch der nach der Wahrheit sucht, der sich bemüht die Wirklichkeit zu erkennen. Das ist gewöhnlich ein langer Weg und man muss sich anstrengen am achtfachen Pfad um Wissen, Sittlichkeit und Sammlung zu entwickeln. Wenn alle Befleckungen aufgelöst sind ist der Weg vollkommen erreicht und damit zugleich das Ziel.

Es ist ein allmählicher Prozess, man erkennt ein wenig hier und da, erfährt etwas von innerer Stille und Freiheit von Dukkha, bekommt einen Geschmack davon und ist motiviert sich weiter zu bemühen. So sehe ich das und stolpere halt langsam dahin, Hauptsache man bleibt nicht liegen.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Nibbana ist immer in dir, so wie dieser "Herz-Geist". Man kann "es" niemals erreichen, es ist keine Leistung, man kann "ES" nur im eigenen Innerem nur ent-decken.
Das Erwachen zu diesem lauteren Bewusstsein ist dann wohl nicht etwas das man erzeugen muss, vielmehr ist es eine Art Erinnern (Sati), es fällt einem ein - 'Ach ja so ist es, ich habe es immer gewusst'.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Das Erwachen zu diesem lauteren Bewusstsein ist dann wohl nicht etwas das man erzeugen muss, vielmehr ist es eine Art Erinnern (Sati), es fällt einem ein - 'Ach ja so ist es, ich habe es immer gewusst'.
Richtig, es ist etwas das man passieren lassen muss (also das Erkennen des ursprünglichen Zustandes, Dharmakaya , Buddha-Natur , Rigpa wie auch immer man es jetzt nennen mag) durch Nichttun (nicht verwechseln mit nichts-tun).
Es ist kein Ding, kein Phänomen, deswegen erhaschen wir zu Anfangs immer nur einen kurzen "Blick" , weil wir es dann haben wollen, behalten wollen etc...oooops und schon ist es wieder weg. Da hilft nur üben üben üben 😀
Apropos, das erinnert jetzt mich an etwas 😅
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Ich verstehe es so, dass das lautere Bewusstsein die Natur, die Qualität unseres Bewusstsseins beschreibt. Aber unkundige Weltlinge, wie es im Zitat im Eingangspost heißt, erkennen diese Natur des Bewusstseins nicht, weil die Unwissenheit und die Verblendungen diese Natur des Bewusstseins für sie verschleiern.

Mittels der Praxis muss man diese Unwissenheit und diese Verblendungen überwinden, damit man diese Qualität unseres Bewusstseins erkennen, erfassen kann. Diese Praxis ist allerdings ein schrittweiser Prozess, so dass dieses Erkennen, Erfassen nur nach und nach immer umfassender werden kann.

Dieses lautere Bewusstsein halte ich schon für ein Phänomen, weil dieses Bewusstsein existiert.
 
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Mittels der Praxis muss man diese Unwissenheit und diese Verblendungen überwinden, damit man diese Qualität unseres Bewusstseins erkennen, erfassen kann. Diese Praxis ist allerdings ein schrittweiser Prozess, so dass dieses Erkennen, Erfassen nur nach und nach immer umfassender werden kann.
🤔 Vielleicht eröffnet sich dem Praktizierenden diese Bewusstseinsqualität aber auch ganz plötzlich - z.B. infolge des großen Glücks, einem guten Lehrer begegnet zu sein, der den Dharma (vor-)lebt, und seinen Schüler zu eigenständigem Denken, Handeln und stetem Hinterfragen seines Denkens, Redens und Handelns anregt.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
@Helmut im Lamrim mag das ja so sein, aber es gibt diverse andere "Wege" in denen das ganz spontan ohne sogenannte "Verbesserung" geht🤫
 
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Re: Theravada Das lautere Bewusstsein
Richtig, es ist etwas das man passieren lassen muss (also das Erkennen des ursprünglichen Zustandes, Dharmakaya, Buddha-Natur, Rigpa wie auch immer man es jetzt nennen mag) durch Nichttun (nicht verwechseln mit nichts-tun).
Es ist kein Ding, kein Phänomen, deswegen erhaschen wir zu Anfangs immer nur einen kurzen "Blick" , weil wir es dann haben wollen, behalten wollen etc...oooops und schon ist es wieder weg. Da hilft nur üben üben üben 😀
Apropos, das erinnert jetzt mich an etwas 😅
Oder anders formuliert es passiert wenn die entsprechenden Voraussetzungen dazu da sind. Die Voraussetzung ist das Erreichen des achtfachen Pfades, wie es im Theravada formuliert wird. Durch die Übungen auf diesem Pfad nähert man sich ihm immer mehr an und wenn er vollkommen erreicht ist, passiert es:

Unwissenheit verschwand, Wissen trat auf, Finsternis verschwand, Licht trat auf, während ich so unermüdlich, eifrig und willensstark verweilte. (M.19)
 
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