Ernest
Mitglied
Buddh. Richtung:
Theravada, Zen
Theravada, Zen
Re:
Freiheit
Angenommen, deine Eltern sagen: „Dein Hemd ist schmutzig, du musst es wechseln!" Wenn du sagst: „Nein, ich ziehe mich nicht um; ich bin frei!“, dann hängst du an deinem schmutzigen Hemd oder an deiner Freiheit selbst. Du bist also nicht frei. Wenn du wirklich frei bist, dann ist schmutzig gut und sauber ist gut. Das spielt keine Rolle. Mein Hemd nicht zu wechseln ist gut, mein Hemd zu wechseln ist gut. Wenn meine Eltern wollen, dass ich mich umziehe, dann ziehe ich mich um. Ich tue es nicht um meiner selbst willen, sondern nur um ihrer selbst willen. Das ist Freiheit. Kein Wunsch für mich selbst, nur für alle Menschen. Seung Sahn
Das ist Freiheit von meinen eigenen Vorstellungen von schmutzig/sauber. Dass etwas so sein soll, wie ich es meine/glaube, dass es sein soll.
Ich soll etwas tun, das für mich von keiner Wichtigkeit ist, doch wichtig für die mit mir in Gemeinschaft seienden.
Heißt, ich sorge für Frieden. Wenn etwas für andere wichtig ist und sich für mich keine Schäden zeigt, dann tue ich für andere.
Ich werde auf meine Tugenden achten, denn das ist für meine Gemeinschaft lebensbejahend, nicht gegen meine erkannten Sila und den eingeübten Sila der Gemeinschaft handeln. Dass es zwischen den beiden Unterschiede gibt, macht den Motor der Gemeinschaft erst möglich.
Wobei nicht mein Motiv sein soll, Verdienst oder Widerstand zu erreichen.
Woher kann das auch kommen, wenn die Tat mich nicht in meinem Frieden stört, aber für Frieden sorgt?
Wenn ich etwas für andere tue, das in dieser Situation zu ihrem Frieden getan werden sollte und meinen Frieden nicht stört, warum nicht?
Für mich kann ich üben, was an meinen Vorstellungen wirklich hilfreich für Frieden ist. Meine Vorstellungen erkennen, die meinen Frieden stören. Die mich aufregen, ärgern, obwohl das einfache Befolgen der Sila für meine Unversehrtheit unwichtig ist.