Rigpa

Mitglied
Buddh. Richtung:
Keine
Hallo ihr Lieben,
ich wollte einen Faden aufmachen, wo wir Fragen zu Lehrreden allgemein stellen können, die wir nicht verstanden haben.
Ich hoffe es gibt so einen noch nicht ( habe beim Suchen keinen gefunden, also einen für alle Lehrreden, keine bestimmte ).
"Die Lehren des Buddha zu einer sozialen und harmonischen Gesellschaft" lese ich seit heute.
Die Lehr- Reden Anthologie ist herausgegeben und vorgestellt von Bhikkhu Bodhi .

Es gibt folgende Stellen, welche ich nicht verstehe und darum fragen wollte, ob einer von euch die besser versteht.
Aus welcher Lehrrede die Stellen sind kann ich nicht sagen, ich schreibe dazu was da drunter steht, es kann sein, dass es auf die
Seite in der Mittleren Sammlung hinweist. ( Ich glaube die meisten Lehrreden sind aus der Mittleren Sammlung ).
Die Stellen die ich breit schreibe, sind die Wörter / Begriffe die ich nicht verstehe- manches auch sinngemäß nicht verstehe.


"Fünf Mittel ihr Mönche gibt es zur Überwindung des Grolls...."
"Wenn, ihr Mönche, Groll gegen einen Menschen entsteht, so soll man ihm gegenüber (1) Güte entfalten... "
(5) soll man sich bei jenem Menschen das Gesetz der Taten- Eignerschaft derart vergegenwärtigen: ,Eigner seiner Taten ist dieser Verehrte, Erbe der Taten, ist den Taten entsprossen, mit ihnen verknüpft, hat sie zur Zuflucht und die guten und bösen Taten die er tut wird er zum Erbe haben.' (..) ( A 5:161 )

Wie könnte das gemeint sein- wer ist den Taten entsprossen ? Also dieser Mensch.
Aber was ist damit gemeint, ist den Taten entsprossen ?

Sariputta lehrt fünf Wege
(..)

(1) Da ist, ihr Brüder, ein Mensch von unlauterem Wandel in Werken, aber von lauterem Wandel in Worten.
Gegen einen solchen Menschen soll man den Groll überwinden. (..)

Hier verstehe ich das Wort "lauter" nicht. Ich habe es zwar schon mal nachgeschlagen, aber dennoch nicht verstanden.

Liebe Grüße





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Re: Pali-Kanon Lehr- Reden / Sutten- Stellen die wir nicht verstehen
Hier verstehe ich das Wort "lauter" nicht.
Das Substantiv dazu ist Lauterkeit => Seriosität, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Redlichkeit, Vertrauenswürdigkeit, usw. ...
Das Adjektiv "lauter" bedeutet dem gemäß aufrichtig, rein, redlich, ungetrübt, usw.
... wer ist den Taten entsprossen ? Also dieser Mensch. Aber was ist damit gemeint, ist den Taten entsprossen ?
Man kann es wie folgt ausdrücken: ich ernte stets das, was ich säte. Ich glaube, im Folgenden ist es gut verständlich:

A.X.205 Die Weise des Verkriechens - 6. Saṃsappanīya Sutta: https://www.palikanon.com/angutt/a10_178_219.html#a_x205
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Pali-Kanon Lehr- Reden / Sutten- Stellen die wir nicht verstehen
Eigner seiner Taten ist dieser Verehrte, Erbe der Taten, ist den Taten entsprossen, mit
Mir fällt dazu ein, dass der Körper, in dem wir uns gerade hier finden, das ist, was "vollständig gereifte karmische Frucht" genannt wird. Diese entsteht, wenn alle 4 Komponenten einer karmischen Handlung erfüllt sind: die Absicht, die Durchführung, der Abschluß und die Freude über die Handlung.

Eine vollständig gereifte karmische Frucht ist also das Ergebnis von Karma . Oder "den Taten entsprossen".

