Alle Rechte vorbehalten, wenn nicht anders angegeben.

Dhyani-Buddha-Mandala-PD.jpg
Was sind die Dhyani-Buddhas?​


Die Dhyani-Buddhas sind symbolische Figuren, die verschiedene Aspekte der Erleuchtung im Buddhismus repräsentieren. Sie haben eine lange Geschichte und sind in verschiedenen buddhistischen Traditionen weit verbreitet.

Ursprünglich im Mahayana -Buddhismus entstanden, wurden sie als Meditationsobjekte und spirituelle Vorbilder eingeführt. Jeder Dhyani-Buddha verkörpert eine spezifische Weisheit und ist mit bestimmten Attributen und Qualitäten verbunden.

Ihre Verehrung hat sich zu einem wichtigen Bestandteil des Mahayana-Buddhismus entwickelt. Die Meditation auf die Dhyani-Buddhas zielt darauf ab, negative Emotionen zu transformieren und spirituelle Qualitäten zu entwickeln. Die Praxis dient dazu, das Bewusstsein zu erweitern, Klarheit und Einsicht zu entwickeln und schließlich die Erleuchtung zu erreichen.

Im Vajrayana -Buddhismus (z.B. in Tibet oder im Shingon ) spielt die Verehrung der Dhyani-Buddhas eine zentrale Rolle. Komplexe Mandala-Darstellungen - wie im Bild zu sehen - werden für Meditation und Visualisierung verwendet.

Jeder Dhyani-Buddha wird mit einer spezifischen Farbe, einem Mudra (Handgeste) und einem Mantra assoziiert. Diese Elemente sind Teil der Meditationspraxis und dienen dazu, eine Verbindung mit der Weisheit und den Qualitäten der jeweiligen Buddha-Familie herzustellen.

Die Lehre hat verschiedene buddhistische Traditionen und Schulen beeinflusst. Obwohl sie ihren Ursprung im Mahayana-Buddhismus haben, werden die Dhyani-Buddhas auch von Anhängern anderer buddhistischer Traditionen verehrt und praktiziert.


BuddhaGefährtinFamilieAggregatElementFarbeRichtungHandgeste
(Mudra)
Chakra
Reittier
(Vahana)
Weisheitskönig
(Vidyaraja)
KeimsilbeVerwandeltes
Störgefühl
Weisheit
1
VAIROCANA
jap. Dainichi
tib. Nampar Namdze
Dhatvishvari
(Weiße Tara )
Tathagata
(Buddha)
Rupa
(Form)
RaumweißZentrumDrehung des Rades der Lehre
Kronenchakra
Mahsukha-Chakra
Löwe oder Drache
Acala
OM
Ignoranz / Unwissenheit
Dharmadhatu-Weisheit
(Ursprüngliche Raumweisheit)
3
AMITHABA
jap. Amida
tib. Öpame
Pandaravasini
Padma
(Lotus )
Sanjna
(Wahrnehmung)
FeuerrotWestenTiefe Versenkung
Kehlchakra
Sambogha-Chakra
Pfau
Yamantaka
HRIH
Begierde und Anhaftung
Unterscheidende Weisheit
2
AKSHOBHYA
jap. Ashuku
tib. Mikyöpa
Buddhalochana
Vajra
(Diamant)
Vijnana
(Bewusstsein)
WasserblauOstenBerührung der Erde
Herzchakra
Dharma -Chakra
Elefant
Trailokyavijaya
HUM
Zorn, Wut, Hass, Widerwillen
Spiegelgleiche Weisheit
4
AMOGASIDDHI
jap. Fukūjōju
tib. Dönyö Drubpa
Samayatara
(Grüne Tara )
Karma
Samskara
(Impulse)
Luft (Wind)grünNordenFurchtlosigkeit und Schutz
Nabelchakra
Shukhapala-Chakra
Garuda
Vajrayaksa
AH
Neid und Eifersucht
Vollendende Weisheit
5
RATNASAMBHAVA
jap. Hōshō
tib. Rinchen Jungdän
Mamaki
Ratna
(Juwelen)
Vendana
(Empfindung)
ErdegelbSüdenWohltätiges Geben
Sakralchakra / Geheimes Chakra
Sugatagarbha Chakra
Pferd
Kundali
TRAM
Stolz und Überheblichkeit
Weisheit der Gleichheit


Fünf Buddhas, fünf Ängste, fünf Weisheiten​

Im Bezugssystem der Dhyani-Buddhas gibt es fünf störende Grundmuster und die ihnen zugeordneten elementaren Weisheiten oder Fähigkeiten. Hier ist wichtig zu verstehen, dass im tibetischen Buddhismus Farben, Elemente und Eigenschaften nicht als etwas betrachtet werden, das einem „spirituellen Wesen“ unverrückbar zu eigen wäre, sondern es geht vielmehr um den jeweils definierten Symbolgehalt, der eine Lehre möglichst anschaulich vermittelbar und erfühlbar machen soll.

