Re: Sutra Textstelle zu Pflanzen
Auch leben meines Wissens nach thailändischem Glauben nicht in allen Pflanzen Deva . Es wäre demnach größtenteils unbedenklich Pflanzen zu jäten.
Oder Wege und Plätze auszumähen, andernfalls wäre diese Devawelt ja eine Hölle.

Es dienen wohl vornehmlich verschiedene Baumarten als Behausungen von Deva und weniger kleinere Pflanzen.
Das gab es vorchristlicher Zeit auch bei uns, ein Beispiel wäre die Hollerstaude, die wurde nicht umgeschnitten weil die Frau Holle drin wohnt.
 
Re: Sutra Textstelle zu Pflanzen
Hallo @mukti , 😊
Aber angenehm und unangenehm oder weder-noch ist ja das, was Pflanzen erfahren. Zumindest reagieren Pflanzen darauf ja. Da steht nicht, dass Bewusstsein komplexe Gefühle beinhaltet.

Ich verstehe den Unterschied zwischen Reaktion und Bewusstsein in dem Zusammenhang nicht.

Eine Reaktion bedeutet ja nicht unbedingt dass Bewusstsein vorhanden ist. Alles mögliche reagiert auf Einflüsse, Steine, Metall, Wasser usw. Falls Pflanzen auf menschliche Emotionen reagieren, ist da auch nur Aktion-Reaktion erkennbar.
Und falls alles irgendwie mit Bewusstsein verbunden ist, dann muss wohl nicht alles auch ein eigenes Bewusstsein haben. Falls Devas mit Bäumen eng verbunden sind, muss deshalb der Baum selber kein Bewusstsein in sich haben so wie Tiere und Menschen. Aber ich weiß natürlich auch nicht wie das alles wirklich ist.
 
Re: Sutra Textstelle zu Pflanzen
.... sind umstritten. ... werden von einer Mehrheit der Pflanzenphysiologen kritisiert oder abgelehnt. ...

Die sind eben alle
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... angst_smiley_81.gif... ;)
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Sutra Textstelle zu Pflanzen
Die Pflanzen überwuchern auch andere Pflanzen, zerstören deren Lebensraum und verbreiten sich ungehindert.
Und einiges, was wir hier Unkraut nennen, kann man als Mensch noch vorzüglich essen und verwerten, wie zB. Brennnesseln, Löwenzahn, Brombeerblätter.
Buddhisten sind ja keine Jains, die sich lieber zu Tode hungerten als mit ihren Mahlzeiten anderen Lebewesen zu "schaden."
Was passiert mit den Devas wenn ihre Pflanze stirbt? Suchen sie sich dann eine andere Behausung wie ein Einsiedlerkrebs? Wäre mal interessant.
Ich erinnere mich an einen Artikel in einer Zeitung über einen Forscher, der eine leidenschaftliche Romanze mit einer Frau hatte. Doch seine Pflanze war dagegen und reagierte sehr negativ und abweisend – das konnte man deutlich anhand der Sensoren beobachten. Um die Pflanze zu retten, war der Forscher gezwungen, eine andere Frau zu suchen. Daraufhin reagierte die Pflanze sehr positiv und sogar erfreut.
Nun, eine originellere Ausrede um eine Frau zu verlassen und sich eine neue zu suchen, habe ich noch nie gehört. :)
 
Re: Sutra Textstelle zu Pflanzen
.... sind umstritten. ... werden von einer Mehrheit der Pflanzenphysiologen kritisiert oder abgelehnt. ...

Die sind eben alled ....jpg ... angst_smiley_81.gif... ;)

Vielleicht kennst du den Storl, er sagt dass Pflanzen nicht beseelt sind sondern umseelt, das Bewusstsein ist außerhalb des Körpers. Was die Meisten Pflanzenbiologen wohl ebenso ablehnen wie die Existenz von Devas. Storl sagt wenn man Pflanzen mit liebevoller Bewunderung betrachtet, ist das ein meditativer Weg zur Wahrnehmung dieser Devas. Wenn ich darauf achte empfinde ich mehr Verbundenheit mit der Pflanzenwelt, die Devawelt mag auch näher rücken, aber da will ich nicht in Fantasien verfallen.
 
