traditionsübergreifend

Erwachen

Neues Mitglied
Hallo meine lieben,

ich bin 22 Jahre jung und auf der Suche nach dem Sinn des Lebens.
Mit meiner aktuellen Lebenssituation bin ich nicht glücklich, insgesamt geht es mir auch geistig/energetisch nicht gut.
Ich suche schon länger eine Möglichkeit, Körper und Geist in Harmonie zu bringen - diesbezüglich spricht mich der Buddhismus und dessen Lehre an.
Ich bin auf der Suche nach einem Weg, der mich zu innerer Harmonie, Gleichgewicht, Klarheit und Gelassenheit führt.
Meinem Leben fehlt der Sinn - ich möchte meinem Leben einen Sinn geben - den Pfad der Erleuchtung gehen.

Hat jemand Erfahrung mit Buddhistischen Klöstern/Gemeinschaften?
Gibt es Möglichkeiten, für eine Zeit lang in einer solchen Gemeinschaft aufgenommen zu werden?

Ich freue mich über Tipps und eure Erfahrungen
Namaste
 
Re: Dharma Aufnahme in einer Gemeinschaft
Herzlich willkommen @Erwachen. 🌻

Diese Frage wird immer mal wieder gerne gestellt, besonders von jungen Menschen, die sich gerade erst mit der Materie vertraut machen. Ich persönlich denke, du solltest dir erstmal Grundlagen schaffen. Im Buddhismus gibt sehr unterschiedliche Richtungen und Methoden. Nicht alles passt für jeden. Man sollte etwas finden, was einem liegt. Meine Erfahrung ist, dass man in den Buddhismus langfristig investiert. Zu schnell geht einem die Puste aus, wenn man sofort los prescht und beispielsweise Mönch oder Nonne wird, ohne sich bewusst zu sein, was dieses Leben tatsächlich bedeutet. Auch wer sofort zwölf Stunden sitzen will, ist in vielen Fällen (sicher nicht in allen) eher frustriert, weil das in der Vorstellung einfacher ist, als in der Realität. Deswegen empfehle ich dir eher, geh zu Meditationsgruppen, lern zu Meditieren, lese Bücher. Diese Gruppen sind normalerweise offen für jeden, ohne dass man beitreten muss. (Falls doch und falls Geld verlangt wird, sei bitte wachsam. Das ist dann eher keine seriöse buddhistische Gruppe!) Wenn du dann sicher bist, kannst du immer noch längere Zeit in eine Gemeinschaft eintreten. Aber dann weißt du, worauf du dich einlässt.
Natürlich kannst du das aber trotzdem tun, wenn es dein Wunsch ist. Da hat dir Lilli ja bereits einen Tipp gegeben, wo du etwas finden kannst. ☺️
 
Re: Dharma Aufnahme in einer Gemeinschaft
Auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns❣️

Weißt du schon, dass es buddhistische Gruppen speziell für deine Altersstufe gibt?
Im buddhistischen Dachverband bildet sich gerade eine Gruppe speziell für Jüngere, die sich im Juli zum Sommercamp in der Nähe von Hamburg trifft. Ich nehme mal an, dass die auch von anderen Gruppen in Deutschland wissen. Du könntest ie einfach mal fragen.
 
Re: Dharma Aufnahme in einer Gemeinschaft
Eine andere Möglichkeit wären die "Wake up"-Gruppen für die 15-30Jährigen, von denen ich schon viel Gutes gehört habe. Sie gehen zwar ursprünglich auf den Zenlehrer Thich Nhat Hanh zurück, sind aber offen für alle buddhistischen Richtungen.
Du findest sie hier:

Es gibt im Buddhismus gerade am Anfang so viel zu lernen, z.B. wo der Unterschied zwischen einer gesundheitsfördender Entspannungsmeditation zu einer buddhistischen Meditation liegt. Oder dass es viele buddhistische Traditionen gibt, die zwar in den Grundlagen gleich sind, sich aber in der Praxis deutlich unterscheiden. Es braucht etwas Zeit und Erfahrung, bis man weiß, welche zu einen passt. Und ganz ohne buddhistisches Grundlagenwissen geht es auch nicht.