Ich habe kürzlich noch etwas zu diesem Ausspruch gelesen, ich kann gern mal schauen, ob ich es finde.
Da ist, ihr Brüder, ein Mensch von unlauterem Wandel in Werken, aber von lauterem Wandel in Worten.
Ähnlich schräg, aber treffender klingt für mich das Wort "tugendhaft". Oder auch einfach "heilsam".
 
Re: Pali-Kanon Lehr- Reden / Sutten- Stellen die wir nicht verstehen
@Rigpa Siehe hier:

visuddhi​


'Reinheit'. 'Die '7 Stufen der Reinheit', (satta-visuddhi) bilden den Unterbau, auf dem der uns nur noch im Chinesischen erhaltene Vimutti-Magga Upatissa's (etwa 1. Jahrh. n. Chr.) sowie das darauf basierende gewaltige Werk Buddhaghosa's (5. Jahrh. n. Chr.), der Visuddhi-Magga, der Weg zur Reinheit, aufgebaut sind.
 
Re: Pali-Kanon Lehr- Reden / Sutten- Stellen die wir nicht verstehen
"Fünf Mittel ihr Mönche gibt es zur Überwindung des Grolls...."
"Wenn, ihr Mönche, Groll gegen einen Menschen entsteht, so soll man ihm gegenüber (1) Güte entfalten... "
(5) soll man sich bei jenem Menschen das Gesetz der Taten- Eignerschaft derart vergegenwärtigen: ,Eigner seiner Taten ist dieser Verehrte, Erbe der Taten, ist den Taten entsprossen, mit ihnen verknüpft, hat sie zur Zuflucht und die guten und bösen Taten die er tut wird er zum Erbe haben.' (..) ( A 5:161 )

Wie könnte das gemeint sein- wer ist den Taten entsprossen ? Also dieser Mensch.
Aber was ist damit gemeint, ist den Taten entsprossen ?

Einige Menschen werden in Reichtum, Gesundheit, Schönheit, Frieden, Glück, mit guten Anlagen und Talenten geboren, Andere in Armut, Krankheit, Hässlichkeit, Krieg, Unglück, mit schlechten Anlagen, ohne Talente. Das ist so wegen ihrer guten oder schlechten Taten in vergangenen Leben - ihren Taten sind also die Menschen entsprossen. So verstehe ich das.
Sariputta lehrt fünf Wege
(..)

(1) Da ist, ihr Brüder, ein Mensch von unlauterem Wandel in Werken, aber von lauterem Wandel in Worten.
Gegen einen solchen Menschen soll man den Groll überwinden. (..)

Hier verstehe ich das Wort "lauter" nicht. Ich habe es zwar schon mal nachgeschlagen, aber dennoch nicht verstanden

"Lauter" ist ein veraltetes Wort und bedeutet ehrlich, redlich, aufrichtig.
 
Re: Pali-Kanon Lehr- Reden / Sutten- Stellen die wir nicht verstehen
»Vier Kampfesglieder der Reinheit, ihr Bürger aus Vyagghapajja (d.i. 'Tigerfährte', ein anderer Name für Sāpūga), wurden von ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erleuchteten, recht verkündet zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Klage, zur Überwältigung von Schmerz und Trübsal, zur Gewinnung des rechten Pfades, zur Verwirklichung des Nibbāna.


Welches sind diese vier?

  • Der Kampf um die Reinheit der Sittlichkeit,
  • der Kampf um die Reinheit des Herzens,
  • der Kampf um die Reinheit der Erkenntnis,
  • der Kampf um die Reinheit der Befreiung.
 
Re: Pali-Kanon Lehr- Reden / Sutten- Stellen die wir nicht verstehen
Man kann es wie folgt ausdrücken: ich ernte stets das, was ich säte. Ich glaube, im Folgenden ist es gut verständlich:

A.X.205 Die Weise des Verkriechens - 6. Saṃsappanīya Sutta: https://www.palikanon.com/angutt/a10_178_219.html#a_x205
Danke mkha, diese Erklärung hat für mich am meisten Sinn gemacht ( Den Taten entsprossen bedeutet " ein Mensch ist seinen Taten entsprossen ").