Re: Sutra Textstelle zu Pflanzen
Bubbles schrieb:
Die Pflanzen überwuchern auch andere Pflanzen, zerstören deren Lebensraum und verbreiten sich ungehindert.
Ein Beispiel für eine solche Überwucherung durch andere Pflanzen findet sich auch im Palikanon :
Majjhima Nikāya 45 - Die kürzere Lehrrede über die Arten, Dinge zu verrichten - Cūḷadhammasamādāna Sutta
4. "Ihr Bhikkhus, angenommen, im letzten Monat der heißen Jahreszeit platzte eine Fruchtschote der Māluva-Kletterpflanze auf und ein Samenkorn der Māluva-Kletterpflanze fiel am Fuße eines Sāla-Baums zu Boden. Daraufhin wurde ein Deva, der in diesem Baum wohnte, furchtsam, beunruhigt und aufgeschreckt; aber die Freunde und Gefährten, Verwandten und Angehörigen des Deva - Garten-Devas, Park-Devas, Baum-Devas und Devas, die Heilkräuter, Gras und Könige der Bäume bewohnen - versammelten sich und beruhigten jenen Deva so: 'Hab keine Angst, Verehrter, hab keine Angst. Vielleicht wird ein Pfau das Samenkorn der Māluva-Kletterpflanze verschlucken, oder ein wildes Tier wird es fressen, oder ein Waldbrand wird es verbrennen, oder Waldarbeiter werden es wegtragen, oder weiße Ameisen werden es zerfressen, oder möglicherweise ist es nicht einmal fruchtbar.' Aber kein Pfau verschluckte jenes Samenkorn, kein wildes Tier fraß es, kein Waldbrand verbrannte es, keine Waldarbeiter trugen es weg, keine weißen Ameisen zerfraßen es, und es war tatsächlich fruchtbar. Dann, nachdem es vom Niederschlag aus einer Regenwolke angefeuchtet worden war, keimte das Samenkorn richtig, und die zarte, weiche, flaumige Ranke der Māluva-Kletterpflanze wickelte sich um jenen Sāla-Baum. Da dachte der Deva, der in dem Sāla-Baum wohnte: 'Welche künftigen Schrecken erblickten meine Freunde und Gefährten, Verwandten und Angehörigen - die Garten-Devas, Park-Devas, Baum-Devas und Devas, die Heilkräuter, Gras und Könige der Bäume bewohnen - in dem Samenkorn der Māluva-Kletterpflanze, als sie sich versammelten und mich auf solche Weise beruhigten? Angenehm ist die Berührung der zarten, weichen, flaumigen Ranke dieser Māluva -Kletterpflanze!' Dann hüllte die Māluva -Kletterpflanze den Sāla-Baum ein, spannte einen Baldachin über ihn, hängte ihm einen Vorhang um und spaltete die Hauptäste des Baums. Da erkannte der Deva, der in dem Baum wohnte: 'Dies sind die künftigen Schrecken, die sie in jenem Samenkorn erblickten. Wegen jenes Samenkorns erlebe ich jetzt schmerzhafte, qualvolle, durchbohrende Gefühle [2].'"

[2] Eine interessante Ergänzung zu der viel diskutierten Frage, ob Pflanzen Lebewesen seien und Schmerz empfinden könnten. Offenbar kann das "Nervensystem" von Pflanzen feinstofflichen Wesen als "Wohnstätte" dienen. Eine mögliche Erklärung, warum laut buddhistischer Lehre Pflanzen kein Kamma ausführen, aber dennoch auf mentale Schwingungen reagieren.
Hiernach gibt es auch Devas die Heilkräuter und Gras bewohnen.

Es findet sich hier auch eine Erklärung für Empfindungen von Pflanzen wieder: Der im Baum befindliche Deva nutzt dessen "Nervensystem" als Wohnstätte.

Bubbles schrieb:
Was passiert mit den Devas wenn ihre Pflanze stirbt? Suchen sie sich dann eine andere Behausung wie ein Einsiedlerkrebs? Wäre mal interessant.
Zumindest die thailändische Nang Ta-khian ("Dame von Thakian"; Thakian=Hopea odorata Baum) lebt auch im bereits abgestorbenen Baumstamm (Totholz) weiter.
Ich nehme an das sie stirbt wenn das Holz sich endgültig aufgelöst hat, weiß es aber nicht.
 
| Mein Blickwinkel: Gem. meiner Lehrtradition versuche ich aus dem Blickwinkel kulturell und spirituell in Thailand geprägter Menschen zu schreiben und im Rahmen meiner Möglichkeiten ein Kompatibilisieren der Lehre mit im Westen populären Denkmustern und Gewohnheiten zu vermeiden
Re: Sutra Textstelle zu Pflanzen
Toll!!!! Vielen lieben Dank!
Ich habe in den Bergen von Hong Kong und Parks von Singapur immer an diese "Blättergeister" geglaubt weil die Vegetation dort so üppig war.
Damals kannte ich Devas noch nicht. In Japan gibt es ja die Kami. Mir gefällt diese Vorstellung sehr.
Und in Myanmar die Nats:

 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
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