Schauen wir uns an dieser Stelle die Dhyani-Buddhas im Einzelnen genauer an:

Buddha Vairocana​

Unwissenheit ist eine geistige Aktivität, die den direkten Zugang zum Raumwissen verhindert das unsere eigentliche Natur ist. In der Hingabe an diesen liebevollen Weisheitsraum entfaltet sich eine direkte ort- und zeitlose Intuition, die nicht auf Speicherwissen, also nicht auf Erfahrung oder Beobachtung basiert. Man kann die Transformationskraft dieses Buddhafeldes durch die kristalline Keimsilbe OM und ein Gefühl von Urvertrauen erwecken.

Buddha Amithaba​

Begierde und Anhaftung sind Zeichen der Furcht vor Mangel und vor Verlust von Glück. Stets an äußeren Objekten haftend, verhindern sie Freude und schmälern die Erfahrung von vorhandenem bedingten Glück in der bangen Vorahnung seines sicheren Endes. Die kristalline Essenz der natürlichen, bedingungslosen und nicht an Objekte gebundenen Ur-Wonne oder Raumfreude wird durch den roten Buddha Amithaba symbolisiert. Die Silbe HRI versetzt den Raum in freudvolle Schwingung.

Buddha Akshobya​

Zorn ist oft das Resultat von Angst und die Emotion beinhaltet besonders starke Handlungsautomatismen. Geht man den rohen Impulsen des ungeschliffenen Zorns aber nicht nach, verwandelt sich diese Energie in leuchtende Klarheit über das, was wirklich im Jetzt vorhanden ist. Man sagt, dass man wie ein Spiegel die Dinge reflektiert, ohne etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen und ohne davon berührt zu sein. Die kraftvolle Intonation der Keimsilbe HUM oder HUNG erweckt diese Klarheit im Hier und Jetzt.

Buddha Amoghasiddhi​

Neid und Eifersucht sind Ausdruck der Sorge, an Dingen nicht teilhaben zu können. Dahinter steckt die fehlerhafte Sichtweise, es wäre nicht genug für alle und von allem da. Erkennt man sich als ungetrennt, kann man an allem teilhaben, auch ohne es besitzen zu müssen. Die so freigesetzte alles vollendende Weisheit beinhaltet eine besondere Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen den Dingen richtig zu erkennen. Alles ist mit allem verbunden: Der grüne Dhyani Buddha Amoghasiddhi hilft dabei, dies zu realisieren. Sein kristallines Element ist der Wind, der alle Phänomene mit einem steten tiefen und offenen AH durchdringt.

Buddha Ratnasambhava​

Stolz wird aus Unsicherheit geboren und ist ein Zeichen dafür, dass man Angst hat, als minderwertig angesehen zu werden. Zum Ausdrucks-Spektrum des Stolzes gehört daher auch der Minderwertigkeitskomplex. Erkennt man die essenzielle Wesensgleichheit, entwickelt man Selbstwert, ohne sich mit anderen zu vergleichen. Man kann das Schöne und Gute in sich und anderen sehen und sich und anderen so die angemessene Wertschätzung entgegenbringen. Die Silbe TRAM verwandelt Stolz in Wertschätzung.

Jenseits der Angst​

Hinter all den genannten Störungen steckt ein Ur-Prinzip von Mangel und Angst vor Verlust. Auf der tiefsten Ebene ist jede dieser Ängste eine Form von Todesangst – in Bezug auf einen Tod, der die eigene Auslöschung und eine totale Abwesenheit von äußeren Objekten bedeutet – Furcht vor dem „Nichts“, einer „Großen Leere“ oder einer endlosen Dunkelheit, in der nichts Glückbringendes zu finden ist.

Ausgesprochen erleuchtend ist es, zu erkennen, dass es dieses „Nichts“ nicht gibt. Das Licht dieser Erkenntnis erleuchtet alles, was es berührt! Denn das Universum ist von einer lebendigen leuchtenden Potenzialität durchdrungen, die die Urquelle ist. Aus dieser Potenzialität gehen alle Phänomene hervor, sie spielen darin, werden von ihrer eigenen Klarheit wahrgenommen und lösen sich in spielerischer Weise wieder darin auf. Während „Nichts“ als reines Verstandeskonzept in dieser leuchtenden Weite auftauchen kann, entbehrt dieses mathematische Konzept jeglicher tatsächlicher Wirklichkeit.

Während die Transformation der fünf Störgefühle in die fünf Weisheiten einzelne Aspekte der Buddhanatur in jedem Wesen zur Entfaltung bringen kann, ist der direkte unmittelbare Blick auf die Natur des Geistes durch alle Phänomene hindurch ein Merkmal der "Wege der Sicht" - Mahamudra und Dzogchen .
 
Lizenzen und Quellen
  • Bild: Public Domain (Quelle) (Nachbearbeitet)
  • Abschnitt 1 (Text): Quelle ChatGPT (Bearbeitet)
  • Abschnitt 2 (Tabelle): (Quelle) (Bearbeitet) - Lizenz CC-BY-NC-SA
  • Abschnitte 3 und 4: Quelle kilaya - Lizenz CC-BY-NC-SA
© Wenn nichts anderes angegeben ist (externe Quelle oder abweichende Lizenz) gilt das volle Urheberrecht.
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten