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Ich denke, dass die volle Erleuchtung es ermöglicht, genau das nicht nur zu wissen, sondern auch zu erfahren.Falls es völlig verschwindet, ist da noch eine Wahrnehmung? Nur Wahrnehmung und Wahrgenommenes, ohne Ich? Aber wer kann das wissen?
Es lässt sich halt das Ich mit den fünf Sinnen nicht wahrnehmen, wie auch Gedanken und Gefühle an sich mit den fünf Sinnen nicht wahrnehmbar sind. Weil sie aber beobachten dass Gedanken und Gefühle mit bestimmten Reaktionen im Gehirn einhergehen, haben sie die Theorie aufgestellt dass sie vom Gehirn erzeugt werden. Wenn die entsprechenden Gehirnareale nicht richtig funktionieren hat das einen Einfluss auf den Geisteszustand, z.B. Demenz durch das Absterben von Gehirnzellen. Das beweist aber nicht die Theorie, es ist ja auch möglich dass das auf der engen Verbindung von Geist und Körper beruht. Man geht aber vom sinnlich Wahrnehmbaren aus und scheint nicht zu berücksichtigen dass geistige Vorgänge nicht nur indirekt durch Gehirnreaktionen wahrnehmbar sind, sondern auch direkt - Gedanken und Gefühle nimmt man ja wahr, auf geistige Art. Es muss also einen sechsten Sinn geben der diese Wahrnehmung direkt ermöglicht.Ich denke das Problem der Wissenschaft in solchen Punkten ist, dass sie eine "entweder-oder" Antwort haben wollen. Was spricht dagegen, jetzt verallgemeinert, dass das Gehirn Strukturen ausbildet, wie sie benötigt werden, um bestimmte Erfahrungen für den Körper verständlich zu verarbeiten? Das würde erklären, warum man tatsächlich Gehirnareale lokalisieren kann, die bestimmte Informationen verarbeiten, ohne dass es zwingend heißen muss, dass diese Areale der Verursacher der Erfahrung sind.
Es könnte auch sein, dass ein Ich, das von Außen auf den Körper schaut, zwar durch Spiegel als Illusion entstehen kann, was aber nicht heißen muss, dass nicht auch etwas außerhalb des Körpers sein kann bei einer OOB-Erfahrung. Illusion ja, daher kann es sich auch verlagern, aber eben keine Fehlleistung oder Störung des Gehirns.
Eine solche Erfahrung habe ich nicht gemacht, als mein Ich einmal im Begriff war sich aufzulösen (auch nicht auf der Grundlage von Meditation) konnte ich nicht loslassen was dann recht unangenehm wurde. Aber ich habe auch von anderen davon gehört, ähnlich wie du es schilderst.Ich denke, dass die volle Erleuchtung es ermöglicht, genau das nicht nur zu wissen, sondern auch zu erfahren.
Ich hatte tatsächlich solche Erfahrungen, sehr flüchtig, wo kein Ich mehr zu sein schien, und auch keine äußeren Phänomene. Da war nur noch Wahrnehmung und leerer Raum (mangels einer besseren Art, das in Worten zu beschreiben). So, als ob der Raum sich selbst erfährt. Vermutlich war da aber noch eine subtile Ich-Illusion, also ein subtiles Ich, das den leeren Raum erfährt, aber diese Erfahrung noch beobachtend wahrnehmen kann. Leider war die Grundlage für diese Erfahrung keine Meditation, aber als Referenzerfahrung funktioniert das für mich dennoch (wie man es vielleicht bei einem kurzen Aufblitzen von Satori haben kann, ohne dass diese Erfahrungsebene sich verfestigt oder überhaupt leicht wiederholbar wäre)....
Ich will Euch nicht den Spaß verderben, aber mir fiel ein, Buddha hatte zwar nicht zu den gleichen, so doch zu ähnlichen Fragen etwas zu sagen :
Unweise denkt man:
…
- War ich in früherer Zeit oder war ich früher nicht?
- Was war ich früher?
- Wie war ich früher?
- Was wurde ich früher, nachdem ich vorher was gewesen war?
- Werde ich künftig sein oder werde ich künftig nicht sein?
- Was werde ich künftig sein?
- Wie werde ich künftig sein?
- Was werde ich künftig werden, nachdem ich was geworden sein werde?
- Oder es steigen ihm Zweifel über die Gegenwart auf, und er denkt: Bin ich denn oder bin ich nicht?
- Was bin ich?
- Wie bin ich?
- Woher bin ich zu diesem Dasein gekommen?
- Wohin werde ich (nach dem Tode) gehen?
Dies nennt man Theorien-Gestrüpp, Theorien-Gaukelei, Theorien-Sport, Theorien-Fessel. Mit dieser Theorienfessel gefesselt kann ein unkundiger Weltling nicht frei werden von Geborenwerden, Altern und Sterben, von Sorgen, Jammer, Schmerzen, von Kummer und Verzweiflung - nicht wird er frei vom Übel, sage ich.
Ein Jünger der Edlen aber, der edlen Lehre kundig, weiß, über welche Dinge man nachdenken soll und über welche nicht.
Quelle: Sabbāsava Sutta - http://palikanon.com/majjhima/kurt_schmidt/m002.htm