Eine konsistente Erklärung der Quantenphänomene kam zu
der überraschenden Schlussfolgerung, dass es eine objektivierbare
Welt, also eine gegenständliche Realität, wie wir sie
bei unserer objektiven Betrachtung als selbstverständlich
voraussetzen, gar nicht „wirklich“ gibt, sondern dass diese
nur eine Konstruktion unseres Denkens ist, eine zweckmäßige
Ansicht der Wirklichkeit, die uns hilft, die Tatsachen unserer
unmittelbaren äußeren Erfahrung grob zu ordnen.
Die Welt ist also nicht mehr ein großes mechanisches Uhrwerk,
das, unbeeinflussbar und in allen Details festgelegt,
nach strengen Naturgesetzen abläuft, eine Vorstellung, wie sie
sich den Physikern des 19. Jahrhunderts als natürliche Folge
der klassischen Kausalität aufdrängte, und sie dazu verleitete,
jegliche Transzendenz als subjektive Täuschung zu betrachten.
Die Welt entspricht in ihrer zeitlichen Entwicklung -
nach einem Bild von David Böhm - mehr einem Fluss, dem
Strom des Bewusstseins vergleichbar, der nicht direkt fassbar
ist; nur bestimmte Wellen, Wirbel, Strudel in ihm, die eine
gewisse relative Unabhängigkeit und Stabilität erlangen, sind
für unser fragmentierendes (= in Bruchstücke zerlegendes)
Denken begreiflich und werden für uns zur Realität.