• Wichtige Änderungen an der Datenschutzerklärung. Mit der fortgesetzten Nutzung des Forums bestätigst Du die neuen Datenschutzrichtlinien. Bisher waren eingeschränkt Einbettungen in Posts möglich, teilweise wenn man zuvor explizit in den Einstellungen zugestimmt hat. Mit jeder Änderung der Soziale-Medien-Landschaft wird es schwieriger, alles mit eigenen Codes up-to-date zu halten und zusätzliche Dienste zu aktivieren. Ich habe daher standardmäßig über s9e eine Reihe an Diensten aktiviert - s9e aktualisiert die Codes, wenn sich etwas an den Diensten ändert. Folgende Drittanbieter sind nun also aktiv: s9e.github.io (Github), Youtube, Vimeo, Bluesky, Mastodon, Threads und Facebook. Details in der Datenschutzerklärung. (Dieser Hinweis kann über das X oben rechts ausgeblendet werden)
traditionsübergreifend
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Bitte, lass es. Ich habe deine Beiträge gelesen, die du vor mehr als zehn Jahren geschrieben hast, und ich bewundere dich dafür, wie du mit ganzem Herzen diesem Pfad folgst.
Das ist sehr freundlich von dir, aber mein Herz hängt noch sehr an der Welt.

Weil wir gerade vom Herzen reden, und mkha' geschrieben hat -
Wichtig ist es, die Aussage zu beachten, dass es ratsam sei, „die Tendenz zu vermeiden, den Geist als etwas im Gehirn Lokalisierbares zu betrachten.“
- da habe ich soeben im Arahattamagga gelesen:

Auch das Gehirn ist lediglich eine Ansammlung von Materie. Es ist bloß ein Instrument, das vom menschlichen Bewusstsein benutzt wird. Wenn das Citta in einen tiefen Samádhi-Zustand von Ruhe und Konzentration eintaucht, sammelt sich das bewusste Gewahrsein, das normalerweise gleichmäßig im ganzen Körper verteilt ist. Es zentriert sich aus allen Körperbereichen in einem einzigen Brennpunkt in der Mitte der Brust. An diesem Punkt ist die wissende Qualität herausragend. Es geht also nicht vom Gehirn aus, obwohl die Fähigkeiten, sich zu erinnern und zu lernen, in Verbindung mit dem Gehirn stehen. Trotzdem gilt dies nicht für das direkte Erkennen der Wahrheit. Schon in den Anfangsstufen der Samádhi-Praxis wird Fortschritt in der Meditationspraxis im Herzen erfahren und verstanden. Der wahrhaft Praktizierende wird mit jedem Schritt auf dem Weg erkennen, dass die Wahrheit einzig im Herzen liegt. Geht es um das Verstehen der wahren Natur aller Phänomene, spielt das Gehirn keine Rolle. Es ist dafür nicht im Geringsten zu gebrauchen. Die still klaren und strahlenden Qualitäten des Citta werden im Herzen erfahren. Sie strahlen äußerst deutlich von diesem Punkt aus. Die unzähligen Aspekte des Citta, vom gröbsten bis hin zum subtilsten, werden deutlich von diesem zentralen Punkt aus erfahren. Sind schließlich alle verblendeten Einflüsse vom Citta beseitigt, ist es auch genau dort, wo sie alle zu ihrem Ende kommen.

In diesem Buch sind Erfahrungen von Ajahn Maha Bua aufgeschrieben, wie er sie berichtet hat. So etwas finde ich äußerst wertvoll und da gibt es wirklich was zu bewundern.
 
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Der Begriff „ursprüngliches Citta“ bedeutet die ursprüngliche Natur
des Citta, das endlos den Wiedergeburtenkreislauf durchwandert. Der Buddha
wies genau darauf hin, als er sagte: „Mönche, das ursprüngliche Citta
ist von sich aus hell leuchtend und klar, aber es wird durch eindringende
Kilesas verschmutzt.“
S. 82.
Danke!🙏
 
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Der Begriff „ursprüngliches Citta“ bedeutet die ursprüngliche Natur
des Citta, das endlos den Wiedergeburtenkreislauf durchwandert. Der Buddha
wies genau darauf hin, als er sagte: „Mönche, das ursprüngliche Citta
ist von sich aus hell leuchtend und klar, aber es wird durch eindringende
Kilesas verschmutzt.“

Etwas Ursprüngliches kann nicht verschmutzt werden.
Nichts kann darin eindringen, auch nicht ins „ursprüngliches Citta“.
Das ursprüngliche Bewusstsein (Citta) ist immer hell, leuchtend und klar.
Es wird von Kilesas, Leidenschaften beschmutzt, umhüllt, verschleiert.
Wie macht Leidenschaft das? Das persönliche Festhalten an Vergangenem bedingt die Leidenschaft der eigenen Vorstellungen aus Vergangenem, vergessen, das Hier und Jetzt, aus Vergangenem Zukunft bauen, ohne das Jetzt zu erkennen.