Das alles ist in einer Gruppe (notfalls auch online) so viel leichter, als alleine herumzuwurschteln. Und Klöster ordinieren sicher auch keinen, der nicht wenigstens einige Grundlagen in buddhistischer Theorie und Praxis beherrscht.
Aber vielleicht gibt es die Möglichkeit, dort einige Zeit als (zahlender) Gast mitzuleben und z.B. die Grundlagen der Meditation zu lernen.

Aber auch buddhistische Zentren bieten Einführungskurse zur Meditation oder auch Vorträge an. Lilli hat dir ja schon die Gruppensuche der DBU genannt. Von dort mal Gruppen oder Zentren in deiner Nähe suchen und etwas googlen. Mehrere Gruppen ausprobieren und irgendwann sagt dir dein Bauchgefühl, wo du dich am wohlsten fühlst, die Erklärungen gut verstehst, usw. Mit dieser Gruppe geht es dann weiter, du lernst das Meditieren und die buddhistischen Prinzipien, die Anwendung im Alltag.

Irgendwann kommen dann die ersten Retreats, das regelmäßige Meditieren auch zu Hause, vielleicht auch ein paar Wochen Mitarbeit im Kloster und erst dann, nach viel Praxis, steht vielleicht die Aufnahme als Mönch oder Nonne an ...

Ein Schritt nach dem anderen❣️
 
Re: Dharma Aufnahme in einer Gemeinschaft
Grüß Dich, @Erwachen, und herzlich Willkommen …

ich freue mich mit Dir, dass Du Dir bereits in jungen Jahren die Frage nach dem Sinn Deines Lebens stellst.

Buddha würde sagen: Du hast dieses kostbare Menschenleben, dass Dir ermöglicht, Deinen Geist sinnvoll einzusetzen. Meine Lehre ist das Werkzeug, dass ich Dir gebe, um selbsttätig damit zu arbeiten. Öffne also Deinen Geist, und mache Dich mit dem, was ich sagte, vertraut …

Du hast ja schon eine Menge Ratschläge bekommen, da bleibt mir nur wenig, hinzuzufügen – vielleicht noch, dass jede Tätigkeit zum Wohle Deiner Mitlebewesen den Inhalten der Lehre Buddhas entspricht. Lass‘ Dir also genügend Zeit, Deinen Platz auf diesem Globus, und eine für Dich passende Aufgabe zu finden.

… Eines möchte ich Dir gerne noch mit auf den Weg geben – etwas, dass mir vor über vier Jahrzehnten ein freundlicher Gesprächspartner sagte (- und er hatte recht):

Es gibt nichts im Äußeren, dass Dich glücklich machen könnte. Menschen, Dinge, Lebensumstände (usw.), die Dir begegnen, sind immer genau so, wie Du sie zu sehen beliebst. Du entscheidest also stets mit eigenem Geist, ob Du gelassen, glücklich, zufrieden, oder aber mit der Gesamtsituation unzufrieden bist.

So, …. eines noch: wenn Du Dich, bevor Du zumindest eine grundlegende Ahnung von den Inhalten der Lehre Buddhas hast, (sodass Du bemerken könntest, dass das, was man Dir erzählt, Unsinn ist, und nicht dem Denken, Reden und Handeln Buddhas entspricht), auf die Suche nach einer Gruppe machst, schau bitte, ob diese Gruppe der Deutschen Buddhistischen Union als seriös bekannt ist, (http://buddhismus-deutschland.de/dbu-gruppen/), oder frage hier nach, ob einer von uns etwas über sie weiß; … leider gibt es immer und überall Scharlatane, die das Vertrauen ihrer Mitmenschen ausnutzen.

LG mkha‘
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Dharma Aufnahme in einer Gemeinschaft
Es gibt nichts im Äußeren, dass Dich glücklich machen könnte. Menschen, Dinge, Lebensumstände (usw.), die Dir begegnen, sind immer genau so, wie Du sie zu sehen beliebst. Du entscheidest also stets mit eigenem Geist, ob Du gelassen, glücklich, zufrieden, oder aber mit der Gesamtsituation unzufrieden bist.
Ja, genau!
In meinem Gäste- und Kreativzimmer hängt ein Blechschild mit dem Spruch: "Wenn du glücklich sein willst, sei glücklich!"

So einfach ist das.
Und wenn man entdeckt hat, wie einfach das ist, braucht man nichts anderes. Alles ergibt sich von selbst.
 
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