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Zum Kalender hinzugefügt: 02.10.25

Re: Freiheit
Angenommen, deine Eltern sagen: „Dein Hemd ist schmutzig, du musst es wechseln!" Wenn du sagst: „Nein, ich ziehe mich nicht um; ich bin frei!“, dann hängst du an deinem schmutzigen Hemd oder an deiner Freiheit selbst. Du bist also nicht frei. Wenn du wirklich frei bist, dann ist schmutzig gut und sauber ist gut. Das spielt keine Rolle. Mein Hemd nicht zu wechseln ist gut, mein Hemd zu wechseln ist gut. Wenn meine Eltern wollen, dass ich mich umziehe, dann ziehe ich mich um. Ich tue es nicht um meiner selbst willen, sondern nur um ihrer selbst willen. Das ist Freiheit. Kein Wunsch für mich selbst, nur für alle Menschen. Seung Sahn

Das ist Freiheit von meinen eigenen Vorstellungen von schmutzig/sauber. Dass etwas so sein soll, wie ich es meine/glaube, dass es sein soll.
Ich soll etwas tun, das für mich von keiner Wichtigkeit ist, doch wichtig für die mit mir in Gemeinschaft seienden.
Heißt, ich sorge für Frieden. Wenn etwas für andere wichtig ist und sich für mich keine Schäden zeigt, dann tue ich für andere.

Ich werde auf meine Tugenden achten, denn das ist für meine Gemeinschaft lebensbejahend, nicht gegen meine erkannten Sila und den eingeübten Sila der Gemeinschaft handeln. Dass es zwischen den beiden Unterschiede gibt, macht den Motor der Gemeinschaft erst möglich.

Wobei nicht mein Motiv sein soll, Verdienst oder Widerstand zu erreichen.
Woher kann das auch kommen, wenn die Tat mich nicht in meinem Frieden stört, aber für Frieden sorgt?
Wenn ich etwas für andere tue, das in dieser Situation zu ihrem Frieden getan werden sollte und meinen Frieden nicht stört, warum nicht?
Für mich kann ich üben, was an meinen Vorstellungen wirklich hilfreich für Frieden ist. Meine Vorstellungen erkennen, die meinen Frieden stören. Die mich aufregen, ärgern, obwohl das einfache Befolgen der Sila für meine Unversehrtheit unwichtig ist.
 
Re: Freiheit
Die Bemühung um Sittlichkeit, Weisheit und Sammlung wirkt sich auf das Verhalten anderen gegenüber aus und die Bemühung um rechtes Verhalten anderen gegenüber, fördert die eigene Entwicklung von Sittlichkeit, Weisheit und Sammlung:

  • Auf sich selber achtend, ihr Mönche, achtet man auf die anderen.
  • Auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber.
Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen?
Durch Pflege, durch Entfaltung, durch häufiges Tun.

Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber?
  • Durch Geduld (khanti),
  • durch Gewaltlosigkeit (avihiṃsā),
  • durch Liebe (mettacitta),
  • durch [An-]Teilnahme (anudaya).
S.47.19
 
Re: Freiheit
Zum Thema "Freiheit" fällt mir noch ein, dass wir doch immer mit etwas verbunden und daher nicht wirklich frei sind. Die Gesellschaft in der wir leben ändert sich, die Natur und unsere Körper verändern sich, daher ist die Freiheit sehr begrenzt. Wenn es wirkliche Freiheit gibt, dann ist sie innerlich, losgelöst von äußeren Umständen. Andernfalls gäbe es kein Entkommen aus der Abhängigkeit, der Unzulänglichkeit und den Leiden.
 
Re: Freiheit
Was bedeutet das? FÜR Unsere moderne Zeit?

These…Verfall der Sitten, Normen und Werte aufgrund Missgunst, Gier und Neid!

Wohin driftet unsere Gesellschaft hin?

In den Abgrund?

Warum herrscht das scheinbare Unglück und eine pessimistische Stimmung?

Sind wir evolotonär am Rande der Unvollkommenheit, Enttäuschung ohne Zuversicht und Wohlwollens angekommen?



Oder trügt der derzeitiger Eindruck anhand politischer Vermächtnisse, Struckturen und uneindeutigen Präventionen!

Was meint ihr? Wieviel ist Schein und wieviel Sein!?

Mfg Sarah Str
🙂 Na, aus buddhistischer Sicht ist natürlich alles nur Schein. Das liegt auch einfach nur daran, weil schon allein die menschliche Wahrnehmung nicht objektiv ist. Wir sehen z.B. nur das, was wir erwarten und lassen sehr vieles, das wir auch wahrnehmen könnten, weg. Wird sonst zu viel, zu verwirrend.

Aus der Sicht meiner Arbeit (Kunsttherapie) ist Freiheit eine Grundlage, unerlässlich für Kreativität und ehrliche Heilungsprozesse. Das ist ungemein schwierig für viele Menschen. Sie müssen erstmal wieder lernen, sich selbst nicht zu bewerten, nicht zu verurteilen und sich selbst so wertzuschätzen, wie sie sind.
Ich arbeite da gegen alles, was die Menschen ihr Leben lang gelernt haben: sich einzuschränken, nicht sein zu dürfen, nicht gut genug zu sein und es einfach nicht zu können.
Das ist echt schwierig.

«Freiheit ist das höchste Gut», ohne welche Kunst, Kreativität, ja Ehrlichkeit, Authentizität, positive Entwicklung etc. in meinen Augen gar nicht möglich ist.

Und manchmal muss man auch Dinge kaputt machen, wenn sie grundlegend falsch sind. Das aber zur rechten Zeit und nur, um heil zu werden.
 
Re: Freiheit
Freiheit ... ?

... ist für mich die Freiheit, den von mir gewählten Weg zu gehen, ...
Ernten, was ich sähte ....jpg
... und stets zu verinnerlichen, dass ich ernten werde, was ich sähte.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Freiheit
Und manchmal muss man auch Dinge kaputt machen, wenn sie grundlegend falsch sind. Das aber zur rechten Zeit und nur, um heil zu werden.
Hm, das war jetzt ein komischer Gedankensprung von mir, der missverständlich oder unverständlich rüberkommen könnte.
Ich glaub, ich wollte darauf eingehen, dass "Freiheit nur ein anderes Wort dafür ist, wenn man nichts mehr zu verlieren hat" (aus Songtext, Janis Joplin)
 
Re: Freiheit
Und manchmal muss man auch Dinge kaputt machen, wenn sie grundlegend falsch sind. Das aber zur rechten Zeit und nur, um heil zu werden.
Hm, das war jetzt ein komischer Gedankensprung von mir, der missverständlich oder unverständlich rüberkommen könnte ...
:unsure: : … wenn sie (das, was man zu sehen glaubt) grundlegend falsch sind ist … (man deutet auf ein Ding und sagt: das ist ein Stuhl) …

… muss man Dinge auch manchmal kaputt machen (um zu verstehen: deute auf ein Stuhlbein: ist das der Stuhl? Nein. Deute auf die Sitzfläche: ist das der Stuhl? Nein usw. … Wo ist er denn - der Stuhl …?)

Das aber zur rechten Zeit, (wenn man in der Lage ist, das Erlernte nachzuvollziehen),

und nur, um heil zu werden. (Erkenntnis und das Verinnerlichen)
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Freiheit
Hm, das war jetzt ein komischer Gedankensprung von mir, der missverständlich oder unverständlich rüberkommen könnte.
Ich glaub, ich wollte darauf eingehen, dass "Freiheit nur ein anderes Wort dafür ist, wenn man nichts mehr zu verlieren hat" (aus Songtext, Janis Joplin)
Das wollte ich zitieren, hab mich dann aber nicht getraut. 🙈
 
Re: Freiheit
Nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren:

Ist einer Welt Besitz für dich zerronnen,
sei nicht in Leid darüber, es ist nichts;
und hast du einer Welt Besitz gewonnen,
sei nicht erfreut darüber, es ist nichts.
Vorüber geh'n die Schmerzen und die Wonnen,
geh' an der Welt vorüber, es ist nichts.

Anwari Soheili persische Dichtung, vermutlich des 8. Jhdts.
 
Re: Freiheit
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
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