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Kaffeetasse

Mitglied
Wer kann beurteilen, ob man gut ist?
Wer kann beurteilen, ob man gut in etwas ist?
 
| Mein Blickwinkel: Praktisch orientiert. Nur versuchen den Ausspruch vom Dalai Lama "Meine Religion ist einfach. Meine Religion ist Güte." in den Alltag zu bringen.
Re: Praxis Gut
:unsure:... Obwohl ich weiß, dass ich, (bzw. meine Leistungen), von Geburt an von anderen Menschen, (gemäß ihrer Sicht der Dinge), beurteilt wurden/ werden, halte ich selbst nicht viel vom Beurteilen anderer. Ich hoffe, die Lehren Buddhas korrekt verstanden zu haben, und versuche sie zu leben.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Praxis Gut
Wer kann beurteilen, ob man gut ist?
Wer kann beurteilen, ob man gut in etwas ist?

Gut ist, wer heilsame Handlungen durchführt und unheilsame
Handlungen meidet. Orientierung dazu bietet die buddhistische Ethik .
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Praxis Gut
Im Krieg halten sich meist alle für die Guten. Wann kann man wissen, dass man "weiß was gut ist?"
Tja, das ist nicht immer so einfach, ich denke wenn man vollkommen erwacht ist, kann man das wissen. Etwa diese alte Frage, ob es gut ist zu töten, um andere zu beschützen. Soll man einen Terroristen töten, wenn dadurch viele Menschen vor dem Tod durch eine Bombe gerettet werden? Ein Passagierflugzeug abschießen, das sonst auf eine Großstadt stürzen würde? In den Krieg ziehen, wenn das Land angegriffen wird? Einen Mörder töten, damit er nicht die eigene Mutter töten kann? Waren die Attentate auf Hitler gut?
Ich habe diese Frage einmal einem alten Mönch aus Sri Lanka gestellt, der meinte er würde niemals unter keinen Umständen töten. Ich glaube nicht, dass ich das im Ernstfall einhalten könnte, kann mir aber vorstellen, dass der Buddha das auch so gemeint hat mit der Regel, vom Töten abzustehen. Also konsequent, ohne Ausnahme.

Im Palikanon wird von einem Hauptmann berichtet, der den Buddha fragt, ob es stimmt was manche Meister sagen, nämlich dass man in den Himmel kommt, wenn man als Soldat am Schlachtfeld getötet wird. Die Antwort des Buddha:

Wer da als Soldat in die Schlacht zieht und mutig kämpft, dessen Herz ist schon vorher niedrig, auf schlechter Fährte, schlecht gerichtet:
'Diese Wesen sollen geschlagen werden, umgebracht werden, zerstört und vertilgt werden, sie dürfen nicht mehr da sein'. Während er so mutig kämpft, wird er erschlagen, hingestreckt, und bei der Auflösung des Körpers nach dem Tode wird er der Siegreichen Hölle, wie sie genannt wird, anheimfallen. Wenn er aber etwa die Ansicht hat: 'Wer da als Soldat in die Schlacht zieht und mutig kämpft, und er wird erschlagen, hingestreckt, der gelangt bei der Auflösung des Körpers nach dem Tode zur Gemeinschaft der Siegreichen Götter empor', so ist das seine falsche Ansicht. Mit falscher Ansicht aber, Hauptmann, stehen ihm zwei Fährten bevor, sag ich: Hölle oder Tierreich. (S.42.3-5)

In vielen Völkern der alten Welt gab es die Ansicht dass man in den Himmel kommt wenn man am Schlachtfeld getötet wird. So steht es auch im indischen Veda und wird von den sogenannten Hindus bis heute so gesehen. Vermutlich ist es aber eine falsche Ansicht, dass Töten unter bestimmten Umständen etwas Gutes sei.