Weil in Citta nichts eindringen kann, ist es möglich, das ursprüngliche Bewusstsein von Verblendungen zu befreien und Dukkha zu vermindern. Es ist sogar möglich, sich ganz von den Verblendungen durch fremde Leidenschaften zu befreien, sie nicht mehr zuzulassen oder auch nur zu ergreifen.
Die eigenen Leidenschaften werden immer subtiler und diese kann man ergreifen und nach Gebrauch einfach wieder loslassen. Vollkommene Befreiung ist nicht möglich, da das Ergreifen der Ernährung, Bewegung, Tatsachen (Dharma ) das Leben erst ermöglicht. Die Freude am Leben als Leben ist DIE Befreiung, die Lebensfreude, die alles Ergriffene auch wieder loslässt. Sei es Lehren, Dinge, Leidenschaften. Dhamma , Buddha, Sangha . Verhaltensweisen, Eltern, Gemeinschaft.

Das unbedingt festhalten wollen, dieser drei macht Verblendung möglich, vor allem das an Leidenschaften der fremden Nicht-Ich-persönlich festzuhalten. Emanzipiert leben ist die erste Befreiung, diese bedingt die individuelle. Heißt: Jedes Festhalten an Gehorsam gegenüber, auch unangemessener Herrschaft durch andere, ist Dukkha.
 
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Es ist übrigens eine alte indische Lehre auch außerhalb des Buddhismus , dass die Qualitäten des Geistes vom Herzen ausgehen, buchstäblich in der Mitte der Brust mit dem Körper verbunden sind, nicht im Kopf. Auch in anderen Kulturen wird es so gesehen, etwa im Christentum, wo es auch um die Läuterung des Herzens geht.
Verlassen wir uns in unserer modernen Kultur nicht zu sehr auf den Verstand, der im Zuge der Aufklärung zur höchsten Instanz erhoben wurde? In den Bildungseinrichtungen kann man Wissen über alles Mögliche erwerben, nur nicht über Gier, Hass und Verblendung als die wahren Ursachen von Dukkha. Man sieht ja wo es hinführt, wenn Wesentliches vernachlässigt wird.
 
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Es ist übrigens eine alte indische Lehre auch außerhalb des Buddhismus , dass die Qualitäten des Geistes vom Herzen ausgehen, buchstäblich in der Mitte der Brust mit dem Körper verbunden sind, nicht im Kopf. Auch in anderen Kulturen wird es so gesehen, etwa im Christentum, wo es auch um die Läuterung des Herzens geht.
Das ist doch klar. Das Problem, wie ich schon früher ausgeführt hatte, liegt darin, dass diese Tradition den zentralen Aspekt auf Samadhi oder Jnana legt. Im traditionellen Theravāda, wie ihn zum Beispiel Anālayo darstellt, hat der „klare Blick“ (also die Einsicht ) Priorität. Wenn ich mich recht erinnere, kritisiert er sogar Ajaan Lee Dhammadharo für diese eindeutige Tendenz.

Wenn es all diese Elemente in allen spirituellen Traditionen gibt – was macht den Buddhismus dann eigentlich besonders? Alles, was man im Buddhismus findet, gibt es auch im Yoga – das sollte ich wissen, zum Beispiel im Hatha-Yoga-Pradīpikā. Diese Tradition zitiert und interpretiert den Pali -Kanon und viele Begriffe auf ganz eigene Weise – das hatte ich ja schon einmal erwähnt.

Einige Forscher wie Mircea Eliade oder Georg Feuerstein sehen den gesamten Buddhismus sogar als einen Teil des Yoga. Auch viele Stufen der Versenkung im Zen stammen ursprünglich aus dem Yoga – so schreibt es Heinrich Dumoulin in seiner Geschichte des Zen-Buddhismus.

Es ist wirklich schwer, das rein methodisch oder wissenschaftlich einzuordnen: Wer war zuerst, was kam später? Das Ganze erinnert mich an Michael Zimmermann mit seiner provokanten These, dass es den Buddhismus eigentlich gar nicht gibt.
 
