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Re: Theravada Anatta
Tut mir leid, aber ich spiele da nicht mit. Man kann den lebendigen Menschen – aus Fleisch und Blut, mit Herz und Gefühlen – nicht einfach auf eine absolute Ebene verschieben. Ich sehe den Buddha, der persönlich den kranken Mönch besucht, ihn selbst gewaschen und gepflegt hat. Das ist meine Meinung.
Derartiges habe ich nirgends gemacht. Vielmehr habe ich geschrieben:
Einen Menschen im höchsten oder absoluten Sinne gibt es nicht, denn ein solcher Mensch kann mittels Analyse nicht gefunden werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Theravada Anatta
Derartiges habe ich nirgends gemacht. Vielmehr habe ich geschrieben:
Lieber @Helmut .

Genau das hatte ich sehr wohl verstanden.
Sieh dir zum Beispiel den Artikel von Lama Zopa an: „Die Leerheit des Buchstabens Z“.


Absolut alle abhängig entstandenen Phänomene sind abhängig:


  • von ihren Ursachen,
  • von ihren Bedingungen,
  • von ihren Teilen,
  • von ihrer Benennung.

In diesem Zusammenhang gilt: So wie der Buddha, so ich, so meine Katze – wir alle sind leer. Aber nicht buchstäblich, sondern im Sinne von: nicht auffindbar. Alles existiert nur durch die Kraft der Benennung – so sagt es Prasangika, und dem kann ich nur zustimmen.


Und wie oft sollte ich diesen Artikel eigentlich noch verlinken?


Aber auf der sogenannten relativen Ebene wollte meine Katze die Mäuse fressen – und ich muss sie ihr eben besorgen.
Wenn wir alle ständig das Gleiche in verschiedenen Varianten wiederholen, bedeutet das trotzdem nicht, dass meine Katze keine realen Bauchschmerzen bekommt. Wenn sie nicht genug frisst, stirbt sie qualvoll. Aber man kann „die Arme“ nicht wirklich finden.


Liebe Grüße.
 
Re: Theravada Anatta
Das lässt sich wohl so verstehen, dass der Buddha noch ein "Ich" hatte, aber nicht daran angehaftet war, wegen der unmittelbaren Erfahrung, dass es nur eine Vorstellung ist. "Ich habe Schmerzen, ich habe Durst", gibt es dann nicht mehr, das ist Sache der khandha, die ja "überwunden, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstrunk gleich gemacht, beseitigt" sind. Der Buddha ist den Weg gegangen (Tathāgata = so gegangen) und hat das Menschsein, die Identifikation mit den khandha, überwunden.
Nochmal: Ich entschuldige mich.


Er hatte kein „Ich“ – auch keine Vorstellung davon.


Aber als lebendes Individuum hat er den Schmerz wohl sehr real empfunden.


Abschließend meine eigene Meinung zur ganzen Problematik:


Wenn wir im lebendigen Individuum nur die Summe der reziproken und vergänglichen khandha sehen, dann hebeln wir die reine Menschlichkeit aus. Und genau das macht uns alle aus – aber eben keinen Buddha, so wie auch keine Katze.


Das ist nur meine persönliche Position. Nicht mehr.🙏🙏🙏
 
Re: Theravada Anatta
Wenn wir im lebendigen Individuum nur die Summe der reziproken und vergänglichen khandha sehen, dann hebeln wir die reine Menschlichkeit aus. Und genau das macht uns alle aus – aber eben keinen Buddha, so wie auch keine Katze.
Wenn wir es wirklich so sehen, haben wir wohl die höchste menschliche Bestimmung erreicht und haben Mitgefühl mit allen Wesen, die es nicht sehen können und daher leiden müssen.
 
Re: Theravada Anatta
Wenn wir es wirklich so sehen, haben wir wohl die höchste menschliche Bestimmung erreicht und haben Mitgefühl mit allen Wesen, die es nicht sehen können und daher leiden müssen.
Hm, das kann sein. Ich zitiere noch eine Quelle – persönlich für @Helmut. Ich markiere, was ich besonders wichtig finde:

Die Identität von Leerheit und Entstehen in gegenseitiger Abhängigkeit und die dynamische
Wechselbeziehung zwischen den beiden Wahrheiten der Madhyamika -Philosophie finden ihre
volle religiöse Verwirklichung in der Mahayana -Lehre von "Samsara -wie-es-Ist ist Nirvana ".
Für einen Buddhisten ist Nirvana das Ziel, das er durch das Hintersichlassen des Samsara erreichen kann. Will man sich vom Leiden befreien, darf man nicht dem Samsara verhaftet sein. "Während seiner ganzen Geschichte hat der Mahayana- Buddhismus immer gesagt: Verweile nicht im Nirvana. Er hat aber auch immer gesagt: Verweile nicht im Samsara. Verweilt man im sogenannten Nirvana, weil man das Samsara transzendiert hat, ist man noch nicht frei von Festhalten, denn man haftet noch am Nirvana, und dieses Unterscheiden zwischen Nirvana und Samsara wirkt sich einschränkend aus." (Masao Abe, Zen and Western Thought) Man ist noch immer "selbstsüchtig, weil man abgehoben in der eigenen Erleuchtung weilt, getrennt vom Leiden aller anderen im Samsara gefangenen Wesen. Wahre Selbstlosigkeit und wahres Erbarmen können nur verwirklicht werden, indem man das Nirvana transzendiert und mitten ins Leiden der sich ewig wandelnden Welt zurückkehrt, um in ihr zu wirken." "Das Nirvana im mahayanistischen Sinn transzendiert zwar das Samsara, es ist aber nichts anderes als die Verwirklichung von Samsara als Samsara - nicht mehr und nicht weniger. Und dies ist nur dadurch möglich, daß man vollkommen ins Samsara zurückkehrt. Aus diesem Grund heißt es im Mahayana vom wahren Nirvana oft, "Samsara-wie-es-Ist ist Nirvana".