Oder wie @svea das verstanden hat : " Eine vollständig gereifte karmische Frucht ist also das Ergebnis von Karma . Oder "den Taten entsprossen".

Beides meint dasselbe. Danke euch nochmal. :):wrose:


Anguttara Nikaya IV.191-195
Danke Igor, das ist ein wichtiger Teil des Pali - Kanons, würde ich sagen. Das Thema / die Lehr- Reden zu den vier Kampfesgliedern der Reinheit.
Diese Stelle kannte ich vorher nicht. ( Naja, ich kenne ja fast nix, habe noch zu wenig im Pali- K. gelesen )

Hier soll es aber um die Beantwortung spezieller Fragen zu Wörtern, Sätzen im Pali- Kanon gehen, die wir nicht verstanden haben.
Du bist schon zehn Schritte weiter gewesen. :) Also bitte den Sinn dieses Fadens beachten.
Es ging mir eher um einen Satz, oder um ein Wort, um den Sinn verstehen, und hier darf über alle Themen etwas gefragt werden.
Bei mir war es eine Frage zum Thema "Zorn auf andere haben".
Danke. 🙏
 
Re: Pali-Kanon Lehr- Reden / Sutten- Stellen die wir nicht verstehen
Noch dazu:

13. Wenn Alter und Tod, Herr, sich gegen mich heranwälzt, was ist da wohl zu tun außer frommem Wandel, rechtschaffenem Wandel, Ausführung guter Handlungen, Ausführung verdienstlicher Handlungen?"

14. "So ist das, o Großkönig! So ist das, o Großkönig! Wenn Alter und Tod sich gegen dich heranwälzt, was ist da wohl zu tun außer frommem Wandel, rechtschaffenem Wandel, Ausführung guter Handlungen, Ausführung verdienstlicher Handlungen?"

S.3.25. Gleichnis vom Berg - 5. Pabbatūpama Sutta​


 
Re: Pali-Kanon Lehr- Reden / Sutten- Stellen die wir nicht verstehen
Erstmal Danke für diesen Thread, finde ich eine sehr gute Idee! (y)

zur Sache.

ich denke mal, das meiste ist eh schon hervorragend beantwortet. Ich möchte noch eine Sutra nennen: MN 135 ist da hilfreich, ich zitiere den Buddha, der den brahmanischen Studenten Subha belehrt. Der fragt: "Meister Gotama, was ist die Ursache und Bedingung dafür, daß man unter den menschlichen Wesen schlechtergestellte und bessergestellte sieht? Denn man sieht kurzlebige und langlebige Menschen, kränkliche und gesunde, häßliche und schöne, Menschen ohne Einfluß und einflußreiche, arme und reiche, von niedriger und hoher Geburt, dumme und weise. Was ist die Ursache und Bedingung dafür, Meister Gotama, daß man unter den menschlichen Wesen schlechtergestellte und bessergestellte sieht?"

"Student, da tötet irgendein Mann oder eine Frau lebende Wesen und ist mordlustig, mit Blut an den Händen, zum Kämpfen und zur Gewalt geneigt, gnadenlos gegenüber lebenden Wesen. Weil er solch eine Handlung begeht und auf sich nimmt, erscheint er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wieder, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle. Wenn er aber bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode nicht in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheint, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, in der Hölle, sondern stattdessen in das menschliche Dasein zurückkehrt, dann ist er kurzlebig, wo immer er auch wiedergeboren wird. Dies ist der Weg, Student, der zu einem kurzen Leben führt, nämlich wenn man lebende Wesen tötet und mordlustig ist, mit Blut an den Händen, zum Kämpfen und zur Gewalt geneigt, gnadenlos gegenüber lebenden Wesen."


Ähnliche Belehrungen gibt der Buddha dann auch bzgl. Kränklichkeit, Armut, Hässlichkeit etc.
 
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