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Das Problem, wie ich schon früher ausgeführt hatte, liegt darin, dass diese Tradition den zentralen Aspekt auf Samadhi oder Jnana legt. Im traditionellen Theravāda, wie ihn zum Beispiel Anālayo darstellt, hat der „klare Blick“ (also die Einsicht) Priorität.

Da dürfte wieder mal beides möglich sein, sogar noch ein Drittes:

Da, ihr Brüder, entfaltet ein Mönch den Hellblick mit vorangehender Geistesruhe . Indem er aber den Hellblick mit vorangehender Geistesruhe entfaltet, erschließt sich ihm der Pfad. Jenen Pfad hegt und pflegt er, wandelt ihn beharrlich. Indem er aber jenen Pfad hegt und pflegt, ihn beharrlich wandelt, lösen sich ihm die Fesseln und die Neigungen ersterben.
Da entfaltet ein Mönch die Geistesruhe mit vorangehendem Hellblick . Indem er aber die Geistesruhe mit vorangehendem Hellblick entfaltet, erschließt sich ihm der Pfad. ...
Da entfaltet ein Mönch Geistesruhe und Hellblick zum Paare verbunden. Indem er aber die Paarverbindung von Geistesruhe und Hellblick entfaltet, erschließt sich ihm der Pfad. ...
A.IV.170
Wenn es all diese Elemente in allen spirituellen Traditionen gibt – was macht den Buddhismus dann eigentlich besonders? Alles, was man im Buddhismus findet, gibt es auch im Yoga – das sollte ich wissen, zum Beispiel im Hatha-Yoga-Pradīpikā.
Der Buddhismus ist hier mit der Anatta -Lehre wohl am Gründlichsten, andere Wege betrachten den reinen Citta als ein Selbst, Atman oder ewige Seele.
 
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Emanzipiert leben ist die erste Befreiung, diese bedingt die individuelle. Heißt: Jedes Festhalten an Gehorsam gegenüber, auch unangemessener Herrschaft durch andere, ist Dukkha.

Da gibt es ja diese Rede:

Also, ihr Mönche, ist der Mönch selber die Leuchte, selber die Zuflucht , ohne andere Zuflucht, mit der Lehre als Leuchte, mit der Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht. Wandelt, ihr Mönche, die Bahn entlang, auf eurem väterlichen Gebiet: die Bahn entlang wandelnd, ihr Mönche, auf eurem väterlichen Gebiet, seid ihr dem Tod unzugänglich, seid ihr dem Tod unerreichbar.
D.26
Ohne Lehre wüsste ich nicht, wie ich bei mir selber Zuflucht nehmen soll um das Todlose zu erreichen. In diesem Sinn sind Buddha, Dhamma und Sangha Autorität, das "väterliche Gebiet" (pettike visaye), von dem ich bis zum Ende des Weges abhänge.
 
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Nochmal zurück zur Debatte über Einheit:

Dass alle Phänomene abhängig und zusammengesetzt sind, wird wohl von allen Beteiligten dieser Debatte akzeptiert. Der Begriff Einheit bezieht sich auf derartige Phänomene, die in bestimmten Zusammenhängen seine Benennungsgrundlage sind. Der Begriff Einheit bezieht sich ja immer auf Phänomene, die nicht selbst der bezeichnende Begriff sind.

In Wisdomlib, den Link hat @mkha' in Beitrag #220 eingestellt, wird von der Einheit von Samatha und Vipassana gesprochen. Dies zeigt, dass mit Einheit die Verbundenheit zweier Phänomene, die nicht identisch sind, bezeichnet wird. Samatha wird nicht zu Vipassana und umgekehrt. Sie unterstützen sich aber gegenseitig, wenn man diese Verbindung im eigenen Geist hervorgebracht hat. Wir haben es hier mit einem bestimmten Abhängigkeitsverhältnis zu tun, das sich von der Abhängigkeit des Ganzen von seinen Teilen unterscheidet. Da die Einheit von Samatha und Vipassana ein Abhängigkeitsverhältnis mehrerer Phänomene ausdrückt, existiert die Einheit von Samatha und Vipassana nicht aus sich selbst heraus.

Dasselbe gilt auch für den Herz-Geist. Mitgefühl und Erkenntnis fallen nicht in einziges Phänomen zusammen, aber Mitgefühl und Erkenntnis verstärken sich gegenseitig. Auch hier bezeichnet die Einheit von Herz und Geist ein abhängiges Phänomen, zusammengesetztes Phänomen. Deshalb bedeutet diese Einheit von Herz und Geist nicht, dass sie Eigenwesen besitzt.