Als Laie bemüht man sich zumindest die fünf Sittenregeln einzuhalten und weiß im Allgemeinen schon, dass sie etwas Gutes sind, im Einklang mit dem Gewissen. Einfach keinem Wesen mit Absicht ein Leid antun, soweit das im Normalfall eben möglich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Praxis Gut
Wann kann man wissen, dass man "weiß was gut ist?"
... wenn man in der Lage ist, die Ursachen des Leids zu erkennen, zu verinnerlichen und zu beseitigen.
(siehe: Die Vier Edlen Wahrheiten und Der Achtfache Pfad)
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Praxis Gut
So kommt es auf
die Absicht, die Motivation für Karma an
beschreibt der Buddha.

Doch zu unterscheiden ob in
-töten-
die richtige Absicht ‚besteht‘ bzw. im Geist des Momentes auch bestehend vorhanden ist,
obliegt wohl nur sehr weit entwickelten Praktizierenden im Dhamma .

Die meisten werden sich wohl im mitfühlen des Handelns in einer emotionalen Mischung aus
Un-wohl-sein, Los-werden-wollen, auch Gier wiederfinden.

In Metta 🙏
 
Re: Praxis Gut
Im Krieg halten sich meist alle für die Guten. Wann kann man wissen, dass man "weiß was gut ist?"
Na ja, ich weiß es nicht. Stellen wir uns mal vor, Nazi-Deutschland wäre – wegen des Dharma /ahiṃsā/ – nicht möglich gewesen zu besiegen. Die Gewalt war die einzige Lösung. Das Recht auf Selbstverteidigung ist in der Verfassung verankert. Ich erspare mir, es zu verlinken.

Wenn jemand vor meinen eigenen Augen meine Frau vergewaltigt – und mein Kind sieht es – sollte ich dann einfach weiter meditieren? Aber genau so ist es in der Ukraine Alltag. Und es wurde mehr als genug dokumentiert und bestätigt.

Der Buddhismus ist nicht imstande, auf alle existenziellen Fragen die endgültige und eindeutige Antwort zu geben.
Es kommt immer auf die konkrete Situation an.


Vermutlich ist es aber eine falsche Ansicht, dass Töten unter bestimmten Umständen etwas Gutes sei.
Sieh hier:

Im alten Königreich Sri Lanka war es den Mönchen strikt verboten, Gewalt auszuüben und zu töten. Den Königen jedoch, die als Bodhisattvas galten und deren Aufgabe es war, Dhamma und Sangha zu schützen, war die Ausübung von Gewalt und Kriegführung nicht nur erlaubt, sondern geradezu geboten. Dem folgten später auch die theravāda-buddhistischen Königreiche Südostasiens. Einige Herrscher hatten keine Skrupel, sich gegenseitig verheerende Kriege zu liefern und dabei auch wertvolle Buddhastatuen und Texte zu erbeuten. Das schlechte Karma, das sie sich damit schufen, versuchten sie durch den Bau von Stupas, die Stiftung von Klöstern und den Unterhalt von Mönchen wiedergutzumachen. Auf den Pāli-Kanon konnten sie sich dabei allerdings an keiner Stelle berufen. Noch fataler war darum die Rechtfertigung von Töten und Gewalt in späteren Mahāyāna-Texten. Dort sind Bodhisat tvas „bereit“, das schlechte Karma des Tötens auf sich zu nehmen, um den Täter vor schlimmen Höllenstrafen zu bewahren; solches Töten wird gar als „Befreien“ bezeichnet. Da das Motiv lauter sei, würden im Gegenteil große Verdienste erworben.(9) Sogar das Töten von Irrlehrern wird gerechtfertigt, weil jene großen geistigen Schaden verursachten. Im Mahāparinirvana-Sūtra, einem zentralen indischen Mahāyāna-Text, der viele Jahrhunderte nach Buddhas Tod dessen Lebensende beschreibt, wird von dem Erwachten behauptet, er habe in einem früheren Leben als König einen Brahmanen getötet, um ihn vor dem schlechten Karma zu retten, das der Brahmane auf sich lud, indem er den Mahāyāna schmähte.
Der BODHISATTVA in den buddhistischen Traditionen
 
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