4. "Ihr Bhikkhus, angenommen, im letzten Monat der heißen Jahreszeit platzte eine Fruchtschote der Māluva-Kletterpflanze auf und ein Samenkorn der Māluva-Kletterpflanze fiel am Fuße eines Sāla-Baums zu Boden. Daraufhin wurde ein Deva, der in diesem Baum wohnte, furchtsam, beunruhigt und aufgeschreckt; aber die Freunde und Gefährten, Verwandten und Angehörigen des Deva - Garten-Devas, Park-Devas, Baum-Devas und Devas, die Heilkräuter, Gras und Könige der Bäume bewohnen - versammelten sich und beruhigten jenen Deva so: 'Hab keine Angst, Verehrter, hab keine Angst. Vielleicht wird ein Pfau das Samenkorn der Māluva-Kletterpflanze verschlucken, oder ein wildes Tier wird es fressen, oder ein Waldbrand wird es verbrennen, oder Waldarbeiter werden es wegtragen, oder weiße Ameisen werden es zerfressen, oder möglicherweise ist es nicht einmal fruchtbar.' Aber kein Pfau verschluckte jenes Samenkorn, kein wildes Tier fraß es, kein Waldbrand verbrannte es, keine Waldarbeiter trugen es weg, keine weißen Ameisen zerfraßen es, und es war tatsächlich fruchtbar. Dann, nachdem es vom Niederschlag aus einer Regenwolke angefeuchtet worden war, keimte das Samenkorn richtig, und die zarte, weiche, flaumige Ranke der Māluva-Kletterpflanze wickelte sich um jenen Sāla-Baum. Da dachte der Deva, der in dem Sāla-Baum wohnte: 'Welche künftigen Schrecken erblickten meine Freunde und Gefährten, Verwandten und Angehörigen - die Garten-Devas, Park-Devas, Baum-Devas und Devas, die Heilkräuter, Gras und Könige der Bäume bewohnen - in dem Samenkorn der Māluva-Kletterpflanze, als sie sich versammelten und mich auf solche Weise beruhigten? Angenehm ist die Berührung der zarten, weichen, flaumigen Ranke dieser Māluva -Kletterpflanze!' Dann hüllte die Māluva -Kletterpflanze den Sāla-Baum ein, spannte einen Baldachin über ihn, hängte ihm einen Vorhang um und spaltete die Hauptäste des Baums. Da erkannte der Deva, der in dem Baum wohnte: 'Dies sind die künftigen Schrecken, die sie in jenem Samenkorn erblickten. Wegen jenes Samenkorns erlebe ich jetzt schmerzhafte, qualvolle, durchbohrende Gefühle [2].'"
[2] Eine interessante Ergänzung zu der viel diskutierten Frage, ob Pflanzen Lebewesen seien und Schmerz empfinden könnten. Offenbar kann das "Nervensystem" von Pflanzen feinstofflichen Wesen als "Wohnstätte" dienen. Eine mögliche Erklärung, warum laut buddhistischer Lehre Pflanzen kein
Kamma ausführen, aber dennoch auf mentale Schwingungen reagieren.