Das Nirvana ist die wahre "Quelle von Weisheit (prajna ), denn es ist völlig frei von jedem
diskriminierenden Denken und deswegen fähig, alles Sein in seiner Einzigartigkeit und
Besonderheit zu begreifen, ohne Anhaften zu entwickeln. Es ist auch die Quelle von
Erbarmen (karuna ), denn es widmet sich selbstlos der Erlösung aller anderen im Samsara
gefangenen Wesen, was dadurch möglich ist, daß man selbst ins Samsara zurückkehrt."
Der
Mahayana-Buddhismus betont also, "daß man um der Weisheit willen nicht im Samsara
verweilen soll und daß man nicht im Nirvana verweilen soll, um sein Erbarmen zur Erfüllung
zu bringen". Dieses vollkommene Nicht-Verweilen, dieses freie Pendeln zwischen Samsara
und Nirvana, zwischen Nirvana und Samsara, ist das wahre Nirvana im mahayanistischen
Sinne. Und dies ist die soteriologische Bedeutung der Leerheit.
Der Text ist entnommen dem Kapitel "Buddhismus" aus dem Buch: "Innenansichten der
grossen Religionen", Herausgegeben von Arvind Sharma, Fischer Taschenbuch, 1997.


 

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Re: Theravada Anatta
Er hatte kein „Ich“ – auch keine Vorstellung davon.
Hatte verstanden: Ich hatte kein Ich - auch keine Vorstellung davon.

Dieser Fehler war der Impuls, mich an den Anfang meines bewussten Lebens zu erinnern.
Bis heute ist es so geblieben: Ich habe kein Ich und mein Problem ist, dass ich Menschen, die ein Ich haben, nicht verstehe oder noch schlimmer ein Ich haben wollte, an ein Ich sein wollen angehaftet war.
Das Leiden darunter, dass ich eben keine fest gefügte, verlässlich gleiche Person sein konnte.
 
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Re: Theravada Anatta
Bis heute ist es so geblieben: Ich habe kein Ich und mein Problem ist, dass ich Menschen, die ein Ich haben, nicht verstehe oder noch schlimmer ein Ich haben wollte, an ein Ich sein wollen angehaftet war.
Ist das nicht widersprüchlich, ein Ich das kein Ich hat? Und ein Ich mit dem Problem dass es ein Ich haben will?
 
Re: Theravada Anatta
Ist das nicht widersprüchlich, ein Ich das kein Ich hat? Und ein Ich mit dem Problem dass es ein Ich haben will?
Für die meisten Menschen sicher. Was ist aber, wenn ein Mensch keine Persönlichkeit aufbauen konnte, weil ihm die von Mitmenschen immer zerstört wurde? Würde der sich nicht danach sehnen, eine Persönlichkeit zu sein?
 
Re: Theravada Anatta
Für die meisten Menschen sicher. Was ist aber, wenn ein Mensch keine Persönlichkeit aufbauen konnte, weil ihm die von Mitmenschen immer zerstört wurde? Würde der sich nicht danach sehnen, eine Persönlichkeit zu sein?
Eine Persönlichkeit müsste er eigentlich schon haben, sie ist dann halt nicht so wie er es gerne hätte, irgendwie unausgereift und mangelhaft.
 
Re: Theravada Anatta
Eine Persönlichkeit müsste er eigentlich schon haben, sie ist dann halt nicht so wie er es gerne hätte, irgendwie unausgereift und mangelhaft.
Die Persönlichkeit, die er hat, ist aber nicht die, die er haben will und vor allem nicht die, die die Mitmenschen erwarten, verlangen.
Das Konzept von anatta war mir immer verständlich. Atta schon immer eine Last.
 
Re: Theravada Anatta
Warum versteht ein Mensch, der eine Persönlichkeit hat, nicht, dass ein Mensch mit unbeständigem Ich an dem Verlangen nach einer Persönlichkeit leidet? Mein unfassbares Glück ist Buddha, der mir das genau erklärt, dass mein Leiden bescheuert ist.
 
Re: Theravada Anatta
Warum versteht ein Mensch, der eine Persönlichkeit hat, nicht, dass ein Mensch mit unbeständigem Ich an dem Verlangen nach einer Persönlichkeit leidet? Mein unfassbares Glück ist Buddha, der mir das genau erklärt, dass mein Leiden bescheuert ist.
Das kann ich gut verstehen. Was nützt auch eine noch so großartige Persönlichkeit, wenn sie doch der Veränderung unterworfen ist und vergehen muss.
 
Re: Theravada Anatta
Es kommt darauf an, was man für eine großartige Persönlichkeit hält. Wenn wir jetzt ein menschliches Leben haben, dass es uns ermöglicht, den Dharma kennen zu lernen und zu praktizieren, dann hat das eine große Bedeutung. Machen wir uns bewusst, dass dieses Leben, das wir jetzt haben, vergänglich ist, dann werden wir uns bemühen, die Möglichkeiten dieses Lebens so gut wir können auszunutzen. Nutzen wir die Möglichkeit der Dharmapraxis nicht obwohl wir sie durchführen könnten, dann haben wir unserem Leben keine große Bedeutung gegeben. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, ob wir berühmt sind oder nicht.
 
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