Es wurde jedenfalls angenommen, das Herz sei die Heimat des Geistes, (befähige ihn, Mitgefühl zu entwickeln), und im Geiste finden sich sowohl der Beobachter mit der Befähigung und Funktion der Wahrnehmung, als auch zu Beobachtendes … Sie zusammen sind eine Einheit: nämlich ein beobachtender (die Dinge wahrnehmender) Mensch. … Der Herz-Geist beheimatet also all diese Dinge – und „ihm entspringen dann auch alle Manifestationen.“
Herz und Geist, also die Einheit von Mitgefühl und Erkenntnis bringen alle Manifestationen hervor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Dass alle Phänomene abhängig und zusammengesetzt sind, wird wohl von allen Beteiligten dieser Debatte akzeptiert. Der Begriff Einheit bezieht sich auf derartige Phänomene, die in bestimmten Zusammenhängen seine Benennungsgrundlage sind.
Dann ist also mit "Einheit" nicht "Das Eine" gemeint, wie ich zuerst vermutet habe, sondern die Verbundenheit verschiedener Phänomene zu einer Einheit. Alles klar so weit.
 
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Der Buddhismus ist hier mit der Anatta-Lehre wohl am Gründlichsten, andere Wege betrachten den reinen Citta als ein Selbst, Atman oder ewige Seele.
Na ja, mein Lieber, aber das sollte ich wohl auch wissen. Ich habe kürzlich das kleine Büchlein von Bhikkhu Bodhi gelesen, in dem er klar sagt, dass – laut den Schriften – der Höhepunkt der Praxis die rechte Sammlung (samādhi) sein sollte. Aber wozu?

Er sagt weiter, dass Samādhi notwendig ist, um Weisheit (Paññā) zu entwickeln – also die direkte Einsicht in die Dinge, wie sie wirklich sind. Im achtgliedrigen Pfad selbst kommt der Begriff Anattā gar nicht direkt vor. Klar hast du recht – aber genau das zeigt doch, wie sehr alles miteinander verwoben ist, wie eng die verschiedenen Traditionen zusammenhängen.


Deshalb bekommt man dann auch Probleme mit der Definition von Citta, was durchaus die konkrete Praxis beeinflussen kann. Aber der Geschmack der Befreiung wäre letztlich doch derselbe – so eher die Allegorie.
 
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Na ja, mein Lieber, aber das sollte ich wohl auch wissen. Ich habe kürzlich das kleine Büchlein von Bhikkhu Bodhi gelesen, in dem er klar sagt, dass – laut den Schriften – der Höhepunkt der Praxis die rechte Sammlung (samādhi) sein sollte. Aber wozu?

Er sagt weiter, dass Samādhi notwendig ist, um Weisheit (Paññā) zu entwickeln – also die direkte Einsicht in die Dinge, wie sie wirklich sind. Im achtgliedrigen Pfad selbst kommt der Begriff Anattā gar nicht direkt vor. Klar hast du recht – aber genau das zeigt doch, wie sehr alles miteinander verwoben ist, wie eng die verschiedenen Traditionen zusammenhängen.

Deshalb bekommt man dann auch Probleme mit der Definition von Citta, was durchaus die konkrete Praxis beeinflussen kann. Aber der Geschmack der Befreiung wäre letztlich doch derselbe – so eher die Allegorie.
Vielleicht entfaltet Bhikkhu Bodhi ja den Hellblick mit vorangehender Geistesruhe (nach meinem Zitat von A.IV.170 in Beitrag #232), wenn er sagt Samādhi wäre ein notwendiger Höhepunkt der Praxis, um Paññā zu entwickeln.

Anattā ist jedenfalls mit der Entwicklung von rechter Erkenntnis der drei Daseinsmerkmale Bestandteil des achtfachen Pfades. Citta ist ein etwas schwieriger Begriff, bislang habe ich ihn eher beiseite gelassen, aber durch die Auseinandersetzung hier ist er mir schon ein wenig klarer geworden.
Schon innerhalb einer Tradition sind Begriffe und Praktiken so vielfältig miteinander verwoben, dass sich nur langsam alles erschließt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Vielleicht entfaltet Bhikkhu Bodhi ja den Hellblick mit vorangehender Geistesruhe (nach meinem Zitat von A.IV.170 in Beitrag #232), wenn er sagt Samādhi wäre ein notwendiger Höhepunkt der Praxis, um Paññā zu entwickeln.
@mukti ,das Ganze ist echt komisch. Ich zitiere mal das Ende des Büchleins:

"„Die Prinzipien basieren alle auf der Erkenntnis, dass sowohl spirituelle Befreiung als auch gesellschaftliche aus derselben Wurzel entspringen – und diese Wurzel ist nichts anderes als unser eigener Geist. Am nächsten von allem ist uns unser Geist, doch allzu oft ist dieser so verstockt, so widerspenstig, mutwillig und zerstörerisch, dass er eher unser Feind zu sein scheint als unser intimster Freund. Nach dem Buddha ist es unsere erste Aufgabe im Leben, unseren Geist kennenzulernen und zu meistern, indem wir seiner edlen Lehre folgen. Dann kann unser Leben uns selbst und der ganzen Welt zum Segen gereichen.“

Tja, wenn ich selbst nicht wüsste, dass das von Bhikkhu Bodhi stammt, wäre ich überzeugt, dass es hier um die Buddha-Natur geht. Aber echt – ein schönes Zitat, wie ich finde.
 
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
Ich denke, Bhikkhu Bodhi spricht in den Zitat nicht über die Buddha-Natur. Vielmehr verdeutlich er, dass unser Geist unbegrenzt entwickelbar ist. Deshalb können wir ein Arhat werden, egal wie unsere jetzige Situation ist. Wenn wir die spirituelle Befreiung als Arhat erlangen, dann hat dies auch Auswirkungen auf unsere Umwelt in der wir leben. Der Frieden in der Welt entsteht nur durch den Frieden in unserem eigenen Geist.

Die unbegrenzte Entwicklungsfähigkeit unseres Geistes ist die Grundlage dafür, dass im Mahayana von Buddha-Natur gesprochen wird. Egal wie Buddha-Natur konkret im Cittamatra, Svatrantika-Madhyamaka und Prasangika-Madhyamaka aufgefasst wird, sie bedeutet stets, dass jeder Mensch das Potential besitzt, nicht nur ein Arhat sondern auch ein Bodhisattva und damit dann auch ein Buddha zu werden.

Ob man in seinem eigenen Leben über die notwendigen Bedingungen verfügt, um dieses Potenzial vollständig zu verwirklichen, ist eine andere Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Dharma Dukkha richtig verstehen
@mukti ,das Ganze ist echt komisch. Ich zitiere mal das Ende des Büchleins:

"„Die Prinzipien basieren alle auf der Erkenntnis, dass sowohl spirituelle Befreiung als auch gesellschaftliche aus derselben Wurzel entspringen – und diese Wurzel ist nichts anderes als unser eigener Geist. Am nächsten von allem ist uns unser Geist, doch allzu oft ist dieser so verstockt, so widerspenstig, mutwillig und zerstörerisch, dass er eher unser Feind zu sein scheint als unser intimster Freund. Nach dem Buddha ist es unsere erste Aufgabe im Leben, unseren Geist kennenzulernen und zu meistern, indem wir seiner edlen Lehre folgen. Dann kann unser Leben uns selbst und der ganzen Welt zum Segen gereichen.“

Tja, wenn ich selbst nicht wüsste, dass das von Bhikkhu Bodhi stammt, wäre ich überzeugt, dass es hier um die Buddha-Natur geht. Aber echt – ein schönes Zitat, wie ich finde.
Bei diesem Zitat wäre ich jetzt gar nicht auf die Budda-Natur gekommen, es scheint einfach um die menschliche Fähigkeit zu gehen, den Geist zu entwickeln. Wie es auch als Buddhawort überliefert ist:

Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, das, ungezähmt, unbehütet, unbewacht und ungezügelt, zu so großem Unsegen führt wie der Geist. Zu großem Unsegen, ihr Mönche, führt der ungezähmte, unbehütete, unbewachte und ungezügelte Geist.
Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, das, bezähmt, behütet, bewacht und gezügelt, zu so großem Segen führt wie der Geist. Zu großem Segen, ihr Mönche, führt der bezähmte, behütete, bewachte und gezügelte Geist. A.I.4.

Das ist ja eine offensichtliche Wahrheit und gemäß der nächsten Lehrrede (A.I.5) kann der Geist sogar zum größten Segen führen, zu Nibbana :
Mit recht gerichtetem Geiste kann ein Mönch die Unwissenheit durchbrechen, das Wissen erwecken und das Nibbāna verwirklichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten